GFK Sloboda – FK Metalac – 1:1

GFK Sloboda – FK Metalac – 1:1

“WIR SIND DAS GELBE VOM EI!”

21.09.2025
Srpska Liga Zapad
Stadion Radomir Antić
Zuschauer: 500

UŽICE – Die Eindrücke vom Ewigen Derby waren noch gar nicht so richtig verarbeitet, da rief am Sonntagmorgen schon wieder König Fußball. Um 11.00 Uhr kickte der FK Hajduk Beograd, doch vorher deckten wir uns in einer Pekara ein. Der Burek dürfte der Fettigste sein, den ich je gegessen habe. Dazu ein riesiger Krofne (Berliner bzw. Pfannkuchen bzw. Krapfen bzw. Kreppel, sucht es euch aus) und mein Frühstück war perfekt.

Das Stadion Hajduka na Lionu betraten wir durch eine Gittertür an der Seite. Eingeengt im Wohngebiet fallen neben der kleinen Tribüne Marke Gerüstbau vor allem die rot-weiß bemalten Betonstufen und die Rückwand gegenüber auf. Die “weißen Tauben” gewannen 3:2 gegen den FK Železnik, die wiederum auch in einem top Hobel spielen. In und um Belgrad gibt es einige Groundperlen und das Durchforsten der Spielpläne auf Seiten wie “Srbijasport” lohnt sich allemal.

Nach dem Spiel machten wir noch einen Abstecher auf die Belgrader Festung. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Donau, die Save und das Zentrum. Auch die Festung selbst ist das Knipsen wert. Von dort fuhren wir mit dem Mietwagen Richtung Süden nach Užice, wo GFK Sloboda am Abend FK Metalac empfing.

Selbstverständlich durfte auch hier die Fleischplatte nicht fehlen. Ich suche eigentlich immer nach einer “Mesara” (Fleischerei) mit “Roštilj”, sprich Grill und wir wurden mit der “Mesara Vulović” auch schnell fündig. Zielsicher orderten wir Ćevapi, Pljeskavica und Kobasice (hier mit Käse gefüllt) zu sehr zivilen Preisen. Dazu noch frisches Brot. Was will man mehr! Ach ja, Fußball.

Wir rollten anschließend kugelrund zum Stadion rüber und uns sprang direkt der knallgelbe Mannschaftsbus der Gäste ins Auge. Dieser wurde in Deutschland ausgemustert, wo er für ein Busunternehmen in der “Königsklasse” mit dem Serviceversprechen “Wir sind das Gelbe vom Ei” fuhr.

Sportlich geht es allerdings inzwischen sowohl beim FK Metalac als auch bei den Gastgebern nicht so euphorisch zu. Beide ehemaligen Erstligisten kicken in der 3. Liga und die Partie unter Flutlicht lockte nur etwa 500 Zuschauer an. Schade, denn der 10.000er mit seinen ausladenden Stehkurven in Vereinsfarben und der Lage am Hang kann richtig was und ist in der Tat das Gelbe vom Ei in der Srpska Liga Zapad.

Doch auch in der Super Liga würden hier wahrscheinlich nicht viel mehr kommen, denn der serbische Fußball hat bis auf wenige Ausnahmen seit Jahren eine Zuschauerkrise. Dennoch flog die Reisegruppe am nächsten Morgen hochzufrieden zurück nach Schwechheim und peilt schon die nächsten Serbien-Tour an. (hr)

FK Partizan – FK Crvena Zvezda – 1:2

FK Partizan – FK Crvena Zvezda – 1:2

“PYRO, PYRO, PYRO – D(ES)ANKE BEOGRAD”

20.09.2025
Super liga Srbije
Stadion Partizana
Zuschauer: 26.254

BEOGRAD – Das ewige Derby in Belgrad lockte im Juli zwei Redakteure und einen Praktikanten an die mobilen Endgeräte. Nach kurzer Beratung buchten wir die Verbindung in die serbische Hauptstadt in der Hoffnung, dass das 177. Aufeinandertreffen auf einen Samstag oder Samstag gelegt wird.

Am 13. September kam dann die frohe Kunde: Samstag, 19 Uhr! Besser geht es nicht. Somit fuhren wir am Freitagabend zum Schwechheim International Airport und hoben mit 90-minütiger Verspätung Richtung Aerodrom Nikola Tesla ab. Kurz vor Mitternacht kamen wir an, rannten zu Sixt und fuhren mit dem Mietwagen zum AirBnB mit dem sensationellen Namen „Charlie & Blueberries“ in der Straße Desanke Maksimović.

Gut erholt starteten wir in den Derby-Tag, doch leider gab es in den ersten zwei Stunden schon zwei Hiobsbotschaften: Unser erstes Spiel wurde kurzfristig ans andere Ende der Stadt verlegt und der Mietwagen kassierte nach wenigen Minuten Fahrt einen Steinschlag. Das Leben in Belgrad ist wohl doch kein Zuckerschlecken. Es fand sich aber mit einem Kick im Sportski Centar Rakovica eine Alternative und das Stadion u Gornjoj Varoši in Zemun als Vorspiel zum Večiti Derbi schon eine top Bude. Der Magen wurde natürlich auch mit zwei 740-Gramm-Fleischplatten ordentlich gefüllt.

Aus Zemun fuhren wir schnurstracks zum Stadion Partizana und stellten das Auto sensationell in unmittelbarer Nähe ab. Die Polizisten ließen uns jedoch nicht den direkten Weg von wenigen Metern gehen, sondern schickten uns einmal außen herum. Der Weg war nicht nur steinig und schwer, sondern führte auch vorbei am Gästeeingang. Unversehrt kamen wir aber an unserem Eingang an und mussten alle Münzen abgeben. Wer sich die AGB nicht durchliest, verliert hier mal locker flockig 10 Euro. Weitere Kontrollen gab es nicht. Wenn wir hier mit einem Sprengstoffgürtel reingegangen wären, wäre es egal gewesen.

Reichlich entzündbares Material hatten beide Fanlager mitgebracht. Die “Grobari” sorgten bei ihrem ersten Derby-Heimauftritt seit 2023 durch schwarze und goldene Rauchtöpfe für eine Spielunterbrechung kurz nach Anpfiff. Im Gästeblock brauchte “Delije” etwas Anlaufzeit, fing dann aber an völlig zu eskalieren. Beide Seiten zündeten, was das Zeug hielt. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn die Totengräber sengten zwischendurch ihre große Zaunfahne an. Es blieb aber bei ein wenig Stoffverlust. Traditionell flogen auch viele Rauchtöpfe und Fackeln in den Innenraum, garniert von Böllern.

Neben den ganzen schönen Lichtern gab es natürlich auch mehrere Spruchbänder und Botschaften. Die Grobari untermalten ihr Intro aus schwarz-weißen Fahnen mit der Aufforderung an die Mannschaft, das Herz für diese Farben auf dem Platz zu lassen. Gegenüber konzentrierte sich Delije auf das Veräppeln des Erzrivalen, wobei das entrollte Riesenbanner am Plattenbau hinter der Südkurve sicherlich am eindrucksvollsten war.

Wir waren absolut begeistert von beiden Kurven, müssen aber auf Heimseite eine kleine Kritik anmerken: Die beiden Längsseiten machten eher wenig mit und pushten die “Crno-beli” nicht so stark nach vorne. Insbesondere nach dem Anschlusstreffer in der 74. Minute hätte da mehr kommen müssen. Vor allem, weil der Gegner über die gesamte Spielzeit besser war. Vielleicht waren aber auch nur Groundhopper auf der Haupt- und Gegentribüne, man weiß es nicht. Am Ende siegte der leichte Favorit Zvezda und ist (mal wieder) Tabellenführer in der Superliga Srbije.

Unterm Strich ein absolut gelungenes “Ewiges Derby” und für den Serbien-Fan im Redaktionskreis mit bisher drei gesehenen Derbys war es das Beste. Es kommen sicherlich noch einige hinzu! Nach dem Spiel gönnten wir uns noch eine fettige Pizza und ein paar Pivo für den trockenen Hals. Am Sonntag fuhren wir Richtung Süden nach Užice. Über diesen Besuch werdet ihr morgen mehr erfahren. (mb/hr)

FK Radnički Niš – FK Novi Pazar – 2:3

Dober Dan aus Niš. Die 61. Ausgabe der BILDERBUCHBUDE der Woche führte uns zum vierterfolgreichsten Verein Serbiens: FK Radnički Niš. Wir waren in der Wunschheimat von Redakteur (hd) unterwegs – dem Balkan. Nachdem wir bereits einen Bericht über Dinamo Zagreb veröffentlicht haben, dürft ihr gespannt sein auf einen weiteren Bericht aus Bosnien & Herzegowina. Nun aber erstmal unsere Fotoserie aus Serbien.


15.08.2025
Stadion Čair
FK Radnički Niš – FK Novi Pazar – 2:3

FK Novi Pazar – FK TSC Bačka Topola – 2:1

FK Novi Pazar – FK TSC Bačka Topola – 2:1

“GEISTERSPIEL LIGHT IM SANDŽAK“

24.02.2025
Super Liga Srbije
Gradski stadion Novi Pazar
Zuschauer: 0 (offiziell)

NOVI PAZAR – Vor einiger Zeit sagte ein weiser Groundhopper zu mir: „Wer viel fährt, greift auch mal daneben“. Als wir am Montagnachmittag bei Novi Pazar am Eingangstor standen und der Ordner auf die Frage „Ticket/Stadium?“ mit dem Kopf schüttelte und „nema publike“ entgegnete, musste ich sofort daran denken. Aber der Reihe nach.

Nach dem „Ewigen Derby“ und Lučani fuhren wir am Montag noch einmal über zwei Stunden weiter südlich in die historische Region Sandžak, welche sich über den Südwesten Serbiens und Teile von Montenegro sowie dem Kosovo erstreckt. Dabei bildet Novi Pazar das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum und die große Mehrheit der Bevölkerung sind Muslime. Zahlreiche Minarette prägen die Stadt und der wuselige Marktplatz mit seinem Sebilj erinnert ein klein wenig an Sarajevo. Bis heute gibt es Autonomiebestrebungen. Ein starker Kontrast zum serbisch-orthodoxen Leben, was wieder einmal die Vielfalt (aber auch Verletzlichkeit) des Balkans zeigt.

Während des Sightseeings meldete sich irgendwann der Magen und wir kehrten in die Ćevabdžinica „Rile“ ein. Zielsicher orderten wir je 10 Ćevapi und dazu wurde Lepinja (Fladenbrot) und gehackte Zwiebeln gereicht. So einfach, so erwartbar und doch immer wieder fantastisch. Beim Bezahlen rundete der Betreiber sogar den Betrag großzügig ab. Allein diese Herzlichkeit und das leckere Essen lösen schon beim Schreiben bei mir wieder die Sehnsucht nach Balkantouren aus.

Es sollte an diesem Tag aber auch noch um Fußball gehen. Nach der Ansage vom Ordner am Gradski Stadion machten wir kurz lange Gesichter, liefen dann aber trotzig zur Haupttribüne und der Pressesprecher ließ uns nach gutem Zureden doch rein. Die Erleichterung war förmlich greifbar, denn ansonsten wären es fast sechs Stunden Autofahrt für ein bisschen Stadtrundgang gewesen. Neben Medienvertretern und Spielerfrauen trieb sich auch die ein oder andere Kante auf der Tribüne herum, die ansonsten bei der „Torcida Sandžak“ stehen dürfte. Tatsächlich waren es am Ende ca. 150 Zuschauer.

Novi Pazar hatte nach Pyrovorfällen und einem überfüllten Stadion drei Geisterspiele aufgebrummt bekommen. Im vorherigen Spiel gegen Odžaci durften wieder Zuschauer rein, aber erneut hatte der Verband etwas auszusetzen und eben gegen Bačka Topola hieß es abermals „behind closed doors“. Mit Blick zum Beispiel auf die Pyro-Orgie in Belgrad wirken die harten Urteile eher so, als wolle man den Bosniaken aus dem Süden besonders wehtun.

Auf dem Platz gingen die Gäste aus der ungarisch geprägten Stadt im Norden in Führung. In der zweiten Halbzeit drehte Novi Pazar das Spiel per Doppelschlag und damit kam auch so etwas wie Stimmung auf. Die anwesenden Fans hauten ein paar Schlachtrufe raus und lagen sich nach Abpfiff selig in den Armen. Letztendlich eigentlich doch kein Fehlgriff, aber wir kommen sicher zurück in den Sandžak. Dann aber mit Zuschauern, versprochen! (hr)

FK Mladost Lučani – FK Napredak Kruševac – 1:0

FK Mladost Lučani – FK Napredak
Kruševac – 1:0

“DIE ROSTILJ LAUTER ALS DAS STADION”

23.02.2025
Stadion Mladost Lučani
Superliga Srbije
Zuschauer: 104

LUČANI – Der Tag nach dem Belgrader Derby begann mit einem Revisit auf dem Einkaufszentrum von Voždovac. Das Jugendspiel mittags um 12.00 Uhr kam der Reisegruppe gelegen, um den Ground mit einem Erstligaspiel in Lučani zu doppeln.

Am Ground angekommen deckten wir uns mit einem Hardticket ein und betraten das kleine, aber charmante Stadion. Von der Größe und Optik her hätte es auch in Georgien stehen können. Ausgestattet ist es mit vier Flutlichtmasten und zwei Tribünen, wovon eine Überdachung hat. Die etwa 13 mitgereisten Gästefans standen von uns aus gesehen auf der unüberdachten Seite hinter drei Zaunfahnen und machten ab und an auf sich aufmerksam.

Auf der Heimseite war keine Heimszene vorhanden, aber immerhin unterstützten
ein paar Kinder ihren Verein mit einer selbstgemalten blau-weißen Fahne sowie der serbischen Nationalflagge. Die anderen Zuschauer genossen das Spiel unter einem Regenschirm oder verfolgten den Kick mit ein paar Sonnenblumenkernen. Selbst der Ordner deckte sich mit dem Stadionsnack ein.

Nach Abpfiff fuhr der Mob weiter zu einer Rostilj in Čačak. Dort angekommen hörten wir bereits von draußen traditionelle serbische Musik, die lauter als das Stadion vorher war. Das lag daran, dass die Lokalität für einen Geburtstag gemietet wurde. Bei Livemusik wurde fröhlich getanzt, getrunken und gegessen. Wir entschieden uns für eine leckere Fleischplatte, bei deren Anblick mir noch heute das Wasser im Mund zusammenläuft.

Gesättigt und mit halb tauben Ohren verließen wir die Gaststätte. Den restlichen Abend verbrachten wir mit Kniffel und Kaltgetränken in einem gemütlichen Pub. (fj)

FK Crvena Zvezda – FK Partizan Beograd – 3:3

FK Crvena Zvezda – FK Partizan Beograd – 3:3

„TORE, TORE, TORE – PYRO, PYRO, PYRO!“

22.02.2025
Super Liga Srbije
Stadion Rajko Mitić
Zuschauer: 32.610

BELGRAD – Vorhang auf für das 175. „Ewige Derby“ in der „Weißen Stadt“! Im Gegensatz zum letztem Jahr, ging es in dieser Saison um, naja, nicht mehr so viel. Roter Stern spielt eine Fabelsaison. Wer erinnert sich nicht an das 5:1 zu Hause gegen Stuttgart in der Champions League? Dieser Form entsprechend, führt man das Klassement in Serbien kurz vor der Meisterrunde mit 16 Punkten Vorsprung an. Aber das hatte ja nicht so viel zu bedeuten, das Derby hat seinen eigenen Stellenwert.

Das legendäre Stadion mit dem Spitznamen „Marakana“ liegt mitten in der Stadt und von außen deutet nicht so viel darauf hin, dass sich zwischen den Häuserzeilen ein so großer Pott verbirgt. Ein paar alte Straßenbahnen zockeln drumherum und insgesamt herrscht wenig Aufregung um das Stadion. Das große Rund füllte sich an diesem Samstag nur zögerlich, am Ende konnte man aber eine akzeptable Kulisse registrieren. Partizan mit zwei Kurven, weil sich die Gruppierungen untereinander bekanntlich seit jeher zanken. Von der Haupttribüne sieht man nicht nur die jeweiligen Fanblöcke, sondern hat auch ein wunderbares Stadt-Panorama im Blick.

Lifehack: Da das Ticket, das im Vorverkauf um die 10€ kostet, beim Scanner rot aufblinkte und man keinen Bock auf irgendwelche Diskussionen und neue Wartezeiten hatte, quetschte man sich zu zweit durch das Drehkreuz. Hat niemanden interessiert, so wie grundsätzlich der Slogan „Leben und leben lassen“ gut auf Land und Bevölkerung passt.

Los ging das Derby ohne Pyro, aber mit Choreos auf beiden Seiten. Während die „Delije“ ein großes Konterfei des Sängers und ZVE-Anhängers Dragan Koljic präsentierte, entrollte die Gegenseite das Gesicht von Zoran Vujović, ein „Grobari“, der vor 16 Jahren bei den serbisch-kosovarischen Konflikten in der US-Botschaft ums Leben kam. Ein echter Partisane also. Eine genaue Analyse dieser beiden Choreos überlassen wir an dieser Stelle aber gerne den richtigen Balkan-Experten. Zusammen mit dem römisch-orthodoxen Gotteshaus im Hintergrund und den antiken Säulen in der Choreo, gab das Intro der Gastgeber schon ein cooles Bild ab. Erstes Highlight aber definitiv das 0:1 aus dem Nichts für die Gäste nach nicht mal 10 Minuten. Beim Jubel zeigt Partizan bzw. die „Grobari“ was sie so drauf haben. Überschwang ist gar kein Ausdruck und was da an Pyro aus der Kurve fliegt, obwohl die eigene Mannschaft noch im Umlauf feiert, ist kaum zu beziffern.

Was Besseres hätte nicht passieren können. Nun drückt die favorisierte Mannschaft auf den Ausgleich. Spielerisch ist das bis zum Halbzeitpfiff aber mau und auf den Rängen nicht so viel anders. Das sollte sich nach der Pause ändern. Kurz vor dem zweiten Abschnitt läutet Roter Stern die Aufholjagd mit unzähligen bunten Rauchtöpfen ein. Nach dem Wiederanpfiff gibt es ein Meer aus roten Fackeln. Direkt in diese Aktion hinein fällt das 1:1 und kurz darauf nach einem herben Torwartfehler das 2:1 für den Meister. Ekstase in der Kurve, aber an Partizan kommt es nicht heran. Und auch auf den übrigen Plätzen keine Eskalation. Daran merkt man dann doch, dass dieses Spiel auch ein „Event“ ist und die Begeisterung teilweise etwas oberflächlich rüberkommt. Trotzdem geil. Denn nun gleicht Partizan postwendend wieder aus. Erneut ein ähnliches Bild im Gästeblock wie beim 0:1.

Als kurze Zeit später nach einer schönen Einzelleistung des Senegalesen Cherif Ndiaye das 3:2 fällt, reibt man sich schon fast die Augen. Tore, Tore, Tore. Pyro, Pyro, Pyro. Da kommt man kaum noch hinterher. Nach diesem Spektakel ist etwas die Luft raus, aber das ist ja kein Wunder. Bis es in der Nachspielzeit zu einem VAR-Elfmeter für Partizan kommt. Vermutlich haben die „Grobari“ nicht mit so vielen Toren im Derby gerechnet, denn obwohl die Gäste ausgleichen, hält sich der Jubel in Grenzen. Komisch. Protest gegen den VAR? Alle Feuerwerks-Vorräte aufgebraucht? Man weiß es nicht, dann werden vor Freude halt die Sitzplätze „entlaubt“. Langeweile kommt jedenfalls nicht auf, zuvor hatte man bei den Gästen noch demonstrativ gezogene Fanschals des Gegners in Brand gesetzt.

Auch wenn man immer was zu bekritteln hat und nach dem Spiel noch mehr Fragezeichen aufgingen, wie der aktuelle deutsche Vizemeister bei diesem Team mit 5:1 unter die Räder geraten konnte, zog man nach dem Abpfiff doch hochzufrieden von dannen. Folgerichtig gab es noch ein Erinnerungsfoto vor dem Panzer und anschließend vergoldete man sich den Abend in einer der vielen Bierbars in Belgrad. (mm)

FK Crvena Zvezda – FK Partizan – 2:2

„172. DERBY – ZUM ERSTEN MAL AUSVERKAUFT!“

10.03.2024

Stadion Rajko Mitić

Superliga Srbije

Zuschauer: 49100 (12000 Gäste)

BELGRAD – Heute schaute unser zweiköpfiges Team vom Schwechheimer Landbote das 172. Belgrader Stadtderby. Es war das erste Derby, das offiziell als ausverkauft galt. Wir besorgten uns vorab Tickets und bezahlten 8,50€ für die Gegengerade, jeder einzelne Cent wurde belohnt.

Das Intro auf der Heimseite mit tausenden von Luftballons war richtig schön anzusehen. Die Ballons flogen noch ein paar Minuten durch den Ground. Das Intro der Gäste wurde eingeleitet durch schwarzen und weißen Rauch, ebenfalls nett anzusehen und den gesamten Gästeblock mal eben in Rauchschwaden eingehüllt.

Sportlich war unserer Meinung nach Crvena Zvezda eindeutig besser, das Team spielte sich große Chancen heraus. Bei dem 1:0 kurz vor der Halbzeit eskalierte der Heim-Anhang völlig zurecht. Schnell wurde der Treffer egalisiert, denn Partizan glich aus. Im Gästeblock wurden zeitgleich mehrere Fackeln angerissen, dieser Anblick war einfach nur schön! Es ging also mit einem sportlich sehr ungerechten Unentschieden in die Kabinen.

Das Spiel in der zweiten Halbzeit ähnlich wie in der ersten Halbzeit: Crvena Zvezda machte das Spiel und schoss einfach keine Tore. Partizan nutzte die Gunst der Stunde und erzielte das zwischenzeitliche 1:2. Im Gästeblock wurden wieder etliche Bengalen angerissen. Die Stimmung im Gästeblock war auf dem Höhepunkt und die Gesänge hallten nur so durch dieses großartige Stadion. Nach einem Platzverweis auf Seiten der Gäste kamen die Gastgeber wieder besser ins Spiel, trafen zum Ausgleich und vergaben mal wieder die größten Chancen zum Siegtreffer. Unglaublich viel Pech in einigen Aktionen.

Zusammenfassend finden wir, dass es ein reines Spektakel war. Auf den Rängen sehen wir die Gäste weiter vorne, immerhin gibt’s hier in unseren Augen einen Sieger. Eines ist sicher, der Schwechheimer Landbote wird sicherlich noch das ein oder andere Belgrader Derby besuchen. (tp)