GS Ilioupolis – Aigaleo FC 2:0

Kaliméra (Guten Morgen) und herzlich willkommen zur neuen Ausgabe der BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (33) – heute präsentieren wir euch das Dimotiko Stadio Ilioupolis!

Das Stadion der Heimmannschaft von GS Ilioupolis, die in der Super League Greece 2 Group 2 spielen, liegt im südöstlichen Teil der Stadt Athen inmitten des Stadtteils Ilioupoli.

Geiler Oldschool-Ground mit dem gewissen Charme, schon gut ranzig und viele Graffitis der heimischen Ultras. Mit den Bergen im Hintergrund und den angrenzenden Häusern, hat es seinen Reiz und weiß zu gefallen.


Dimotiko Stadio Ilioupolis.
Aufnahme: 03.12.2023
GS Ilioupolis – Aigaleo FC 2:0

Atromitos FC – Olympiacos FC – 1:2

Atromitos FC – Olympiacos FC – 1:2

„SOMMER, SONNE, GÄSTEFANS“

19.01.2025
Stadio Peristeriou
Stoiximan Super League
Zuschauer: 1.792

PERISTERI – Der sonnige super Sonntag in Athen begann bei zwei leckeren Getränken auf der Lykavittos Aussichtsplattform. Von dort hat man den besten Blick auf Athen. Mit der Seilbahn ging es wieder runter und wir machten uns auf’n Weg nach Peristeri, den bevölkerungsreichsten Vorort Athens. Gemütlich gingen wir die Gassen zum Stadion entlang und sahen schon einige Leute mit roten Schals. Sind hier heute tatsächlich Gäste erlaubt? Die Antwort lautet: Ja! Olympiacos durfte fahren.
Mit kleiner Vorfreude und ohne jegliche Einlassprobleme gingen wir ins Stadion und gönnten uns im Vereinsheim einen Snack und zwei leckere Kaltgetränke. Ein Vereinshein mit direkten Zugang von der Tribüne in einer Top 20 Profiliga in Europa habe ich auch noch nicht oft gesehen. Die Vereinsheime in Hollands erster Liga sind ja nicht wirklich so ausgerichtet, dass man von dort das Spiel verfolgen kann

Rund 20 Minuten vor Anpfiff setzten wir uns auf unsere Plätze und genossen die Sonne und die ersten Gesänge aus dem Gästeblock.
Zum Anpfiff waren dann auch die Heimfans sichtbar, nur leider für uns so schlecht einsehbar, dass man den Mob nicht fotografieren konnte. Auf’n Rasen habe ich in den ersten 40 Minuten noch nie eine so dominante Mannschaft wie Olympiacos gesehen. Die Gäste hatten gefühlt 97 Prozent Ballbesitz und gingen auch mit 2:0 in Führung. Nach der ersten Ecke und allgemein der ersten Aktion von Atromitos in der 37. Minute konnten die Hausherren tatsächlich das 1:2 erzielen. In der zweiten Hälfte passierte bis zur letzten Minute gar nichts. Atromitos kam noch einmal in den Strafraum und holte einen Elfmeter raus. Unglaublich! Der Schütze trat an, verschoss und das Spiel war vorbei. Extase im Gästeblock und leere Gesichter auf der Heimseite.

Die heimischen Fans sitzen auf der überdachten Tribüne oder auf der offenen Gegenüber. Die Hintertorseite ist wahrscheinlich nur noch Deko. Die Gäste haben einen eigenen Block schräg hinter der Laufbahn. Leider verlaufen sich hier bei so einem großen Spiel auch keine 2.000 Leute. Ob das mit den personalisierten Tickets zu tun hat? (mb)

Foggia Calcio 1920 – SSD Latina Calcio 1932 – 1:0

Foggia Calcio 1920 – SSD Latina Calcio 1932 – 1:0

„EINE VERDAMMTE MINUTE!“

19.01.2025
Serie B
Stadio Pino Zaccheria
Zuschauer: 4.784

FOGGIA – Dass es in Foggia schon seit Wochen wegen dem Verband grummelte, lag auf der Hand. Am 13. Oktober vergangenen Jahres waren vier Ultras auf dem Weg von einem Auswärtsspiel in Potenza im Auto verunglückt und gestorben. Eine italienweite Gedenkminute wurde Foggia verweigert und es gärte rund ums „Stadio Pino Zaccheria“. Als nun, am vergangenen Wochenende, in den Stadien im Stiefelland eine Schweigeminute zu Ehren der 89-jährig verstorbenen Torwartlegende Fabio Cudicini abgehalten wurde, erreichte die Stimmung ihren Siedepunkt. Viele Fanszenen in Italien „crashten“ aus Protest die ehrenvolle Minute.

Foggia hatte an diesem Wochenende ein Auswärtsspiel in Monopoli. Zum jetzigen Heimspiel gegen Latina konnte man gespannt sein, ob die Proteste und „Scharmützel“ weitergehen. Zumal die „Curva Nord“ erst in diesem Jahr nach einem Stimmungsboykott wieder das Megafon zur Hand genommen hatte. Und es passierte was, so viel sei vorausgesagt. Nebenbei stand für beide Teams ein enorm wichtiges Match ins Haus. Ganz wichtige Punkte wurden verteilt, entweder für Latina auf dem erstmöglichen Abstiegsplatz oder Foggia, einen Rang höher.

Beinharter Abstiegskampf in der Serie C war vorprogrammiert. Und so fühlte es sich 90 Minuten an, was nicht zuletzt vom bröckelnden Charme der Spielstätte beflügelt wurde. In den 90er-Jahren war Foggia fester Bestandteil der Serie A. Brian Roy oder Dan Petrescu liefen für den Verein in der damals besten Liga der Welt auf. Die internationalen Stars sind längst verflogen, spätestens als Foggia nur wenig später in der Viertklassigkeit landete, waren sie alle weg. Was geblieben ist: Ein Stadion aus einer anderen Welt. Das „Pino Zaccheria“ ist eindrucksvoller Zeuge der italienischen Blütezeit im europäischen Klubfußball. Die Tifosi verteilen sich auf vier Seiten, zweistöckig, eng und steil ohne Ende. Überall tropft und gammelt es. Mindestens genauso präsent im Stadion wie die Curva Nord: Der Zahn der Zeit.

Gute Überleitung: Kommen wir zum Kurvenspektakel! Tatsächlich war alles auf den „Trauerprotest“ für die vier Ultras getrimmt: Michele, Gaetano, Samuele und Samuel – die verstorbenen Foggia-Ultras. Mit Plakaten und einem Schweigeprotest ging die Curva Nord ins Spiel. Nach kurzer Zeit pulverisierte ein brutaler Support die Stille und an der „Frontline“ gingen rote Lichter an. Das wiederholte sich mehrmals im ersten Durchgang. Zudem wurden ohrenbetäubende Kanonenschläge gezündet und Fackeln auf’s Spielfeld geworfen. So viel Thetralik man den Italienern immer vorwirft: Die Fackeln landeten zügig hinter der Linie und weiter ging es, ohne Unterbrechungen oder sonstigen Zinnober.

Gegenüber, auf der Curva Sud, klaffte in den ersten 45 Minuten ein Loch, das auf Stoff mit der Forderung „Canonico Vattene“ geschmückt war. Die Curva forderte den Kopf von Vereinspräsident Nicola Canonico. Nach der Halbzeit füllte sich die Tribüne und der Support verlagerte sich etwas mehr auf die „Sud“. In Foggia gibt es zwei Ultra-Gruppen auf der Nord- und auf der Südseite des Stadions. Auch hier Widmungen an die verstorbenen Jungs und Dauersupport. Insgesamt wurde 90 Minuten Alarm gemacht, gezündet und gesungen. Auch wenn es ein trauriger Anlass war, so kann man diese Szenerie nur als beeindruckend beschreiben.

Das übrige Publikum klatschte hin und wieder Beifall, sonst gab es kaum Reaktionen. Mit einer Ausnahme: Der Gästeblock! Latina flaggte mit Verspätung an, eine Busladung Ultras supportete die komplette Spielzeit solide durch und entrollte in der zweiten Hälfte ein Plakat mit der Aufschrift: „Michele, Gaetano, Samuele en Samuel – Ultras per sempre!“. Ultras für immer. Dafür gab es – zu Recht – Applaus aus dem ganzen Zaccheria. Übrigens das einzige Mal, denn beim Siegtor, kurz nach der Pause, quittierten die Ultras in der Curva Nord die Führung mit Pfiffen.

Auch verschwand die Heimelf nach dem Abpfiff zügig in den Katakomben, ließ sich nicht – wie üblich – von den Fans abfeiern. In Foggia brodelt es und vermutlich geht dieser Umstand weit über diese 1 Minute des Schweigens hinaus. „Hässliche Szenen in Italien“, würde es wahrscheinlich hierzulande aus den beitragsfinanzierten Medien gellen – wenn sie denn Kenntnis von dem Drama in Apulien hätten. Der Schwechheimer Landbote hingegen war hin und weg von so viel Ultra-Folklore und Fankultur. Und wenn es der Verband nicht hinkriegt, dann schweigen wir jetzt einfach mal alle nach Beendigung dieser Zeilen – eine verdammte Minute! Das ist so wichtig. (mm)

NAC Breda – FC Twente – 2:1

NAC Breda – FC Twente – 2:1

“NACHTFAHRT, ÜBERRASCHUNG UND EIN HIGHLIGHT”

19.01.2025
Rat Verlegh Stadion
Eredivisie
Zuschauer: 18.597

BREDA – Am Vorabend stand ein Highlight im Hamburger Volksparkstadion an: Der 1. FC Köln gastierte als Spitzenreiter in der Hansestadt. Die Planung für das Wochenende beinhaltete den Zweitligakick und am Sonntag einen Doppler in zwei Nachbarländern. Das Topspiel in Hamburg bei eisigen Temperaturen war aus sportlicher Sicht von vielen Fehlpässen und vermeintlicher Angst im Spielaufbau auf beiden Seiten geprägt. Der HSV erzielte schließlich nach einem Elfmeter im Nachschuss das Tor des Tages und übernahm gleichzeitig die Tabellenführung.

Nach dem Spiel ging es für mich nach Altona, wobei ich das entstandene Chaos um die An- und Abreise souverän meisterte. Im beliebten Hamburger Stadtteil steuerte ich zur Stärkung zunächst „Köz Urfa“ an. Ein bekanntes Restaurant direkt am Altonaer Bahnhof, welches an dieser Stelle gerne als Imbiss-Tipp unsererseits verstanden werden darf. Für alle, die mal Zeit zum Überbrücken an diesem Fernbahnhof haben.

Zumindest ist es aktuell noch ein Fernbahnhof, denn die Planungen für den neuen Bahnhof Diebsteich und diverse Bauarbeiten laufen schon. Von dort sollen dann die Fernzüge in alle Himmelsrichtungen rollen und in Altona nur noch die S-Bahn halten. Das dauert aber sicher noch viele Jahre. Die Anreise nach Breda erfolgte mit dem ersten Eurocity aus Hamburg über Osnabrück und Deventer, Abfahrt um 04:21 Uhr. Von daher noch einmal danke an den verspäteten Anpfiff im Stadion, was ein bisschen Zeit von der Uhr nahm. Nach dem Essen ging es in die Kneipe “Laundrette”. Die Lokalität überzeugt mit Musik, selbstgebrautem Bier und guter Stimmung. Ideal, um die Zeit bis zur Abfahrt rumzukriegen. Hamburg ist einfach eine geile Stadt. Als gebürtiger Hamburger und Vielreisender vergesse ich den Umstand manchmal, was für ein Glück ich eigentlich vor der eigenen Haustür habe! Am Ende war ich fast traurig, dass der Zug fährt.

Beim Umstieg in Osnabrück noch einen weiteren verrückten Hopper eingepackt und ab ging es ins Nachbarland. Der Umstieg in Deventer wurde knapp verpasst, Ankunft in Breda war dann doch erst um 11:30 Uhr statt wie geplant 50 Minuten früher. Alles war aber durchorganisiert und auch kein Problem, denn ein Redakteur des Landboten wartete auf uns am Bahnhof. Wir parkten 30 Minuten vorm Anpfiff ohne Probleme in einer Seitenstraße am Stadion. Den fünfminütigen Fußweg zum Fanshop leicht abgespult und die Tickets abgeholt. 23,50 Euro für die erste Liga ist in Ordnung und die Beschaffung der Tickets leicht, weil Breda ein sogenanntes “Groundhopper-Formular” via Internet anbietet. So soll es sein! Danke an den NAC Breda, beim nächsten Mal noch gerne mit echten Tickets statt print@home. Na ja irgend etwas gibt es immer zu meckern.

Die Gäste aus Enschede waren über unserem Block und die Stimmung im Stadion war für niederländische Verhältnisse echt in Ordnung. Die Hüpfeinlagen der Fans von Breda erreichten eine gute Lautstärke. Der Spielverlauf und besonders der unerwartete Heimsieg für NAC hatten daran natürlich einen Anteil. Kampfstarke Gastgeber und schwache Akteure bei Twente (besonders in der ersten Halbzeit) sorgten für ein spannendes Spiel.

Nach dem Anschlusstreffer von Twente war es soweit. Ein absolutes Highlight in meiner Hopperkarriere: ein Schuss vom Rand des Strafraums rutschte ab und landete perfekt in meinen Händen. Zum Glück hatte ich dank der Kälte sowieso meine Torwarthandschuhe eingepackt! Nachdem es mit der eigenen Karriere den Bach runterging, zeigte ich hier beste fußballerische Fähigkeiten. Davon musste natürlich ein Foto geschossen werden!

Im Anschluss an die Partie ging es beim Kollegen im Auto weiter nach Belgien, wo das Hochsicherheitsspiel in Sint-Truiden auf die Reisebesatzung wartete. Eintrittskarten gab es vorab online und der Verkauf wurde 24 Stunden vor Anpfiff eingestellt. Keine Tageskasse vor Ort, was für ein Quatsch! Den vierten Mitfahrer der Tour begrüßte man auch noch im Stadion, der extra aus England anreiste. Verrückt was viele Menschen sich auf die Fahne schreiben, um die Ligen der Welt zu komplettieren. Irre, geil und vor allem eins: Weitermachen!

Nach einem erneut spannenden Kick mit gutem Gastauftritt von Standard standen knappe 5 ½ Stunden Rückfahrt nach Hamburg an. Danke an den Fahrer, denn an diesem Sonntagabend hätte ich das Steuer nicht mehr bewegen können. Irgendwann gleicht sich alles wieder aus und auch ich setze mich für neue Grounds bald wieder hinter das Lenkrad! (tp)

Newcastle United – AFC Bournemouth – 1:4

Newcastle United – AFC Bournemouth – 1:4

„VOM LADENSCHLUSS ZUR LADENÖFFNUNG”

18.01.2025
St. James Park
Premier League
Zuschauer: 52.227

NEWCASTLE – Nachdem der EasyJet Flug vergangene Woche gestrichen wurde, hob derselbe Flug nur eine Woche später pünktlich vom Hamburger Flughafen nach Manchester ab. Da in dem Flugzeug zufällig auch ein guter Kollege an Board war, wurde sich dazu entschieden, die Abendstunden bis zum ladenschluss im Wetherspoon zu verbringen. Kurze Zeit später trennten sich unsere Wege, da ich den Nachtbus nach Newcastle antrat.

National Express als Busunternehmen kann ich definitiv weiterempfehlen. Pünktliche Abfahrt und Ankunftszeit, bequeme Sitze, genügend Beinfreiheit und W-Lan. Was will man mehr? Ein Hotel ist zumindest in dieser nacht nicht notwendig gewesen.
Einziges Manko: Der Bus erreichte Newcastle bereits um 04:00 Uhr früh, als die letzten Party People auf sich aufmerksam machten. Für mich begann die Suche nach einem warmen Ort und schnell wurde ich am Newcastle Bahnhof fündig.
Erst war es eine beheizte und saubere Toilette, zwischendurch wanderte ich zu McDonald’s mit der Feststellung, dass der Sitzbereich noch geschlossen war und zurück am Bahnhof entdeckte ich einen halbwegs beheizten Wertebereich am Gleis vier.

Die Zeit verging schließlich schneller als erwartet und zum Sonnenaufgang machte ich einen kleinen Abstecher zum Castle und zur Tynbridge, ehe es zu dem am Ufer gelegenen Wetherspoon ging. Pünktlich zur Ladenöffnung wurde der Pub betreten und ein kleines Frühstück bestellt.

Nach der Stärkung und diversen Heißgetränken besuchte ich noch das Geschäft: “The Back Page”. Hierbei handelt es sich um einen Shop, welcher Fanartikel unterschiedlicher Vereine, Spieltagsheft, Bücher und anderen sehenswerten Stoff verkauft. Wer in der Stadt ist, sollte unbedingt vorbeischauen. Der Besuch lohnt sich und der Shop ist praktisch direkt am St.James Park.

In dieses Stadion ging es dann eine Weile später auch. Die Karte konnte über den AFC Bournemouth im Away End organisiert werden. Eine Erfahrung, die bis zu diesem Zeitpunkt noch gefehlt hat. Nützlich ist die AFC Bournemouth Away Option aber definitiv. Karten sind in dem meisten Fällen sonst nur mit einer Mitgliedschaft, einem VIP Angebot oder über den überteuerten Zweitmarkt zu bekommen.

Eine neue Erfahrung war es außerdem, bei einem Premier League Spiel 90 Minuten zu stehen. Zwar hätte ich erwartet, dass die Mannschaft hier abgeschossen wird und sich relativ zügig wieder hingesetzt .
Es kam allerdings alles anders. Abgeschossen wurde nämlich der Gastgeber. Nach einem druckvollen Start führten die Gäste bereits nach wenigen Minuten mit 0:1. Newcastle entwickelte im Spiel zu wenig Gefahr und konnte lediglich den 1:1 Ausgleich nach einer Ecke erzielen. Im zweiten Durchgang erarbeiteten sich die Gäste mit einem tollen Einsatz drei weitere Tore und feierten den überraschenden und deutlichen Auswärtssieg. Eigentlich sollte es nun noch zum zweiten Spiel gehen. Da dieses und weitere Ansetzungen wegen Frost aber abgesetzt wurden, ging es statt zum zweiten Game zurück zum Wetherspoon. (fj)