Cerro Porteño – Estudiantes de La Plata – 0:1
“ENTSCHEIDUNG IN DER NACHSPIELZEIT”
13.08.2025
Copa Libertadores
Estadio La Nueva Olla
Zuschauer: 40.000
ASUNCIÓN – Es ging für mich ab dem heutigen Tag alleine in den weiteren Teil der Reise. Mein Mitreisender (fj) verabschiedete sich am Morgen und ich flog zu meinem nächsten Ziel – Paraguay. Nach einem fußballfreien Tag am Dienstag in Buenos Aires fieberte ich dem Flug nach Asunción den ganzen Vormittag entgegen. Abflug 13:30 und die Landung angepeilt auf 15:20. Es darf also nichts schief gehen beim Anpfiff um 19:00 Uhr. Zum Glück hat alles gepasst, das Spiel in der Copa Libertadores wollte ich mir nicht entgehen lassen. So passierte ich die Passkontrolle innerhalb von 10 Minuten und mein bestelltes Uber sammelte mich direkt vorm Flughafen ein, Sachen in die Unterkunft bringen und ab zum Fußball.
Das Kümmern um die Zugangsberechtigung ins Stadion ist auch wieder eine Geschichte für sich. Über das offizielle Instagram Profil des Vereins werden Infos zum Ticketverkauf gepostet. Die Seite: https://eventos.tuti.com.py/ verwaltet den Verkauf beim Gastgeber. Die Registrierung war unkompliziert, der Bezahlvorgang mit meiner Mastercard oder Visa allerdings nicht möglich. Das Bezahlsystem “PIX” ist eventuell einigen von euch noch vom Maracanã-Bericht ein Begriff. Dies war erforderlich. Dank freundlicher Hilfe und Kontakten von Kontakten, fand sich schnell eine helfende Person. Danke dafür, ohne wäre ich echt aufgeschmissen. Der Retter in der Not konnte auf meinem Namen und Passnummer über meinen Account bei Eventos ein Ticket kaufen und dieses dann bezahlen. Das Ticket für die Haupttribüne kostete umgerechnet 22€. Fair! Das gekaufte E-Ticket gibt es dann aber nur in der App: “Quentro”. Eine Tageskasse bei so einem wichtigen Spiel gab es nicht, der Verein vermeldete zwei Tage vor Anpfiff „sold-out“. Lediglich der Unterrang neben dem Gästeblock blieb gesperrt aufgrund von Vorfällen beim letzten Heimspiel. Ansonsten war das Stadion voll!
Zudem kamen circa 2.000 Gäste aus Argentinien, die weite Anreise wurde souverän gemeistert. Teile davon auch in meinem Flieger, zeitgleich mit Fans von River, der Verein spielt einen Tag später im selben Wettbewerb und in der gleichen Stadt wie Estudiantes. Der Anblick von der Haupttribüne in dem Gästeblock war phänomenal, so viele geile Zaunfahnen. Herrlich. Die Leidenschaft von den Rängen für beide Vereine war überall zu spüren. Der viermalige Sieger der Copa Libertadores war zu Gast und ging definitiv als Favorit in dieses Spiel.
Ich enterte das Stadion schon knapp 2 Stunden vorm Anpfiff, die Ränge waren gut gefüllt, im Stadion gab es jegliche Sachen an Snacks, Getränken, Hot-Dogs und Pizzen. Die italienische Hauptmahlzeit kostete rund 3€, ein wahrer Schnapper für den Groundhopper. Geschmacklich kam es allerdings nicht ganz an Italien ran. Ungefähr so weit entfernt, wie die Entfernung nach Neapel. Dennoch erfüllte sie ihren Zweck, was will man auch erwarten im Stadion?
Das Spiel dominierte zu Anfang ganz klar die Gäste, in den ersten 20 Minuten ging es nur auf ein Tor. Die großen Chancen blieben allerdings aus. Das Heimteam kam langsam besser ins Spiel, getragen vom Publikum gelangen diverse Aktionen und Balleroberungen. Durch Kampf und gewisse Härte kam Spannung ins Spiel. Die Stimmung auf der Heimseite war gut, leider gelang es nicht oft, das ganze Stadion mitzunehmen. Ich kann mir nicht ausmalen, was hier los gewesen wäre, wenn das 1:0 für das Heimteam gefallen wäre. Nach der Halbzeit ließen beide Teams Chancen liegen, besonders bitter war es, als kurz vor der Nachspielzeit der frei stehende Spieler per Kopf direkt in die Arme des Keepers köpfte. Das war die große Chance für Cerro. Quasi direkt im Gegenzug gab es einen Konter und ein eindeutiges Foul, welches in meinen Augen Elfmeter würdig war. So sah es der Schiedsrichter auch. Zwischen Ausführung und Pfiff lagen nochmal gute 5 Minuten, es lag nicht am VAR. Sondern an Meinungsverschiedenheiten und kaputten Elfmeterpunkten. Starke Szenen! Der Schütze lief an und versenkte das Leder in den Maschen. Ein jubelndes Auswärtsteam rennend auf dem Weg in den Gästeblock, was für schöne Szenen. Da merkt man erstmal, wie schön wir es in Deutschland eigentlich haben. Gästefans sind hier weiterhin die Ausnahme. Kurz darauf beendete der Schiedsrichter das Spiel, ich lauschte noch ein wenig dem singenden Gästeblock und genoss den gefallenen Länderpunkt. Der fünfte neue auf der Tour und generell ein weiteres Highlight im Sack. Alles, was jetzt noch kommt, bezeichne ich mal als Bonus. Seid gespannt auf das nächste Spiel! (tp)







