FK Partizani Tirana – KF Tirana – 0:3
“KF – DIE NUMMER EINS DER STADT”
03.10.2025
Kategoria Superiore
Air Albania Stadium
Zuschauer: 4.500
TIRANA – Feiertag in Deutschland heißt, eine Tour zu fahren/fliegen, wie sonst eigentlich auch fast jedes Wochenende. Problem: Flugpreise sind oft einfach zu hoch, da viele Leute diese Tage nutzen, um endlich auch mal aus den eigenen vier Wänden zu kommen. Zu meinem Geburtstag im Juli hat meine Lieblings-Airline mir einen 20€ Gutschein geschenkt. Gerne wieder, war hoffentlich nicht das letzte Mal. Einziges Manko, innerhalb von zwei Wochen musste man das Präsent nutzen. Aber welcher Groundhopper kann sowas nicht besonders gut. Skyscanner half mir also eine Tour zu finden, die unter dem Aspekt “kein Urlaub” und möglichst gutes Programm passte. Skopje als Ziel kann man eigentlich immer nehmen und natürlich fehlt das Land noch in der Statistik des laufenden Jahres. Das Tirana Derby kam erst später in meine Verlosung, die Mietwagenfirma bot den Grenzübertritt für 35€ an und das Ding war somit in festen Händen. Die Terminierung am Freitagabend schmeckte mir natürlich besonders gut.
Somit ging es am Freitagmorgen mit etwas Verspätung los in die Mazedonische Hauptstadt. Schnell noch einen anderen Hopper aus Mazedonien am Flughafen eingesammelt und ab dafür. Von Skopje nach Tirana sind es ungefähr 4:15h über ein kleines Stück Autobahn und viele wunderschöne Landstraßen. Die Berge, die unseren Weg heute kreuzten, glänzten mit weißem Schnee und das Auto zeigte plötzlich nur noch 2 Grad Celsius an. Spätsommer erwartet und den Winter bekommen. Ganze 15 Minuten Wartezeit an der mazedonischen-albanischen Grenze. Die letzten Meter abgespult, um nach Tirana zu kommen. In diesem Jahr allerdings mit weniger Schweißperlen auf der Stirn, der Verkehr in Tirana ist einfach nur unterirdisch. Immerhin war es dieses Mal nicht mein eigenes Auto, welches diese Straßen meistern musste. Ich rate allen Leuten davon ab, die sich selbst als nervösen Autofahrer sehen, nach Tirana zu fahren. Übe erstmal in Belgrad, dort ist es im Vergleich zu der albanischen Metropole mega entspannt.
Die Tickets auf der Gegengerade kosteten umgerechnet 10€ und waren eine Woche vor dem Kick online erhältlich. Mit uns auf der Tribüne saßen eine Menge Gästefans. Der heutige Heimverein Partizani ist einfach eine Nummer zu klein. So mischte sich das Volk mit Heim und Gästefans. Nach rund einer halben Stunde führten die Gäste mit 0:2. Die Emotionen kochten kurzzeitig hoch, die nicht behelmten Polizisten (sieht man ja eher selten) gingen dazwischen und trennten beide Lager. Im Kellerderby des kalten Oktobertages zeigten Ultras Guerrils von Partizani zwei Choreos. Vor dem Spiel gab es eine aus dem Oberrang kommende Blockfahne zu sehen, beim Ausbreiten tat man sich erst schwer, brachte am Ende aber immerhin doch ein solides Bild vor die Kamera. Im Gästeblock zeigte sich das Gründungsjahr der “Tirona Fanatics” mit Hilfe von Ponchos. Es dauerte maximal 10 Sekunden und die Zuschauer konnten erkennen, welche Botschaft sich dahinter versteckt. Gute Umsetzung, schlicht, einfach und trotzdem effektiv! Zur zweiten Halbzeit gab es mit leichter Verzögerung nach Anpfiff eine weitere Choreo zu sehen. Die Ecken an der rechten Flanke waren leider zu kurz beziehungsweise unterschiedlich lang, eine weitere Blockfahne mit einer Hand an einem Stacheldrahtzaun rundete die roten und gelben Folien ab.
Die Akteure auf der Heimseite blieben im Spiel eher blass, im Gästeblock wurde die Stimmung immer besser als schlechter. Die Nummer Eins der Stadt wurde wieder einmal klar ermittelt. Oftmals wurden Fackeln angerissen, die große Pyroshow blieb allerdings aus, im Heimblock gab es keinerlei pyrotechnische Gegenstände zu sehen. Es war ein souveräner Auftritt rund um die Tirona Fanatics. Nach dem Spiel war noch eine Hürde zu meistern, die Unterkunft im Stadtzentrum zu finden und erfolgreich einzuchecken. Immer wieder in dieser Stadt dasselbe Spiel, enge Straßen und viele Leute. Nach ein paar Anläufen hat es am Ende geklappt und ich fiel zufrieden ins heilige Bett. Der Balkan macht einfach Spaß! (tp)






