Hamburger SV Frauen – SV Werder Bremen Frauen – 1:3 n.V.

Hamburger SV Frauen – SV Werder Bremen Frauen – 1:3 n.V.

„REKORDSPIEL IN HAMBURG“

23.03.2025
Volksparkstadion
DFB-Pokal der Frauen
Zuschauer: 57.000

HAMBURG – Mitte Februar hat der DFB verkündet, dass sowohl Bremen als auch Hamburg als Standorte für die Frauen EM in Deutschland nicht in Frage kommen. Passend dazu sind beide Frauenteams ins Halbfinale des DFB Pokals gekommen und wie der Zufall es so wollte, zog die Losfee diese Begegnung. Schnell war klar, dass dieses Spiel im Volksparkstadion stattfinden muss. Meine Gattin wollte unbedingt dabei sein und kaufte direkt vier Karten Höhe Mittellinie für faire 25 Euro pro Karte. Der Schreiber dieses Berichts besaß zudem noch nie ein Ticket für die gepolsterten Sitze im Volksparkstadion. Die Eintrittskarten gingen im weiteren Verlauf weg wie warme Semmel und drei Wochen vor der Partie meldete das Volksparkstadion tatsächlich ausverkauft. 57.000 Zuschauer bei einem Frauenspiel in Deutschland gab es noch nie. Rekord!

Heute war es dann so weit. Der Zweitligist empfing die Bundesliga Truppe von der Weser. Ganz entspannt ging es mit der S5 Richtung Stellingen. Von Hass oder angefeindeter Derbystimmung ist nichts zu spüren. Das liegt auch daran, dass heute sehr viele Frauen und Kinder ins Stadion kommen. Eine Familienveranstaltung mit einer Prise Derby. Die Ultras der beiden Seiten ließen es sich auch nicht nehmen und waren anwesend. Die Heimseite präsentieren eine Choreographie aus Fahnen, der Gast provozierte den Heimbereich per Banner.

Auf’n Rasen war in der ersten Hälfte der Klassenunterschied kaum zu merken. Man merkte beide Teams aber die Nervosität an. So eine Kulisse hatte noch keine Frau aufn Rasen.
Anfang der zweiten Hälfte flog eine Bremerin mit Gelb-Rot vom Platz und die Chance auf die Sensation rückte Näher. Als sich alle schon in der Verlängerung sahen wurde es dramatisch. In der 81. Minute unterlief der Torhüterin der Hamburger einen Katastrophalen Fehler, wodurch die Gäste in Führung gehen konnten. Der HSV konnte in der 89. Minute tatsächlich ausgleichen. Das Stadion stand Kopf! Verlängerung! Die Beine wurden besonders bei den HSV Frauen immer schwerer und in der 118. Minute ist es dann passiert. Tor für Werder, aus der Traum vom Finale in Köln für den Zweitligisten. Nun heißt es am 01.05.2025 Bayern vs Werder. Wie beim Herrenfußball ist die Favoritenrolle klar verteilt.

Unterm Strich gab es heute nur Gewinner! Die einen können stolz auf ihre Leistung sein, die anderen Fahren nach Köln. Wenn nach der Veranstaltung auch nur 1% der Zuschauer regelmäßig zu den Frauen der beiden Teams gehen, dann hat auch der Frauenfußball in Deutschland gewonnen. Das Ziel muss es sein die Zuschauerzahlen ohne Eventspiele zu erhöhen, sonst werden die Damen niemals an ihre „Equal Pay“ Forderung herankommen. (mb)

Hamburger SV – 1. FC Kaiserslautern – 3:0

Hamburger SV – 1. FC Kaiserslautern – 3:0

“TRADITIONSDUELL IM VOLKSPARKSTADION”

21.02.2025

2. Bundesliga
Volksparkstadion
Zuschauer: 57.000

    HAMBURG – Freitagabend, Flutlicht und zwei gut aufgelegte Fanszenen. Fußballherz, was willst du mehr? Das Duell zwischen den Clubs sorgt bei mir schon weit im Voraus für Vorfreude. Die Terminierungen am Freitagabend stimmte mich persönlich besonders glücklich, da es mit meinen weiteren Reiseplänen perfekt passte. Dennoch müssen wir diese Terminierungen kritisieren, wieso wird nicht am Sonnabend oder Sonntag gespielt. In der zweiten Bundesliga spielt zeitgleich Nürnberg bei der Hertha. Beides ewig weite Anreisen für zwei Fanlager, die oft mit einer hohen Anzahl an Gästen kommen. Aber wer interessiert sich aus der höheren Etage für Auswärtsfahrer?

    Das Hinspiel in Kaiserslautern ging mit einem späten Ausgleich der Hamburger mit 2:2 zu Ende. Damals ein ausgeglichenes Spiel auf dem traditionellen Betzenberg. Die Vorzeichen des Spiels waren faszinierend, ich würde wetten, kaum jemand hätte gedacht, dass dieses Spiel im Februar ein Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten und Tabellendritten wird. Ob ich damit jetzt das Heimteam meine oder das Auswärtsteam, ist den Lesern überlassen.

    Fakt ist, beide Mannschaften spielen aktuell einen sehr guten und effektiven Fußball. Der HSV ist weiterhin unter Trainer Polzin ungeschlagen, eine derartige Serie beim HSV ist auch sehr ungewöhnlich. Stehen die Zeichen dieses Jahr wirklich auf Aufstieg in die erste Liga? Der Frühling wird kommen, es bleibt spannend, ob der HSV diesen Trend fortsetzt.

    Der Gästeblock ist heute ausverkauft, ob sich viele Gäste wirklich die Tagestour Hamburg gönnen oder ein schönes Wochenende in Hamburg machen. Beides definitiv die richtige Entscheidung, ein beliebtes Reiseziel für Auswärtsfans. Respekt an jeden Fan, der die Tour auf sich nimmt. Deutschland ist eben einfach ein geiles Fußballland und die Fans aus Kaiserslautern bekannt für ihre bedingungslose Unterstützung. Ich erinnere mich an das Pokalfinale im Mai 2024, mein erstes Pokalfinale und bestaunen durfte ich einen phänomenalen Auftritt der Fans aus Kaiserslautern. Weiterhin viel Glück für die Saison!

    Zum Start der Partie wurde das Motto vorgegeben: “DIE MISSION GEHT WEITER, DAS ZIEL IST KLAR”. Punkt genau den Nagel auf dem Kopf getroffen. Das wunderschöne Stilmittel der Fackeln und Blinker wurde eingesetzt und die Partie konnte starten.

    Der HSV dominierte das Spiel, erspielte sich zahlreiche Chancen, Ecken und eine Menge Ballbesitz. Der Neuzugang Adedire Mebude mit einem sehr soliden Auftritt, macht definitiv Hoffnung auf mehr. Den gerechten Applaus gab es zur Auswechslung. Der Stürmer Davie Selke machte erneut 2 Tore, seinen Saisontreffer 15 und 16. Den Deckel machte heute Fabio Baldé drauf, ein schönes Tor für den Spieler vom HSV.

    Nach dem Spiel sollte es schnell ins eigene Bett gehen, entgegen den meisten Zuschauern nach einem Freitagabend Kick im Volksparkstadion. Statt Kiez, Party und Vollsuff ging es ins eigene Bett. Disziplin! Am Samstagmorgen stand der Flug Hamburg-Belgrad an. Das zweite Belgrad-Derby für mich und die erste Tour für den Schwechheimer Landbote mit vier aktiven Berichte Schreiberlingen. Das Leben ist schön! (tp)

    Hamburger SV – FC Schalke 04 – 2:2

    Hamburger SV – FC Schalke 04 – 2:2

    “BAUM(GART) FÄLLT – UND VORHER SCHNEE“

    23.11.2024
    2.Bundesliga
    Volksparkstadion
    Zuschauer: 57.000

    HAMBURG – Das Freitagabendspiel in Bergedorf läutete das vermeintlich große Hamburger Sport-Wochenende für die Redaktion ein. Allerdings lief der verheißungsvolle Samstag dann komplett anders als gedacht, aber der Reihe nach.

    Als Vorprogramm für das Abendspiel im Volkspark hatten Teile der Redaktion die Zweitvertretung vom HSV im Stadion Hoheluft sowie Altona 93 in der Adolf-Jäger-Kampfbahn auf dem Zettel. Selbstverständlich Revisits, aber diese zwei Perlen lohnen sich immer wieder. Sicherlich dürften auch einige Gäste aus Gelsenkirchen auf die beiden Spiele geschielt haben.

    Leider fiel über Nacht ein bisschen Schnee in Hamburg und das sorgt traditionell für schrillende Alarmglocken bei Verantwortlichen auf der einen Seite und Zähneklappern bei Fußballfans auf der anderen Seite. Erschwerend kam der Regen der letzten Tage hinzu. Für die Partien auf Rasen flatterte Absage um Absage auf fussball.de rein, die überdies mit verheerenden Software-Problemen an diesem Wochenende zu kämpfen hatten. Für die Kunstrasenplätze verbietet der strenge HFV offiziell das Räumen.

    Die Alternativen schmolzen wie Schnee in der Alpensonne zusammen und es entwickelte sich eine morgendliche Schnitzeljagd durch die Hansestadt. Schlussendlich spekulierten wir auf die Plastikwiese an der Marckmannstraße und hatten Glück: Die Linien und die Strafräume waren freigeräumt, was dem Schiedsrichter reichte. Die Jungs vom ambitionierten HafenCity FC in „skyblue“ (gerne auch das Vereinswappen googeln) setzten sich souverän mit 10:0 durch.

    Im Anschluss nahmen wir den Bus Richtung Heiligengeistfeld. Wie bei „1, 2 oder 3“ hieß es: „Ob du wirklich richtig stehst, siehst du wenn das Licht angeht.“ Und tatsächlich: Das Flutlicht an der Feldstraße leuchtete und die Mannschaften machten sich warm. Zusätzlich herrschte nebenan auf dem Dom Hochbetrieb. Zusammen mit dem Bunker im Hintergrund ist das ein Top-Fotomotiv im Hamburger Amateurbereich.

    Schon etwas durchgefroren stand danach das Traditionsduell im Volkspark an. Eigentlich hatte ich als „Neutraler“ im Vorfeld kein Interesse, ließ mich dann aber doch mitschnacken und bekam noch kurzfristig ein Ticket vermittelt. Irgendwie klappt’s ja immer.

    Der Kern der Nordtribüne sang sich weit vor Anpfiff im Umlauf ein und enterte etwa um 19.40 mit Fackeln die Stehränge. Der Mob war definitiv motiviert und hatte nach gut einer halben Stunde Grund zum Jubeln: Erst erzielte Richter mit einem Freistoß die Führung und nur eine Minute später legte Schallenberg im eigenen Strafraum quer in die Füße von Königsdörffer, der zum 2:0 einschob.

    Bis dahin war es auf dem Platz eine katastrophale Vorstellung von Schalke und die etwa 7.000 Gästefans wurden von ihrer Mannschaft wie so oft in dieser Saison seelisch gequält. Die Stimmung im Gästeblock war trotzdem in Ordnung, wobei sich die „Ultras GE“ für große Szenen unüblich im Unterrang platzierten.

    In der Halbzeit muss es dann wohl eine richtige Ansage gegeben haben. Die Gelsenkirchener kamen deutlich besser aus der Kabine und hatten etwas Glück beim Anschlusstreffer, als Schonlau den Ball mit seinem Schienbein vorlegte. Der HSV baute immer weiter ab und ließ das 2:2 irgendwie einfach auf sich zukommen. Zudem schmorten die einzigen Techniker lange auf der Bank.

    In der Schlussphase hatten beide Teams noch gute Chancen, aber es blieb beim Unentschieden. Es folgte ein Pfeifkonzert und am nächsten Tag der Rauswurf von Trainer Baumgart, was für die Kollegen von der Boulevardpresse natürlich ein gefundenes Fressen war. Wir als Landbote halten uns bei Trainerentlassungen immer hanseatisch zurück und waren stattdessen froh darüber, trotz aller Widrigkeiten noch einen guten Fußballtag erlebt zu haben. (hr)

    B-SAD – CF Estrela da Amadora – 1:3

    Bom dia!
    Im Jahre 2022 zog es mich für 2 1/2 Wochen auf die iberische Halbinsel, um die letzten Sonnenstrahlen des Jahres in Europa zu genießen. Ganz kurzfristig planten wir im Urlaub die Tour um und fuhren mit dem Bus nach Lissabon.
    Vor den Türen der Hauptstadt steht die BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (14), das Estadio Nacional do Jamor. Die portugiesische Nationalmannschaft trug hier früher regelmäßig ihre Heimspiele aus, mittlerweile spielen sie im Estadio da Luz. Trotzdem hatte ich das Glück das Stadion besuchen zu können, da die unbeliebte Profiabteilung von Os Belenenses sich ausgliederte und einen eigenen Verein gründete. Das Projekt hielt fünf Jahre und endete mit einer gescheiterten Lizenz.

    Die Idee für den Bau stammt tatsächlich aus Deutschland. Im Jahre 1946 guckte man sich in Portugal das Olympiastadion in Berlin an und wollte ein ähnliches Bauwerk kreieren.


    Estadio Nacional do Jamor
    B-SAD – CF Estrela da Amadora – 1:3
    06.11.2022

    Portugal – Frankreich – 3:5 n.E.

    Portugal – Frankreich – 3:5 n.E.

    05.07.2024
    Volksparkstadion
    EM Viertelfinale
    Zuschauer: 47.789

    „FRANKREICH BEENDET DIE EM-KARRIERE VON CR7“

    HAMBURG – Oft hat man davon geträumt Superstars wie Pepe, CR7, Mbappé oder Griezmann mal live im Volkspark sehen zu können. Dass die genannten Spieler wohl niemals die Raute auf der Brust tragen werden, ist selbsterklärend, und auch von einem Heimspiel in der Champions League ist der HSV meilenweit entfernt. Zumindest gaben sich in der vergangenen Saison Vereine wie der FC Barcelona, Royal Antwerpen und der FC Porto die Ehre, doch da die Champions-League-Heimspiele vom FC Shakhtar in der kommenden Saison nicht mehr in Hamburg, sondern in Gelsenkirchen stattfinden, werden bis auf Bobby Glatzel in naher Zukunft erst einmal keine „Top-Stars“ im Volkspark auflaufen.

    Da der Turnierbaum ergab, dass es eine Neuauflage des EM-Finals von 2016 geben wird und das alles auch noch in Hamburg stattfindet, musste die Chance unbedingt genutzt werden. Am Abend vor dem Spiel konnte man sich mit einer Eintrittskarte eindecken.

    Am Spieltag wurde sich an den Landungsbrücken auf das Spiel eingestimmt. Dort war ein beeindruckender Fanmarsch der Portugiesen zu sehen. Viele Fahnen wurden geschwungen und melodische Lieder gesungen. Im Stadion später setzten sie ihren stimmungsvollen Auftritt fort und zündeten zur Nationalhymne auch ein bisschen Rauch. Die meiste Pyro zündete aber die UEFA zu ihrer Zeremonie, als die Farben der Kontrahenten in den Himmel geschossen wurden.

    Auf dem Rasen war es das Spiel
    zwischen dem 1,05 Milliarden teuren Kader der Portugiesen gegen die 1,23 Milliarden Euro teuren Franzosen. Dass es dennoch eines der schlechtesten Spiele werden würde, die ich je im Volkspark gesehen habe, hätte ich vor dem Anpfiff nicht für möglich gehalten – 120 Minuten torloser Gammelkick, hieß die Realität. Die Entscheidung musste durch das Elfmeterschießen fallen, und so war es Theo Hernandez, der die Franzosen nach einem vorangegangenen Fehlschuss von João Felix ins Halbfinale schoss.

    Für Ronaldo war es damit das letzte Spiel bei einer Europameisterschaft. Für Frankreich geht es im Halbfinale gegen Spanien weiter. Man darf gespannt sein, wer den Titel holt. (fj)