Al-Ahli SFC – Al-Nassr FC – 2:3

Al-Ahli SFC – Al-Nassr FC – 2:3

13.02.2025
Saudi Pro League
King Abdullah Sports City
Zuschauer: 50.144

JEDDAH – Am gestrigen Tag erschien der Reisebericht über das ägyptische Gewusel. Der heutige Tag startete mit einer Uber-Fahrt vom Hotel zum Flughafen in Kairo. Die geplanten 3 Stunden als Puffer waren auch absolut notwendig, die Bordkarte am Schalter abgeholt und die unnötigen und nervtötenden Sicherheitskontrollen überstanden. Überall wird man kontrolliert und soll seinen Pass zeigen. Ich bin durch mit dem Land. Anstrengend, aber definitiv auch beeindruckend!

Von Kairo aus ging es nach Jeddah, das vorab gebuchte Visa kostet 102,50€ und ist ein Jahr gültig. Eventuell schafft man es in diesem Jahr nochmal das Land als Umsteigeort einzubauen, damit sich das Visa mehr lohnt. Die Einreise war wie erwartet sehr fix und organisiert. Ein wahrer Segen, wenn man einen Tag zuvor den Großstadtdschungel Kairo besiegt hat.

Der Abholpunkt von Uber am Airport läuft perfekt, innerhalb von 2-3 Minuten sitzen wir im Auto zur Unterkunft. Schnell eingecheckt und ab zum Essen. Endlich mal wieder ein Grillteller. Leckeres Fleisch gegrillt über Holzkohle schließt sich einfach in jedem Land in mein Herz. Die ideale Stärkung für einen schönen Fußballabend.

Das Stadion in Jeddah liegt weit vom Stadtzentrum entfernt. Für uns war es heute essentiell wichtig früh am Stadion zu sein, die Zuschauerzahl sagt viel aus. Ich schätze mal 80% der Besucher kommen heute mit dem eigenen Auto. Die Einwohner haben Lust auf Fußball, ob es besonders an Cristiano Ronaldo liegt weiß ich nicht. Im letzten Jahr habe ich CR7 schon im VAE gesehen im Rahmen seines Auswärtsspiels bei Al-Ain FC. Ein Spieler, der so viele Menschen und Fußballfans positiv beeindruckt. Faszinierend!

Vor dem Spiel wurde uns ein Beispiel für den aktuellen “modernen” Fußball gegeben. Eine Lasershow im ganzen Stadion und über dem Dach des Stadions. Für mich war es das erste Mal in dieser Form. Ich hoffe, wir bekommen solche Zustände nicht in unserem schönen Fußballland Deutschland.

Zum Einlaufen der Mannschaften präsentierten die Heimfans eine Zettel-Choreo, Weltklasse! Hier kann man definitiv von einer fehlerfreien Umsetzung sprechen, untermalt von einer sehr guten Stimmung machte dieser Auftritt eine Menge Spaß. Im Gästeblock ging eine Blockfahne herunter, meine Erwartungen wurden damit deutlich übertroffen. Die ersten 25 Minuten waren geprägt durch eine fantastische Stimmung der Heimfans, der Block auf der Gegengerade stimmte viele Lieder an und oft zog das ganze Stadion mit.

Der oben erwähnte CR7 tauchte in dem Spiel quasi komplett ab, seine Mannschaft spielte in der zweiten Halbzeit in Unterzahl. Er und sein Team gewannen aber dennoch mit 2:3, besonders durch eine sehenswerte Einzelaktion von Jhon Durán. Perfektes Solo und vorm Keeper eiskalt ins Tor geschoben. Ein sehr schöner Jubel mit vielen Emotionen, die gesamte Mannschaft lief in den Block der Al-Nassr Fans.

Nach dem Spiel dauerte es fast eine Stunde bis wir ein Uber in unsere Unterkunft fanden. Es gibt schlimmeres, am Ende hat es ja wie immer geklappt. Das Stadion wird bei der WM sicherlich ein Austragungsort sein, wir plädieren für eine bessere Infrastruktur. Alles in allem das beste Spiel der Tour bisher! (tp)

Pyramids FC – Haras El Houdod SC – 3:0

Pyramids FC – Haras El Houdod SC – 3:0

12.02.2025
Egyptian Premier League
30 June Stadium
Zuschauer: 250

„DER PYRAMIDEN-DOPPLER“

KAIRO – Neulich durftet ihr bereits im Bericht von Kollege hd ausführlich über die Unwägbarkeiten beim Thema Tazkarti lesen. In dieser Woche verschlug es dann tp und mich nach Ägypten und auch wir durften unsere Erfahrung mit dem Chaos machen. Dazu später mehr.

Nach fünf Tagen auf Zypern mit tollen Grounds in beiden Teilen und opulenten Grilltellern ging es von Larnaca über Athen nach Kairo. Ursprünglich hatten wir eine neue spottbillige Verbindung mit unserer pink-blauen Lieblingsairline gebucht, welche allerdings kurzfristig in den April verlegt wurde. Landung um 01.50 statt entspannt um 19.00. Aber was solls, Hauptsache angekommen.

Nach einer kurzen Nacht führte unser erster Weg morgens zur Orange Filiale. Mit zehn Minuten Fußweg strategisch gut gewählt. Jetzt nur noch die Tazkarti abholen und ab zu den Pyramiden. Denkste. Vor Ort hieß es, der zuständige Mitarbeiter käme erst um 12.00 ins Büro. Top! Nach dem erfolglosen Abklappern anderer Stores kamen wir zurück und tatsächlich schlurfte der Kollege etwa um 12.45 rein. Das Drucken der Tazkarti und Eintrittskarte selbst dauerte dann keine 10 Minuten. This is Africa.

Erleichtert nahmen wir ein Uber Richtung Gizeh. Im gewohnt wilden Fahrstil touchierte unser Fahrer zweimal mit seinen Außenspiegeln. Völlig egal, Hand raus und Sorry. Wie erwartet war es vor Ort wuselig und natürlich schnackten einen die Pferdekutscher, Kamelreiter und Souvenirverkäufer an. Der Ton blieb aber respektvoll. Dennoch möchte ich mir nicht ausmalen, wie das Ganze in den Sommermonaten aussieht. Ich denke, über die Pyramiden und die Sphinx muss man nicht viel sagen. Einfach nur beeindruckend.

Von Gizeh ging es rüber in den Osten von Kairo zum 30 June Stadium. Hier kickt der ambitionierte Tabellenführer Pyramids FC. Angekommen am schwer bewachten Haupteingang schickten uns die Ordner einmal herum zu Gate 4, was bei dem riesigen Gelände nochmal den Schrittzähler in die Höhe trieb. Nach einer weiteren Ticketkontrolle standen wir schließlich im quasi leeren Stadion. Ein sinnloser Aufwand, der aber einmal mehr unterstreicht wie tot der ägyptische Vereinsfußball ist.

Die meisten Zuschauer waren Kinder aus der Jugend von Pyramids die mit Gesängen, Trommel und Trillerpfeife etwas Stimmung in die verstaubte Bude brachten. Auf dem Platz setzten sich die Gastgeber souverän durch, wenn denn mal der Ball rollte. Mehrfach unterbrach der VAR das Spiel und das teilweise ohne erkennbaren Grund. Bevor der Schiedsrichter zum Monitor lief, gab es gefühlt endlose Diskussionen. Trotzdem gab es nur sieben Minuten Nachspielzeit, worüber wir uns aber auch irgendwie freuten. So herzlich die Menschen in Ägypten auch sind, so unwillkommen ist der Stadionbesuch.

Nach dem Spiel brachte uns ein Uber zuverlässig zur Unterkunft und mit fast 30.000 Schritten auf der Uhr fielen wir müde ins Bett. (hr)

FC Dila Gori – FC Samgurali Tskhaltubo

Guten Morgen oder გამარჯობა zur BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (36). Viel Content aus Asien in dieser Woche, diese Tendenz hat unsere Bilderbuchbude merklich beeinflusst. Der Landbote grüßt aus Georgien, besser gesagt aus: Gori. In der Geburtsstadt von Josef Stalin, gibt es ein Museum, das dem damaligen Staatschef der UdSSR gewidmet ist. Es gibt aber auch das Tengiz-Burjanadze-Stadion mit einem rundum gelungenen Ambiente. Zwischen Bergkette und der Festung „Goris-Ziche“ trägt der FC Dila Gori seine Heimspiele aus, in den letzten Jahren auch immer mal wieder auf europäischem Parkett. Abseits der Vereinsebene war das Stadion Austragungsort des U19-EM-Endspiels 2017. Lukas Nmecha schoss England vor 8 Jahren zum Titel und auch die deutsche U19 gastierte in der Vorrunde gegen Bulgarien in dem Stadion.


24.09.2023: Tengiz-Burjanadze-Stadion, Gori
FC Dila Gori – FC Samgurali Tskhaltubo (2:0)

Aris Limassol – AEK Larnaca – 1:1

Aris Limassol – AEK Larnaca – 1:1

“REGENWETTER AUF DER SONNENINSEL”

09.02.2025
First Division
Alphamega Stadium
Zuschauer: 1.500

LIMASSOL – Nach dem Bericht von (fj) vom Freitagsspiel in Gazimağusa besuchten wir am Samstag zudem noch das Nationalstadion in Nordzypern. Der Verein Değirmenlik SK spielt unter anderem im “Lefkoşa Atatürk Stadı”. Am Sonntag sollte für uns das letzte Spiel im Land anstehen, die zweite Herren von Mağusa Türk Gücü spielten zur frühen Anstoßzeit im “Mağusa Canbulat Stadyumu”. Das zweite sehenswerte Stadion der Stadt, gelegen direkt an einer großen Burg. Das Spiel galt als perfekter Start in den Tag. Von Maguša ging es erneut in Richtung Nikosia. Im Makareio Stadio sollte um 15:00 erneut der Ball rollen und somit fanden wir uns erneut auf Zypern ein. Das Spiel zwischen Iraklis Gerolakkou und APEA FC war geprägt von englischen Schmähgesängen, guter Unterhaltung und einer herumstreunenden Katze.

Nach dem Abpfiff des Kicks machten wir uns auf den Weg nach Limassol, der plötzlich eintreffende Regen fand kein Ende und die Insel wurde schnell geflutet von den heruntergekommenen Wassermassen. Perfekte Bedingungen für das dritte Spiel des Tages. Das im Jahr 2022 neu erbaute Stadion dient als moderner Gegensatz und bietet vielen Vereinen eine Heimat. Neben Aris tragen auch Apollon und AEL Limassol ihre Heimspiele im Stadion aus. Der Paphos FC spielt in der Arena zusätzlich ihre europäischen Heimspiele aus. Somit durfte aus Deutschland in dieser Saison der 1. FC Heidenheim hier spielen. Auch für uns ein großer Unterschied, das ganze Wochenende wurden nur alte und gammlige Buden besucht und mit dem Spiel das erste moderne Stadion auf Zypern.

Das Auto wurde pflegeleicht auf dem Stadionparkplatz geparkt, dieser war for free und somit freundlich für alle Sparfüchse. Die Frage bleibt, ist der Parkplatz nur für dieses Spiel aufgrund der Regenfälle kostenlos oder nicht? Der erste Blick im Inneren des Stadions fiel auf den Gästeblock, die Hintertortribüne wurde gut gefüllt und die Fans legten einen soliden Auftritt aufs Parkett. Der Gamechanger hierbei ist, einfach nichts zu erwarten und am Ende überrascht zu werden. Zypern liefert!

Auf der Heimseite wurde mit Hilfe von einem Saxophon, Trompeten und Trommeln für ein wenig Stimmung gesorgt. Die akustische Unterstützung wurde mit Cheerleadern auf der Gegengerade untermalt. Wer es braucht, auch das ist eben irgendwo der moderne Fußball im neu erbauten Stadion. Mir gefällt dann aber doch eher der normale, brachiale und spontane Support aus dem Gästeblock.

Nach dem Spiel suchten wir zuerst vergebens nach geöffneten Lokalitäten. Sonntagabend um 21:00, da wird es oft schwer, egal in welchem Land. Die Zeit meinte es am Tag nicht gut mit uns. Zwischen den Spielen was zu essen war nicht möglich. Nach drei gescheiterten Versuchen fuhren wir auf Gut Glück durch Limassol und siehe da einen geöffneten Schmier-Fraß-Laden. Dachten wir!
Nach dem Festmahl grinsten die Gesichter der Reisegruppe, lecker gegrilltes Souvlaki, Salat und reichlich Pommes für wenig Geld. Absolut perfekt! Falls jemand mal in Limassol sein sollte: Γύρος Σταύρος ο Σαλονικιός. Google Maps aktivieren und guten Appetit! (tp)

Chiangmai United – Trat FC – 1:0

Chiangmai United – Trat FC – 1:0

„DER THIGHLANDER IM ELEFANTENDSCHUNGEL“

08.02.2025
Thai League 2
700th Anniversary Stadium
Zuschauer: 754

CHIANG MAI- Nach einer sehr erholsamen Zeit inklusive Sonnenbrand ging es am Freitag gegen 08.30 Uhr aus Koh Samui mit Bangkok Airways in den Norden nach Chiang Mai. Die zweitgrößte Stadt des Landes ist bekannt für seine Elefanten. An jedem Tempel befinden sich auch mehrere Elefantenskulpturen und an jeder Ecke kann man das Nationalbier Chang, welches überbesetzt Elefant heißt, trinken.
Wenn man schon hier oben ist, ist es auch Pflicht lebendige Elefanten zu sehen. Somit ging es Samstag Morgen in den Dschungel zu einer Auffangstation für Elefanten. Hier werden gerettete Elefanten aus dem Urwald oder auch aus einem Zirkus wieder aufgepeppelt. Manch einer bleibt auch ein bisschen länger hier. Die älteste Dame wiegt ca. 4 Tonnen und genießt schon 35 Jahre lang das treiben in der Station und bekommt täglich um die 400 Kilogramm Essen, um vor der Nachtruhe satt zu sein. „Eat, sleep, repeat“ passt perfekt in das Leben dieser Tiere.

Nach einem sehr schönen Vormittag im Dschungel fuhren wir rechtzeitig mit Grab raus zum Stadion. Da an dem Wochenende das Flowers Festival stattfand, waren viele Straßen gesperrt, wodurch man ein bisschen mehr Zeit einplanen musste. Unser Fahrer brachte uns souverän eine Stunde vor Anpfiff zum Stadion, wo es Karten für 100 Baht gab. Direkt daneben wurde ein mobiler Verkaufsstand aufgebaut, die einen mit Trikots für 540 Baht, umgerechnet 15,37 Euro lockten. Nachdem mir in Tokyo ein Pullover in Größe L zu Groß war, bin ich nun im Besitz eines 4XL Trikots. Gibt es für Klamotten eigentlich keine Norm mehr?
Zufrieden gingen wir mit Speis und Trank ins Stadion und wurden sofort von einem weiteren Gast ausfindig gemacht. „Hallo, ich habe gehört ihr sprecht Deutsch“. Nichtmal im Norden von Thailand in der zweiten Liga ist man sicher von Deutschen? Dies kann manchmal echt nervtötend sein, aber diesmal war das Zusammenkommen ein echter Glücksgriff. Denn das Spiel war absolut scheußlich und wir konnten froh sein, dass der Gastgeber ein bisschen gegen den Ball treten konnte und dadurch ein Tor machte. Der Gegner Trat fuhr 1000 Kilometer mit dem Bus hier hoch und strahlte nicht den Hauch von Torgefahr aus. Das nette Gespräch lenkte nicht nur vom Grottenkick ab, sondern der bayrische Kollege gab uns viele Tipps mit auf dem Weg und erzählte uns von seiner Auswanderung nach Thailand. Einfach so auswandern und dann noch ehrlich bei den Behörden sein ist nämlich nicht ganz so einfach und wenn man nicht alle zwei Monate einen Visarun machen will, muss man ganz tief in die Tasche greifen, um hier Leben zu dürfen. Und egal wie viel man bezahlt, oder was für ein toller Hengst man auch sein kann, wenn die Behörden dich nicht mögen, biste hier schneller raus, als RB Leipzig aus der aktuellen Champions League.

Gegen 20 Uhr verabschiedete sich unser Tighlander auf dem Roller und wir durften mit den restlichen nicht Thailänder auf ein Grab Taxi warten, die heute nicht wirklich große Lust hatten aus der Stadt heraus zu fahren. Wenig Motivation hatten auch die einheimischen Leute ins Stadion zu kommen, da das Flowers Festival wohl interessanter war.

Somit verpassten die Thais nicht nur ein schnödes 1:0, sondern auch den Besuch in einem wunderschönen Stadion mit gleich vier Ultragruppen, die sich auf den Tod nicht abkönnen. Die Gruppen verteilen sich im Rund auf die unüberdachten Platzen und machten mit ihren zahlreichen Trommeln sehr viel Lärm. Auf der überdachten Haupttribüne saßen eigentlich auch nur die Einlaufkinder, inklusive Eltern und die Vereinsverantwortliche. Bei 30 Grad muss ich persönlich nicht unterm Dach sitzen, wenn sich da die Luft staut. Dazu konnten sie das Bergpanorama im Hintergrund auch nicht anschauen und mussten dazu noch mehr Geld bezahlen. Da bleibt der Groundhopper doch lieber im unüberdachten Bereich. Am Ende gibt es eigentlich noch zwei Fragen zu klären. Warum steht hier so eine Große Schüssel herum und warum heißt das Stadion 700th Anniversary Stadium? Das Stadion wurde 700 Jahre nach der Gründung Chiang Mais für eine Südostasien Meisterschaft gebaut. Ende der Durchsage. (mb)