Das Stadion „Glück-Auf“ erlebte gerade erst letzten Sonntag eine Sternstunde. Im Jahre 2016 lösten sich die OhreKicker aus dem Mutterverein SV Kali Wolmirstedt, der nachwievor als Breitensportverein existiert. Viele Jahre dauerte es, bis man aus den vielen Jugendmannschaften wieder eine Herren-Elf formen konnte. Letztes Jahr war es dann so weit: Re-Start in der 12. Liga. Nun gelang bereits der Durchmarsch in die Börde-Kreisliga, der 10. Spielklasse des Bundeslands Sachsen-Anhalt.
Die Spielstätte abseits des Flüsschens Ohre fasst laut Europlan 7500 Zuschauer. Mit 512 Zuschauern, wie am vergangenen Sonntag, sieht es auch schon gut gefüllt aus. Prunkstück ist sicherlich die Gegengerade mit dem Sprecherturm in der Mitte. Vor einigen Jahren konnte man dort auch noch überdacht sitzen. Vielleicht kommt ja irgendwann wieder ein Dach, jetzt wo es mit dem Fußball in Wolmirstedt wieder aufwärts geht. (mm)
Stadion „Glück-Auf“, Wolmirstedt, Sachsen-Anhalt
OhreKicker Wolmirstedt – SG Hundisburg/Nordgermersleben/Bebertal II – 4:0
27.06.2021 Estadio de La Cartuja Europameisterschaft Achtelfinale Zuschauer: 11.504
SEVILLA – Zur Einstimmung auf die UEFA Euro 2024 folgt ein Bericht von der letzten EM. Vom Flughafen Frankfurt ging es zunächst nach Málaga, wo die Sonne und der Strand genossen werden konnten. Anschließend fuhr ich mit dem Zug weiter nach Sevilla. Die Zeit bis zum Anpfiff nutzte ich, um zumindest einen Blick auf das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán zu werfen. Vor Ort traf ich zufällig auf andere Fußballfans, bei denen ich bereits eine Mitfahrgelegenheit gebucht hatte. Freundlicherweise nahmen sie mich auch dieses Mal mit und ersparten mir die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Am Estadio de La Cartuja erwartete mich bereits das Aufgebot der Polizei zur EM. Gepanzerte Fahrzeuge und uniformierte Polizeibeamte sorgten nicht gerade für ein sicheres Gefühl. Fans von Borussia Dortmund oder Eintracht Frankfurt, die in Sevilla zu Gast waren, könnten vermutlich ganze Bücher über ihre negativen Erfahrungen mit der Polizei in Sevilla schreiben. Umso erleichterter fühlte ich mich, als ich das Stadion betrat. Ein großes Manko war jedoch, dass wir uns im spanischen Sommer während der Corona-Pandemie befanden, was zu einer Maskenpflicht im Stadion und einem Verbot, außerhalb der Sitzplätze zu trinken, führte. Statt der üblichen Auslastung von knapp 57.000 Zuschauern waren nur 11.504 Besucher beim Spiel anwesend.
Im Estadio de La Cartuja, das normalerweise nur für Länderspiele oder Pokalfinalspiele genutzt wird, zeigten die portugiesischen Fans eine große Portugal-Fahne über ihrem Block und unterstützten besonders ihren Superstar CR7. Dieser blieb bis auf einen Freistoß und ein paar Tricks unauffällig. Die eigentliche Show stahl ihm jedoch der Belgier Thorgan Hazard, der in der 42. Spielminute mit einem beeindruckenden Distanzschuss das 1:0 erzielte und damit den Sieg der Portugiesen besiegelte. In der nächsten Runde war dann auch für die Belgier Endstation. Nach dem Spiel fuhr ich mit dem Taxi zurück zum Hotel, da am nächsten Tag ein weiteres EM-Achtelfinalspiel in Kopenhagen auf dem Programm stand. Auch in diesem Jahr werden die Redakteure des Schwechheimer Landboten ein paar EM-Spiel sehen. Ihr könnt also wieder auf spannende Berichte einer hoffentlich sicheren und beeindruckenden EM gespannt sein. (fj)
SV Motor Altenburg – SV Blau-Weiß Niederpöllnitz – 3:3
“DER MOTOR FUNKTIONIERT“
08.06.2024 Skatbank-Arena Kreisoberliga Ostthüringen Zuschauer: ca. 350
ALTENBURG – Nachdem das große Event am Samstagmorgen mit einem Besuch des altehrwürdigen Ernst-Grube-Stadions in Riesa anfing, ging es für uns nach Altenburg. Ein weiterer Ground, welcher schon länger auf meiner persönlichen To-do-Liste stand. Der SV Motor Altenburg spielt in der Skatbank-Arena, dieses schöne Stadion besitzt eine Kapazität von 25.000 Plätzen. Leider kommen zu den Spielen nicht mehr annähernd so viele Menschen, sondern laut Aussage des Grillmeisters eher um die 80 Leute, die hier ein Spiel besuchen wollen.
Am 01.05.1963 fand in Altenburg das Pokalfinale des FDGB-Pokals statt. Das Spiel zwischen der BSG Motor Zwickau gegen die BSG Chemie Zeitz (3:0) sahen 25.000 Zuschauer und damit war die Skatbank-Arena ausverkauft. An diesem sonnigen Samstag waren im Stadion wahrscheinlich mehr Ortsfremde aus vielen Teilen Deutschlands als Einheimische. Dieser Andrang vor dem Spiel überraschte einige Vereinsangehörige, umso schöner war es, dass es nicht unbedingt lange brauchte, bis der Nachschub von Wurst und Brötchen ankam. Am selben Tag fand in der Stadt Altenburg der 14. Skatstadt-Marathon statt, viele Einheimische freuten sich also auf einen entspannten Ausklang bei Bier und Grillwurst. Die Wurst im Brötchen können wir hiermit offiziell nur empfehlen.
Sportlich ging es für beide Teams nur noch um die so bekannte Goldene Ananas. Dennoch empfand ich dieses Spiel als äußerst spannend, besonders stach der Stürmer des SV Motor Altenburg heraus. Dem Stürmer gelang es, drei Tore für sein Team zu erzielen. Innerhalb von 4 Minuten (77’ und 81′) gelang ihm ein Doppelpack und kurz vor Schluss traf er zum 3:3-Endstand.
Das Heimteam beendet die Saison mit diesem Remis auf dem sechsten Tabellenplatz. Das Auswärtsteam, welches übrigens eine Anreise von 54 Kilometern zu absolvieren hatte, landete mit dem Endergebnis auf dem neunten Tabellenplatz. Wir wünschen beiden Teams viel Glück und eine erfolgreiche neue Saison.
Alles in allem wollen wir noch einmal Danke sagen für die tolle Spontan-Organisation des Vereins, es sind genau die Menschen, die Amateurfußball zu dem machen, was er eben ist. Herzlich, menschlich und liebevoll. Dieses Spiel und der Besuch heute war ein perfektes Beispiel dafür, jeden Kilometer sinnvoll gefahren zu sein. (tp)
08.06.2024 HSC-Stadion an der Constantinstraße Landesliga Hannover Zuschauer: ca. 500
HANNOVER – Zufälle bestimmen manchmal das Leben. Zufällig war der Schwechheimer Landbote vor einer Woche in Garbsen, wo sich der TSV Wetschen auf den letzten Drücker mit einem 4:0 beim TuS Garbsen auf Platz 1 der Landesliga-Tabelle schob. Punktgleich mit dem HSC Hannover ging der Dorfverein aus der Samtgemeinde Rehden in den letzten Spieltag, führte die Tabelle nur aufgrund eines einzigen mehr geschossenen Törchens an.
Überhaupt nur zufällig kickt aber auch der HSC Hannover in der Landesliga Hannover mit. Als Tabellenzwölfter spielten die Landeshauptstädter vergangene Saison eigentlich eine solide Spielzeit. Doch da gleich vier niedersächsische Vertreter aus der Regionalliga Nord in die Oberliga abstiegen und mit der U.S.I. Lupo-Martini Wolfsburg auch der Oberliga-Zweite den Sprung nach oben in der Relegation vergeigte, musste der HSC den bitteren Gang in die Landesliga antreten. Hannover belegte damit zum 8. Mal in Folge in der Abschlusstabelle einen Auf- oder Abstiegsplatz. Dass die Lister drei Mal hintereinander in der Regionalliga starteten, verdankte man der Corona-Pandemie. Die jeweiligen Abbruch-Spielzeiten beendete Hannover auf dem letzten Platz. Zuvor marschierte der HSC direkt aus der Landesliga in die Regionalliga durch. Aufstieg, Abstieg, Repeat.
Zufall dann auch die Berichterstattung vom letzten Spieltag an der Constantinstraße. Eigentlich war eine Reportage bei der Fußballabteilung des ehemaligen Handball-Bundesligisten VfL Fredebeck geplant, welche kurzfristig ins Wasser fiel. Die Gunst der Stunde wurde schnell genutzt und schon saß man im Zug nach Hannover. Die Marschroute in dem vollbesetzten HSC-Stadion war klar: Tore müssen her. Die Ausgangslage spitzte sich auf ein Wettschießen mit dem TSV Wetschen zu, der nur wenige Kilometer entfernt beim OSV Hannover sein letztes Spiel bestritt. Während Wetschen recht früh in Führung ging, kam der HSC nur schwer in die Pötte. Die 9-0-1-Mauertaktik der Gäste erfüllte zunächst ihren Zweck. Angespannte Stimmung auf der gut gefüllten Tribüne an der Constantinstraße. Denn auch für die Gäste stand einiges auf dem Spiel: Mit einem Sieg hätte der letztjährige Aufsteiger aus Halvestorf, einem Hamelner Stadtteil, gute Aussichten auf den Klassenverbleib in der Landesliga gehabt.
Doch es kam alles anders. Nach einer halben Stunde war der Bann gebrochen. In die Kabine ging der HSC mit einem 3:0. Und da Wetschen sich die Führung noch vor der Pause aus der Hand nehmen ließ, hieß der Meister und Aufsteiger in der Blitztabelle zur Halbzeit: Hannover! Weiter ging es nach dem Wiederanpfiff nur in eine Richtung. Drei Tore und etliche Großchancen und Aluminiumtreffer auf Seiten der Gastgeber folgten. Die Taktik der Heimelf ganz klar und klassisch: Den Gegner mit permanentem Toreschießen zermürben. Spannend wurde es trotzdem noch, denn Wetschen ging kurz vor dem Abpfiff im Oststadtstadion mit 5:2 in Führung. Am Ende fehlten 2 Treffer. Hannover schafft den sofortigen Wiederaufstieg, nachdem man während der kompletten Rückrunde die Tabelle anführte. Außer an dem besagten vorletzten Spieltag – da hatte der TSV Wetschen seine 15 Minuten Ruhm.
Gratulation, Ruhm und Ehre also an den HSC Hannover, der mehr als verdient am Ende aufgrund der Tordifferenz und mit exakt 100 geschossenen Toren die Saison mit dem Aufstieg krönt. Auch das Drumherum sammelte Bestnoten. Vor allem die Verpflegung vom örtlichen Schlachter wusste mit Spanferkel auf der Speisekarte zu überzeugen. Die Oberliga Niedersachsen ist eine Spielklasse, die dem Traditionsverein und deutschen Rugby-Meister von 1909 (!) gut zu Gesicht steht. Vertraut man dem Gesetz der Serie, dann müsste nun wieder der Durchmarsch in die nächsthöhere Klasse folgen. Also, vielleicht sieht man sich bald in der Regionalliga wieder… (mm)
RIESA – Endlich wieder ein großes Hopper-Fasching. Nach Cottbus, Halbemond, Helgoland, den Spielen am Werbellinsee und in Tiefenort, organisierte der PSV Braunschweig gemeinsam mit “lostgroundhop” das nächste große Highlight. Insgesamt 803 Check-ins verzeichnete die App „Futbology“ (Stand 10.06.2024). Groundhopper aus Nah und Fern wollten dabei sein, wenn im altehrwürdigen Ernst-Grube-Stadion zum letzten Mal der Ball rollt. Früher war es die Spielstätte der BSG Stahl Riesa und der Fußball-Abteilung des SC Riesa. 1968 wurden dort Spiele der DDR Oberliga ausgetragen. Die Kapazität betrug damals 15.000 Plätze. Nach der Auflösung des SC Riesa im Jahr 2003 wurde das Stadion lange Zeit nicht genutzt.
Durch die Hilfe vieler freiwilliger Helfer wurde der verwilderte Rasen für dieses eine Spiel wieder betriebstauglich gemacht. Auf dem Platz traf der PSV diesmal auf den SV Stauchitz 47, welcher nicht nur das letzte Spiel im Stadion mit 6:2 gewinnen konnte, sondern auch einige Einnahmen durch das bereitgestellte Catering und den Merchstand zu verzeichnen hatte. Einen riesigen Respekt für diese gute Organisation, ohne lange Wartezeiten bekam man hier eine Wurst oder ein Getränk. Bei den Temperaturen richtig gut! Vielen Dank an alle, die das Fußballfest möglich gemacht haben. Am 24.08.2024 findet das nächste organisierte Groundhopping-Event vom PSV Braunschweig statt. Dann wird die Radrennbahn in Bielefeld bespielt. (tp)