Hamburger SV – 1. FC Kaiserslautern – 3:0

Hamburger SV – 1. FC Kaiserslautern – 3:0

“TRADITIONSDUELL IM VOLKSPARKSTADION”

21.02.2025

2. Bundesliga
Volksparkstadion
Zuschauer: 57.000

    HAMBURG – Freitagabend, Flutlicht und zwei gut aufgelegte Fanszenen. Fußballherz, was willst du mehr? Das Duell zwischen den Clubs sorgt bei mir schon weit im Voraus für Vorfreude. Die Terminierungen am Freitagabend stimmte mich persönlich besonders glücklich, da es mit meinen weiteren Reiseplänen perfekt passte. Dennoch müssen wir diese Terminierungen kritisieren, wieso wird nicht am Sonnabend oder Sonntag gespielt. In der zweiten Bundesliga spielt zeitgleich Nürnberg bei der Hertha. Beides ewig weite Anreisen für zwei Fanlager, die oft mit einer hohen Anzahl an Gästen kommen. Aber wer interessiert sich aus der höheren Etage für Auswärtsfahrer?

    Das Hinspiel in Kaiserslautern ging mit einem späten Ausgleich der Hamburger mit 2:2 zu Ende. Damals ein ausgeglichenes Spiel auf dem traditionellen Betzenberg. Die Vorzeichen des Spiels waren faszinierend, ich würde wetten, kaum jemand hätte gedacht, dass dieses Spiel im Februar ein Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten und Tabellendritten wird. Ob ich damit jetzt das Heimteam meine oder das Auswärtsteam, ist den Lesern überlassen.

    Fakt ist, beide Mannschaften spielen aktuell einen sehr guten und effektiven Fußball. Der HSV ist weiterhin unter Trainer Polzin ungeschlagen, eine derartige Serie beim HSV ist auch sehr ungewöhnlich. Stehen die Zeichen dieses Jahr wirklich auf Aufstieg in die erste Liga? Der Frühling wird kommen, es bleibt spannend, ob der HSV diesen Trend fortsetzt.

    Der Gästeblock ist heute ausverkauft, ob sich viele Gäste wirklich die Tagestour Hamburg gönnen oder ein schönes Wochenende in Hamburg machen. Beides definitiv die richtige Entscheidung, ein beliebtes Reiseziel für Auswärtsfans. Respekt an jeden Fan, der die Tour auf sich nimmt. Deutschland ist eben einfach ein geiles Fußballland und die Fans aus Kaiserslautern bekannt für ihre bedingungslose Unterstützung. Ich erinnere mich an das Pokalfinale im Mai 2024, mein erstes Pokalfinale und bestaunen durfte ich einen phänomenalen Auftritt der Fans aus Kaiserslautern. Weiterhin viel Glück für die Saison!

    Zum Start der Partie wurde das Motto vorgegeben: “DIE MISSION GEHT WEITER, DAS ZIEL IST KLAR”. Punkt genau den Nagel auf dem Kopf getroffen. Das wunderschöne Stilmittel der Fackeln und Blinker wurde eingesetzt und die Partie konnte starten.

    Der HSV dominierte das Spiel, erspielte sich zahlreiche Chancen, Ecken und eine Menge Ballbesitz. Der Neuzugang Adedire Mebude mit einem sehr soliden Auftritt, macht definitiv Hoffnung auf mehr. Den gerechten Applaus gab es zur Auswechslung. Der Stürmer Davie Selke machte erneut 2 Tore, seinen Saisontreffer 15 und 16. Den Deckel machte heute Fabio Baldé drauf, ein schönes Tor für den Spieler vom HSV.

    Nach dem Spiel sollte es schnell ins eigene Bett gehen, entgegen den meisten Zuschauern nach einem Freitagabend Kick im Volksparkstadion. Statt Kiez, Party und Vollsuff ging es ins eigene Bett. Disziplin! Am Samstagmorgen stand der Flug Hamburg-Belgrad an. Das zweite Belgrad-Derby für mich und die erste Tour für den Schwechheimer Landbote mit vier aktiven Berichte Schreiberlingen. Das Leben ist schön! (tp)

    SV Lurup – FC Elmshorn – 1:1

    SV Lurup – FC Elmshorn – 1:1

    „OBERLIGISTEN IN SPE“

    23.03.2012
    Landesliga Hammonia
    Stadion an der Flurstraße
    Zuschauer: 520

    Wintereinbruch, unbespielbare Plätze, Spielabsagen en masse, Generalabsagen in den Stadtstaaten. It’s time for „Groundhopping classics“. Vor wenigen Tagen erreichte die Redaktion eine traurige Pressemitteilung vom SV Lurup. Der Verein, der vor 40 Jahren an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teilnahm, zieht sich aufgrund personeller Engpässe aus der Kreisliga 8 (!) zurück.

    Da muss man gar nicht bis in das 1984 zurückgehen, um an die glanzvollen Tage des Vereins zu erinnern. Knapp 13 Jahren reichen. Im April 2012 kickte der SVL noch im alten „Stadion an der Flurstraße“ und empfing in der Landesliga Hammonia den FC Elmshorn zum absoluten Spitzenspiel.

    Am Ende der Saison schafften beide Teams den Aufstieg. Und während Elsmhorn als Aufsteiger sogar Meister der Oberliga wurde, auf eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga jedoch verzichtete, musste Lurup den sofortigen Gang zurück in die Landesliga antreten. Es begann der stetige Zerfall des Vereins, der einige Jahre später den modernen neuen „Sportplatz an der Vorhornstraße“ bezog. Das alte Stadion wurde abgerissen.

    Auch die die dritte Mannschaft der Luruper zog im Laufe der Saison zurück. Was zur neuen Spielzeit bleibt, ist zumindest die Hoffnung auf ein schlagkräftiges Team und eine etwas bessere Zukunft. Es muss ja nicht immer 2. Bundesliga sein, eine stabile Mannschaft in der Kreisliga würde erstmal reichen.


    Der 13 Jahre alte Spielbericht wurde von unserem Autor (mm) unmittelbar nach dem Spiel angefertigt und auf footballfans.eu veröffentlicht. Wir haben ihn ohne jede Korrektur übernommen, auch die Überschrift wurde damals so gewählt.


    HAMBURG – Zwei Oberligisten in Spe trafen an diesem strahlenden Sonntag-Nachmittag im Stadion an der Flurstraße, im Neusprech: Uwe-Einsath-Stadion genannt, aufeinander. Von den goldenen Zeiten der Hausherren aus dem Hamburger Stadteil Lurup soll demnächst wieder die Ligazugehörigkeit zeugen, was bis dahin bleibt, ist ein Ground, der sich sehen lassen kann.

    Vor noch gar nicht allzu langer Zeit – Ende der 90er – fanden an der Flurstraße noch Regionalliga-Partien statt. Seit den 80er-Jahren baute der SV Lurup sein Stadion – unter gütiger Mithilfe des Bauunternehmers und Mäzen Uwe Einsath – sukzessive aus. Geblieben sind die zwei überdachten Tribünen an den jeweiligen Spielfeldseiten. Eine Stehplatz- und eine Sitzplatztribüne in erstaunlich gutem Zustand. Auf einen Ausbau der Hintertorseiten verzichtete man seinerzeit, doch eine wuchtige Anzeigetafel im 90er-Jahre-Stil, flankiert durch allerlei Werbung, rundet die Anlage ab. „Zehn Bier für’n Zwanni“ – auch diese Vorgabe erfüllt der SVL eindrucksvoll. Das Spiel konnte also beginnen.

    Die Luruper trafen an diesem Sonntag auf den Spitzenreiter aus der holsteinischen Stadt Elmshorn, regional und bundesweit besser bekannt unter dem alten Vereinsnamen: Rasensport „RaSpo“ Elmshorn. Nach einer Vereinsfusion im Jahre 2004 nun mehr seit 8 Jahren firmierend als der FC Elmshorn. Sowohl für Lurup als auch die Gäste sah der Blick auf die Tabelle blendend aus: Beide Teams belegten die Aufstiegsplätze mit mindestens zehn Punkten Vorsprung. Der Sieger dieser Partie würde auf den ersten Rang vorrücken oder diesen verteidigen und damit seine Ausgangsposition weiterhin stärken.

    Rekordkulisse in der Landesliga Hammonia: 520 Zuschauer fieberten in erster Linie der Wachablösung an der Spitze entgegen. Die Gastgeber zeigen sich engagiert, doch ohne Struktur. Die ballsicheren Elmshorner vermitteln den stabileren Eindruck. Dennoch geht der SVL kurz vor der Pause durch eine missglückte Hereingabe vom rechten Flügel in Führung. Mit dem Halbzeitpfiff und nach einer Ecke egalisiert Elmshorn die Führung. Auch danach hat man das Gefühl, die Gäste haben stets die bessere Antwort parat. Mit Glück und Spucke trotzt Lurup den Angriffen der Pinneberger und es bleibt bei der Punkteteilung.

    Gemeinsam hoch in die „verlorene Liga“, wie es im Stadionheft hieß. Das wäre freilich die beste Lösung für beide Vereine. An diesem Sonntag trägt man dieser Forderung Rechnung. (mm)

    FK Inter Bratislava – FK Beluša (0:2)

    Herzlich Willkommen zur BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (37). Heute eine ganz besondere! Das Štadión Pasienky in Bratislava. Ehemals genutzt von Slovan’s erster Mannschaft, mittlerweile nur noch von der zweiten Mannschaft und FK Inter Bratislava. Es gammelt an jeder Ecke, der Zahn der Zeit nagt an diesem herrlichem Stadion. Ein paar wenige Meter Luftlinie entfernt liegt ein trostloser Neubau. Der Kontrast könnte heftiger kaum sein. Allen Lesern wünschen wir ein wunderbares Wochenende!


    10.08.2024
    Štadión Pasienky
    FK Inter Bratislava – FK Beluša (0:2)

    PEC Zwolle – Heerenveen – 1:1

    PEC Zwolle – Heerenveen – 1:1

    “BAUKÄSTEN WIE IN ZWOLLE SIND EINFACH NICHT SO DOLLE”

    16.02.2025
    Mac³Park Stadion
    Eredivisie
    Zuschauer: 13.749

    ZWOLLE – nach einer Bus bzw. Airport Nacht in Stansted gings für knapp 45 Minuten in die Ryanair Boeing und doppelt so lange mit der Bahn weiter nach Zwolle.

    In der schönen Stadt angekommen, wurde diese erst mal besichtigt und sich kurz in einer Frituur gestärkt.

    Schließlich kam ich an einen weiteren Baukasten des niederländischen Fußballs an und war wie so meistens in diesem Land nicht besonders begeistert vom Ground.

    Für mehr Euphorie sorgten aber die Heimfans, die eine Choreo präsentierten.
    Es wurden Blaue und Weiße Fahnen geschwenkt und ein Spruchband ausgerollt.
    Zu lesen war: OMGEVING VERTROUWD- GEBOREN EN GETOGEN (VERTRAUTE UMGEBUNG- GEBOREN UND AUFGEWACHSEN). Zwischen den beiden Sätzen waren die Gesichter von den zwei lokalen Rappern Rico & Sticks zu sehen.

    Die Gäste aus Heerenveen konzentrierten sich mehr auf den Support. Schwenkfahnen wurden im Gegensatz zu der anderen Seite nicht eingesetzt.

    Das Spiel war relativ unspektakulär.
    Zwar ging PEC früh durch Vente in Führung. In der 58. Minute gelang den Gästen aber der verdiente Ausgleich, was zugleich der Endstand war.

    Nach dem Spiel noch kurz eine Frikandel aus dem Automaten geholt und schon ging es auf die Rückreise nach Schwechheim (fj)

    Bursaspor – Anadolu Üniversitesi – 4:1

    Bursaspor – Anadolu Üniversitesi – 4:1

    “ÜBER VIERZIGTAUSEND TÜRKISCHE KROKODILE“

    16.02.2025

    3. Lig Grup 1
    Yüzüncü Yıl Atatürk Stadyumu
    Zuschauer: 41.270

      BURSA – Nach den Stationen Zypern/Nordzypern, Ägypten und Saudi-Arabien wurde es für den Landboten langsam Zeit, wieder Richtung Schwechheim aufzubrechen. Bei der Tourplanung kamen wir recht schnell auf Istanbul als Zwischenstation statt direkt von Riad den Rückflug anzutreten. Als sich dann noch ein Heimspiel von Bursaspor herauskristallisierte, drückten wir auf den Buchungsknopf.

      Der ein oder andere dürfte die neue Euphorie um den Klub aus der Heimat des Iskender Kebap mitbekommen haben. Nach der Meisterschaft 2010 und weiteren sportlichen Erfolgen geriet Bursaspor später in finanzielle Nöte und sackte immer weiter ab. Im letzten Sommer folgte sogar der Abstieg in die vierte Liga und es musste ein Neuanfang her. Die Klubführung holte mit Pablo Batalla den Topscorer aus der Meistersaison als Trainer zurück.

      Trotz des sportlichen Niedergangs halten die Fans ihren „grünen Krokodilen“ die Treue und kommen in Scharen zu den Heimspielen. Der Zuschauerschnitt liegt etwa bei 40.000, was für die vierte Liga aktuell wohl weltweit einmalig sein dürfte. Auch bei unserem Spiel gegen den kleinen Universitätsverein aus Eskişehir wurde diese Marke geknackt.

      Wir kamen etwa zwei Stunden vor Anpfiff am Stadion an, in dem übrigens auch bei der Europameisterschaft 2032 gekickt wird. Allein die Fassade mit dem stilisierten Krokodil schockt einfach und auch von innen wirkt das Ganze sehr stimmig. Die Dachkonstruktion erinnert etwas an das Volksparkstadion in Schwechheim.

      Was dann folgte, haute die Reisegruppe aus den Socken. Angepeitscht von Vorsängern auf jeder Tribüne zog das komplette Publikum mit und der Begriff Hexenkessel war hier wirklich mal angebracht. Die Fans auf der Gegengerade standen 90 Minuten und auch bei uns gegenüber der Hauptgruppe „Teksas“ war ordentlich was los. Die Gesänge kamen mitunter brachial laut rüber und die Mitmachquote blieb bis etwa zur 70. Minute sehr hoch.

      Auch das Geschehen auf dem Rasen sorgte für beste Stimmung. Bursa ließ zunächst einige Chancen aus, ging dann aber doch kurz vor Pausenpfiff in Führung. Im zweiten Durchgang erhöhte Ozek per Elfmeter. Anadolu kam in der 79. Minute nochmal ran, aber in der Nachspielzeit bissen die Krokodile doppelt zu und siegten mit 4:1. Bursa steht souverän an der Tabellenspitze und dürfte im Sommer aufsteigen. Wir vom Landboten wünschen dem Verein weiterhin viel Erfolg und empfehlen allen Lesern einen Besuch bei den Krokos. Es lohnt sich! (hr)