Pogoń Szczecin – GKS Katowice – 4:0

Pogoń Szczecin – GKS Katowice – 4:0

„PACKUNG IN DER NEUEN ARENA”

06.04.2025
Ekstraklasa
Stadion im. Floriana Krygiera
Zuschauer: 19.938

STETTIN – Schon lange war es mein Wunsch, den Ground in Stettin mit dem Deutschlandticket abzuhaken. Lediglich 2,50 Euro zahlte ich für ein Grenzticket in der Nacht von Freitag auf Samstag über Lübeck und Bad Kleinen in das Nachbarland.

Nachdem der Samstag mit Amateurfußball gestaltet wurde, schaute ich mir am Sonntag die Stadt an. Besonders beeindruckt hat mich dabei eine Ruine. Doch auch sonst ist Stettin der perfekte Trip für ein schönes und kostengünstiges Wochenende und dazu mit Hafenlage.

Schließlich ging es dann am Sonntagabend auch zum Fußball. Leider nicht mehr in der schönen Groundperle wie sie noch vor einigen Jahren dort stand. Stattdessen führte mich der Weg in eine moderne Fußballarena nach typisch polnischem Zuschnitt.

Groß war allerdings bei mir die Erleichterung, dass auch Gästefans für das Spiel zugelassen waren. Die Begegnung mit einer der weitesten Anreisen der Liga auf einen Sonntag um 17:30 Uhr anzusetzen, ist natürlich eine Zumutung für die Anhänger aus Kattowitz gewesen. Für die Umstände war der Block aber ganz ordentlich gefüllt. Einheitlich in Gelb sorgten die Fans von GieKSa für ein gutes Bild und die herbe Niederlage interessierte nur am Rande. Ergebnisunabhängiger Support, wie man ihn aus Polen kennt.

Nach dem Spiel kehrte ich noch in ein Restaurant ein und gönnte mir leckere Piroggen. Ein Absacker im Pub später nahm ich den Flixbus durch die Nacht zurück nach Schwechheim. (fj)

MKS Pogoń Szczecin – Legia Warszawa – 1:0

MKS Pogoń Szczecin – Legia Warszawa – 1:0

„SEGEL SETZEN FÜR DAS SPITZENSPIEL!“

20.09.2024
Ekstraklasa
Stadion Miejski im. Floriana Krygiera
Zuschauer: 20.415

STETTIN – Nur rund 250km Luftlinie von Schwechheim entfernt, liegt das Stadion „Floriana Krygiera“. Richtig bitter, dass niemand aus der Redaktion die alte Polenschüssel in Stettin damals kreuzen konnte. Nun war der Tag für den Neubau gekommen. Wenn Legia Warschau im neuen „Floriana Krygiera“ gastiert, drückt man am Freitag-Abend schon mal das Gaspedal durch. Vor Ort an diesem lauen Spätsommer-Tag dann sehr viel Fußballstimmung. Alle Segel für das Spitzenspiel in der Ekstraklasa waren gesetzt – und ganz Stettin heiß auf den Rekordmeister und das Meisterschaftsrennen! In Deutschland kennt man das aus Braunschweig oder Kaiserslautern: Neutrale Klamotten und dabei bad feeling. Wirklich alle Leute waren in Pogoń-Merch unterwegs. Für den Fanshop blieb allerdings keine Zeit, nach langem Schlangestehen ließ man sich erst ein paar Minuten vor dem Anpfiff im Stadion nieder.

Der Neubau ist ein klassisches Einrangstadion ohne Charakter. Die Polen feiern es ab und vollbesetzt mit zwei Fanszenen, fällt es auch nicht weiter negativ auf. Immerhin ist man sehr nah dran am Geschehen. Los ging das Topspiel der Ekstraklasa mit einer Pyro-Aktion aus dem Gästeblock. Das einzige Mal, dass Legia optisch auffiel, ansonsten supporteten die Hauptstädter gesanglich ganz klassisch durch. Zwischen beiden Teams gab es ewig eine Fanfreundschaft, die Zeiten scheinen aber vorbei zu sein, seit Szczecin mit Widzew angebandelt hat. Was die Pogoń-Choreo („Seit 11 Jahren halten wir die Segel in den Wind“) nach rund einer halben Stunde bedeutete, entzog sich der allgemeinen Kenntnis – sah aber gut aus!

Perfekt wäre der Auftritt mit der frühen Führung für die Pommern gewesen. Das Leder lief richtig gut. Immer wieder stach man über die außen durch – vergab aber dicke Chancen. Nach einer halben Stunde übernahm Legia mehr und mehr das Kommando, ohne auf das Tor zu drängen. Stettin merkte man die vergebenen Chancen an. Die gute Anfangsphase ohne Tor zu krönen, nistete sich im Hinterkopf der Protagonisten ein. Als das Stadion nach über einer Stunde gerade anfing Fingernägel zu kauen, drosch der eingewechselte Österreicher Alexander Gorgon aus gut 20 Metern einen mittelmäßigen Konter sehenswert in die Maschen. Pogoń springt mit diesem Tor auf Rang 2 der Tabelle. Am Ende ein runder Abend. (mm)