MKS Pogoń Szczecin – Legia Warszawa – 1:0

MKS Pogoń Szczecin – Legia Warszawa – 1:0

„SEGEL SETZEN FÜR DAS SPITZENSPIEL!“

20.09.2024
Ekstraklasa
Stadion Miejski im. Floriana Krygiera
Zuschauer: 20.415

STETTIN – Nur rund 250km Luftlinie von Schwechheim entfernt, liegt das Stadion „Floriana Krygiera“. Richtig bitter, dass niemand aus der Redaktion die alte Polenschüssel in Stettin damals kreuzen konnte. Nun war der Tag für den Neubau gekommen. Wenn Legia Warschau im neuen „Floriana Krygiera“ gastiert, drückt man am Freitag-Abend schon mal das Gaspedal durch. Vor Ort an diesem lauen Spätsommer-Tag dann sehr viel Fußballstimmung. Alle Segel für das Spitzenspiel in der Ekstraklasa waren gesetzt – und ganz Stettin heiß auf den Rekordmeister und das Meisterschaftsrennen! In Deutschland kennt man das aus Braunschweig oder Kaiserslautern: Neutrale Klamotten und dabei bad feeling. Wirklich alle Leute waren in Pogoń-Merch unterwegs. Für den Fanshop blieb allerdings keine Zeit, nach langem Schlangestehen ließ man sich erst ein paar Minuten vor dem Anpfiff im Stadion nieder.

Der Neubau ist ein klassisches Einrangstadion ohne Charakter. Die Polen feiern es ab und vollbesetzt mit zwei Fanszenen, fällt es auch nicht weiter negativ auf. Immerhin ist man sehr nah dran am Geschehen. Los ging das Topspiel der Ekstraklasa mit einer Pyro-Aktion aus dem Gästeblock. Das einzige Mal, dass Legia optisch auffiel, ansonsten supporteten die Hauptstädter gesanglich ganz klassisch durch. Zwischen beiden Teams gab es ewig eine Fanfreundschaft, die Zeiten scheinen aber vorbei zu sein, seit Szczecin mit Widzew angebandelt hat. Was die Pogoń-Choreo („Seit 11 Jahren halten wir die Segel in den Wind“) nach rund einer halben Stunde bedeutete, entzog sich der allgemeinen Kenntnis – sah aber gut aus!

Perfekt wäre der Auftritt mit der frühen Führung für die Pommern gewesen. Das Leder lief richtig gut. Immer wieder stach man über die außen durch – vergab aber dicke Chancen. Nach einer halben Stunde übernahm Legia mehr und mehr das Kommando, ohne auf das Tor zu drängen. Stettin merkte man die vergebenen Chancen an. Die gute Anfangsphase ohne Tor zu krönen, nistete sich im Hinterkopf der Protagonisten ein. Als das Stadion nach über einer Stunde gerade anfing Fingernägel zu kauen, drosch der eingewechselte Österreicher Alexander Gorgon aus gut 20 Metern einen mittelmäßigen Konter sehenswert in die Maschen. Pogoń springt mit diesem Tor auf Rang 2 der Tabelle. Am Ende ein runder Abend. (mm)

Brøndby IF – Legia Warschau – 2:3

Brøndby IF – Legia Warschau – 2:3

„TOGETHER AGAINST COLLECTIVE BANS“

08.08.2024
Brøndby Stadion
Conference League Qualifikation
Zuschauer: 19.502

KOPENHAGEN – Nicht in Schwarz, nicht in Blau. Alle in Gelb und mit Schal war der Aufruf der Bröndby-Fanszene. Bis auf einige wenige sogenannte Fans wurde dem Aufruf gefolgt und nicht nur die „Sydsiden“ war eine gelbe Wand.

Auch reiste ein stolzer Gästeanhang aus Warschau an, obwohl dieser eigentlich nicht zugelassen war. Bereits beim Spiel in Wales wurde das Verbot umgangen, indem eine Ferienwohnung mit perfektem Blick in das Stadioninnere gebucht wurde.
Diesmal schafften sie es sogar in den Gästeblock und hingen ihre Legia Ultras Fahne auf. Wie das Spruchbanner der Heimfans andeutet, könnten die BIF-Fans ihnen dabei geholfen haben. Zu lesen war: „WELCOME TO BRØNDBY STADION, LEGIA FANS“ und „FOOTBALL FANS TOGETHER AGAINS COLLECTIVE BANS“.
Vor dem Spiel zündeten die Bröndby-Ultras bereits jede Menge gelben Rauch und schossen verschiedene Feuerwerkskörper in die Luft.

Ein zweites Mal wurde gezündelt, als Bröndby durch Bundgaard mit 1:0 in Führung gegangen war. Nach Treffern auf beiden Seiten, unter anderem vom ehemaligen Clubberer: Pekhart war es.
Legia-Spieler Morishita, der kurz vor Feierabend den 2:3-Siegtreffer für die Gäste erzielen konnte.

Zu Ende des Spiels wurden die Legia-Fans noch darum gebeten, nach Abpfiff umgehend das Stadion zu verlassen.
Außerhalb des Stadions war der Gästebereich inzwischen komplett abgesperrt worden. Ob es wirklich sinnvoll ist, alle zu bestrafen, obwohl nur ein Teil der Legia-Fans bei den Ausschreitungen in Birmingham beteiligt war, sollte die UEFA dringend reflektieren. Nicht auszuschließen ist, dass selbige Randalierer an dem Abend in Kopenhagen im Stadion gewesen waren und Unbeteiligte das Spiel auf dem Sofa schauen mussten. Beim Rückspiel in Warschau darf man sich auf zwei gefüllte und stimmungsvolle Fankurven freuen. Der Fußball lebt durch seine Fans! (fj)

Warta Poznań – Legia Warszawa – 0:1

Warta Poznań – Legia Warszawa – 0:1

„LEGIA – EINE LIGA FÜR SICH!“

19.05.2024
Stadion Respect Energy
Ekstraklasa
Zuschauer: 4.672

POSEN – Am Pfingstsonntag ging es für die vierköpfige Reisegruppe heute zu Warta Poznań zum Ligaspiel gegen Legia.
Ausverkaufte Hütte und ein voller Gästeblock mit Gäste-Anhängern. Was will man mehr? Zumal es in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich ist, in polnischen Gästeblöcken auch Fans des Gästevereins zu sehen. Diese zeigten zum Intro eine Pyroshow mit roten Fackeln, sowie schwarzem und weißem Rauch. Leider waren die Windverhältnisse so ungünstig, dass das ansehnliche Szenenbild schnell durch eine schwarze Rauchwand verdeckt wurde.

Verdeckt (durch Werbung) wurde auch die schöne alte Holztribüne, die die besten Jahre hinter sich hat und leider nicht mehr benutzt wird. Gerne öfter sehen und vor allem schmecken möchte man als leidenschaftlicher Stadiongänger auch besondere Stadionkost. Bei Warta gab es diese in Form eines Eintopfs mit verschiedenen Fleischsorten und dem Namen: Bigos.

Noch mehr Fleisch gab es im Gästeblock hinter einer riesigen „Legia Warsawa“-Zaunfahne zu sehen, als es vom Himmel schüttete und die Legia-Fans ihre Shirts vom Leibe rissen. Legia einfach eine Liga für sich, die sich nächste Saison wohl auch auf internationaler Bühne präsentieren werden. Denn im Spiel konnte der Gast mit 0:1 gewinnen und ist so gut wie sicher in der Qualifikationsrunde für die Conference League dabei. Gute Reise wünschen wir! (fj)