NEC Nijmegen – PSV Eindhoven – 3:3

NEC Nijmegen – PSV Eindhoven – 3:3

„BLUT AN DEN HÄNDEN, GLÜCK IN DER LUFT“

01.02 2025
Eredivsie
Goffertstadion
Zuschauer: 12.260

NIJMEGEN – Quer durch den Wald geht es zur Heimstätte der NEC Nijmegen. Plötzlich steht man vor einem rot-grün beleuchteten Gebäude und sieht – bis auf die Flutlichter – trotzdem nicht sehr viel.

Das Stadion des Ehrendivsionärs ist in eine Senke gebaut oder besser gesagt: gegraben worden. Woher der Spitzname für die Spielstätte rührt: „De Bloodkoel“. Zu Deutsch: Die Blutkuhle. Kurz vor dem 2. Weltkrieg Ende der 1930er-Jahre sah sich die Stadt Nijmegen genötigt auf den Zug der immer beliebteren Massensportveranstaltungen aufzuspringen und stellte den Vereinen in der Stadt das Goffertstadion zur Verfügung. Weshalb bei diesem Bau keine Maschinen für den Erdaushub zum Einsatz kamen und bei den schweren Arbeiten mit Spitzhacke und Schaufel am Ende Blut an den Händen der Arbeiter klebte, ist nicht überliefert.

2021 machte der Bau zuletzt Schlagzeilen, als nach Jahren in der Zweitklassigkeit für NEC in der Eredivisie endlich wieder das „Gelderse Derby“ anstand und bei den Gästen von Vitesse Arnheim beim Torjubel die Betonkonstruktion unter den Füßen nachgab. Verletzte gab es zum Glück nicht. Der Schaden ist längst behoben. Das Stadion ist ein klassischer All-Seater aus einem Guss, doch die Lage beeindruckt und irgendwie ist der Ort simpel und gut strukturiert erbaut. Die Flutlichter erstrahlen über dem „de Goffert“, das dünne Blechdach reflektiert den Schall.

An diesem 21. Spieltag stand das Prestigeduell gegen den Meister aus Eindhoven auf dem Programm. Seit dem Wiederaufstieg von Nijmegen hatte es einige Highlights gegeben, unter anderen der 3:1-Heimsieg gegen die PSV letztes Jahr. Dieser Sieg bedeutete für die Gäste die einzige Niederlage der ganzen Saison, am Ende stand für NEC der 6. Rang – die zweitbeste Platzierung der Vereinsgeschichte. In diesem Jahr spielen die Gastgeber eine mäßige Saison im unteren Mittelfeld.

Zunächst sah es an diesem Samstag-Abend nach einer Trendwende aus. Nachdem der PSV-Block die Partie mit etwas Pyro einläutete, spielte Nijmegen munter nach vorne, versteckte sich nicht und vergab einige Einschussmöglichkeiten. Eindhoven kam schwer in die Gänge. Zur Pause hätten die Gelderländer führen müssen. Stattdessen kam PSV mit Rückenwind und spielerischer Qualität aus der Pause und ging zügig in Führung. Ein zunehmend kleinlicher Schiedsrichter erzürnte in der Folge das Publikum, das für holländische Verhältnisse durchweg nach „Fußball“ aussah. Ein wiederholter Freistoß sorgte dann nach einem Querschläger für den überraschenden Ausgleich. Der Meister kam allerdings sofort zurück und erhöhte innerhalb von drei Minuten durch Saibari und Bakayoko komfortabel auf 3:1.

In 99% der Fälle spielt eine so gute und erfahrene Mannschaft wie Eindhoven das Ding dann gewohnt runter. Doch irgendwas an diesem Abend war anders. Vielleicht ja doch die Trendwende? Eine viel zu kurze Rückgabe auf den PSV-Torwart ersprintete der NEC-Stürmer und plötzlich stand es in der Schlussminute nur noch 2:3. In diesem Augenblick wurden 6 Minuten Nachspielzeit durch den 4. Offiziellen angezeigt. Das Publikum roch Lunte und egal ob PSV im letzten Jahr 29 von 34 Spielen gewonnen hatte – in Nijmegen hatten sie verkackt. Das Drehbuch sah einen Eckstoß in der letzten Minute vor. Und zum dritten Mal legte sich der unbesiegbare Meister das Ei quasi selbst ins Nest. Diesmal sprang der Keeper unter dem Ball durch.

Abpfiff und die freudetrunkenen Gesänge der NEC-Fans waberten noch eine Stunde später durch den Wald. Hier klebt schon lange kein Blut mehr an den Händen, aber wenn Eindhoven zu Gast ist, liegt das Glück in der Luft. (mm)

FC Luzern – FC St. Gallen 1879 – 2:0

FC Luzern – FC St. Gallen 1879 – 2:0

02.02.2025
Super League
Swissporarena
Zuschauer: 14.360

„WÖSSE, WOMER ÄNEGHÖRT. SIT 1901“

LUZERN – Ich möchte unsere Leser nicht langweilen, aber auch für diesen Bericht nutzte ich die Auswärtsfahrt des eigenen Vereins für einen Ausflug in ein Nachbarland. Darüber hinaus konnte ich eine offene Rechnung mit Luzern begleichen, aber dazu später mehr.

Mit der Terminierung von Bayern-Holstein am Samstag und Luzern-St. Gallen am Sonntag waren die Würfel gefallen. Obendrein ließ sich die Tour mit einem Kundentermin in der bayrischen Landeshauptstadt verbinden, was die Kosten enorm drückte. Danke Chef!

Nach Erledigung der Pflicht traf man sich am Freitagabend im Augustinerkeller und läutete bei zivilen Preisen für Speis und Trank zünftig das Wochenende ein. Leicht verkatert ging es am Samstag erneut vom Augustinerkeller zur Arena nach Fröttmaning, wo sich Holstein unterm Strich respektabel schlug. Wer weiß, ohne die mal wieder gnadenlos bestraften Fehler wäre vielleicht noch mehr drin gewesen.

Am Sonntagmorgen in der Früh klingelte dann der Wecker erbarmungslos. Aber es nützt ja nichts, denn mit der Schweiz lockte eines meiner Lieblingsländer. Die SBB lieferte wie immer ab und überpünktlich erreichte ich Luzern. Mein zweiter Aufenthalt hier, denn vor über drei Jahren wollte ich den FCL in der Conference League gegen Feyenoord sehen. Auch damals in Verbindung mit der Arbeit, aber aufgrund der Covid-Auflagen kam ich partout nicht an ein Ticket ran.

Das war diesmal kein Problem und der Gegner hieß St. Gallen. Über die letzten Jahre hat sich doch eine innige Feindschaft mit den Ostschweizern entwickelt und die war schon vor Anpfiff spürbar. Die Sympathiebekundungen Richtung Gästeblock kamen brachial laut rüber, fanden aber auch entsprechende Erwiderung.

Es war also alles angerichtet und „Lozärn“ zeigte mit Einlauf der Mannschaften eine Choreographie mit dem Jahr der Vereinsgründung. Eingerahmt wurden die großen Zahlen von blau-weißen Fahnen über den gesamten Sektor sowie entsprechenden Rauchtöpfen. Auf der anderen Seite blieb ein (Pyro)intro aus, stattdessen protestierte der Espenblock gegen den Einsatz von Gummigeschossen und die Sprechchöre bekamen durchaus Unterstützung von der Heimseite.

Auf dem Platz setzte „Sangallä“ zunächst die Akzente, auch wenn dabei kaum klare Torchancen heraussprangen. Wie so oft im Fußball machte es der Gegner besser und Grbic ließ in der 40. Minute die Allmend zum ersten Mal beben. Einzelne Fackeln ploppten und mit der Führung ging es auch in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel spielten beide Teams mit offenem Visier. Hüben wie drüben ergaben sich gute Tormöglichkeiten, die aber ungenutzt blieben. Auf den Rängen zog die Heimkurve über die 90 Minuten durch, bei den Gästen fiel der Support mit zunehmender Dauer ab. Allerdings muss ich anmerken, dass St. Gallen erst vor wenigen Tagen noch 50 Stadionverbote wegen Vorfällen in der Conference League verteilte. Unter diesen Voraussetzungen war der Auftritt absolut in Ordnung.

Fünf Minuten vor dem Ende machte Owusu den Deckel endgültig drauf. Völlige Ekstase bei den Gastgebern und die letzten Pyrovorräte mussten dran glauben. Auf und neben dem Platz wurden meine Erwartungen mal wieder erfüllt und erneut kann ich festhalten: die Schweizer Liga lohnt sich auch abseits der großen Fanszenen aus Basel und Zürich. (hr)

FC Barcelona – Atalanta Bergamo – 2:2

FC Barcelona – Atalanta Bergamo – 2:2

“EIN WEITERER ANLAUF”

29.01.2025
Estadi Olímpic Lluís Companys
UEFA Champions League
Zuschauer: 42.728

BARCELONA – Das Olympiastadion in Barcelona, auserwählt als Übergangsstation für den glorreichen Verein. Das Camp Nou befindet sich aktuell im Umbau und soll nach Fertigstellung noch größer werden. Das Ausweichstadion verbinde ich auch mit persönlichen Missgeschicken. Im Januar 2024 buchte ich mir ein Wochenende in Barcelona inklusive Spielbesuch vom FC Barcelona. Das angesetzte Ligaspiel wurde aufgrund des spanischen Pokalfinals verlegt, mein geplantes Wochenende in Barcelona also absolut für die Tonne. Die gebuchten Flüge sollten nicht verfallen, die spanische Liga setzte an einem Wochenende beide Vereine aus Sevilla zuhause an. Die Chance sollte ich nutzen. Dachte ich! Aufgrund von Flugverspätungen aus Hamburg nach Barcelona, verpasste ich meinen Anschlussflug in Barcelona und auch der Plan ging in die Mülltonne. Die beiden Flüge Barcelona-Sevilla, der Mietwagen und die Hotelübernachtungen wurden quasi verschenkt. Spontan einen neuen Flug zu buchen sollte die Kosten nur noch mehr in die Höhe treiben. Was blieb, war ein Wochenende in Barcelona zu verbringen mit unterklassigen Fußball, es geht aber auch schlimmer. Besonders der Besuch bei Sant-Andreu blieb bis heute positiv in Erinnerung.

Neues Jahr, neues Glück. Dieses Mal sollte es der Mittwochs-Flug von Hamburg nach Barcelona sein und nächsten Tag zurück. Damit war ich fein, somit kein großer Aufwand und das Stadion kann besucht werden. Die spanische Airline “Vueling” dachte sich mal wieder einen Spaß zu erlauben und verschob den Rückflug auf Donnerstag 17:00 Uhr. Damit muss ich mir leider frei nehmen, also wurde die Tour erneut umgeplant. Aus einen Tag mache ich einfach zwei Tage frei und bleibe über das Wochenende in der spanischen und portugiesischen Sonne. Klingt gut!

Für das Champions League Spiel gegen Atalanta sollten 100€ (!) fällig sein, was bleibt einem anderes übrig? Wenn man diesen Ground machen will, zahlt man es eben. Die Flüge waren gebucht, eine erneute Anreise wäre definitiv teurer gewesen als 100€. Angekommen am Stadion ging es mit den Rolltreppen hinauf zu den Eingängen ins Stadion. Verrückte Anreise, welche das Stadion noch spektakulärer macht. Nach jeder vergangenen Minute fand ich dieses Stadion schöner als zuvor. Auch wenn sich natürlich das Publikum aus 80% Touristen aus aller Welt handelt, aber so ist es eben im europäischen Spitzenfußball. Im Endeffekt bin ich ja selbst ein Stadiontourist, nur sonst auch gerne im Amateurfußball unterwegs. In England beispielsweise bei den großen Vereinen ist es nichts anderes.

Im Gästeblock fanden sich viele Italiener ein, anders als meine Erwartungen lieferten die Fans einen sehr genialen Auftritt ab. Bei meinem Besuch in Bergamo habe ich mir damals einfach klassischer Weise mehr versprochen von der Heimkurve. Dafür wurde man mit diesem Spiel belohnt. In der ersten Halbzeit kam es zum 0:1 und einem brachialen Jubel, leider wurde das Tor vom VAR aberkannt. Der FC Barcelona ist bis heute gespickt mit Top-Stars. Der neu aufblühende Lamine Yamal oder Robert Lewandowski. Bis heute definitiv eine der besten Adressen im europäischen Vereinsfußball. Mir hat der Besuch in Barcelona sehr gefallen, hätte ich vorher nicht unbedingt so erwartet. Aber Überraschung gibt es eben oft genug. (tp)

FC Groningen – sc Heerenveen – 1:0

FC Groningen – sc Heerenveen – 1:0

“DER NOORDEN BLEIBT GRÜN UND WEISS“

25.01.2025
Eredivisie
Hitachi Capital Mobility Stadium
Zuschauer: 22.525

GRONINGEN – Nach dem doch kräftezehrenden Ausflug von Schwechheim über Freiburg nach London neulich sollte es am vergangenen Wochenende etwas geordneter zugehen. Abermals bescherte mir der Spielplan die Möglichkeit, das Auswärtsspiel des eigenen Vereins mit dem Ausland zu kombinieren. Diesmal standen die Niederlande auf dem Programm, aber zuerst sollte es nach Wolfsburg gehen.

Am Freitagabend sammelte ich kurz hinter Schwechheim noch den Kollegen tp ein und eigentlich standen uns entspannte 2,5 Stunden Fahrt bevor. Leider Gottes verabschiedete sich etwa auf halber Strecke der Scheibenwischer auf der Fahrerseite. Erhöhte Konzentration war gefragt, aber letztlich erreichten wir sicher die Autostadt. Vorm Stadion noch den Gastautor tk getroffen, bei dem wir übernachten durften und so das Spesenkonto schonten. Herrlich!

Aufgrund eines Polizeieinsatzes wurde im Gästeblock nicht angeflaggt und für die ersten 15 Minuten auf organisierten Support verzichtet. Auf dem Platz brachte Neuzugang Zec Holstein in Führung, welche die Wölfe nach der Halbzeitpause allerdings schnell drehten. Im Anschluss drückten die Gastgeber auf die Entscheidung, vergaben aber reihenweise beste Chancen. Auf Kieler Seite machte es Skrzybski besser und nutzte die quasi einzige Tormöglichkeit im zweiten Durchgang zum Ausgleich. Völlige Ekstase im Gästeblock und beim 2:2 blieb es. In der Unterkunft genossen wir noch feinstes Wittinger Pils und zufrieden ging es ab in die Heia.

Am Samstag fuhr ich dann rüber zu unseren Nachbarn in die Niederlande und schaute vor dem Nordderby in Assen vorbei. Neben der bekannten Motorradrennstrecke gibt es natürlich auch hier eine „Voetbalvereniging“, die in der Tweede Divisie gegen Barendrecht antrat. Der Sportpark sah genauso aus wie unzählige andere, dafür gab es hier aber auch wie vielerorts ein gut geführtes Vereinsheim. Viel mehr gibt es auch nicht zu sagen. Ach ja, das Endergebnis war 0:1.

Nach dem obligatorischen Besuch einer Snackbar erreichte ich im Anschluss bereits drei Stunden vor Anpfiff Groningen und parkte mein Auto souverän im nahe gelegenen Industriegebiet ab. Die frühe Anreise empfahl mir der Chef der „Supportersvereniging“ (an dieser Stelle nochmal danke fürs Ticket!) und das sollte sich auszahlen.

Auf dem Weg zum Stadion hörte ich schon die ersten Böller und vor Ort zündete der Mob mit Batterien und Fackeln ab. Etwas später bildeten die Fans ein Spalier am Haupteingang und dann war es so weit: der Mannschaftsbus rollte an und die „Noordtribune“ veranstaltete ein zweites Silvester. Unzählige Batterien, Raketen und Kanonenschläge gingen hoch. Begleitet von grünen und weißen Fackeln bahnte sich die Mannschaft ihren Weg zum Eingang. Wenn das keine Motivation ist!

Im Stadionumlauf wiesen Transparente mit Hinweisen auf eine große Choreo hin. Als ich die grünen und weißen Folien auf den Sitzen entdeckte, fühlte ich mich sofort an St. Gallen im November erinnert und wusste: richtiges Spiel für den Landboten ausgewählt. Aufgrund eines medizinischen Notfalls musste der Anpfiff um eine Viertelstunde verschoben werden, dann gab es aber Entwarnung.

Zum Einlaufen der Mannschaften stellte Groningen per Banner klar, dass der Norden grün-weiß ist und bleibt. Zusätzlich gab es auf der Noordtribune große Doppelhalter mit den Ortschaften und Städten der Provinz sowie einen hochgezogenen Fan mit Schal und der Botschaft „Ons Gebied“. Abgerundet wurde das Ganze mit den erwähnten Folien: weiß im Unterrang und grün oben. Nicht ganz so spektakulär wie in der Schweiz, aber gut umsetzt. Und da ich immer ohne Erwartungen in die Niederlande fahre, umso besser. Zu Heerenveen: wie immer Buszwang, aber sie durften fahren. Eingepfercht im Gästeblock quasi über uns gab es einen Blinker. Wenn alle mitzogen, durchaus laut. Allerdings stimmten meist nur einzelne Gruppen an. Auswärtsfans haben es unter den vielen Auflagen einfach sehr schwer. Danke übrigens an mb für das Bild!

Nebenbei wurde auch noch Fußball gespielt. Groningen benötigte im Abstiegskampf dringend drei Punkte und erarbeitete sich früh Chancen. Getragen vom Publikum erhöhte „de FC“ weiter den Druck, blieb aber zunächst ohne Torerfolg. In der zweiten Halbzeit präsentierten die Ultras einige Zaunfahnen der „Superfriezen“, welche anschließend unter großem Jubel verbrannt oder in Taschentuchgröße gerissen wurden.

Die Mannschaft machte weiter Druck und schließlich traf Valente in der 63. Minute. Abgefälscht vom Gegner trudelte der Ball vom Innenpfosten über die Linie und ließ die Heimseite völlig abdrehen. Ein typisches Derbytor, aber absolut verdient. Von den Gästen kam danach kaum etwas und so brachten die Grün-Weißen den Sieg über die Zeit. Für mich fantechnisch das beste Spiel, was ich bisher in den Niederlanden sehen durfte. Sehr zufrieden verging die Fahrt nach Essen zur Unterkunft wie im Flug. (hr)

Trastevere Calcio ASD – Real Monterotondo – 1:0

Guten Morgen und herzlich willkommen zur BILDERBUCHBUDE DER WOCHE. Die 34. Folge unserer Reihe ist heute eine besondere Ausgabe. Eigentlich sollten hier Bilder aus dem Serie-C-Stadion „Domenico Francioni“ in Latina hochgeladen werden. Alles war im Redaktionsplan beschlossen. Angekommen in Neapel, unterband ein Generalstreik der italienischen Eisenbahn dieses Vorhaben.

Ein neuer Plan musste her und da zumindest noch einige Schnellzüge durch das Land rumpelten, saß man kurzerhand in der Bahn nach Rom. Aus einigen Alternativen wurde die ASD Trastevere Calcio als Ersatz auserkoren.

Mit dem Fahrrad ging es Hals über Kopf durch das historische Zentrum der italienischen Hauptstadt, hoch nach Trastevere. Mit gut 10 Minuten Puffer im Gepäck, ließ sich sogar noch kurz der fantastische Panorama-Blick auf die Altstadt von Rom genießen.

Vor Ort dann ein wunderbarer Ground. Bei frühlingshaften Temperaturen wurde sogleich mal die Sonnenbrille ausgepackt, über den Ground flogen Alexandersittiche und aus den Lautsprechern ertönte feinster Italo-Pop. Eine fast schon kitschige Szenerie. Dabei folgt der Ground der italienischen Unsitte, dass eigentlich nur eine Seite ausgebaut ist. Macht aber nichts, denn die ausgebaute Seite ist wirklich „unique“ und der Blick auf die andere Seite wohlig-schön.

Auch sonst hat man sich sehr viel Mühe mit der Anlage gegeben. Überall schöne Details, ein kleiner Gästeblock und ein Vereinsheim, das was kann. Neben der Vereinsheimterrasse thront als Blickfang – warum auch immer – ein alter Fiat. Mühe gab sich auch das abstiegsbedrohte Heimteam und gewann dank einer Direktabnahme aus der Distanz in der Schlussphase mit 1:0 gegen den Fusionsverein Real Monterotondo.

Wenn ihr in Rom seid, behaltet das Ding mal im Auge. Der Aufstieg in den Stadtteil und der Panoramablick auf die Ewige Stadt, finden ohnehin in jedem Reiseführer Erwähnung.

Trastevere Stadium
Aufnahme: 26.01.2025
Trastevere Calcio ASD – Real Monterotondo – 1:0