Kalmar FF – Hammarby IF – 1:4

Kalmar FF – Hammarby IF – 1:4

„PYROTEKNIK ÄR INGET BROTT“

04.08.2024
Guldfågeln Arena
Allsvenskan
Zuschauer: 9.360

KALMAR – Wer auf der Suche nach einer charmanten Stadt am Wasser ist, der ist in Kalmar richtig aufgehoben. Die Stadt mit ihren 38.400 Einwohnern in Småland hat einiges zu bieten. Hier findet man unter anderem einen beeindruckenden Dom, einen Wasserturm und ein historisches Schloss, dessen Geschichte bis ins Mittelalter zurückreicht.

Nicht allzu lange her ist die Gründung des örtlichen Fußballvereins Kalmar FF, der 1910 ins Leben gerufen wurde.

Gemeinsam mit einigen HIF-Fans machte ich mich mit dem „FlixBus“ auf den Weg von Stockholm nach Kalmar. Die Fahrt dauerte etwa sechs Stunden, bis schließlich Kalmar erreicht wurde. Nach dem angekündigten Touri- Programm ging es zu Fuß zum weit außerhalb gelegenen Stadion. Glücklicherweise befindet sich nur wenige Meter von der Arena entfernt ein IKEA, wo für umgerechnet 37 Cent pro Hot-Dog ein Mittagessen eingenommen werden konnte.

Anschließend ging es in das Stadion, welches mit 9.360 von 14.000 möglichen Zuschauern nicht ausverkauft war. Immerhin hatten einige grün-weiße Fans aus Stockholm den Weg ins Stadion gefunden und sorgten mit einer Pyro-Show für Aufmerksamkeit. Um gegen das Verbot von Pyrotechnik zu protestieren, wurden grüner Rauch, leuchtende Fackeln und mehrere kleine Batterien gezündet. Zudem ein Transparent mit der Aufschrift „SVERIGES HARDASTE VISITERING – TILL VILKET NYTTA?“ (Übersetzung: Schwedens härteste Durchsuchung – mit welchem Nutzen?) und wenig später das Banner „PYROTEKNIK – ÄR INGET BROTT“ präsentiert, was man heutzutage sogar auf dem Ballermann als „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“ hören kann. Später folgten zwei weitere Fackeln sowie der Spruch: „10 ÅR AV SAKNAD – ALDRIG GLÖMD“ (Übersetzung: 10 Jahre vermisst – nie vergessen).

Im Spiel konnte Hammarby einen deutlichen 1:4-Auswärtssieg verbuchen. Obwohl sie zur Halbzeit nur mit 1:0 führten und der Gastgeber die ein oder andere Chance hatte, wurde in der zweiten Halbzeit klar, dass Hammarby zu den drei stärksten und Kalmar zu den zwei schwächsten Mannschaften der aktuellen Saison zählt. Der Besuch eines Spiels von Hammarby hat sich erneut gelohnt. (fj)

Västerås SK – AIK – 1:2

Västerås SK – AIK – 1:2

„ENDLICH AIK“

03.08.2024
Hitachi Energy Arena
Allsvenskan
Zuschauer: 8.689

VÄSTERÅS – Nach einer zwölfstündigen Reise mit dem Nachtzug von Hamburg nach Stockholm stand mir noch eine Busfahrt nach Västerås bevor. Leider hatte dieser Bus eine Verspätung von 50 Minuten, sodass ich auf die schwedische Bahn ausweichen musste. Ungefähr 30 Minuten vor Anpfiff betrat ich die „Hitachi Energy Arena“ und traf dort einen Kollegen vom Schwechheimer Landboten.

Endlich war es soweit – ich durfte zum ersten Mal ein Spiel von AIK Solna live erleben. Bisher kannte ich nur die Videos der Gruppen Ultras Nord, Solna Invictus oder der Black Army. Doch nun war ich tatsächlich vor Ort. Der Gästeblock in Schwarz-Gelb war bereits gut gefüllt, und die Fans aus Solna sorgten mit ihren vielen Fahnen für ein beeindruckendes Bild. Besonders aufmerksam lauschte ich den angestimmten Liedern aus dem Gästeblock. Aufgrund einer früheren Freundschaft zwischen der mittlerweile aufgelösten Gruppe „Poptown“ aus Hamburg und den Ultras Nord sind einige Melodien, die bei AIK zu hören sind, bis heute auch bei den Spielen des Hamburger SV präsent.

Das interessantere Intro fand jedoch auf der Heimseite statt, als die Fans von Västerås mehrere rote Fackeln zündeten.

Das Spiel endete vor 8689 Zuschauern mit einem 1:2-Auswärtssieg für AIK. Besonders sehenswert war das zwischenzeitliche 0:2 von Besirovic in der 34. Spielminute. Zwar gelang Victor Granath in der 41. Minute noch der 1:2-Anschlusstreffer, doch der Halbzeitstand blieb gleichzeitig das Endergebnis.

Die Vorfreude auf das bevorstehende Derby zwischen AIK und Hammarby, das im September in der Strawberry- Arena ausgetragen wird, ist bereits groß. Auch dann wird der Schwechheimer Landbote wieder vor Ort sein. (fj)

Halmstads BK – IFK Värnamo – 1:0

Halmstads BK – IFK Värnamo – 1:0

“ABENDSPIEL IN DER ALLSVENSKAN”

27.07.2024
Örjans Vall
Allsvenskan
Zuschauer: 7.377

HALMSTAD – Endlich darf der Redakteur mal in den wohlverdienten Urlaub. Pünktlich am Freitagmittag ausgestempelt und ab in den Norden! Da der August in diesem Jahr quasi ein kompletter Urlaub ist, geht es auf der ersten Tour endlich mal wieder nach Skandinavien. Wer hier vergangene Berichte von mir gelesen hat, entdeckt vielleicht eine leichte Vorliebe für Skandinavien. Die Vorfreude ist groß, am Samstagabend stand auch schon das erste Spiel für mich in der Allsvenskan an.

Halmstads BK spielte zur etwas ungewöhnlichen Anstoßzeit 20:00 Uhr. Ich glaube, ich brauch keinen von unseren Lesern erzählen, dass mir die Ansetzung natürlich gefällt. Top Zeit! Einen kleinen Tipp gebe ich gerne noch mit, wenn ihr in Schweden seid, besucht doch mal den Burgerladen “MAX”. Hier wurde ich schnell und zu fairen Preisen gestärkt, top Laden! Vor Ort angekommen, erschreckte mich etwas das erhöhte Zuschaueraufkommen, mit so vielen Zuschauern habe ich nicht gerechnet. Die Partie bot uns ein wenig Spannung, beide Teams waren in der unteren Tabellenhälfte und beide brauchten den kleinen Befreiungsschlag. Die anwesenden Zuschauer mussten bis in die zweite Halbzeit (63′) warten, um das Siegtor von Halmstads BK zu sehen. Somit gelang es dem Heimteam, für einen größeren Abstand zu den Abstiegsplätzen zu sorgen.

Nach dem Spiel ging es flott zum Auto, Schweden war eben nicht mein letztes Ziel auf der Reise. Der Weg nach Gjøvik (Norwegen) musste zumindest schon einmal mit einer Teilstrecke absolviert werden. (tp)

Mjällby AIF – Malmö FF- 2:1

Mjällby AIF – Malmö FF- 2:1

“KEIN SCHÖNER SOMMERTAG FÜR MALMÖ-FANS AM STRANDVALLEN”

13.07.2024
Strandvallen
Allsvenskan
Zuschauer: 7.500 (sold out)

HÄLLEVIK – Typisch für meine Reise durch Skandinavien begleitete mich auch an diesem Juli-Tag stets der Regen auf meinem Weg zum Strandvallen in Hällevik im Süden von Schweden am Rande der Ostsee. Hier trägt der aktuell Tabellendritte der Allsvenskan aus Mjällby seine Heimspiele aus und konnte hier zum Topspiel gegen den Tabellenführer aus Malmö eine volle Hütte verbuchen, denn nach nicht mal 24 Stunden konnte der freie VVK schon wieder beendet werden!

Das Strandvallen liegt, wie es der Name sagt, auch am Strand, allerdings im Nachbarort von Mjällby, nämlich Hällevik. Vier allein stehende Tribünen, davon 3,5 überdacht, lediglich der Anhang aus Malmö durfte sich an diesem Sommertag den Regentropfen frönen. Die Gästetribüne befindet sich zwar hinter dem Tor, allerdings waren im gesamten Stadion Fans des MFF zu finden, was sich vor allem beim Torjubel zeigte. Die aktive Fanszene von MAIF steht wiederum auf Höhe der Mittellinie und kann einen kleinen Block ihr Eigen nennen; umfasst deren Kern doch auch nur rund 100 aktive Supporter.

Die Fans von Mjällby lieferten dennoch zum Intro ein kleines Fahnenmeer mit Spruchband über den Großteil der Tribüne wohingegen die Malmö Fans mit einem einfachen Pyro-Intro ihrer Mannschaft Feuer unter dem Hintern machen wollten. Dies gelang in der ersten Hälfte aber gar nicht, denn der MAIF spielte sie hier an die Wand und ging folgerichtig zur HZ mit 1:0 in Führung und erhöhte diese 14 Sekunden nach Wiederanpfiff schon auf 2:0. Jetzt wachte auch Malmö auf und kam durch ein Eigentor zum Anschluss. Die größten Lichtblicke für Malmö blieben jedoch die immer wieder vereinzelt aufblinkenden Bengalos im Gästeblock. Bis auf ein wütendes Anrennen kam dann auch nicht viel mehr bei deren Spielern raus und somit holte sich der kleine Club aus Mjällby die drei Punkte im Rennen um Europa. Frenetisch wurde dies auch nach dem Abpfiff mit Gesängen und bengalischen Feuern gefeiert und für den Schreiberling ging es am nächsten Tag zurück in die Heimat. (tk)

IFK Norrköping – Djurgården IF – 1:3

IFK Norrköping – Djurgården IF – 1:3

“DER FUSSBALLHIMMEL IN NORRKÖPING ERSTRAHLT IN ROT-GELB-BLAU”

08.07.2024
PlatinumCars Arena
Allsvenskan
Zuschauer: 12.636

NORRKÖPING – Einer der vielen Orte in Schweden, welches mit einem -köping endet, doch eine der Top-Adressen, welche der schwedische Fußball zu bieten hat. Bei durchgängigem Regenwetter erreichte man mehr als pünktlich die Stadt, welche zwischen Lin- und Nyköping auf der Karte zu finden ist und den 13-maligen schwedischen Meister beheimatet.

Die PlatinumCars Arena liegt mitten in der Stadt im Viertel mit dem vielversprechenden Namen Kneippen. Vier Flutlichtmasten ragen hier in den Abendhimmel, allerdings ist das Innere des Stadions vor wenigen Jahren erneuert wurden, sodass man drei von vier Tribünen überdacht und bestens bestuhlt vorfindet. Aber halt, eine Tribüne hat es mir dann doch angetan: die Gästetribüne. Gastfreundlich ohne Dach standen hier die 1500 offiziellen Anhänger des DIF (eher waren es 2500) und trotzten dem Regen von Norrköping mit bekannten Schlachtrufen, gutem Tifo-Einsatz und zum Anpfiff der zweiten HZ mit einer riesigen Pyroshow, welche den gesamten Block erstrahlen und das Stadion noch Minuten später eingenebelt hinterließ.

Überhaupt hatten die Gäste hier die gesamte Zeit die Hoheit sowohl über das Spielgeschehen, als auch auf den Rängen und fuhren einen ungefährdeten 3:1 Sieg ein. Die Peking-Ultras vom IFK konnten allerdings auch regelmäßig gute Akzente setzen und zeigten, dass man hier durchaus von einer intakten Fanszene reden kann, welche aber bei so einem Kaliber wie DIF schlichtweg unterlegen ist. In den letzten Minuten hörte dann auch der Regen etwas auf und passend zum Abend leuchtete ein Regenbogen in den Farben von DIF über dem Stadion und zeigte auch schon von Weitem, wer hier heute im 7. Fußballhimmel ist und die Punkte mit nach Hause nimmt.(tk)