FC Lausanne-Sport – Servette FC – 1:0
“VOLLTREFFER PER RETTUNGSTAT”
03.11.2024
Stade de la Tuilière
Zuschauer: 11.274
LAUSANNE – Nach dem Choreo-Spektakel in St.Gallen am Vorabend ging es für unsere Reisegruppe relativ ausgeschlafen in den Schweizer Süden. Die Nacht wurde im Züricher IBIS verbracht für einen relativ schmalen Taler. Generell kann ich von intakten Preisen in der Schweiz sprechen. Vorbereitung ist eben alles! Auf dem Weg lag natürlich noch ein Vorspiel vom FC Billens, die Anstoßzeit um 10:30 Uhr passt perfekt in den Tagesablauf. Idyllisch wie so oft in der Schweiz wurde hier vor erstaunlich vielen Zuschauern das Spiel neben fliegenden Bällen und laufen Kühen seelenruhig hinter dem Platz entlang. Ein herrlicher Start am sonnigen Sonntag. Fliegende Bälle? Es ist passiert, wahrscheinlich jede Person, die gerne Amateurspiele live vor Ort verfolgt, wartet auf diesen einen Moment. Eine Rettungstat im Spiel vom Verteidiger trifft den Schreiberling perfekt am Oberschenkel, ein bisschen weiter höher und der Tag wäre wahrscheinlich gelaufen gewesen. Ich habe so lange auf diesen “Abschuss-Moment” gewartet, endlich war es so weit. Leicht erschrocken konnte man sich am Ende doch darüber freuen, ich würde den Ball auch immer wieder lieber nehmen als die Frontscheibe unseres Mietwagens.
Nach dem Abpfiff ging es zügig nach Lausanne, das Highlight des Tages stand auf dem Programm. Das “Derby du Lac Léman” zwischen dem Gastgeber und Servette FC. Die Städte trennen circa 60 Kilometer Autobahn und liegen beide am allseits bekannten Genfersee. Eine wunderschöne Gegend, der Stadtspaziergang blieb aber aus, für den Zweitligisten in der Stadt Lausanne sollte man sowieso irgendwann nochmal dahin fahren. Die sportliche Situation ist relativ einfach beschrieben, die Gäste spielen im oberen Tabellenbereich gut mit und die Heimmannschaft befindet sich im Mittelfeld mit Blick nach oben.
Zum Intro des Spiels gab es auf der Heimseite eine Choreo und abgerundet wurde die Aktion von bengalischen Fackeln. Ein nettes Bild, im Gästeblock wurden gleichzeitig Fackeln angerissen und sämtliche Raketen flogen in den sonnigen Himmel. Das beeindruckende Bild gaben hier die Gäste ab. Auf dem Rasen war von den Gästen bis auf sehr wenige Ausnahmen gar nichts zu sehen, den 2. Platz, den sie vor dem Spiel hatten, sahen wir gar nicht. Ein ängstlicher Auftritt im Derby, schon in der 17. Minute traf Lausanne per Elfmeter zum 1:0. Passend zum Tor, erstrahlt die Heimkurve mit einer schönen Pyroshow.
Was mir sehr positiv auffiel, es gibt keine nervigen Stadiondurchsagen bei der Zündung von Pyrotechnik. Hier kann man schöne Pyroshows genießen, bei diesem Spiel waren es auch viele. In der Heimkurve brannte es gefühlt wirklich 90 Minuten. Wofür muss ein nerviger Stadionsprecher darauf aufmerksam machen, seinen Einheitsbrei ins Mikro zu sprechen? Hier kann meiner Meinung nach die Schweiz durchaus mal Vorbild für viele andere Ligen sein. Der einzige Elfmeter des Tages blieb auch das einzige Tor des Tages. Das Spiel plätschert so vor sich hin und mit Abpfiff gab es schöne Jubelszenen im Heimblock.
Nach dem Spiel begann das Chaos, von dem empfohlenen Parkplatz, welcher übrigens kostenfrei war, ging es bis zur Hauptstraße und dann war maximal Schritttempo angesagt. Abfahrtstau vom Allerfeinsten und eine Menge Geduld war hier erforderlich. Nach dem Stau ging es für uns noch nach Lörrach, eine deutsche Stadt in der Grenzregion zur Schweiz und Frankreich. Das Lörracher Döner Haus sollte besucht werden, endlich wieder eine warme Mahlzeit zum Abend. Somit ist eine weitere Tour vorbei und die Erkenntnis ist wie so oft dieselbe. Die Schweiz hat sich in das Reporter-Herz geschlichen und einen festen Platz erobert. (tp)












