Cambridge United – Newport County AFC – 2:0

Cambridge United – Newport County AFC – 2:0

“MIT KOPFSCHMERZEN NACH CAMBRIDGE – GROUND NUMMER 56″

30.08.2025
League Two
Cledara Abbey Stadium
Zuschauer: 5.887

CAMBRIDGE – Auf dem Weg zur 92 werde ich immer wieder von Krankheiten ausgebremst. Einmal hatte es mich auf einer Silvester-Tour so stark erwischt, dass der Besuch im Fratton Park in Portsmouth ins Wasser fiel. Ein Jahr später war ich vor der traditionellen Tour krank geworden, konnte mich aber in England wieder erholen.

Ein weiteres Mal erwischte es mich im vergangenen Jahr vor einer geplanten Cambridge-Tour, die ich gar nicht erst antreten konnte. Und nun – kurz bevor der Ground von Cambridge endlich nachgeholt werden sollte – kam es, wie es kommen musste: Kopfschmerzen und Halsschmerzen.

Dieses Mal trat ich die Reise dennoch an. Mit Schmerztabletten und Wasser ging es für nur 30 Pfund return vom Flughafen Münster/Osnabrück auf die Insel und mit der Bahn noch eine knappe halbe Stunde weiter nach Cambridge.

Im Wetherspoon verzichtete ich dieses Mal auf Alkohol und stärkte mich lediglich mit Bohnen und Wurst. Wenig später machte ich mich auf den gut 35-minütigen Fußweg, ehe ich von mehreren Kühen und den schönen Flutlichtmasten empfangen wurde. Mit dem Abbey Stadium sollte heute der 56. Ground der ersten vier Profiligen fallen – und so kam es auch.

In einem eher langweiligen Spiel musste ich aufpassen, nicht einzuschlafen. Ganz ohne Ablenkung war es aber nicht, da mein Platz direkt hinter einer großen Trommel lag, die immer wieder zum Einsatz kam.

Richtig laut wurde es zur Halbzeit, als ein neues Maskottchen vorgestellt wurde. Mit lautstarken Rufen stimmten die Fans über den Namen ab. Zur Wahl standen „Amber“ und „Milly – the Moose“. Am Ende setzte sich jedoch Abbey – the Moose durch. Sowohl die Namensideen als auch das Design stammten von jungen Cambridge-Fans.

Für Klein und Groß war es ein gelungener Fußballnachmittag. Denn neben dem neuen Maskottchen gab es am Ende auch einen 2:0-Heimsieg zu feiern.

Ich war letztlich froh, dass der Schiedsrichter nach sieben Minuten Nachspielzeit die Partie abpfiff und ein weiterer Ground eingetütet war. Es folgte noch ein Stadtbummel, ein alkoholfreier Besuch im Wetherspoon, wo direkt der nächste England Ausflug gebucht wurde. Um diese und weitere Reisen zu finanzieren, folgte die klassische Airportnacht. (fj)

Newport County AFC – AFC Wimbledon – 1:2

Newport County AFC – AFC Wimbledon – 1:2

02.01.2025
League Two
Rodney Parade
Zuschauer: 4.485

„HARDDWCH CYMRU“

NEWPORT – Bisher stand auf meiner Groundliste für Wales nur das City Stadium in Cardiff, wo ich vor eineinhalb Jahren beim Derby gegen Swansea vorbeischaute. Danach hatte ich mir fest vorgenommen, Cymru nochmal „richtig“ mit Spielen im Ligasystem der FAW zu machen und auch ein bisschen von der Landschaft zu sehen.

Mit der Ansetzung eines Silvesterdopplers und Neujahrsspielen war die Tourplanung dann auch fix. Zwischen den Jahren machte sich ein Großteil der Redaktion auf den Weg von Schwechheim Richtung Insel. Durchaus mit unterschiedlichen Zielen, aber meistens lief man sich doch abends in einer britischen Pub-Kette über den Weg und hielt ausgedehnte Redaktionssitzungen ab. Herrlich!

Für mich ging in der Nacht auf Silvester per Hotel National Express (inklusive Umstieg) von Birmingham nach Cardiff. Völlig gerädert schloss ich den örtlichen Wetherspoon quasi mit auf und pfiff mir getreu dem Stadtmotto „Deffro mae’n ddydd/Awake, it is day!“ ein paar Kaffee und Pancakes aus der berühmten Mikrowelle rein. Mehr ging nicht.

Immer noch völlig übermüdet und mit Streichhölzern zwischen den Augen meisterte ich aber den walisischen Doppler Briton Ferry/Penybont und der Jahreswechsel in Bristol wurde buchstäblich verpennt. Das Leben, was wir wählten! An dieser Stelle nochmal ein Dankeschön nach Fulda fürs Mitnehmen.

Ausgeschlafen und erholt fuhr ich an Neujahr per Mietwagen nach Haverfordwest für den dritten Kick in der Cymru Premier. Übrigens gab es auch dort mit knapp 1.500 Zuschauern durchaus Interesse am fußballerisch überschaubarem Niveau.

Der Folgetag war der letzte in Wales und dafür hatte ich mir ein strammes Programm vorgenommen. Diesmal sollte die Natur im Vordergrund stehen und so brach ich morgens auf an die Küste von Pembrokeshire. Die Klippen am St. Govan’s Head inklusive der Kapelle aus dem 6. Jahrhundert, die Green Bridge of Wales und der Huntsman’s Leap sind wirklich beeindruckend und laden zu ausgedehnten Wanderungen ein. Landboten-Tipp: das Areal ist zugleich ein Schießplatz der Royal Army und an bestimmten Tagen gesperrt, unbedingt vorher informieren.

Gegen Mittag eierte ich etwa zwei Stunden rüber zum Brecon Beacons Nationalpark. Der Aufstieg zum Pen y Fan war nicht ohne und wegen der Temperaturen um Null herum eine kleine Rutschpartie auf den vereisten Wegen. Oben angekommen bot sich allerdings ein spektakulärer Ausblick auf die Bergkette und die Umgebung. Mit dem einsetzenden Sonnenuntergang kam das Ganze noch besser rüber und die Handykamera glühte. Wieder unten angekommen rief König Fußball und ich fuhr runter nach Newport.

„The Exiles“ kicken im Football League System mit und spielen seit 2012 im Stadion Rodney Parade. Sicherlich gibt es bessere Grounds in der League Two, aber der West Stand mit seinen Stehplätzen konnte bei mir punkten. Auf dem angefrorenen Platz versiebten die Gastgeber reihenweise Chancen, was die Dons in der zweiten Halbzeit bestraften. Etwa 800 Gästefans durften zweimal jubeln und der Anschlusstreffer in der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik. Den pickepacke vollen Tag ließ ich zufrieden im Wetherspoon ausklingen. Gweld chi cyn bo hir cymru! (hr)