Leeds United – Harrogate Town – 1:0

Leeds United – Harrogate Town – 1:0

“EV RENTAL CAR TREIBT REPORTER AN SEINE GRENZEN“

11.01.2025
Elland Road
FA CUP
Zuschauer: 35.584

LEEDS – Nachdem ich bereits zum Jahreswechsel in Birmingham verweilte, zog es mich am FA CUP Wochenende wieder nach UK. Mit Fullham, High Wycombe, Rotherham, Mansfield und Ipswich war schnell ein gutes Programm gefunden. Das Spiel in Mansfield wurde durch „Frozen Pitch“ abgesagt. Glücklicherweise war nach dem Kick in Rotherham auch Leeds mit unserem Mietwagen erreichbar. Meine Kollegen vom Schwechheimer hatten glücklicherweise zwei Zutrittsberechtigungen über, da deren Flugverbindung aus Hamburg ausgefallen ist. Das Spiel war bereits weit im Vorraus Sold Out. Der Weg nach Leeds sollte uns erneut auf eine Geduldsprobe stellen. In Heathrow haben wir ein Elektroauto bekommen, da alle Verbrenner vergriffen waren. Das Modell des US-Autoherstellers verfügt gerade mal über eine Reichweite von 200 Meilen. (320 Kilometer)
Ständig mussten wir die Karre wieder von 15% auf 80% laden. Der Vorgang dauert je nach Charger immer zwischen 40-50 Minuten, da das Auto nur maximal 70kW einspeist. Soweit so gut, wäre da nicht das Problem des Bezahlvorgangs: Egal ob Shell Recharge, Tesla Super Charger, Inoty oder, oder, oder: Es funktionierte einfach selten! Mal lief die App nicht, mal wurden vier (!) verschiedene Kreditkarten nicht akzeptiert, mal waren die vorhandenen Charger im Arsch. Irgendwas war immer. Einzig und allein das Porsche Destination Centrum Towcester lieferte solide ab. Auto an Charger angeklemmt, und ohne My Porsche App oder Bezahlung von 10% auf über 80 vollgeballert. Währenddessen konnte ein Toilettengang inkl. Verkostung von Kaltgetränken bei Porsche verzeichnet werden. Cheers Mates! Im Nachhinein stellte sich heraus, dass Porsche UK ab und an die Charger zur freien Verfügung stellt, um potenzielle Neukunden zu werben.

Zurück nach Leeds: Mit einem Puffer von 14 Minuten stiegen wir in direkter Stadionnähe aus dem Auto und waren gerade so zum Anpfiff im inneren der Elland Road. Top Ground, richtig schön eng und vier verschiedene Tribünen, typisch britisch eben. Der Schlag Mensch vor Ort gefiel mir richtig gut und man merkte schnell, dass die Leute hier wegen dem Fußball ins Stadion gehen und nicht wegen einem „Event“, wie beispielsweise bei West Ham United, Tottenham oder Manchester City. Auf dem Platz wurde ein schnelles und attraktives Spiel geboten, wobei Leeds klar die Kontrolle gewährleisten konnte. Mit 66% Ballbesitz langte es für die Hausherren, ein einziges Tor zu erzielen. Harrogate, im Awayend ähnlich ungefährlich wie auf dem Rasen. Der Gästeblock war zwar restlos ausverkauft, los war allerdings nichts. Das hätte Leeds besser gemacht, denn:

  • Leeds bringt mehr mit ! –

Ähnlich schwach präsentiere sich auch der Auftritt der Bistrol Rovers, welche wir am nächsten Tag in Ipswich begleiten durften. Alleine gings für mich noch zwei Tage weiter in London. Mit einem 7. Liga Spiel und dem Premier League Spiel zwischen Brentford und Manchester City wurde die Zeit gut verbracht. Ansonsten gab es einige Besuche im Wetherspoon und ein wenig Sightseeing. England im Januar, alle Jahre wieder schön, jetzt langt es aber auch wieder für eine gewisse Zeit! (hd)

Crystal Palace F.C. – Stockport County F.C. – 1:0

Crystal Palace F.C. – Stockport County F.C. – 1:0

“…UND WIEDER STREICHHÖLZER ZWISCHEN DEN AUGEN“

12.01.2025
FA Cup
Selhurst Park Stadium
Zuschauer: 21.104

LONDON – Im Bericht vom Kollegen (fj) konntet ihr über die doch noch geglückte Anreise nach Liverpool lesen. In meinem Fall lief es komplett anders, denn ich hatte leider keinen Flug in Reserve. Stattdessen war eine der wichtigsten Eigenschaften des Hopperlebens gefragt: improvisieren!

Ursprünglich hatte ich für dieses Wochenende geplant, dem eigenen Verein nach Freiburg hinterher zu fahren. Allerdings spukte schon lange vorher die dritte Runde des FA Cup im Kopf herum und mit der Terminierung des Dopplers Liverpool-Leeds plus Crystal Palace am Sonntag fiel die Wahl auf England. Nach der Flugannullierung hieß es allerdings „zurück auf Los“ und noch am Airport wälzte ich Skyscanner und Co. auf der Suche nach Alternativen.

Tatsächlich konnte ich mir relativ schnell einen neuen Plan zusammenschustern. Mit der Bahn ging es am Samstagmorgen von Schwechheim nach Freiburg und erstaunlicherweise lieferte des Hoppers liebstes Sorgenkind pünktlich ab. Karte an der Gästekasse gekauft und rein ins Mooswaldstadion, welches mir sowieso noch fehlte. Am Bierstand traf ich ein paar bekannte Gesichter und erntete verdutzte Blicke: „Du hier? Solltest du nicht in England sein?“ – „Doch, fliege morgen früh noch rüber“ – „Du bist doch verrückt!?“ Den letzten Satz dürfte jeder Groundhopper schon einmal gehört haben.

Zur erneuten Niederlage der KSV spare ich mir einen Kommentar. Nach dem Spiel eierte ich mit dem Deutschlandticket nach Frankfurt und kam gegen Mitternacht an. Dort musste ich die Zeit totzuschlagen, denn zwei Stunden später fuhr der Bus zum berüchtigten Flughafen Frankfurt-Hahn. Immerhin bot die zweistündige Fahrt etwas Gelegenheit zum Schlafen. Vor Ort haute ich mich bis zum Boarding am Morgen nochmal aufs Ohr. Für faire 24 Euro (wohlgemerkt keine 24 Stunden vorher gebucht) hob Ryanair ab und ich kam letztlich etwa drei Stunden vorm Anstoß im Süden Londons an.

Im örtlichen Wetherspoon traf ich mich mit (fj), der die Nacht im Bus von Leeds nach London verbrachte und ebenso Streichhölzer zwischen den Augen gebrauchen konnte. Schnell noch die Kulinarik im Spoon genossen und ab zum Selhurst Park. Im Vorfeld verkaufte Crystal Palace die Pokaltickets sehr günstig und meldete morgens „sold out“. Tatsächlich passierten nur etwa 21.000 Zuschauer die Drehkreuze, davon allerdings fast 5.000 Gäste des Drittligisten aus Stockport. Und die hatten Bock: für britische Verhältnisse war der Support echt OK und auch mit etwas Abwechslung versehen.

Auf der Heimseite kämpften die Holmesdale Fanatics vor Anpfiff mit ihrer Gruppenfahne, die sich immer wieder aus der Befestigung löste. Ein Intro gab es nicht und auch sonst blieb mir der Auftritt nicht groß in Erinnerung, welcher mir im Januar bei Arsenal deutlich besser gefiel.

Sportlich lief zunächst alles nach Plan für die „Eagles“. Bereits nach vier Minuten erzielte Eze das 1:0 und Palace schien Ball und Gegner laufen zu lassen. Allerdings versiebte man im weiteren Spielverlauf mehrere Großchancen und verpasste leichtfertig die Entscheidung. Oliver Glasner wirkte an der Seitenlinie minütlich genervter und musste mit ansehen, wie Olaofe nach einem katastrophalen Fehlpass beinahe den Gästeblock ausrasten ließ. Es blieb aber dabei und die Gastgeber gurkten sich in die vierte Runde.

Nach dem Spiel brachte uns die Tube zuverlässig nach Heathrow. Auch der Rückflug glückte. Unterm Strich zufrieden mit dem Wochenende, aber totmüde fiel ich ins Bett. Hoppen muss eben manchmal wehtun. (hr)