KRC Mechelen – KSK Heist – 1:3

“WO EIN WILLE IST, IST EIN WEG”

27.09.2025
Tweede Klasse Amateurs VV B
Oscar Vankesbeeck Stadion
Zuschauer: 932

MECHELEN – Die serbischen Fleischplatten waren kaum verdaut, da rief innerlich schon das nächste Lieblingsland: Belgien. Schnell die Arbeitswoche hinter sich gebracht und am Freitagabend über die A1 von Schwechheim nach Lohne, um einen weiteren Schritt Richtung Komplettierung der Regionalliga Nord zu machen. Am Samstag sollte vor Mechelen noch Waregem fallen, allerdings legte “Essevee” bei der Ticketbeschaffung reichlich Steine in den Weg und ich verzichtete dankend. Stattdessen fuhr ich “etwas” weiter westlich nach Dünkirchen, wo ich im runderneuerten “Stade Marcel Tribut” satte acht Tore sah. Es lief schon fast wieder zu gut.

Doch zu früh gefreut: auf dem Weg nach Mechelen brannte vorne links die Glühlampe durch. Ich fuhr erst einmal weiter nach Flandern und hielt letztlich an der Tankstelle direkt gegenüber vom Oscar Vankesbeeck Stadion. Dort kaufte ich mir ein Ersatzleuchtmittel und hatte dabei schon den Automechaniker meines Vertrauens im Ohr: “Das Wechseln ist beim Micra immer super nervig.” In der Tat artete das Ganze in einer Fummelei sondergleichen aus. Doch getreu dem Motto des KRC “WAAR EEN WIL IS, IS EEN WEG” schaffte ich nach über einer halben Stunde den Austausch.

Leider schmolz damit auch der Puffer für die Frituur weg. Statt einer gemütlichen Fressorgie bestellte ich Friet, Mexicano und Kipcorn zum Mitnehmen und wollte am Auto in der Nähe des Stadions essen. Allerdings brauchte die Fettschmiede plötzlich sehr lange für die Zubereitung und erst nach einer gefühlten Ewigkeit hielt ich eine große Tüte Frittiertes in der Hand. Schnell zurück zum Ground, wo ich etwa die Hälfte in mich reinstopfte. Leben am Limit.

Noch schnell die Reste Saus Andalous aus den Mundwinkeln gewischt, dann konnte es rüber gehen. Wo soll man bei diesem Stadion anfangen? Die Stehstufen ringsrum mit den abgestützten Wellenbrechern wie aus längst vergangenen Zeiten? Die massive Haupttribüne? Die verwilderten Bereiche auf der Gegengerade? Eine echte Perle und sicher bei vielen Hoppern weit oben auf der Liste. Der Abriss wurde schon diskutiert, zieht sich aber hoffentlich noch lange hin.

So spektakulär das alles ist, so nüchtern sieht die sportliche Realität bei Racing aus. Die Gastgeber finden sich inzwischen in der 4. Liga wieder und empfingen im “Regioderby” KSK Heist. Die Gäste hatten einen kleinen Mob mitgebracht, der mit Rauchtöpfen zu Beginn seine eigene Party startete. Zaghafte Gesänge von Heist wurden aber aus der Ecke der Haupttribüne jedes Mal britisch mit “Your support is shit” quittiert. Allgemein wirkte das Fanumfeld wie teilweise auch anderswo in Belgien/Niederlande casual.

Auf dem Platz erzielten die Gäste mit der ersten Chance das 0:1. Zwar glichen die Grün-Weißen zehn Minuten später aus, mussten sich am Ende aber geschlagen geben. Im Anschluss zog ich mir nach diesem langen Tag in der Unterkunft noch den Rest (kalter) Fritten rein. Schmeckt nicht, gibt’s nicht. Oder: Wo ein Wille ist, ist ein Weg! (hr)