Türkgücü München – TSV Buchbach – 1:4

Türkgücü München – TSV Buchbach – 1:4

“MAL MENSCH SEIN IN MÜNCHEN”

01.03.2025
Dantestadion
Regionalliga Bayern
Zuschauer: 348

MÜNCHEN – In dieser Saison trägt Türkgücü München einige Spiele im Dantestadion aus und kickt erneut in einem selten bespielten Ground. Nachdem ich dank Türkgücü schon das Olympiastadion kreuzen durfte, kam somit eine weitere Perle in meiner Statistik hinzu. Klarer Nachteil eines Jüngeren, aber besser spät als nie. Danke also dafür, vielleicht kommt ja irgendwann noch ein rarer Ground hinzu?

Am Samstag weckte mich mein Handy um 4 Uhr morgens und es hieß schnell zum Bahnhof. Der Zug um 04:54 war das Ziel, wurde selbstverständlich erreicht und natürlich war die Bahn wie so oft bei meinen Reisen pünktlich. Gegen 11 Uhr trudelte ich in der bayerischen Landeshauptstadt ein. Eine schöne Stadt meiner Meinung nach! Nach der Ankunft verspeiste ich für 17 Euro einen Schweinsbraten mit Knödel und Sauerkraut. Für deutsche Verhältnisse absolut fair und das Preis-Leistungs-verhältnis war eine glatte Eins. Ich kann ja nicht jede Woche auf dem Balkan sein. Die gezapfte Hoibe dazu für 3,70 Euro (sic!). Bierpreise, von denen wir im Norden träumen können. Bei uns bekommt man den halben Liter im Restaurant kaum noch für unter 5 Euro.

Gesättigt und absolut zufrieden ging es ins Dantestadion. Die Gastgeber grüßen aktuell vom letzten Tabellenplatz, während der TSV Buchbach auf dem sechsten Platz liegt. Das Spiel war schnell für die Gäste entschieden und in meiner Lieblings-App waren 105 Leute eingecheckt. Viele Hopper dürften ihr Kreuz schon gesetzt haben, aber eine Chance gibt es noch am letzten Wochenende im März. Wem es also fehlt, ab nach München!

Im Anschluss zog ich mir noch ein Amateurspiel rein und danach ging erneut ins Brauhaus, da die Abfahrt des gebuchten Zuges erst um 22:00 Uhr erfolgen sollte. Der Tipp „Augustiner Bräustuben“ entpuppte sich als ein voller Erfolg. Auch hier kostet der halbe Liter keine vier Euro. Ein Traum, eine geile Stadt und ein tolles Bundesland. Samstagabend: die Leute spielen Karten im Brauhaus, genießen die Zeit und trinken ihr Bier. Alle sind eben ein bisschen mehr Mensch in München. (tp)

SpVgg Bayreuth – FC Eintracht Bamberg 2010 – 1:0

SpVgg Bayreuth – FC Eintracht Bamberg 2010 – 1:0

„WIE SCHÖN DASS DU GEBOREN BIST…“

02.08.2024
Regionalliga Bayern
Hans-Walter-Wild-Stadion
Zuschauer: 3702

BAYREUTH – Irgendwo nach Franken sollte es mit alten Wehrdienstbekanntschaften gehen. Wein, Vibes und Gesang standen auf der Agenda. Eröffnet wurde das Wochenende natürlich mit Fußball. Was lag da näher als Bayreuth, wo am Freitag-Abend das Oberfranken-Derby gegen Bamberg bevorstand und zufällig auf dem Marktplatz auch noch das regionale Weinfest die Besucher lockte? Da spielte es keine Rolle, dass es sich um einen Revisit handelte.

Bei italienischen Temperaturen trabte man kurz vor knapp durch das barocke Ambiente der Innenstadt zum Hans-Walter-Wild-Stadion, wo in der langen Einlassschlange eine gute Position erkämpft werden musste. Nachdem das ermäßigte Ticket für 5 Euro über die Theke ging, kam allerdings prompt die Durchsage, dass das Spiel wegen des großen Andrangs 10 Minuten später startet. Das war gut so, denn dieser Zeitvorsprung konnte ohne Eile gleich mal in den Bratwurststand reinvestiert werden – und in Bayreuth kriegt man für faire 3,50€ wirklich richtig leckeres Brät und das sogar im Doppelpack. Die besten Bratwürste in diesem Jahr wurden in Hof und Bayreuth verzehrt – ein Hoch auf die oberfränkische Metzgerzunft!

Reißverschluss bis zum Kinn ziehen, jetzt wird es persönlich: Die Nullnummer der „Oldschdod“ im Frühjahr 2019, beim Erstbesuch im HWWS gegen Aschaffenburg, werde ich nie vergessen. Das lag nicht an dem faden Spiel vor einer dreistelligen Kulisse, sondern daran, dass dieser Kick das erste Live-Spiel von meinem bald sechsjährigen Sohn war. Sozusagen auch mein erstes Spiel mit Kindchen an der Hand. Trotzdem war das damals irgendwie ohne Happy End und nicht zuletzt dank der positiven Entwicklung der SpVgg, hatte ich dieses sehenswerte Stadion nochmal für einen Revisit auf dem Zettel. Vor 5 Jahren gab es noch kein Flutlicht, die Sitzplätze waren Überbleibsel aus den 70er-Jahren und aus Holz. An der Kasse bekam man individuelle Tickets. Das Logo sah anders aus. Zwischendurch war Bayreuth stolzer Drittligist – das erklärt die nicht immer positiven Veränderungen.

Zum Oberfranken-Derby kamen fast 4000 Fans, was wohl als gute Kulisse gilt. Die „Oldschdod“ zog zum Einlauf der Teams Blockfahnen auf der Gegenseite hoch und untermalte die Szenerie mit Rauchtöpfen in den Vereinsfarben. Sicherlich total in Ordnung und der Mob in der Mitte der neuen Tribüne, sowie das Drumherum, erinnerte ein bisschen an die heimische Lohmühle in Lübeck. In Bayreuth hat sich wirklich was bewegt. Bamberg hingegen verzichtete auf Effekte, die 150 Mann im Gästeblock gaben dennoch ein ganz nettes Bild ab. In der Folge stichelten beide Seiten immer wieder in Form von Hoch-halt-Transparenten und Hassgesänge zwischen den Fanszenen machten die Runde. Die Bamberger frohlockten in Richtung Gastgeber, dass bei ihnen nur eine „A-BT-reibung“ geholfen hätte. Bayreuth evaluierte dies als „hodenlose Frechheit“. Supporttechnisch gab es an dem Auftritt auf der Heimseite wirklich nichts zu mäkeln. Als Fazit des Tages möchte man den Rolf-Zuckowski-Klassiker summen: Wie schön, dass du geboren bist, wir hätten dich sonst sehr vermisst!

Auf dem Rasen fuhr die „Altstadt“ den dritten Sieg in Folge ein. Der war verdient und hart erkämpft, die SpVgg verpasste es nach der recht frühen Führung einen zweiten Treffer nachzulegen und hielt dadurch den Gegner im Spiel, der nur wenige Chancen kreierte, dabei aber zwei richtig dicke Dinger vergab. Das knappste Resultat aller Resultate sollte am Ende aber reichen. 1:0. Passt. Happy End. Gefeiert wurde dieser Derbysieg vor der Tribüne natürlich wie jedes andere erfolgreiche Ergebnis – auf dem Weinfest ging es weiter, wo der „Oldschdod“-Mob wenig später lautstark auf dem Marktplatz einfiel. (mm)