IK Sirius – IFK Norrköping – 5:1

IK Sirius – IFK Norrköping – 5:1

“EIN STUDENT AUS UPPSALA UND VIELE TORE”

01.06.2024
Allsvenskan
Studenternas IP
Zuschauer: 6.529

UPPSALA – Ein Ort nördlich von Stockholm, den man natürlich einmal besuchen muss, um irgendwann die Komplettierung der schwedischen Ersten Liga zu vollstrecken. Bei wunderschönen Temperaturen von 25 Grad und strahlender Sonne ein richtig angenehmer Tag in Uppsala. Wie so oft bei meinen Besuchen in Schweden. Beheimatet ist hier der Erstligist IK Sirius, heute kam es zum Kellerduell gegen die Mannschaft aus Norrköping. Die Saison in Schweden ist noch lang, dennoch war es für das Heimteam ein Befreiungsschlag im Tabellenkeller. Das Stadion in Uppsala besteht aus 3 Holztribünen und einer Haupttribüne. Sehr schön anzusehen und erinnerte mich an meinen Besuch in der Pancho Aréna in Ungarn. Für mich definitiv eines der besseren Stadien in Schweden.

Mich beeindruckte allerdings noch viel mehr, dass beide Fanszenen für dieses Spiel ein Intro vorbereiteten. Vor allem der Gästeblock überraschte mich positiv, bei dem Spielverlauf sank die Stimmung und die Mitmachqoute leider sehr schnell. Ein schönes Fahnen-Intro und ein paar Fackeln ließen die Gesichter staunen. Nicht viel erwartet und mal wieder positiv überrascht. Im Heimbereich zündete man zu den meiner Meinung nach sehr schönen Vereinsfarben ein paar Rauchtöpfe in blauer und schwarzer Farbe.

Die Stadt Uppsala in Schweden war eventuell schon in vielen Ohren, dieser eine Student aus Uppsala begleitete uns durch das Wochenende. Schöner Song, passt zu diesem schönen Land und den tollen Leuten. Die Rückfahrt nach Stockholm verging wie im Flug, die Bahnstrecke zwischen Uppsala und Stockholm ist wirklich gut ausgebaut und gefühlt fährt jede 5 Minuten ein Zug. Die nächste Schweden-Tour wurde am Abend auch noch gebucht, es gefällt mir hier einfach zu gut. (tp)

IFK Göteborg – IF Elfsborg – 1:0

IFK Göteborg – IF Elfsborg – 1:0

„EINE UNVERGESSLICHE PARTY“

01.06.2024
Gamla Ullevi
Allsvenskan
Zuschauer: 17.183

GÖTEBORG – Um 18:00 Uhr machte sich mein bevorzugtes Busunternehmen auf den Weg und brachte mich mit der Fähre nach Göteborg, wo der Bus nach einer Tour von fast 11 Stunden gegen 05:15 Uhr morgens ankam. Das war genug Zeit, um die Stadt zu erkunden, das örtliche Schwimmbad auszuprobieren und eine Kleinigkeit zu essen. Glücklicherweise befindet sich direkt im Gamla Ullevi-Stadion eine Filiale von ,,Max Burger“, die ich aufgrund von Empfehlungen ausprobieren wollte.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte. Das Gleiche lässt sich jedoch nicht über IFK Göteborg sagen. 405 schwedische Kronen und dann nur ein Kassenbon als Eintrittskarte? Das ist sehr enttäuschend für jeden Sammler von Eintrittskarten!
Leider war es auch nicht erlaubt, einen Rucksack mit in das Stadion zu nehmen, doch glücklicherweise konnte man diesen kostenfrei im LARON COLLECTION HOTEL in der Nähe des Stadions abgeben.
Auf dem Rückweg zum Stadion hörte man den lauten Fanmarsch der Gästefans durch die Straßen bis zum Stadion.

Im Stadion waren es vor allem die IFK-Anhänger, die die Stimmung dominierten. Besonders laut wurde es, als der Spieler Sebastian Eriksson für 365 Spiele geehrt wurde. Die IFK-Fanszene zeigte dazu mehrere Spruchbänder. In der 30. Minute feierten die befreundeten Ultras aus Nürnberg im Oberrang der Fantribüne ihren Geburtstag. Die Wörter „ALLES GUTE ZU“ waren auf einem rot-weiß-schwarzen Banner zu sehen, und die Symbole „30 JAHRE UN“ auf einem blau-weißen Banner. Außerdem wurde Pyrotechnik in den entsprechenden Farben gezündet.
Im Gästeblock gab es zunächst nur eine gezündete Fackel. Das Motto auf der Fahne lautete: „Freiheit für Ultras“. Zum Beginn der zweiten Halbzeit wurde dann reichlich Rauch in Gelb und Weiß erzeugt.
Auf der anderen Seite gab es in der zweiten Halbzeit fast durchgehend Pyrotechnik aus dem Unterrang zu bestaunen.
Die Heimszene überzeugte auch heute mit einer sehr starken Beteiligung und ordentlicher Lautstärke. Die IFK-Fans haben sich den schmeichelhaften 1:0-Sieg vor ausverkauftem Haus verdient und feierten neben dem Geburtstag der Freunde auch noch den Derbysieg! (fj)

Djurgårdens IF – Hammarby IF – 0:3

Djurgårdens IF – Hammarby IF – 0:3

„DER SCHWEDISCHE MITTELFINGER”

02.06.2024
Allsvenskan
Tele2 Arena
Zuschauer: 27.344

STOCKHOLM – Nachdem ich letztes Jahr schon in der „Tele2 Arena“ zu Gast war, lockte mich dieses Mal das Derby für einen zweiten Besuch in die Arena. Die Rahmenbedingungen waren perfekt: Der aktuelle Tabellenführer Malmö FF patzte am Vortag und spielte nur Unentschieden. Djurgårdens IF hatte als direkter Verfolger 7 Punkte Rückstand auf den Tabellenersten und noch ein Spiel weniger. Die nötige Spannung war also gegeben und die Vorzeichen für ein gutes Derby standen. Zudem bekamen wir ein erneutes Wiedersehen mit dem Ex-Hamburger und in Stockholm geborenen Albin Ekdal. Wahnsinn, zuletzt habe ich ihn im Trikot von Sampdoria Genua gesehen. In Hamburg galt Albin Ekdal wahrscheinlich als “dauerverletzt”, diesmal startete Ekdal von der Bank und wurde immerhin in der zweiten Halbzeit eingewechselt.

Die Heimseite zeigte eine sehenswerte Choreo, detailreich und schön umgesetzt vor einem Fahnenmeer. Man könnte meinen, es sind die Wochen der großen Choreos für den Landboten. Im Gästeblock breitete sich eine Blockfahne aus, auf der Petur Marteinsson zu sehen war, ein ehemaliger Spieler von Hammarby IF. Im Derby am 10.04.2006 hatte dieser seinen Landsmann im Trikot von Djurgårdens Mattias Jonsons beschimpft. Ursache hierfür war ein überhartes Einsteigen gegen den Keeper von Hammarby IF. Zurecht flog Jonsons mit Rot vom Platz. Mit Blick auf die Geschichte wirkt diese Choreo noch faszinierender für mich.

Leider erwischte Djurgårdens IF einen absolut rabenschwarzen Tag, es passte einfach nichts zusammen. Die Körpersprache der Spieler war absolut unwürdig für ein Derby, man könnte meinen, das wäre ein Spiel mit Hamburger-Beteiligung gewesen. Auf den Rängen fing es stark an, Wechselgesänge mit der Gegengerade schallten durch das weite Rund. Die Mitmachqoute zum Anfang einfach nur richtig gut. Positiv hervorzuheben ist der Support ohne Trommeln und trotzdem eine sehr gute Koordination.

Der Gästeblock überzeugte mich zu Anfang eher weniger, durch den Spielverlauf drehte sich das Blatt allerdings sehr schnell. Immer wieder wurden einzelne Fackeln angerissen und die Lieder überzeugten. Besonders die Hüpfeinlagen gaben ein sehr geschlossenes Bild ab. Das Highlight des Tages folgte nach dem Abpfiff der Partie, es gab eine Choreographie, die den schwedischen Musiker “Kenta Gustafsson” würdigte. Dieser galt als großer Hammarby-Fan. Das Bild von ihm wurde mit einem detailreichen Hammerby-T-Shirt und ausgestrecktem Mittelfinger Richtung Heimkurve verfeinert. Geniale Idee, untermalt von einer Menge Fackeln im Gästeblock. Die erste größere Pyroshow in diesem Spiel – absolut gelungen!

Zum Thema Mittelfinger noch eine Anekdote zur Rückreise: Die Reisegruppe buchte bereits vor Monaten die Strecke Stockholm-Hamburg für den Sonntagabend mit der bekannten deutschen Airline Eurowings. Wochen vor dem Trip kam dann die Mitteilung: „Ihr Flug wurde auf Sonntagnachmittag verlegt“. Ein absoluter Graus, ein Umbuchen auf Berlin oder Hannover war möglich und die Gruppe entschied sich für Berlin. Als wir dann im Bolt auf dem Weg zum Arlanda-Airport waren, kam die Horrormeldung für jeden begeisterten Vielflieger: Stockholm-Berlin 2 Stunden vor Abflug gecancelt. Tausende Alternativen gecheckt und am Ende saßen wir im Eurowings-Flieger nach Hannover. Wer viel reist, hat eben auch viel zu erzählen. Der Stimmung schadete es zumindest nicht und so zeigten sich wahre Reise-Kompetenzen. Diese wurden von den tobenden Berlin-Touristen in der Schlange am Schalter bewundert. Umso schöner ist es, dass man am Samstagabend noch den Rückflug von Stockholm nach Hamburg für den kommenden September und das nächste Stockholm-Derby gebucht hat. Natürlich mit Eurowings. Hoffen wir einmal mehr, dass es dann glatt läuft und der Mittelfinger von “Kenta Gustafsson” nicht erneut ausgepackt werden muss.

Danke für alles, Schweden! Hier fühle ich mich persönlich sehr wohl, die Preise in dem Land sind wahrscheinlich aktuell auf dem niedrigsten Kurs jemals. Hier kann man sich mittlerweile besser geben, als man eigentlich ist. Ich bin mir sicher, ich komme nicht nur im September wieder! (tp)