VFC Plauen – Chemnitzer FC – 1:1

VFC Plauen – Chemnitzer FC – 1:1

“VERBANDSSTRAFEN ABSCHAFFEN”

12.04.2025
Regionalliga Nordost
Vogtlandstadion
Zuschauer: 2.115

PLAUEN – Am Samstagmorgen ging es ganz entspannt tief in den Osten. Im Vogtland begrüßte uns die Sonne bei herrlichen 21 Grad. Die Jacken blieben im Auto und wir genossen bei Bockwurst und Bier noch das Regionalligaspiel der U19 im „Käfig”. Danach liefen wir ratzfatz rüber zum Objekt der Begierde.

An der Tageskasse wechselten 17 Euro den Besitzer und nicht wie sonst 15 Euro, da dieses Spiel als Sicherheitsspiel deklariert wurde. Finde ich ein bisschen komisch, weil sich beide Vereine eigentlich mögen. Es gibt zwar keine Fanfreundschaft, aber Sympathien sind vorhanden. Mehrere Fans aus beiden Lagern sind vor dem Spiel noch gemeinsam in der Kneipe gewesen oder haben den Grill angeschmissen.

Da für jeden Block der gleiche Preis ausgerufen wurde, setzten wir uns auf die Haupttribüne und wurden vom Stadionsprecher über den Aktionsspieltag “Verbandsstrafen abschaffen” unterrichtet. Dies ist tatsächlich keine Aktion der Ultras, sondern ein gemeinsames Handeln der Vereine und Fanszenen von der Regionalliga bis zur Bundesliga. Die Strafen für z. B. Pyrotechnik werden immer utopischer und die Vereine geraten dadurch in finanzielle Schwierigkeiten. Was mit klammen Klubs passiert, sieht man in der Schwesterliga im Westen.

Zum Anpfiff konnten wir dann die passenden Banner in den Kurven bestaunen. Auf dem Feld selbst passierte in der ersten Halbzeit nicht wirklich viel. Man konnte sich auf das leckere Bier oder die Hirtenrolle konzentrieren. In der zweiten Hälfte gingen beide Teams dann in die Offensive und konnten jeweils ein Tor erzielen. Für mich hatte der Außenseiter aus Plauen auch die etwas besseren Chancen, aber mit drei Punkten für den Klassenerhalt wurde es nichts. Nun müssen in den letzten Spielen dringend viele Punkte her, damit der VFC nächstes Jahr weiterhin in der Regionalliga zockt.

Für drei Viertel der Reisegruppe bedeutet der Besuch zusätzlich noch die Komplettierung der Regionalliga Nordost. Besser als bei T-Shirt Wetter und zahlreichen Gästefans kann man es schon fast gar nicht mehr machen. Im Moment des „Kreuz setzen“ im virtuellen Informer blickten wir auf das wunderschöne Stadion, welches zwei überdachte Tribünen auf der einen Seite sowie eine unüberdachte Sitzplatztribüne und zwei Kurven aufweist. Plauen wusste zu überzeugen.

Drei von uns setzten ihre Reise ins gelobte Nachbarland fort, während sich der vierte Redakteur aus Schwechheim mit der deutschen Bahn rumquälen musste und die volle Breitseite an Verspätungen und Ausfällen abbekam. Wer aus dem Westen nach Plauen möchte, der sollte dann doch lieber mit dem Auto reisen. Das spart definitiv ein paar Stresspusteln. (mb)

BSG Chemie Leipzig – FC Rot-Weiß Erfurt – 0:3

BSG Chemie Leipzig – FC Rot-Weiß Erfurt – 0:3

“LEUTZSCHER LICHTER AM FREITAGABEND“

14.03.2025
Regionalliga Nordost
Alfred-Kunze-Sportpark
Zuschauer: 4.999

LEIPZIG – Bei der Terminierung für dieses Wochenende zeigte sich die DFL besonders kreativ und legte eine der weitesten Auswärtsfahrten der Saison auf Sonntag um 17.30 Uhr. Und dann noch Heidenheim…aber wie heißt es im Schwechheimer Land in solchen Momenten: „nützt ja nichts.“ Mit norddeutschem Pragmatismus ging es an die Tourplanung, um das Ganze aufzupeppen. Schnell fand sich mit dem Flutlichtspiel in Leipzig ein guter Auftakt plus drei Spiele am Samstag im tschechisch-bayerischen Grenzgebiet. Top!

Am Freitagmorgen wachte ich zwar nicht wie in einem bekannten Fangesang der Chemiker mit Kopfweh auf, dafür aber mit einer fetten Erkältung. Da half nur das bekannte Rezept von Redakteurskollege hd in Form einer Dose Bihunsuppe, die mit Chili ordentlich nachgewürzt wird. „So scharf, dass du es kaum essen kannst. Das zieht dir alles raus!“ Danach ging es mir schon besser und es konnte losgehen. Schnell noch Kollege nh eingesammelt und ab auf die Bahn. Ohne Probleme erreichten wir pünktlich Leipzig und es blieb noch Zeit für einen Schmierdöner, bevor es in den altehrwürdigen Alfred-Kunze-Sportpark ging.

Dort angekommen wichen wir galant der Hopperkasse aus und nahmen auf den Holzbänken der Tribüne Platz. Das gesamte Stadion atmet Geschichte und das ist in diesem Fall nicht einfach daher gesagt. Ich könnte viel zur Historie schreiben, aber ehrlicherweise wären das zusammengeklaubte Textbausteine. Für mich war allein schon die unaufgeregte Präsentation ohne dröhnende Chartmucke und Sponsorenansagen eine wohltuende Alternative zum Einerlei in vielen Stadien.

In der Zwischenzeit wurde sich auf dem Norddamm unter den Fahnen fleißig umgezogen und damit war klar, dass es ein geiler Abend werden würde. Kurz nach Anpfiff gingen die ersten grünen Lichter in Leutzsch an. Nachdem sich der Nebel verzogen hatte, sorgten die Diablos für ordentlich Betrieb im ausverkauften AKS. Die Kreativität beim Liedgut ist außergewöhnlich und teilweise zogen auch die anderen Fans gut mit. Auch in der zweiten Halbzeit wurden immer wieder Fackeln angerissen. Dazu gab es ein Spruchband in Solidarität mit den französischen Ultragruppen, denen ein Verbot droht.

Auf der Gegenseite verzichteten die Erfordia Ultras auf Pyrotechnik, aber der Gästeblock blieb 90 Minuten in Bewegung und hielt im Rahmen der Möglichkeiten dagegen. Spätestens nach dem zweiten Treffer und dem Platzverweis gegen Kaymaz gelang das natürlich besser und mit dem 0:3 durch Wolf war der Deckel drauf. Unterm Strich ein runder Fußballabend und gerne komme ich für ein Spiel unter Flutlicht noch einmal nach Leutzsch! (hr)

FC Carl Zeiss Jena – FC Rot-Weiß Erfurt – 5:1

FC Carl Zeiss Jena – FC Rot-Weiß Erfurt – 5:1

04.09.2024
Regionalliga Nordost
FC Carl Zeiss Jena – FC Rot-Weiß Erfurt – 5:1
Zuschauer: 12.432

“DERBYZEIT IN THÜRINGEN”

JENA – Nachdem meine Tour über’n Balkan nach 3 Wochen sein Ende fand, ging es am Mittwochmittag ins schöne Bundesland Thüringen. Es stand das Derby von Carl Zeiss gegen den Konkurrenten aus Erfurt an. Die Anreise beinhaltete 4 ½ Stunden Autofahrt, es gab schon deutlich schlimmeres auf einem Mittwoch. Über die meiner Meinung nach wenig attraktivste Autobahn Deutschlands (A24) über Berlin und Leipzig bis nach Jena. Die Situation um das Stadion herum als überschaubar eingestuft und fix wurde das Auto gegen eine kleine Parkgebühr abgestellt. Positiv hervorzuheben ist das Print@home Ticket wurde erfolgreich gegen ein “echtes” Ticket getauscht, für Sammler eben dieser heiß begehrten Tickets ein voller Erfolg.

Das Stadion in Jena wurde im Juli 2024 nach einem Umbau neu eröffnet. Die Fanszene von Carl Zeiss möchte unbedingt ihren ehemaligen Standort in der Südkurve behalten und steht im neuen Stadion direkt neben dem Gästeblock in der Südkurve. Somit ist es der gleiche Standort wie im alten Stadion, Traditionen sollte man pflegen. Das Stadion an sich hat sowieso schon viel zu viel Charme verloren durch den Ersatz von einem 0815-Neubau.

Das Derby warf seine Schatten weit vorher voraus, zuerst die unglückliche Umplanung des Verbandes von Sonntagnachmittag auf Mittwoch 17:00 Uhr, um es dann später nochmal auf Mittwoch 19:00 Uhr anzusetzen. Verwirrung und Unverständnis wahrscheinlich bei vielen Interessenten des Fußballs, für unsere Reisetruppe wahrscheinlich dennoch das Beste. Zudem wechselten in der letzten Transferperiode zwei Spieler vom Gegner FC Rot-Weiß Erfurt nach Jena. Der Spieler Erik Weinhauer hat heute seinen 11. Saisontreffer erzielt. Erik Seidemann traf heute ebenso gegen seinen ehemaligen Verein zum 5:1 Endstand. Die beiden Spieler jubelten verhältnismäßig ruhig, ob das wirklich echt ist, dürfen andere bewerten. Vereinswechsel zwischen Derbygegnern habe ich persönlich noch nie verstanden. Nach dem Sieg ist der FC Carl Zeiss Jena mit 18 Punkten aus 6 Spielen aktueller Tabellenführer in der Regionalliga.

Auf den Rängen gaben beide Fanszenen ein solides Bild ab, die Gäste aus Erfurt mit dem absoluten Gassenhauer “Vorwärts Vorwärts FC Rot-Weiß Erfurt” auf die Melodie von Abba “Super Trouper“ – Potential für den Ohrwurm der Woche ist hier definitiv vorhanden. Die Heimseite ging auf unserer Seite ein wenig unter, Schuld war hier eher die Entfernung, in der zweiten Halbzeit gab es eine sehenswerte Pyroshow und danach immer wieder vereinzelte Fackeln im Heimbereich. Der deutliche Derbysieg wurde mit dem Banner “Die Nummer 1 im Land sind wir – Ihr Träumer” gefeiert.

Sollte Jena es über die komplette Saison schaffen, oben mitzuspielen, geht es in die Aufstiegsrelegation gegen ein Team aus der Regionalliga Nord. Die Spannung bleibt bestehen, ein Besuch der beiden Vereine aus Jena oder Erfurt lohnt sich akustisch allemal. Ein Gewinn für die dritte Liga wäre ein Aufstieg von Jena sicherlich, besser als jegliche Zweitvertretungen. (tp)

1.FC Lokomotive Leipzig – BSG Chemie Leipzig – 0:2

1.FC Lokomotive Leipzig – BSG Chemie Leipzig – 0:2

“111 DERBYS”

05.05.2024

Bruno-Plache-Stadion

Regionalliga Nordost

Zuschauer: 10.700

LEIPZIG – Das Wochenende wurde von drei Landboten-Schreiberlingen nach dem Hamburger Derbysieg in Tschechien eingeläutet. Hauptgrund der Reise war das letzte Spiel vom Wochenende das 111. Derby in Leipzig. Wie ein Zufall sollte es hier wie in Hamburg heute das 111. Stadtderby sein. Leider war es sportlich nicht mehr wirklich relevant, beide Teams befinden sich im Mittelfeld der Tabelle und es geht für beide nicht mehr nach oben oder unten. Nach unserem erstmaligen Besuch im letzten Jahr beim Leipzig-Derby, gab es heute die zweite Chance für eine Überzeugung der Schreiber.

Die Fans der Heimseite bereiteten ein Intro unter dem Motto “Support your lokal Fußballclub” und dazu wurden gelbe Fähnchen verteilt. Im Gästeblock zeigte man eine Blockfahne mit der Aufschrift “Chemie”. Die Stimmung im Stadion wurde geprägt von viel Gepöbel vom Heimbereich gegenüber dem Schiedsrichter oder Chemie. Die melodischen Lieder im Gästeblock fanden Gehör im weiten Rund und erhielten die Sympathie aller Mitfahrer. Würdiger Auftritt in einem Derby und unserer Meinung nach sportlich sowie auf den Rängen deutlich besser als das angesprochene erste Leipzig-Derby.

Chemie gestaltete das Spiel relativ schnell zu ihren Gunsten und ging mit dem 0:2 in die Halbzeitpause. Nachdem die Anhänger die Spieler mit Gegenständen bewarfen, schaltete sich der Stadionsprecher ein und bat die Fans, alle Schandtaten nach dem Spiel zu erledigen. Geile Durchsage passt irgendwie in das ganze Stadion. Das Bruno Plache Stadion ist eine Perle in Deutschland, die Leute hier sind richtig abgeranzt und asozial. Hier wird der Fußball noch gelebt! (tp)

VSG Altglienicke – FSV Zwickau – 2:3

„REVANCHE IM FRIEDRICH-LUDWIG-JAHNSPORTPARK“

07.04.2024

Regionalliga Nordost, 28. Spieltag

Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark

Zuschauer: 455

Der Sonntag in Berlin startete mit einem leckeren Gemüse-Kebab bei Rüyam. Dieser ist nur wenige Meter von dem Friedrich-Ludwig Jahn-Sportpark entfernt.

Dort hatte der singende Stadionsprecher: Ronny Rothé jahrelang für gute Laune gesorgt. Nun drückt er der VSG bestimmt von ganz oben die Daumen. Mit seinen Hits hatte sich der Verein in puncto Musik von den anderen Klubs abgehoben. Heute laufen bekannte Songs, wie „Erfolg ist kein Glück“ oder der Tor-Jingle: „Freed From Desire“. Für gute Musik hingegen sorgten aber geschätzte 150-200 mitgereisten Gästefans aus Zwickau. Viele Lieder mit Ohrwurm-Potential. Auch optisch war der Block nett anzusehen.

Die Fans rund um die Gruppe: ,,Red Kaos“ schwenkten viele kleine Fahnen in rot und weiß, sowie drei etwas größere Schwenker. Zufrieden dürften die Anhänger auch mit dem Ausgang des Spiels gewesen sein. Bei bestem Frühlingswetter ging der Gastgeber zwei Mal in Führung und zur Halbzeit stand es auch 1:0.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es aber nur vier Minuten, ehe Albert zum 1:1 traf. Und auch als Cigerci die VSG in der 66. Minute erneut in Führung brachte, zeigte der Drittlig-Absteiger der Vorsaison Moral: Die Mannschaft von Trainer Schmitt konnte das Spiel durch die Treffer von Hermann in der 75. und Klein in der 83. Minute innerhalb von nur neun Minuten drehen und ging am Ende als Sieger vom Platz.

Für den FSV war es die große Revanche, nachdem man sich im Hinspiel noch mit 0:5 geschlagen geben musste. Mit dem Abstieg dürften die ,,Schwäne“ diese Saison dementsprechend nichts mehr zu tun haben. (fj)