AIK – Hammarby IF – 1:0

AIK – Hammarby IF – 1:0

“SIEGTREFFER IN DER NACHSPIELZEIT”

29.09.2024
Allsvenskan
Strawberry Arena
Zuschauer: 47.129

STOCKHOLM – Nach meinem Besuch im Juni beim Stockholm-Derby in der Tele2 Arena wurde es mal wieder Zeit. Dieses Mal sollte es das Derby von AIK gegen Hammarby IF sein, die Arena von AIK wurde im Juli 2024 in den aktuellen Namen umbenannt. Bei meinem letzten Besuch im Jahr 2021 hieß es noch Friends Arena. Wie so oft bei meinen Reisen ins schöne Schweden, musste der Plan mal wieder umgeworfen werden. Ursprünglich war der Plan am Freitagabend mit dem Nachtzug von Hamburg nach Stockholm zu fahren, dieser wurde allerdings in der Woche zuvor 15(!) Minuten nach hinten verschoben. Bei der Deutschen Bahn gehört dies wohl zum Alltag eines jeden Pendlers, bei dem schwedischen Betrieb kann man in solchen Fällen kostenfrei stornieren. Somit lockte mich eine Nacht im eigenen Bett und ersparte mir die Nacht im Zug nach Stockholm. Stattdessen flog man am Samstagabend von Hamburg über Danzig nach Stockholm. 8 Tage vor Abflug die neuen ausgesuchten Flüge für schlappe 35€ gebucht und ab ging der Flug. Mit so einer schönen Verbindung erwärmt sich doch das Herz von Statistik Füchsen, zwei Flüge mehr auf dem ökologischen Fußabdruck. Hierbei sollte man den Vergleich Flugpreis und Airporttransfer mal weg lassen. Sagen wir mal so, der Flixbus bringt einen um 00:45 Uhr nicht mehr vom Airport ins Stadtzentrum, somit musste man für 15,50€ den Zug nehmen. Kranke Zustände, für 7 Stationen Zug fahren genauso viel zu bezahlen wie für beispielsweise den Flug Hamburg – Danzig. Somit habe ich aber auch genug Kuriositäten erwähnt, das Flugzeug und die Bahn wäre auch ohne mich gestartet.

Sportlich gesehen war das Derby auf dem Papier vielversprechend, AIK auf dem vierten Tabellenplatz und Hammarby IF auf dem dritten. Wovon ich hier eigentlich spreche, für den absoluten Luxuskick fährt wohl kein Mensch nach Schweden. Meine Augen fokussierten sich auch eher auf die Tribünen. Vor dem Spiel die schon länger bekannte Hymne “Å vi é AIK” im Stadion. Persönlich finde ich die richtig gut, auch ohne schwedische Sprachkenntnisse kann man zumindest mitsummen. Dieses Lied muss auf jeder Playlist sein! Das Spiel startete in der Heimkurve mit zwei Choreographien nacheinander und im Gästeblock mit einem simpel gehaltenen Hammarby Banner, Fähnchen und Pyrotechnik. Effekt auf beiden Seiten erreicht und absolut derby würdig. Die Stimmung in den ersten Minuten war wirklich gut, das Spiel in den ersten Minuten war geprägt von Fehlern der Gäste, die Chancen konnte das Heimteam nur leider nicht nutzen. Je länger das Spiel lief, desto langsamer wurde es. Der Schiedsrichter pfiff nach exakt 45 Minuten zur Halbzeit ab, in der Halbzeit wurde das Spiel von mir als bisher schlechtestes Spiel dieses Jahres gekürt. Ich sollte wohl Recht behalten. Zum Intro der zweiten Halbzeit kamen die Heimkurve und die Gäste auf ein sehr hohes Niveau. Die Jahreszahl 1891 wurde vor dem Block aufgebaut, gelber Rauch stieg hoch und nach einigen Sekunden wurden die Raketen in den Himmel geschossen. Ein sehr schönes und imposantes Bild, wenn die Mannschaft so spielen würde wie AIK zündet, dann brauch ich nicht mehr von einem sportlich schlechten Spiel schreiben. Im Gästeblock wurden im Ober- und Unterrang Pyrotechnik gezündet, ebenfalls ein sehr starkes Bild. In der 60. Minute wurden auf beiden Seiten gegnerische Fan Materialien verbrannt, dies reichte dem Schiedsrichter endgültig und schickte die Teams für 30 Minuten in die Kabinen. Einen Spielfluss gab es sowieso nicht, nach Wiederanpfiff wurde es auch nicht besser. In der Nachspielzeit war es dann endlich soweit. Das erlösende Tor zum Heimsieg von AIK. John Guidetti, spielte unter anderem schon in Deutschland für Hannover 96. Der Verteidiger von Hammarby IF konnte den Ball im eigenen 5-Meter-Raum nicht klären und eher durch Zufall stand der Stürmer da und preschte das Ding ins Tor vor der Heimkurve. Absolute Ekstase, ein geiler Jubel im großen Stadion. Witzigerweise mein zweiter 1:0 Heimsieg im Derby bei AIK, es hätte mich nicht gewundert, wenn dieses Spiel torlos ausgegangen wäre. Aber mit einem Siegtreffer in der Nachspielzeit wird man doch belohnt für alles, der kleine aber feine Aufwand hat sich mal wieder gelohnt.

Nach dem Schlusspfiff gab es noch ein paar kleine Scharmützel im Mittelkreis, die Spieler von AIK rannten schnell in ihre Kurve zur verdienten Siegesfeier. Im Heimblock wurden ein paar Fackeln angerissen und das Stadion feierte den Derbysieg. Wunderschöne Bilder und Emotionen im Stadion! Nach dem sportlichen Sieg überholte AIK auch in der Tabelle und steht auf Platz 3. Wichtige Punkte im Kampf um die europäischen Plätze. Für uns ging es nach dem Spiel noch in die Mall direkt gegenüber des Stadions oder besser gesagt zu MAX Burger. Ein Besuch in Schweden ohne diesen Laden ist meiner Meinung nach totaler Quatsch. Das Menü wurde hier quasi inhaliert und danach ging es schon zurück in Richtung Airport. Im Gegensatz zum Juni flog mich Eurowings dieses Mal wirklich abends nach Hamburg. Keine Verschiebung, keine großartige Verspätung und alles in Butter. Im Gegensatz zum Flixbus, ließ der Bus mich und meine Reisegruppe doch tatsächlich einfach an der Bushaltestelle stehen, immerhin der nächste hat uns freundlicherweise mitgenommen. Was ein Service! Für dieses Jahr war es wohl mein letzter Besuch in Schweden, es war doch immerhin mein 13. Spiel in diesem Jahr dort. (tp)

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