Sri Lanka – Turkmenistan – 1:0

Sri Lanka – Turkmenistan – 1:0

“ZWISCHEN LÜNEBURG UND COLOMBO: PERERA TRIFFT FÜR DIE LÖWEN”

09.10.2025
AFC Asian Cup Qualifiers
Colombo Racecourse International Stadium
Zuschauer: 2.440

COLOMBO – Der Ausgangspunkt für diesen Bericht ist eigentlich Armenien. Dort verbrachte ich das Feiertagswochenende und war hellauf begeistert von Land und Leuten. Die jahrtausende alten Klöster in spektakulären Lagen wie z. B. Tatew sind beeindruckend und definitiv eine Reise wert. Natürlich wurde auch Fußball geschaut und unter anderem das (neue) Nationalstadion gekreuzt.

Warum fange ich damit an? Am Montag flog ich nach Schwechheim zurück und packte direkt den größeren Rucksack für die Asientour am nächsten Tag. Zu viert fuhren wir nach Amsterdam und wenige Stunden später saß man im Flieger Richtung Südasien. Bei dieser Taktung dürften “normale” Menschen sich wohl fragen, ob man noch alle Tassen im Schrank habe. Es ist eben das Leben, was wir wählten. Und auf der Langstrecke blieb genug Zeit zum Nachzählen der Tassen, alle da.

Erste Etappe der Reise war Colombo, wo Sri Lanka im Rahmen der Qualifikation für den AFC Cup die Gäste aus Turkmenistan empfing. Fußball ist nach wie vor eine Randsportart im ehemaligen Ceylon. Es gab keinen ernsthaften Ligabetrieb und die Nationalmannschaft dümpelte am Ende der FIFA-Weltrangliste vor sich hin. Doch es hat sich etwas getan.

Der Verband hat sich neu aufgestellt, zwei neue Ligen gegründet und diese wurden auch ordnungsgemäß gespielt. Ebenso ist der Auftritt in den Sozialen Medien auf Vordermann gebracht worden in Bezug auf Ansetzungen und Spielorte. Allerdings gestaltete sich die Ticketbeschaffung etwas kompliziert.

Statt Onlineverkauf oder Tageskasse mussten wir uns online unter dem Motto “first come, first serve” für Freikarten registrieren, die morgens am Spieltag im Verbandshaus abgeholt werden sollten. Für die Einheimischen nicht ideal. Bei Facebook hagelte es zahlreiche Beschwerden, dass sie sich für die Abholung schlicht keinen Urlaub nehmen konnten. Wirklich unglücklich gemacht.

Das Spiel fand im Colombo Racecourse International Stadium statt, das eine wechselvolle Geschichte vorweist. Die einstige Pferderennbahn diente u.a. im Zweiten Weltkrieg als Flugplatz der Royal Air Force. Nach einer Renovierung im Jahr 2012 finden hier neben Rugby auch die Länderspiele der Fußballnationalmannschaft statt.

Offiziell kamen etwa 2.500 Zuschauer ins Stadion und sahen eine gut eingestellte “Golden Army”, die sich gleich Chancen erarbeitete. Nach 12 Minuten traf Razeek Waseem den rechten Pfosten und nur sechs Minuten später retteten die Gäste aus Zentralasien auf der Linie. Danach wachten die “Karakum Warriors” etwas auf und gestalteten das Spiel ausgeglichener.

Nach über einer Stunde Spielzeit brach dann aber ein gewisser Leon Perera in seinem 16. Länderspiel den Bann und traf mit einem satten Schuss von der Sechzehnerkante. Der Torwart sah dabei schlecht aus und hätte den Ball parieren können. Sei es drum, Tor ist Tor. Riesenjubel auf der Tribüne, wo sich auch etwa 30 deutsche Hopper befanden.
Der Trainer von Sri Lanka animierte danach immer wieder das Publikum und die Löwen brachten das Ergebnis letztlich über die Zeit.

Warum schreibe ich ein “gewisser” Leon Perera? Nun als guter Journalist hätte ich vorher recherchieren sollen. Im Nachgang zum Spiel schrieb mir nämlich (mm), dass der Kollege normalerweise beim Lüneburger SK vor den Toren Schwechheims kickt. Am Samstag zuvor stand er noch auswärts bei Hildesheim auf dem Platz (siehe unser Bericht). Was für eine Geschichte!

Durch den zweiten Sieg hat Sri Lanka in der Gruppe nun sechs Punkte auf dem Konto und darf sich Hoffnung auf die Qualifikation zum AFC Cup in Saudi-Arabien 2027 machen. Wir wünschen Leon Perera und seinem Team alles Gute auf dem weiteren Weg. Während ich diese Zeilen eintippe, warte ich bereits auf das Boarding ins nächste Exotenland. Bericht folgt! (hr)

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