Liverpool FC – Accrington Stanley FC – 4:0
„ÜBER LONDON NACH LIVERPOOL”
11.01.2025
Anfield
F.A Cup, third round
Zuschauer: 60.261
LIVERPOOL- Am Vortag gegen 19:30 Uhr traf sich die Reisegruppe am Hamburger Flughafen. Ziel war es, die Nacht in Manchester zu verbringen und sich dann am nächsten Tag entspannt auf dem Weg zum FC Liverpool zu machen. Doch es kam alles anders. Die erste Verspätung von 30 Minuten hat man noch weggeschmunzelt, das Grinsen wurde mit zunehmender Zeit und der größer werdenden Verspätung aber immer kleiner. Gar nichts mehr von einem Lächeln zu sehen war, als gegen 22:00 Uhr festgestellt werden musste, dass der Flieger aus Manchester nicht mal nach Hamburg losgeflogen war. Als Grund wurde das Schneechaos, das den Manchester Airport durcheinanderbrachte, genannt.
Komischerweise waren besonders EasyJet-Flieger anfällig. Bereits in den letzten Tagen hatte es Ausfälle dieser Airline von und nach Manchester gegeben. Das Flugzeug kam nie an, der Flug wurde dementsprechend annulliert. Also trennten sich die Wege der Reisenden. Jeder brauchte erst einmal Zeit zum Überlegen, wie nun das Wochenende gestaltet werden soll. Bis in die Nachtstunden warteten wir auf ein Update von EasyJet, wann der Flug von Hamburg nach Manchester abheben wird. Die neue Abflugzeit um 17:55 Uhr am Folgetag war für niemanden aus der Gruppe eine Option.
Stattdessen entschied ich mich relativ früh dafür, einen Flug von Hamburg nach London-Heathrow wahrzunehmen, den ich bereits vor der Bekanntgabe der dritten Spielrunde gebucht hatte. Denn die Landung um 07:15 Uhr sorgte für etwas Resthoffnung. Mit der Ankunft um 11:54 Uhr in Liverpool Lime Street, würde eine 10-Minuten-Taxifahrt theoretisch just in time zum Anstoß um 12:15 Uhr klappen.
Somit klingelte der Wecker um 03:30 Uhr und wenig später saß ich schon im Airbus nach London. Zum Glück landete der Flieger sogar früher als geplant. Somit war ich bereits um 07:25 Uhr im Heathrow-Express Richtung Innenstadt und fuhr von Euston dann Richtung Liverpool. In Crewe gab es dann einen längeren Halt, sodass ich Liverpool 30 Minuten verspätet erreichte.
Vor sieben Jahren ist hier im Goodison Park der Länderpunkt gefallen. Heute sollte dann also auch die ehemalige Spielstätte des FC Everton, die Anfield Road, fallen.
Da die Zeit knapp war, buchte ich mir ein UBER, welches mich direkt vor die Tore der Anfield Road fuhr. Einmal an der Schlange anstellen und rein. Leider hatte der Ordner aber etwas gegen meinen A4-Beutel, welcher nicht im Stadion zugelassen war. Nach kurzer Diskussion erklärte er mir, dass ich den Beutel zum Backdrop geben soll und mich dann nicht erneut anstellen muss. Statt beim gebührenpflichtigen Backdrop, landete der Beutel bei einem hilfsbereiten Schal-Verkäufer, der den Beutel netterweise annahm. Also zurück zum Eingang und rein. Pünktlich zum Lied „You’ll Never Walk Alone“ wurde die Tribüne betreten: kurzer Gänsehaut-Moment, auch deswegen ist man hierher gekommen, ein Traum geht in Erfüllung.
Was haben hier für große Schlachten stattgefunden? Mein Sitznachbar, der seit 1996 nahezu alle Heimspiele der Reds besucht, sprach vom Spiel gegen den Hamburger SV, welches er 1997 besucht hat (6:0) oder von der magischen Nacht, als Liverpool den großen FC Barcelona mit 4:0 nach Hause geschickt hat. Hier auf der Tribüne „The Kop“ wurde nach einem Nebel der allererste Fan-Gesang angestimmt. Was muss das damals für eine Atmosphäre gewesen sein, als noch Stehplätze erlaubt waren?
Auf dem Rasen war es das Duell zwischen dem Weltverein Liverpool und dem Viertligisten Accrington Stanley. Und auch wenn sich die Gäste wacker schlugen und der Reds-Trainer Arne Slot bis auf Ausnahmen wie Trend Alexander Arnold/Diogo Jota etc. nur die B- Elf einsetzte, war die Qualität von Liverpool einfach zu hoch. Am Ende wurde der League-Two-Vertreter mit 4:0 nach Hause geschickt. Nicht vorzustellen, dass die Karten selbst bei diesem Spiel nicht in den freien Verkauf gingen. Lediglich die Mitglieder hatten die Möglichkeit, Tickets zu bestellen.
Die einzige Option wären VIP-Angebote mit Preisen von 400-600 Pfund gewesen. Auch die Plattform „StubHub“ soll für den ein oder anderen Fan eine Option gewesen sein.
Dank der Hilfe eines Kollegen, der Mitglieder kannte, konnten aber tatsächlich bezahlbare Tickets für 30 Pfund organisiert werden. Nun muss in Liverpool nur noch das neue Stadion des FC Everton gekreuzt werden, welches ab dem kommenden Sommer bespielt wird.
Nach dem Spiel ging es dann zur Elland Road nach Leeds, wo stadiontechnisch vermutlich der beste England-Doppler überhaupt gesichert wurde. (fj)







