FC 96 Recklinghausen – DJK Adler Feldmark

Glück auf zu einer neuen Ausgabe DER BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (63).

Da wir bei der letzten Ausgabe schon im Ruhrgebiet waren, kommt die neueste Ausgabe ebenfalls aus dem Ruhrgebiet genauer gesagt aus Recklinghausen.
Hier im kombinierten Fußball -und Leichtathletikstadion Hohenhorst trägt der FC 96 Recklinghausen seine Heimspiele aus, was vorher die Heimspielstätte von Viktoria Recklinghausen und später des SC Recklinghausen war.
Das Stadion wurde 1970 für 30.000 Leute geplant, wurde aber nie fertig gestellt.
Heute hat es eine Kapazität von 7000, wovon knapp 3000 Sitzplätze und 4000 Stehplätze sind.
Am 10.09.2006 fand hier sogar ein Viertelfinalspiel der 4.Weltmeisterschaft der Menschen mit Behinderung statt zwischen (dem Späteren Weltmeister Saudi-Arabien) Saudi-Arabien und England.


17.08.2025
Stadion Hohenhorst
FC 96 Recklinghausen – DJK Adler Feldmark

Alemannia Aachen – TSV 1860 München – 0:2

Alemannia Aachen – TSV 1860 München – 0:2

“BACK IN BUSINESS”

23.08.2025

3. Liga
Neuer Tivoli
Zuschauer: 24.920

    AACHEN – Als grauer Fleck tarnt sich bisher Aachen auf der Deutschlandkarte für mich und ich musste ich diese Stadt und diesen Verein endlich mal besuchen. Bisher war ich nur vor Ort, um im billigen A&O Hostel am Aachener Hauptbahnhof zu nächtigen. Nach meiner Reise in Südamerika genau der richtige Ort, um endlich wieder deutsche Ultras zu erleben. Die eigene Heimat ist dann doch sehr schön und facettenreich. Mit den Löwen aus München war es definitiv auch ein attraktiver Gast. In diesem Sommer verstärkte sich das Team durchaus vielversprechend, unter anderem mit Kevin Volland und Florian Niederlechner. Definitiv gute Transfers für die 3. Liga.

    Als ich am Stadion angekommen bin, begrüßte mich ein Bekannter quasi mit den Worten „Heute gibt’s eine Choreo: 15 Jahre Karlsbande“. Geil, zufällig das perfekte Spiel ausgesucht. Schnell auf die Plätze und die Vorfreude stieg. Zum Einlaufen gab es dann eine sehr ansehnliche Choreographie zu sehen, erstreckt über zwei Tribünen und mit schwarz-gelben Zetteln ergänzt. Ein sehr solides Bild! Der Spruch: “Should that ever be the last thing I see I want you to know that you are everything to me! Zweiter Teil: Cause all that you are is all that i’ll ever need“ rundete das Ganze ab.

    Die Jungs vom Tivoli hauten sich mächtig in das Spiel rein und der Wille war groß, den Favoriten aus der bayerischen Landeshauptstadt zu ärgern. Das Team zog durch Kampf und Willen die Tribünen mit und hatte somit schnell das Publikum auf seiner Seite. Guter Auftritt der Gastgeber! Definitiv besser als erwartet in meinen Augen. Die Sechziger hatten neben einem schönen Kurvenbild auch eine Menge Fans im Gepäck. Es dürften 2.500 gewesen sein und das in der dritten Liga in Deutschland. Das ist einfach nur phänomenal!

    Leider ist Fußball ein Ergebnissport. In der 89. und 91. Minute schossen die Gäste das 0:1 und das 0:2. Für einen starken Kampf gab es am Ende keine weiteren Punkte auf dem Konto des Heimteams. 1860 hingegen steht mit 7 Punkten aus 3 Spielen weit oben in der Tabelle. Für die Aachener geht am nächsten Wochenende zum Topspiel zur Primetime an die Hafenstraße und für die Sechzger zu Hause gegen die Zweitvertretung aus Stuttgart.

    Nach dem Abpfiff ging es für mich noch in die beschauliche Stadt Kelmis in Belgien. Nur 20 Minuten entfernt, sorgte die “Fritüre Central” aber für ein breites Lachen. Endlich wieder gesundes Essen! Abends sollte der Ball rollen, viele Anwesende aus München sahen einen spannenden Kick mit vielen roten Karten. Endlich wieder Belgien, dieses Land kann man nur mögen. (tp)

    Ahlhorner SV – TV Dötlingen – 1:6

    Ahlhorner SV – TV Dötlingen – 1:6

    „GROẞE GASTFREUNDSCHAFT AN DER A1“

    15.08.2025

    1. Kreisklasse Oldenburg-Land/Delmenhorst
    Hans-Jürgen-Beil-Stadion
    Zuschauer: 100

      AHLHORN – Es ist Mitte August und das heißt für mich seit Jahren in der Regel DFB-Pokal. Früher gondelte ich gemütlich von Hamburg nach Kiel, wo man als Außenseiter ein ums andere Mal den “Großen” ein Bein stellte. Inzwischen findet sich Holstein aber im Profitopf wieder und in diesem Jahr ergab die Auslosung eine schöne Tour in den Südwesten der Republik. Denn neben dem Los Homburg trat der HSV im nicht weit entfernten Pirmasens an. Zwei Mitfahrer schlossen sich daraufhin an und wieder einmal konnte das Spesenkonto vom Landboten entlastet werden.

      Aufgrund von Verpflichtungen im Nebenjob konnten wir am Freitag erst spät starten. Es musste also ein Spiel her, das möglichst nahe an der A1 liegt. Schnell fiel die Wahl auf den Ahlhorner SV mit seiner kleinen Tribüne. Mit Blick auf die überschaubaren sportlichen Erfolge der letzten Jahrzenhnte fand ich die schon außergewöhnlich.

      Bei der üblichen Fotorunde entdeckte uns allerdings schnell der Abteilungsleiter und klärte uns auf. Der Hamburger Insolvenzverwalter Hans-Jürgen Beil hatte in der Nähe seine Sommerresidenz und engagierte sich ab der Jahrtausendwende beim Ahlhorner SV. Mit seiner Unterstützung entstand neben der Tribüne auch das Vereinsheim.

      Wir schnackten noch eine ganze Weile über das Vereinsleben in heutigen Zeiten und wurden freundlicherweise auf ein Bier und eine Wurst eingeladen. Es wird immer schwieriger Menschen zu finden, die sich dauerhaft im Verein über das reine Kicken hinaus beteiligen wollen. Zudem hatten die Ahlhorner in der Vergangenheit mit Disziplinlosigkeiten zu kämpfen, sodass vor der Saison ein klarer Verhaltenskodex erarbeitet wurde und einige Spieler den Verein verlassen mussten.

      In der Saison 25/26 findet sich der ASV in der 1. Kreisklasse wieder und ging gegen den favorisierten TV Dötlingen in Führung. Die Gäste drehten aber noch vor der Pause die Partie und siegten am Ende deutlich mit 6:1. Wie so häufig im Amateurfußball ist das aber eher nebensächlich gewesen. Wichtiger ist den Leuten hier eine intakte Vereinsstruktur und ein faires Miteinander. Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal für den netten Abend an der A1! (hr)

      SV Preußen Sutum II – FC Horst 59 e.V. 1:3

      Glück Auf und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe der BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (62).

      Die heutige BBW kommt aus dem Ruhrpott, genauer gesagt aus Gelsenkirchen-Erle, denn hier im Stadtbezirk Ost liegt die Bezirkssportanlage Oststraße. Auf dieser Anlage tragen die Mannschaften von der SpVgg Erle 19 und der SV Preußen Sutum 1948 ihre Spiele aus.

      Von 2016-2021 wurde ein Neubau für die Umkleidekabinen und Duschen errichtet.
      Am Ground selber sieht man das seit Ewigkeiten nichts mehr gemacht wurde und bei diesem Anblick schlägt bei jedem Groundhopper das Herz höher.

      Ein Muss für jeden der noch nicht da war.


      17.08.2025
      Bezirkssportanlage Oststraße
      SV Preußen Sutum II – FC Horst 59 e.V. 1:3

      VfL Bleckede – TuS Barskamp – 3:2

      VfL Bleckede – TuS Barskamp – 3:2

      „SPRITZPUTZ IM WESTEN“

      03.08.2025
      Sportplatz Bleckede
      Kreispokal Heide-Wendland
      Zuschauer: ca. 250

      BLECKEDE – Ein Teil der Redaktion weilt nach wie vor in Südamerika. Daher startet unsere Woche mit einem richtigen Kracher: Der VfL Bleckede im Stadtderby gegen den TuS Barskamp! Nichts Geringeres als der Einzug in die zweite Kreispokal-Runde stand an diesem Sonntag zur Prime Time um 15 Uhr auf dem Programm. Barskamp ist eigentlich ein normales, kleines Dörfchen irgendwo bei Lüneburg, wurde aber vor 50 Jahren in die Kleinstadt Bleckede eingemeindet. Und so kam es im Kreispokal Heide-Wendland zu der klassischen Konstellation „Stadt gegen Dorf“, obwohl beide Lager dieselbe Postleitzahl im Ausweis stehen haben.

      Barskamp mit jüngerer Bezirksliga-Vergangenheit ging sicher als Favorit in diese Partie gegen den VfL, der sein Dasein in der 1. Kreisklasse fristet. Der Sportplatz war gut gefüllt und schnell wurde klar, dass sich die vielen Zuschauer ausgeglichen auf die zwei Längsseiten des Grounds verteilten. Spätestens als irgendwann der Schlachtruf „…damit es alle wissen – Bleckede ist beschissen!“ ertönte, wusste man, dass die Gäste am Trainerhäuschen zu Hause waren. Während sich die Heimfraktion um den „VfL-Treff“ gruppierte – die Futterluke auf dem Sportplatz, an der man anständige Fleisch- und Kartoffelprodukte bestellen konnte und das „Frischgezapfte“ für 2€ zu bekommen war.

      Das intensive Duell startete mit zwei Treffern für den Außenseiter. Jeweils nach Standards traf der VfL in die Maschen und das obwohl Barskamp offensichtlich mit der besseren Spielanlage unterwegs war. Ungläubiger Jubel auf der Heimseite! Nach der Pause mischte man sich unter die Gästefans, weil man hier zumindest den Anschlusstreffer und eine gewisse Eskalation erwartete. Barskamp berannte das VfL-Tor, doch der Treffer wollte einfach nicht fallen. Im Gegenteil: Nach einem abgefäslchten Freistoß stand plötzlich ein 3:0 auf der Anzeigetafel! Es musste was passieren und Barskamp holte nun die berühmte Brechstange heraus. Während die Stimmung und der Cola-Korn-Pegel im „Gästeblock“ wie erhofft anstieg, verlagerte sich das Geschehen mehr und mehr in den VfL-Strafraum. Nach einem Elfmeter war der Korken dann raus und es folgte Minuten später der Anschlusstreffer.

      Ein Pokalspiel, wie man es sich wünscht: Der Außenseiter muss die Führung über die Runden bringen, der Favorit rennt an. Eine Partie, so rau wie die Spritzputzhäuser am Ost-Ufer der Elbe gegenüber der Stadt. Doch für das 3:3, das in der Luft lag, lief den Gästen die Zeit davon. Bleckede bekam den Vorsprung mit dem letzten Tropfen Heidegeist im Tank über die Zeit und lag sich nach dem Schlusspfiff in den Armen, während die Cola-Korn-Fraktion mit dem Fazit des Spiels zunächst etwas unter die Gürtellinie zielte. Doch nach ein paar Minuten hatte sich das Geschehen beruhigt und man war froh, für diese kleine Ochsentour ins Heide-Wendland mit so einem Pokal-Krimi belohnt worden zu sein.

      Zurück ging es über die Elbe mit der Autofähre, nachdem man noch einen kleinen Abstecher in die bezaubernde Altstadt Bleckedes unternommen hatte. Mit der Fähre legt man zwar am anderen Elbufer an, nicht wirklich jedoch im Osten der Republik. „Neu Bleckede“ und das „Amt Neuhaus“, rechts der Elbe gelegen, wurden 1993 – nach fast 50 Jahren Zugehörigkeit zur DDR und Mecklenburg-Vorpommern – wieder nach Niedersachsen eingegliedert. Zu dem „alten Bundesland“ hatte das Fleckchen vor dem Krieg gehört und nach Wissen des Redakteurs, fand mit diesem Wechsel der einzige Gebietstausch innerhalb Deutschlands nach der Wende statt. Vorbei an den vielleicht einzigen Spritzputzhäusern in Niedersachsen ging es also durch das „Grüne Band“ heim Richtung Schwechheim.

      Die Gegend östlich von Lüneburg mag zunächst etwas „lame“ wirken, doch einen Exkurs in die deutsche Geschichte gibt es an jeder Ecke. Und manchmal kommt noch ein richtig schönes Fußballspiel dazu. (mm)

      FC Iserlohn – FC Schalke 04 II

      Moin und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe der BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (60).

      Heute aus dem Beschaulichen Iserlohn, hier spielt der FC Iserlohn in der Westfalenliga im Hemberg-Stadion.
      Das Stadion wurde am 11.08.1975 eröffnet, und hat die letzte Modernisierung 2019 erlebt wo die Stehstufen erneuert wurden.
      Der einstiege Oberligist spielt seit jahren nur noch in der Westfalenliga, und sich in der letzten Saison im Mittelfeld landete.
      Die Tribüne ist schon ein Brett, und ein muss für jeden.
      Gegen ein paar schmale Taler gibt es sogar eine richtige Eintrittskarte.

      06.07.2025
      Hemberg-Stadion
      FC Iserlohn – FC Schalke 04 II

      Altona 93 – Eintracht Norderstedt – 5:0

      Altona 93 – Eintracht Norderstedt – 5:0

      „SUPERCUPS MÜSSEN NICHT SCHLECHT SEIN“

      19.07.2025
      Hamburger Supercup
      Rudi-Barth-Stadion
      Zuschauer: 586

      HAMBURG – Seit vier Jahren trägt der Hamburger Fußball-Verband vor dem Saisonstart den Supercup zwischen dem Verbandspokalsieger und dem Meister der Hamburger Oberliga aus. Am Samstag standen sich Meister und Regionalliga-Aufsteiger Altona 93 sowie Eintracht Norderstedt gegenüber.

      Wie auch im Vorjahr blieb die Fanszene von Altona in großen Teilen dem Spiel fern und die Zuschauerzahl war insgesamt doch mager. Auch über den sportlichen Wert dieses Formats Marke Sommerkick lässt sich trefflich streiten, egal ob auf UEFA-Ebene oder in Hamburg. All das rückte aber durch den Star des Tages in den Hintergrund: das Rudi-Barth-Stadion in Altona.

      Alle vier Seiten bieten Stehtraversen und das Spielfeld liegt wie in einem Kessel. Für eine deutsche Großstadt nichts Besonderes könnte manch einer unken. Wer aber schon häufiger Hamburg besucht hat, kennt den Umbau- und Modernisierungswahn der Hansestadt. Dem sind schon einige Amateurperlen zum Opfer gefallen.

      Eigentlich ist hier der SC Union 03 beheimatet, wie auch gut am Schriftzug erkennbar ist. Dessen Mannschaften kicken aber fast ausschließlich auf dem Kunstrasenplatz in der Nähe. Zwischendurch nutzte der HFC Falke die Anlage vier Jahre lang für seine Heimspiele und das Stadion diente zudem als Kulisse für den Film „Spielmacher“.

      Inzwischen ist der Spielbetrieb aber rar geworden und so zog die Ansetzung bei bestem Wetter doch einige Hopper aus nah und fern an. Natürlich traf man auf bekannte Gesichter und so wurde fast zwangsläufig das ganze Spiel verquatscht, welches der AFC deutlich für sich entschied. Supercups müssen eben nicht schlecht sein. (hr)

      SV Langendreer 04 – Dorstfelder SC

      Moin und herzlich willkommen zur einer neuen Ausgabe der BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (58) aus’m Pott.

      Genauer gesagt aus Bochum Langendreer, denn hier steht das Stadion in der Bezirkssportanlage am Hessenteich.
      Es ist die Heimspielstätte des einstigen Oberligisten SV Langendreer 04, der heute nur noch in der Kreisliga Bochum spielt.

      Das Stadion hat eine Kapazität von 7000 Plätzen, und war Austragungsort der
      4. Fussball Weltmeisterschaft der Menschen mit Behinderung.
      Am 10.09.2006 fand hier das Spiel der 1 Hauptrunde zwischen Mexiko und Australien statt.
      Es wird aber auch für die Bundesjugendspiele genutzt.

      06.07.2025
      Stadion am Hessenteich.
      SV Langendreer 04 – Dorstfelder SC.

      Altona 93 – Dulwich Hamlet – 1:1

      Altona 93 – Dulwich Hamlet – 1:1

      “AUF DIE FREUNDSCHAFT”

      12.07.2025
      Freundschaftsspiel
      Adolf-Jäger-Kampfbahn
      Zuschauer: 850

      HAMBURG – Während mehrere Vertreter vom Schwechheimer Landboten für das Freundschaftsspiel zwischen Kopenhagen und dem HSV nach Dänemark gereist waren, führte mich der Weg in die schöne Hansestadt.

      Nach meinem zehnten Besuch an der Dieselstraße stand anschließend der zehnte Besuch an der altehrwürdigen AJK an. Und für mich als England Fanatiker war der Test-Kick von Altona gegen Dulwich Hamlet natürlich Pflicht.

      Wie Kopenhagen und dem HSV, so besteht auch zwischen Altona und Dulwich eine internationale Fanfreundschaft. Entstanden war sie damals, als ein Dulwich-Fan im Jahr 2010 gegen den Oststeinbeker SV an der AJK zu Besuch war.
      Sein Ziel: Alle Vereine in Europa zu besuchen, die wie Dulwich im Jahr 1893 gegründet wurden.
      Nachdem der Brite Fotos von dem schönen Stadion geschossen hatte, entwickelten sich Gespräche mit einem Altona-Fan, aus der später schließlich eine Freundschaft wurde.

      Somit wurde der schöne Regionalliga Ground für dieses Spiel richtig schön hergerichtet.
      Es wurden Fahnen beider Vereine aufgehängt, denn zahlreiche Fans waren von der Insel nach Hamburg gereist. An der Tageskasse gab es besondere Eintrittskarten zu kaufen und im Stadion war ein Ciderstand aufgebaut, wo es drei Cider Sorten aus dem alten Land zu trinken gab.
      Ansonsten gab es auch zahlreiche andere alkoholische und nicht alkoholische Getränke, sodass für jeden was dabei war.

      Die Atmosphäre an dem Tag war eine 10 von 10. Bereits vor dem Spiel rauchte und qualmte es aus allen Ecken der AJK. Fackeln und Rauch in verschiedenen Farben und die klassischen Fangesänge. Das eigentliche Spiel endete mit einem 1:1 , wobei man sich auf ein Elfmeterschießen geeinigt hatte, welches Altona für sich entscheiden konnte.

      Für viele Fans war es ein unvergessliches Erlebnis, das nach dem Spiel wohl noch lange nicht zu Ende war. (fj)

      TuS Eversen/Sülze – TSV Elstorf – 2:6

      TuS Eversen/Sülze – TSV Elstorf – 2:6

      “IN SÜLZE SCHELLT DAS TELEFON”

      13.07.2025
      Bezirkspokal Lüneburg Qualifikation
      Sportplatz unter den Eichen (Bergen)
      Zuschauer: 115

      SÜLZE – Mittlerweile haben wir den Juli im Jahr 2025 erreicht. In Norddeutschland wird es langsam Zeit, dass die Pflichtspiele in den unteren Ligen des Amateurfußballs den Betrieb aufnehmen. In der letzten Woche begannen die Pokalspiele im Raum Kiel, an diesem Wochenende endlich die Spiele in Niedersachsen. Grund genug für die Redaktion, einen Ausflug an den Rand der Südheide zu wagen.

      Der Vortag wurde noch in der schönen Stadt København verbracht, HSV International war das Motto des Tages. Die Fähren von Puttgarden nach Rødby waren brachial voll und geschätzte 10.000 Hamburger machten sich auf den kurzen Weg in die dänische Hauptstadt. Der Ohrwurm: “Ooooh Hamburg – København” begleitet uns noch ein paar Tage oder Jahre. Wenn man bedenkt, dass 15 der aktuellen Erstligisten für die Fans eine längere Anreise bedeuten, ist diese Fahrt dagegen sehr entspannt. So hieß es kurz nach Mitternacht, in den heimischen Gefilden ankommen und am Sonntag entspannt ohne Wecker aufzustehen.

      Auf dem Platz stehen sich ein neu aufgestiegener Bezirksligist und ein ehemaliger Landesligist gegenüber. Die Gäste aus Elstorf spielen seit einem Jahr wieder in der Bezirksliga. In der vergangenen Saison ergatterten die Akteure den dritten Platz und scheiterten somit an dem direkten Wiederaufstieg. Zum Vereinsjubiläum in diesem Jahr, kam der Hamburger SV letzte Woche zu Gast nach Elstorf. Welch ein Kontrastprogramm zum heutigen Tag. Die Hoheit im Pokalspiel war schnell den Gästen anzuerkennen, die Abläufe stimmten überein. Die Kicker waren oft einen Schritt schneller am Ball und nach 13. Minuten stand es schon 0:2. Die Messe war gelesen und der souveräne Auswärtssieg ging über die Bühne.

      Während der Halbzeitpause erstellte ich noch fix über TikTok DB-Gutscheine. Für mich definitiv die Aktion der vergangenen Woche, mit sehr wenig Aufwand wurden die 50% Gutscheine über die Ladentheke gegeben und einige Touren wurden durchgeplant. Danke dafür an mein Lieblingsunternehmen.

      Nach dem ersten Spiel sollte es noch weiter zum TuS Wieren gehen, ein weiterer Ground in der Bezirksliga Lüneburg und das nächste Pokalspiel. Die Gäste aus Celle sicherten sich auch hier einen ungefährdeten Auswärtssieg. Ein sehr entspannter Sonntag fand damit sein Ende. (tp)

      SV Motor Altenburg – SV Blau-Weiß Niederpöllnitz -1:1

      Morjen und herzlich willkommen aus dem Freistaat Thüringen zur 56.Ausgabe der BILDERBUCHBUDE DER WOCHE.

      Heute präsentieren wir euch die „Skatbank Arena“ in Altenburg (früher auch bekannt als Leninstadion und später als Waldstadion), das Stadion wurde 1957 eingeweiht und fand seinen 1. Höhepunkt 1963 vor ausverkauften Haus mit 25.000 Zuschauern im FDGB-Pokalfinale zwischen Zwickau und Zeitz.

      DDR-Liga-Spiele von Motor Altenburg besuchten damals 7000-10.000 Menschen.
      Heute spielt der Verein nur noch in der Kreisoberliga, wo höchstens noch zu einem Kreisderby Zuschauer im knappen 100er-Bereich kommen.

      Die guten Zeiten sind leider vorbei. Sei es für den Verein als auch für das Stadion, im Januar 2009 wurde das Stadion zum dritten Mal umbenannt in das bis heute gültige „Skatbank Arena“.


      03.05.2025
      „Skatbank Arena“ Altenburg.
      SV Motor Altenburg – SV Blau-Weiß Niederpöllnitz (1:1).

      SFL Bremerhaven – TSV Imsum – 5:2 n.E.

      SFL Bremerhaven – TSV Imsum – 5:2 n.E.

      „THE REST OF BREMERHAVEN“

      17.06.2025
      Kreispokal Bremerhaven
      Sportanlage Jahnwiese
      Zuschauer: ca. 175

      BREMERHAVEN – Der Spruch: „…in Bremen wird noch gespielt“ geistert seit Tagen durch die Schwechheimer Groundhopping-Community und auch an diesem Dienstag wartete ein echter Leckerbissen auf die sogenannten Fußball-Fans: Kreispokalfinale in Bremerhaven! An einem Dienstag-Abend auf der Jahnwiese, wo sonst Bremerhaven United kickt, die vor ein paar Jahren noch Galatasaray Bremerhaven hießen. Kein Eintritt, versprenkelt ein paar Zuschauer. Keine Wurst, weil das Toastbrot fehlt (kein Witz) – willkommen in Norddeutschland!

      Damit war der Tiefpunkt aber fast erreicht, abgesehen davon, dass man von ein paar grenzdebilen Leuten bei der Getränkebestellung umgeben war und ein Gast am Tresen darauf beharrte ein „Potsdamer“ zu bestellen („weiße Brause mit Bier“ – damit meinte er Radler), sollte sich an diesem Abend alles noch zum Besseren kehren. In einer Stadt mit fast 15% Arbeitslosenquote bekommt man eben das, was man bestellt: The Rest of Bremerhaven. Das heißt: Kreispokal, wo alle Bremerhavener Vereine vertreten sind, die nicht Landesliga oder höher spielen. Der bekanntere Verein von beiden dürfte SFL (Sport-Freizeit Leherheide) sein. Der Klub mit dem Cosmos-New-York-Logo wurde erst 1975 ins Leben gerufen, kann aber auf viele Jahre Ober- und Verbandsliga zurückblicken und versprüht zumindest einen Hauch Renommee. Die „Heidjer“ spielen noch um die Teilnahme an der Bezirksliga mit, in der Imsum bereits vertreten ist.

      Der höherklassige Verein markierte dann auch gleich mal 2 Tore und irgendwie nahm alles seinen Gang. Doch SFL kam noch vor der Halbzeit zurück und mit einem 2:2 ging es in die Pause. Danach ging wieder alles seinen vermeintlichen Gang. Die Leher kassierten zwei Platzverweise. Einen wegen zu harten Einsteigens, den zweiten nach einer Schimpftirade gegen den Schiedsrichter gleich hinterher. „Ich dachte schon, das Spiel eskaliert“, sagte der Oberpräsident vom Kreisverband später bei der Siegerehrung und hatte damit nicht Unrecht. Mit vereinten Kräften schafften es die 8 Feldspieler von SFL nach den 90 Minuten ins sofortige Elfmeterschießen, hatten zuvor sogar noch die Siegchance auf dem Fuß. Ganz klar, schon vor dem Endergebnis stand fest, dass es für Imsum einer Blamage glich, das Ding nicht in der regulären Spielzeit gezogen zu haben.

      Und beim Elfmeterschießen sah man schon an der Körperhaltung, bei wem das Glas halbleer und bei wem das Glas halbvoll war. Dass Imsum dann alle drei Elfer verknallt und SFL alles versenkt, war schon etwas, nun ja, blamabel. Oder sensationell, je nach Sichtweise. Die mittlerweile rund 200 Zuschauer zeigten sich jedenfalls zufrieden mit dem Ausgang des Spiels und hungrig musste auch niemand nach Hause gehen. Das in diesen Breitengraden so beliebte Toastbrot wurde schließlich irgendwann in der ersten Halbzeit geliefert. Das Fazit über dieses Kreispokalfinale fällt genauso aus wie das Urteil über die Wurst: Mit Verspätung ziemlich gut. (mm)

      SV Askania Coepenick – 1. FC PV Nord – 2:3

      SV Askania Coepenick – 1. FC PV Nord – 2:3

      “DIE HAUPTSTADT LIEFERT AB”

      15.06.2025
      Kreisliga B
      Stadion an der Wuhlheide
      Zuschauer: 150

      BERLIN – Hier folgt ein weiterer Bericht von der Reisegruppe Irland. Am Sonntagmorgen war es am billigsten von Dublin aus nach Berlin zu fliegen, den Flug gab es für 24€ und hob zu einer schönen Zeit ab, um die Nacht auf den kalten Fliesen des irischen Airports totzuschlagen. Der erste positive Punkt des Tages, die Landung war statt wie angegeben um 10:00 Uhr schon 20 Minuten früher. Gut für uns, so durften wir uns schon früher den ersten Kick des Tages geben. Die Zweitvertretung des Heimatvereins spielte zuvor auf ihrem Ausbau losem Kunstrasen. Perfekter Start in den Tag. Das Auto des Mitfahrers am S-Bahnhof Altglienicke eingesackt und ab zum Spiel. Viel mehr Worte zum Spiel braucht es nicht, bei angenehmen 30°C wurde um die Wette gebrutzelt. Verrückt, dass es wahrscheinlich immer Fußballer geben wird, die eine Plastikwiese gegenüber einem Naturrasen vorziehen würden.

      Nach dem Kick ging es zum Star des Tages, als Belohnung für den Aufstieg durften die ersten Herren des Vereins im Stadion spielen. Die Spielstätte wurde in den vergangenen Jahren unter anderem von der A-Jugend des aktuellen Berliner Bundesligisten genutzt. Laut Aussagen anderer Hopper vor Ort wird dies aber nicht mehr so sein. Schade aber auch, zu gezapften Bier aus dem Fensterverkauf und ein leckerer riechender Grill bringt die Runde durch das Stadion besonders Spaß. Auf der Gegengerade wuchsen die Pflanzen nur so heraus, ein Anblick, der in unserem Land leider schon zur Seltenheit wird. Der Verein wirkt sehr sympathisch, nach Anfrage, ob das Spiel wirklich auf dem Rasen stattfindet, kam kurz und trocken: Ja, der Rasen ist 110 Meter lang und 65 Meter breit. Danke!

      Das Spiel sorgte im Vorfeld schon für Spannung, für die Gäste ging es um immens viel. Der Aufstieg ist zum Greifen nah, durch den Sieg an der Wuhlheide haben sie es am letzten Spieltag selbst in der Hand. Da das Heimteam heute nicht so glänzte wie wahrscheinlich in den Spielen davor, nutzten die Nord-Berliner die letzten Spielminuten des Spiels, um die Partie zum Endstand von 2:3 zu drehen. Ein wahres Spektakel und ebenso schön für die Augen. Eine Ode an den Amateurfußball.

      Nach dem Schlusspfiff ging es noch zu meinem Stamm-Dönerladen in Berlin. „7 Days“ im Stadtteil Schöneberg glänzt nicht nur mit einer 4,8-Bewertung bei Google, sondern auch mit ganz viel Liebe im Detail. Für Begeisterung sorgte ich bei meinem vertrauten Fast-Food-Händler mit meinem neunten Stempel auf der beliebten Sammelkarte, dafür dass ich nicht aus Berlin komme, sorgte das bei beiden von uns für ein breites Grinsen. Die Schleckermäulchen des Landboten waren zufrieden und ab ging es zurück in die eigene Koje. Ein Wochenende mit dem perfekten Abschluss. (tp)

      SSV 80 Gardelegen – 1. FC Lok Stendal – 0:1

      SSV 80 Gardelegen – 1. FC Lok Stendal – 0:1

      „JUST LIKE HEAVEN“

      14.06.2025
      Verbandsliga Sachsen-Anhalt
      Stadion Rieselwiese
      Zuschauer: 512

      GARDELEGEN – Ob man die Hansestadt Gardelegen auf einer Deutschland-Karte ohne Anhaltspunkte auf Anhieb gefunden hätte, sei mal dahingestellt. Die Altmark in Sachsen-Anhalt ist eine Region, die unter dem Radar läuft. Das wird diesem Teil von Deutschland aber nicht so ganz gerecht. Vielleicht zwei Autostunden von Schwechheim entfernt, zeichnen traditionelle Hansestädte diesen unterschätzten Landstrich aus. Und noch was: Der Schwechheimer Landbote hat seinen Ursprung beim heutigen Gegner: Lok Stendal. 2018 stand man dort im DFB-Pokal gegen Bielefeld – trotz telefonischer Reservierung – mit leeren Händen vor dem Ticketschalter. Die Situation damals konnte gelöst werden und war die Geburtsstunde dieses Mediums.

      Diesmal ging die Reise ins Herz der Altmark – nach Gardelegen. Die Konstellation konnte nicht besser sein. Für die Heimelf ging es um den Klassenverbleib in der Verbandsliga. Gardelegen benötigte einen einzigen Zähler um auf die Ergebnisse der Mit-Konkurrenten nicht mehr angewiesen zu sein. Die Gäste spielten noch um den Aufstieg in die Oberliga NOFV mit. Grundvoraussetzung dafür ein Sieg und Schützenhilfe vom BSV Halle-Ammendorf, die dem bisherigen Spitzenreiter SSC Weißenfels mindestens einen Punkt abknüpfen mussten.

      Bei allerbestem Wetter ging es mit dem Auto nach Schwerin-Süd und von dort per Bahn über Wittenberge in die Altmark. Das frühe Aufstehen lohnte sich, denn man hatte die Wahl eine halbe Stunde vor dem Anpfiff aufzuschlagen oder schon zweieinhalb Stunden zuvor die Stadt zu erkunden. Die Bahn fährt nur alle zwei Stunden in diesen Landstrich und deren Zuverlässigkeit ist bekannt. Auf dem Hinweg klappte aber alles bestens und frühzeitig stieg man aus dem Zug aus. Vor Ort wurde dann die nette Altstadt abgeklappert, ein ost-typisches Softeis genossen und in den historischen Wallanlagen der Stadt auf einem Flohmarkt gestöbert.

      Mit genug Zeit ging es schließlich wieder zurück Richtung Bahnhof, den man jedoch links liegen ließ, denn dahinter liegt die Sportanlage „Rieselwiese“. Gemächliches Treiben eine halbe Stunde vor dem Anpfiff. Als man neben dem relativ niedrigen Zaun Richtung Eingang schlurfte, ließ man sich dazu hinreißen den Rucksack über selbigen zu werfen, weil man sich schon dachte, dass in der Verbandsliga bei so einem Spiel Taschenkontrollen stattfinden. Allerdings ging es nur um je eine Plastikflasche Mineralwasser und Apfelschorle, die bei über 30 Grad an diesem Tag und in Begleitung eines Kindes von Vorteil gewesen wäre. Nur ein paar Sekunden nach dem Wurf sprintete schon ein Ordner los und schnappte sich die Beute. Unglaublich, auf dem Wall hinter dem Tor hatte sich ein Späher postiert. Das Spiel fing ja schon gut an. Die Tasche bekam man postwendend wieder in die Hand gedrückt. Die Flaschen natürlich nicht. Irgendwie okay, irgendwie aber auch nicht. Übertreibt mal eure Rolle nicht, der Junge braucht den Apfelsaft!

      Aber es sollte der einzige Zwischenfall auf der Rieselwiese bleiben. Wenn die Ordner gewusst hätten, wie viele Euros man für Groß und Klein an den Verpflegungsständen gelassen hätte, vermutlich hätten die Jungs doch ein Auge zugedrückt. Bratwurst, Nudeltopf, Gummibärchenkuchen, Muffin, Bier und Zitronenlimonade wurden käuflich erworben und sorgten in Begleitung der sportlichen Situation für einen würdigen Rahmen. Denn die Verpflegung blieb lange Zeit einziges Highlight in diesem Endspiel. Gardelegen war auf eine Punkteteilung aus und bei Stendal klappte ab dem Strafraum gar nichts mehr.

      Der Stadion-DJ berieselte den Sportplatz in der Halbzeit mit allerlei britischen New-Wave-Klassikern, so ein stilsicheres Händchen hätte man einem Stadionsprecher in der Verbandsliga Sachsen-Anhalt vorab gar nicht zugetraut. Als er in der Pause „Just Like Heaven“ von „The Cure“ auflegte, war das Motto für diesen Tag auserkoren. Schnell wurde aber auch klar, dass nach diesem Spiel wohl nur eine Mannschaft im siebten Himmel ankommen würde. Weißenfels führte relativ früh gegen die Eisenbahner aus Halle. Die Konkurrenz um den Abstieg erledigte ihre Hausaufgaben, doch Gardelegen hielt ohne große Zwischenfälle den einen Punkt für den Klassenerhalt, war teilweise sogar näher an der Führung als Stendal. Die Gäste wollten zunehmend mit dem Kopf durch die Wand, richtig dicke Chancen blieben Mangelware. Die Gastgeber nutzten jede Unterbrechung für eine Behandlungspause. Die Stimmung: Angespannt.

      Als die 6 Minuten Nachspielzeit verkündet wurden, hatte man für die Gäste eigentlich schon jede Hoffnung aufgegeben. Wie wahrscheinlich ist bitte der nötige Auswärtssieg und das Tor in Weißenfels in der letzten Minute noch? Okay, die Szenerie spielte sich immer mehr im Strafraum von Gardelegen ab und mit jeder Minute wurde es hektischer. Tatsächlich knallte der 10er von Lok, Niklas Buschke, in letzter Sekunde einen Abpraller in die Maschen und erzielte das dringend benötigte Tor für Stendal. Aber das war ja noch nicht genug. In den ekstatischen Jubellauf platzte die Meldung vom Ausgleich in Weißenfels hinein. Unfassbar! So eine Wendung in einem bis dahin so überschaubaren Spiel hat man wirklich selten gesehen. Die Sekunden bis zum Abpfiff wurden tapfer überstanden und dann gab es kein Halten mehr! Stendal kürt sich im letzten Augenblick der Saison zum Verbandsmeister und Aufsteiger in die Oberliga. Weißenfels landet zum dritten Mal in Folge auf Rang 2. Der versprenkelte Lok-Mob von etwa 200 Personen enterte den Rasen. Das war der Siegerfokus. Als man dann allerdings nach ein paar Minuten mal auf die andere Seite des Rasens wechselte, sah man weinende Männer, die sich aufgelöst in den Armen lagen. So sah die Schattenseite aus, die dieses Tor ausgelöst hatte.

      Das Motto des Tages galt nach den 90 Minuten also nur noch für die Gäste. Wie vor 7 Jahren beim DFB-Pokal an der Kasse vorm „Hölzchen“ hieß es am Ende: Es wird alles gut. Während Gardelegen aus allen Wolken gefallen war. Auf dem Rückweg gab es dann die Zugverspätung und einen zweistündigen Aufenthalt – ausgerechnet in Stendal. Zähe Geschichte, mit einem Vierjährigen im Schlepptau. Doch an diesem Samstag sollte einfach alles für Stendal sprechen: Auf dem Marktplatz stieg das „Rolandfest“ und die zwei Stunden Wartezeit vergingen wie im Fluge. Die Karussells ließen nicht nur Kinderherzen höher schlagen, der tschechische Klobása-Stand vor der Rolandsfigur wirkte wie ein Wink des Schicksals und war der letzte Gruß aus Stendal an diesem Wochenende. Just like heaven. (mm)

      Union Minden – FT Dützen (9:8 n.E.)

      Moin und herzlich willkommen zur 54. Ausgabe unserer BILDERBUCHBUDE DER WOCHE! Wir legen euch heute das Weserstadion ans Herz! Der Eintritt kostet nur einen Bruchteil von dem, was man bei Werder Bremen berappt und in Minden darf man auch noch eine historische Holztribüne bestaunen. Wenn das mal keine Argumente sind! Schließlich sind wir ab morgen auch in der schönsten Jahreszeit angekommen – Sommeranfang! Wenn der Abpfiff gekommen ist, genießt die Zeit in der netten Altstadt, zieht weiter in den sagenumwobenen Teutoburger Wald, das Weserbergland oder die Region Mittelweser. Für all diese malerischen Ausflugsziele bietet sich Minden als perfekter Startpunkt an. Wir wünschen einen schönen Sommer in Deutschland!


      14.09.2022
      Weserstadion, Minden
      Union Minden – FT Dützen (9:8 n.E.)

      VfR Horst – TSV Hattstedt – 0:3

      VfR Horst – TSV Hattstedt – 0:3

      “WER HAT SICH HIER ZUM HORST GEMACHT?“

      15.06.2025
      Landesliga, Aufstiegsrunde
      Sportzentrum Horst
      Zuschauer: 407

      HORST – Es war Mittwoch Abend, als die Besatzung vom Schwechheimer Landboten von einem Amateurspiel in Schleswig-Holstein zurück nach Schwechheim fuhr und von dem Spielabbruch zwischen Azadi Lübeck und dem VfR Horst erfuhr. Die Stellungnahme von Azadi kam zügig. Als Grund nannte der Verein wiederholte rassistische Beleidigungen aus dem Horster Fanlager. Gefallen seien die Aussagen: “Ölaugen”, „Scheiss Ausländer” und “Geh zurück in dein Land”.

      Die Stellungnahme von Horst folgte am 13.06.2025. Man sei bestürzt gewesen, als die Stellungnahme von Azadi Lübeck und der Lübecker Nachrichten veröffentlicht wurden.
      Horst dementierte demnach, dass es menschenverachtende Äußerungen ihrer Fans gegeben habe. Am Ende der Stellungnahme wurde verdeutlicht, dass es in unserer Gesellschaft und beim VfR Horst keinen Platz für Rassismus, Diskriminierung und Hetze gibt.

      Da niemand von unseren Redakteuren bei dem Spiel anwesend war, kann von unserer Seite kein Urteil gefällt werden.

      Beim nächsten Spiel vom VfR Horst sollte sich dies aber ändern. Somit machte ich mich mit Sonnenmilch, kurzer Hose und T-Shirt auf den Weg. Von Schwechheim ging es über Elmshorn in die Gemeinde Horst. Dort angekommen, musste festgestellt werden, dass zumindest eine Regenjacke angemessen gewesen wäre. Das angekündigte Gewitter blieb mir aber erspart.
      Doch da mir die Currywurst und Pommes für sechs Euro sehr ans Herz gelegt wurde, stellte ich mich trotz Regen an der langen Schlange am Wurststand an und bestelle mir schließlich eine sehr leckere Mantaplatte. Allgemein war die Anlage gut gefüllt. Es kamen über 400 Personen und die Ehrentribüne war picke packe voll. Bis auf ein paar Trommelschläge gab es aber keinen Support. Zumindest das Vereinsmaskottchen in Form eines Adlers schwenkte eine Horst-Fahne.

      Nun aber zum sportlichen. Da das Spiel zwischen den Vereinen zunächst nicht gewertet wurde, stand der VfR vor dem Spiel mit drei Punkten auf Platz zwei und Azadi mit keinem Punkt auf Platz vier in der Tabelle. Der Gegner aus Hattstedt konnte aus den ersten zwei Spielen vier Punkte holen und stand vor dem Spiel auf dem ersten Tabellenplatz. Horst brauchte für den sicheren Aufstieg also unbedingt einen Heimerfolg.

      Doch es kam anders. Nach einem 0:0 zur Halbzeit legte der Gast los. Ademi erzielte einen Doppelpack und Paulsen war es, der in der Nachspielzeit zum 0:3 Endstand traf.
      Da Azadi ihr Spiel gewinnen konnte, zogen die Lübecker an Horst vorbei.
      Es bleibt abzuwarten, wie das Hinspiel zwischen Horst und Azadi Lübeck gewertet wird. Festzuhalten bleibt aber: Wer auch immer mit dem TSV Hattstedt aufsteigen wird:
      Für Rassismus sollte es nirgendwo einen Platz geben. Meinen Glückwunsch zum sportlich verdienten Aufstieg gilt aber zunächst nur dem TSV Hattstedt. (fj)

      SG Motor Neptun Rostock – Sukower SV – 0:4

      SG Motor Neptun Rostock – Sukower SV – 0:4

      „DIE ROTE ERDE BRÖSELT…“

      08.06.2025
      Kreisliga Warnow II
      Sportplatz „Rote Erde“ (2)
      Zuschauer: 99

      ROSTOCK – Sonntagfrüh, 11 Uhr, 13 Grad Außentemperatur, partiell einsetzender Starkregen, Ascheplatz. Dieser Feiertag könnte auch „Fronleichnam“ heißen oder Totensonntag. Aber es ist Pfingsten. Und wir sind in Norddeutschland. In Rostock.

      Diese Szenen tragen sich auf dem Vereinsgelände der ehemaligen Betriebssportgemeinschaft der Neptun Werft zu. Und das ist noch nicht alles. Die Melancholie, die hier in unmittelbarer Nähe zum Ostseestadion in der Luft liegt, bekommt noch weiteres Futter. Denn der traditionelle Spielort der Werftfußballer wird gerade transformiert. Auf den alten Hartplätzen entstehen neue Kunstrasenmatten. Das kultige Vereinsheim, in dem Wirtin Kerstin seit Jahrzehnten den Kaffee rührt und die Bockwurst serviert, wird einem „Ersatzneubau“ weichen müssen. Die Rote Erde bröselt…

      Trotzdem reiben sich Groundhopper aktuell die Hände. Denn dadurch, dass auf dem traditionellen Spielort „Platz 1“ seit kurzem die Bagger rollen, ergibt sich der Umstand, dass der brachliegende „Platz 2“ für den Spielbetrieb fit gemacht wurde. Die beiden Plätze: Nahezu identisch. Aber es ist schön ein Erbsenzähler zu sein. Die Hardcore-Hopper vor Ort verkünden mit Stolz geschwellter Brust unisono die „Anlagenkomplettierung“ und dazu gehört natürlich auch die Fraktion vom Schwechheimer Landboten. Irgendwann kommt man dann zum „Belagwechsel“ an dem Ort wieder zusammen und schwärmt von den alten Zeiten.

      Das Leben ist schön. Dieses Motto konnte an diesem verregneten Pfingstsonntag jedoch nur für eine Mannschaft gelten. Denn am vorletzten Spieltag kam es – beim vielleicht letzten Spiel auf dem roten Belag – zum Showdown in der 10. Liga. Der Dritte in der Tabelle empfing den Zweitplatzierten. Die SG Motor Neptun benötigte unbedingt einen Sieg, während der Sukower SV mit drei Punkten als sicherer Aufsteiger in den Hafen der Kreisoberliga einlaufen würde. Es entwickelte sich ein enges und umkämpftes Spiel, in dem Sukow zu den besseren Torabschlüssen kam und auch mit etwas Spielglück in Führung ging. Bei allen Treffern hatte der Torwart irgendwie seine Finger mit im Spiel. Zumindest beim Stand von 0:3 hätten die Hausherren wirklich den Anschlusstreffer verdient gehabt.

      Aber es sollte einfach nicht sein. Das Pfingstwetter spiegelte die Stimmung der Rostocker am Ende gut wider. Ganz anders bei den Gästen, die noch an Ort und Stelle ihren Erfolg begossen. Während Sukow im nächsten Jahr in der Kreisoberliga antreten wird, wagen die Werftfußballer dann mit einem komplett umgebauten Vereinsgelände einen Neuanfang. (mm)

      TSV Basdahl/Volkmarst – SG Unterstedt II – 6:7 n. E.

      TSV Basdahl/Volkmarst – SG Unterstedt II – 6:7 n. E.

      „DÉJÀ-VU IN BÜLSTEDT“

      06.06.2025
      Relegation zur Kreisliga Rotenburg
      Sportplatz Bülstedt
      Zuschauer: 600

      BÜLSTEDT – Vor fast exakt einem Jahr sahen wir in Groß Meckelsen zum ersten Mal die Relegation zur Kreisliga Rotenburg. Der TSV Basdahl/Volkmarst unterlag nach einer dramatischen Verlängerung und Elfmeterschießen gegen den FC Walsede.

      Damals war es der Auftakt für ein Hopping-Wochenende in Riesa/Altenburg (der ein oder andere Leser dürfte sich erinnern) und Tschechien. 364 Tage später musste der TSV erneut in die Relegation und klopfte ans Tor zur Kreisliga. Nicht zuletzt wegen der Pyroeinlagen stand schnell fest, dass sich der Landbote wieder die Ehre gibt und in den Kreis Rotenburg fährt.

      Diesmal trug man das Entscheidungsspiel in Bülstedt aus und der Abend wurde zu einem Déjà-vu. Basdahl/Volkmarst hatte zwei Busse organisiert und der Sportplatz füllte sich. Etwa 600 Zuschauer dürften es am Ende gewesen sein und der gastgebende Verein hatte für top Catering gesorgt. Eine gut organisierte Veranstaltung und vielleicht sollte sich der dösige NFV hier mal etwas abschauen…

      Zum Einlaufen zündeten die Fans vom TSV wie im letzten Jahr eingerahmt von weißem und grünen Rauch ein paar Fackeln. Dabei blieb es nicht, denn immer wieder gingen während des Spiels Bengalos, Blinker oder Rauchtöpfe an. Begleitet wurde das Ganze mit Support und der Kollege an der Trommel dürfte das Gerät nicht zum ersten Mal benutzt haben. Top!

      Auf dem Feld präsentierte sich die Zwote von Unterstedt besser und insbesondere die Nummer 11 machte vorne Betrieb. In der 39. Minute traf schließlich Kapitän Sachs zum 0:1. Lange Gesichter bei den Basdahlern. Schon wieder kein Aufstieg?

      In den zweiten Durchgang kam der TSV besser rein und hatte Glück: nach einer guten Stunde sprang der Ball dank eines Platzfehlers am Torwart vorbei zum 1:1. Völlige Ekstase bei den Grün-Weißen und die Hoffnung auf mehr.

      Doch wie in der Vorsaison passierte nichts mehr und die Verlängerung folgte. Ob die auf diesem Niveau Sinn macht, darüber lässt sich streiten. Stehend k.o. blieben Offensivaktionen Mangelware und beide Teams schleppten sich ins Elfmeterschießen.

      Vor einem Jahr verschoss der TSV-Torwart den entscheidenden Elfmeter. Diesmal hielt er drei Stück, aber seine Mannschaftskameraden setzten drei Versuche an die Latte. Unterstedt verwandelte gegen 22.30 Uhr den letzten Strafstoß und sorgte erneut für lange Gesichter bei den Basdahlern. Vielleicht sind wir einfach kein Glücksbringer für den Verein…

      Ich fuhr nach diesem Krimi weiter zur Familie, denn Oma wird nur einmal 90. Der Rest wechselte das Auto und machte sich auf den Weg nach Tschechien. Natürlich! Eben ein Déjà-vu. (hr)

      FSV Schöningen 2011 – Altonaer FC 93 – 0:2

      FSV Schöningen 2011 – Altonaer FC 93 – 0:2

      „JAHRMARKT IN VERDEN“

      04.06.2025
      Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord
      Stadion am Berliner Ring (Verden)
      Zuschauer: 640

      VERDEN (ALLER) – Relegations-Terror und kein Ende. Ohne große Erwartungen fuhr man am Mittwoch nach Verden. Keine Erwartungen: Weil Schöningen schon aufgestiegen und Altona auf Schützenhilfe angewiesen war. Außerdem verzichtete der Norddeutsche Fußballverband als Ausrichter der Spiele auf das „leibliche Wohl“ seiner Zuschauer und kündigte dies auch vorher an. Bereits 3 Stunden vor dem Anpfiff erreichte man den neutralen Austragungsort – und siehe da: Die ganze Stadt war ein einziger Jahrmarkt! In der City wurde die „Domweih“ gefeiert und von der klassischen Bratwurst bis zum Blumenkohl im Bierteigmantel ließ die Verpflegung in Verden keine Wünsche übrig.

      Den Verantwortlichen eine derartige Weitsicht zu unterstellen, wäre natürlich ein Treppenwitz. Denn die Güte der Organisation wurde an der Kasse sichtbar. Ein einzelner, älterer Mann dort zeichnete sich für den Kartenverkauf verantwortlich, leckte sich bei jeder Ticketausgabe den Daumen an und gab gewissenhaft Kleingeld heraus. Die Folge: Anpfiff 10 Minuten später. Aber das spielte keine große Rolle, man war ja schon 3 Stunden vorher in der Stadt. Die größte Rolle an diesem Abend spielte das Stadion am Berliner Ring. Ein 15.000-Zuschauer-Pott in richtig gutem Zustand! Wieso, weshalb, warum man in der Kreisstadt vor rund 20 Jahren ein drittligataugliches Stadion erbaut hat, das seitdem ohne festen Mieter dasteht, bleibt schleierhaft. Immerhin hat der FC Verden 04 nach Jahren der Tristesse letzte Saison den Sprung in die Oberliga Niedersachsen geschafft und ist zumindest ein Kandidat für das Stadion.

      Die ersten 60 Minuten des dritten und letzten Aufstiegsspiels sind schnell erzählt. Altona fehlt die Durchschlagskraft. Schöningen muss nichts für den Spielverlauf tun, übt sich in personeller Rotation gegenüber den Spielen zuvor. Während Altona bei den Heimspielen zuletzt einen wahren Zuschauerboom erlebte und im Durchschnitt über 3000 (!) Fans zu den vergangenen Heimspielen begrüßte, kann der Zuspruch beim alles entscheidenden Aufstiegsspiel in Verden zunächst nicht überzeugen. Vielleicht hundert Mann formieren sich auf den Stehplätzen neben der Gegentribüne hinter zahlreichen Zaunfahnen. Mit der Halbzeit fing es stark zu regnen an, so dass sich die A93-Fans im zweiten Durchgang kompakt unter dem Dach zusammenfanden und man doch zu dem Schluss kam, dass etwa doppelt so viele Zuschauer aus Hamburg den Weg nach Verden fanden.

      Da geht noch was. Das traf auch auf das Spiel der Schwarz-Weiß-Roten zu. Doch Altona blieb keine andere Wahl, es musste was passieren. Und zeitgleich war man auf ein passendes Ergebnis aus Hamburg angewiesen, wo der Heider SV gegen den SV Hemelingen nicht gewinnen durfte. Mit den dann doch eher limitierten Offensiv-Möglichkeiten mussten die Hamburger ihr Glück erzwingen – nach einer der zahlreichen Vorstöße konnte ein Schöninger Verteidiger eine Flanke nur mit der Hand abwehren und der Außenseiter verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:0. In Hamburg kam Heide nicht über eine 0:0 hinaus. Und da das Spiel in Verden 10 Minuten später angepfiffen wurde, musste Altona das Ergebnis am Ende nur noch über die Zeit bringen.

      Was für eine Party im Gästeblock! Nun war das ganze Stadion ein einziger Jahrmarkt der Gefühle. Beflügelt von dem Zieleinlauf lösten sich bei Fans und Kickern alle Fesseln und mit dem 2:0 kurz vor dem Ende war geschafft, woran eigentlich niemand mehr so richtig geglaubt hatte: Altona spielt in der neuen Saison Regionalliga! Dann sicherlich wieder vor einer vierstelligen Kulisse, wobei man am Mittwoch gesehen hat, dass auch 200 Fans das Fass zum Überlaufen bringen können. (mm)

      FC Eintracht Rheine – SV Lippstadt 08 – 3:0

      FC Eintracht Rheine – SV Lippstadt 08 – 3:0

      “R(H)EINE MENSCHLICHKEIT”

      01.06.2025
      Oberliga Westfalen
      OBI Arena
      Zuschauer: 395

      RHEINE – Nachdem ich am letzten Tag im Mai relativ spät aus Niedersachsen zurückgekehrt war, entschied ich mich am ersten Tag im Juni für eine risikoreichere Bahnverbindung: eine Stunde später als ursprünglich geplant. Die Bummelbahn lieferte allerdings einwandfrei und so war ich etwa 40 Minuten vor Anpfiff am Bahnhof Rheine und musste nicht auf den geplanten U19 Kick verzichten. Das war auch gut so, denn der Fußballplatz am Ohner Damm überzeugte mit bewachsenen Stufen.

      Beim Blick auf das Handy entdeckte ich dann, dass mein Akku nur noch 7% Ladung hatte. Also Ladekabel raus holen und “charge”. Doch leider war keine Spur vom Ladekabel. Somit wurden mehrere Zuschauer, Betreuer und Spieler angesprochen. Doch niemand hatte zufällig eines dabei. Glücklicherweise befand sich aber eine Gaststätte direkt am Ground, wo mir dann geholfen wurde. Also Handy mit dem Kabel an die Powerbank anschließen, die obligatorische Foto Runde drehen, das Handy einfach laden lassen und schauen, wie die U19 von Rheine ihren Gast mit 4:2 besiegt.

      Nach dem Spiel wurde dann das Ladekabel zurückgegeben und es ging 45 Minuten zu Fuß zur Obi Arena. Schnell noch eine Mantaplatte essen und wenig später befand ich mich schon im Ground. Und auch die Gästefans aus Lippstadt betraten das Stadion. Natürlich über den Gästeeingang. Offenbar war die Fanszene aus Lippstadt aber wenig begeistert von ihren Plätzen gewesen und spazierte einmal über das Spielfeld hinüber zur überdachten Tribüne hinter dem Tor.

      Und was dort passierte, war die absolute Leidenschaft. Trotz sportlichen Defiziten der eigenen Mannschaft auf dem Rasen unterstützen die Fans ihr Team bedingungslos, laut und mit richtig gutem Liedgut. Zwischendurch wurden vereinzelte Fackeln angerissen und Rauch gezündet. Ein sehr gelungener Auftritt. Die 0:3 Niederlage ihrer Mannschaft schien den mitgereisten Fans fast genauso wenig zu interessieren wie mir selbst. Höchst zufrieden trat ich also die Heimreise nach Schwechheim an. (fj)

      SC Aleviten Paderborn – BV Bad Lippspringe IV – 3:1

      Guten Morgen zur Bilderbuchbude der Woche (51) Das schöne Hermann- Löns- Stadion in Paderborn, benannt nach der benachbarten Straße, war einst die Heimat des SC Paderborn. 2004 verpfiff hier Hoyzer den Hamburger SV im DFB Pokal. Heute wird der 12.000 Plätzr fassende Ground für Footballspiele genutzt und eben vom SC Aleviten Paderborn in der Fußball-Kreisliga.
      Das Highlight des Stadions ist sicherlich die überdachte Tribüne.

      29.05.2025
      Hermann- Löns- Stadion
      SC Aleviten Paderborn – BV Bad Lippspringe IV – 3:1

      Braunschweiger TSV Eintracht – 1.FC Saarbrücken – 2:2 n.V.

      Braunschweiger TSV Eintracht – 1.FC Saarbrücken – 2:2 n.V.

      „AUGE IN AUGE. TOR UM TOR“

      27.05.2025
      Relegation zur 2. Bundesliga
      Eintracht-Stadion
      Zuschauer: 21.084

      BRAUNSCHWEIG – Während es in der Relegation zur Bundesliga zum absoluten Newby-Duell zwischen Elversberg und Heidenheim kam, wurde für den letzten Platz in der 2. Bundesliga die Uhr auf 1963 zurückgestellt. Bereits am 3. Spieltag der allerersten Bundesliga-Saison trafen diese beiden Teams in Saarbrücken aufeinander. Die Partie endete am 7. September 1963 mit einem 2:2. Und wie sollte es anders sein: Saarbrücken stieg am Ende der Spielzeit ab. Ähnliche Vorzeichen nun also 62 Jahre später, auch wenn sich seitdem eine Menge getan hat.

      Da die Strecke Schwechheim-Braunschweig in gut 2 Stunden zu absolvieren ist, entsendete man einfach mal eine Anfrage nach einem Ticket in die Löwenstadt und hatte Glück, dass sogar zwei Redakteure mit Eintrittskarten ausgestattet wurden. Braunschweig ist immer ein gutes Pflaster und so fand man sich schließlich anderthalb Stunden vor dem Anpfiff in der Guntherstraße wieder, wo im Herzen des Siegfriedviertels vor den BTSV-Spielen das Leben pulsiert. Die örtlichen Spätis und Kioske erhöhten noch schnell die Preise für die beliebte Wolters-Knolle von 1€ auf anderthalb Taler und schon konnte der Spaß losgehen. Jeder rechnete nach dem Hinspiel mit dem Klassenerhalt, dementsprechend wurde ordentlich „Wolti“ auf Vorrat gezapft.

      Im Stadion auf den Rängen dann beide Seiten zunächst sehr bemüht, aber – ähnlich wie auf dem Rasen – ohne die große Durchschlagskraft. Bei Braunschweig zog sich ein Spruchband um die Kurve auf dem vielsagend stand: „Triumph und Tränen haben uns zusammengeschweißt“, dazu präsentierte die Südkurve eine gelb-blaue Zettelchoreo. Die wissen schon, wie sie die Gegebenheiten in dem eiförmigen Stadion nutzen können. Gegenüber gab die Choreo der Gäste etwas Rätsel auf. „Geduld in manchen Dingen“ war zu lesen. Immerhin wurde munter gefackelt. Mit zunehmender Spieldauer konnte man den Intro-Spruch der Saarbrücker nachvollziehen. Geduld musste man mit dieser doch eher limitierten Elf mitbringen. Die höherklassigen Braunschweiger gaben den Takt vor. Aber die zwei Tore aus dem Hinspiel wirkten sich aus. Es fehlte die letzte Konsequenz in Führung zu gehen.

      Däumchen drehend dümpelt der Kick eine Stunde dahin, bis ein Handelfmeter für Saarbrücken die Wende einläutet. Den Rest hat sicher jeder vor den TV-Empfangsgeräten mitbekommen. Ausgerechnet Kai Brünker mit dem Tor für die Verlängerung und schon wurde der Spieß wieder umgedreht: Braunschweig nun mit einem Sturmlauf, viel Krampf und Schweiß und einem erzwungenen Tor Sekunden vor dem Seitenwechsel der Verlängerung, welches die Hamburger Straße zum Beben bringt. Nun erweckt auch Gästetrainer Alois Schwartz zum Leben, weil die Nachspielzeit um ein paar Sekunden überschritten wurde spielen er und seine Kollegen sich auf, nachdem der Gästetrainer 115 Minuten müde und verschlafen mit den Händen in der Hosentasche einen ratlosen Eindruck in seiner Coachingzone verbreitete. Dieser „Impuls“ von der Seitenlinie sorgt für den zweiten Platzverweis des Abends. Nachdem Calogero Rizzuto in der 90. Minute zum Duschen geschickt wurde, verbannt Schiedsrichter Tobias Stieler nun den Co-Trainer von Schwartz auf die Tribüne.

      Es entwickelt sich ein Relegationsspiel, wie man sich es immer wieder ausmalt. Peitschender Regen prasselt unaufhörlich auf das Blechdach des Stadions, der Zeiger auf der Uhr nähert sich der Tagesgrenze, alle Zuschauer stehen von ihren Sitzen auf. Jedes Jahr dasselbe, aber davon wird man einfach nicht satt. Ein wahrer Fußball-Krimi an der Hamburger Straße und noch weiß niemand wer der Mörder sein wird. Die Gäste drücken auf das nächste Tor, wachsen in Unterzahl über sich hinaus, scheitern an einem glänzend aufgelegten Torwart mit dem schönen Namen Ron-Thorben Hoffmann. Der Stich ins Herz und das abrupte Ende der Show dann natürlich durch Ryan Phillippe, der vor einem Wechsel zu Mainz 05 steht und an dem sich an diesem Abend die Geister scheiden. Sein großes Talent wirkt tatsächlich irgendwie gehemmt in diesem Spiel. Es ist ein Ende wie es im Drehbuch steht, in diesem Krimi mit Überlänge, in dem Triumph und Tragödie sich Auge in Auge gegenüberstanden und Tor um Tor der Geschichte immer wieder einen anderen Ausgang gab.

      Naja, wollen wir mal nicht zu philosophisch werden. So sehr die Saarländer nun die Legende vom gebeutelten Drittligisten bemühen, eine halbe Stunde Power-Fußball reicht jedenfalls nicht aus für den Sprung in die 2. Bundesliga. Bei allen Emotionen muss man eben auch festhalten, dass sich in zwei solcher Spiele über mindestens 180 Minuten vermutlich fast immer die bessere Mannschaft durchsetzt und das war – summa summarum – der Zweitligist aus Braunschweig. In der Bundesliga-Premieren-Saison 1963/64 war das ähnlich, denn die Rückrunden-Begegnung im März 1964 gewann die Eintracht mit 3:1, so dass nach Hin- und Rückspiel ein Zwei-Tore-Vorsprung für Braunschweig in der Statistik stand. Tradition since 1963. (mm)

      DSC Arminia Bielefeld – VfB Stuttgart 2:4 (0:3)

      DSC Arminia Bielefeld – VfB Stuttgart 2:4 (0:3)

      „BIELEFELD GIBT ES DOCH“

      24.05.2025
      DFB-Pokalfinale
      Olympiastadion Berlin
      Zuschauer: 74.036

      BERLIN – Wenn es um ein großes Finale geht, werden schnell die Superlative rausgeholt. Ein „Jahrhundertspiel“, die „Riesenchance auf den Pott“ und so weiter und so fort. Am Samstag durfte man das allerdings mit gutem Gewissen behaupten. Auf dem Weg nach Berlin schaltete die Arminia aus Bielefeld vier Bundesligisten aus und auch meine Sympathien galten dem Außenseiter. Die Fans vom VfB Stuttgart auf der anderen Seite hofften, „nach all der Scheiße“ in den Jahren zuvor die Saison mit Champions-League-Teilnahme und dem Pokalsieg zu krönen.

      Für mich und Kollege „mm“ stand im Vorfeld recht schnell fest, auch ohne Karte in die Hauptstadt zu fahren. Getreu dem Motto „irgendwie klappt es ja immer“ bestieg ich morgens in Schwechheim die Bahn. Der Zug rollte fast auf die Minute pünktlich in Berlin ein. Ein gutes Omen?

      Vor dem Kracher am Abend zogen wir uns Sparta Lichtenberg in der Oberliga sowie den Bezirksligisten Friedrichshagener SV rein. Eine gute Wahl, denn in entspannter Atmosphäre trafen wir noch auf ein paar bekannte Gesichter und verquatschten mehr oder weniger beide Spiele bei guter Verpflegung. Immer wieder Daumen hoch für den Amateurfußball!

      Etwa zwei Stunden vorm Anpfiff trafen wir beim Olympiastadion ein. Bewaffnet mit Pappschildern teilten wir uns auf, aber wie befürchtet gab der Schwarzmarkt quasi nichts her bzw. absolute Mondpreise. Erst ganz kurz vor Anpfiff hatte ich dann doch Riesenglück und ergatterte ein Ticket, während „mm“ leider leer ausging. Ich verpasste die ersten Minuten und somit die Choreos. Konnte ich aber verschmerzen und war einfach nur froh, überhaupt reingekommen zu sein.

      Die tapferen Arminen stellten sich auf dem Platz und auf den Rängen den überlegenen Stuttgartern entgegen und belohnten sich fast mit dem 1:0, aber Bazee setzte den Ball an die Latte. Es folgte der fast übliche Ablauf aus dem Fußballdrehbuch. Nach dem Führungstreffer durch Woltemade nutzte der Erstligist weitere Fehler gnadenlos aus und entschied mit drei Toren nach einer halben Stunde quasi das Spiel.

      Die VfB-Fans in der Ostkurve drehten natürlich komplett am Rad und hatten das Olympiastadion spätestens nach dem 0:1 stimmungstechnisch fest im Griff. Dazu ploppten immer wieder dutzende Fackeln auf und der Stadionsprecher kam mit seinen Durchsagen nicht mehr hinterher.

      Zur zweiten Halbzeit brannte es erneut lichterloh auf Stuttgarter Seite hinter einem überdimensionierten Schal, auf dem schon der Pokalsieg verkündet wurde. Auf dem Platz ließen die Schwaben wenig anbrennen und machten mit dem vierten Tor durch den überragenden Millot alles klar.

      Die zwei Treffer von Bielefeld waren im Journalisten-Jargon „Ergebniskosmetik“, ließen die Kurve hinter dem Marathontor aber nochmal beben und ein brachiales „Ostwestfalen“ schepperte durch das Rund. Größten Respekt deshalb für die sportliche Leistung und auch den Support, der trotz Unterlegenheit nie abebbte. Auch mit Blick auf die 100.000 Fans in Berlin und die Riesenbegeisterung vor dem Spiel sagen wir vom Landboten: Bielefeld gibt es doch! (hr)

      VfB Lübeck – Kaltenkirchener TS – 2:1

      VfB Lübeck – Kaltenkirchener TS – 2:1

      “DER TRAUM LEBT”

      24.05.2025
      Landespokal Schleswig-Holstein, Finale
      Stadion an der Lohmühle
      Zuschauer: 5.893

      LÜBECK – Mein erster Besuch an der Lohmühle ist fast 16 Jahre her. Damals kegelte der VfB den FSV Mainz 05 aus der ersten Runde des DFB-Pokals. Für meinen zehnten Abstecher in die Marzipanstadt entschied ich mich spontan, weil der Samstag noch vollkommen offen war und ich Lust auf etwas Entspanntes in der Nähe von Schwechheim hatte.

      Somit machte ich mich mit der Bummelbahn auf den Weg in die schöne Hansestadt an der Trave. Die knapp 1000 Gästefans waren dagegen mit zahlreichen Bussen aus Kaltenkirchen angereist. Für sie stand das Spiel des Jahres an und das merkte man auch im Stadion. Zum Intro gab es eine kleine Choreo mit weißen und roten Fahnen.

      Natürlich hatte auch die Pappelkurve etwas vorbereitet: “GEWEINT UND GELACHT, HAST UNS ZUM TRÄUMEN GEBRACHT” war als Spruch am Zaun zu lesen. Dazu wurden grüne Pappen hochgehalten. Außerdem wurde ein VfB-Fan mit seinen größten Träumen in Form von zwei Gedankenblasen abgebildet. Offensichtlich träumte er vom Endspiel im DFB-Pokal und der Teilnahme am Europapokal.

      Doch um diese Träume zu realisieren musste man den Landespokal gegen den Underdog vom Kaltenkirchener TS gewinnen. Gesagt-getan! Lübeck war über weite Strecken die aktivere Mannschaft und führte bereits zur Halbzeit mit 2:0. Spannung kehrte zwar in der 75. Minute zurück, als Rerop den Anschlusstreffer erzielen konnte. Am Ende brachten die Gastgeber das Ergebnis von 2:1 aber über die Zeit und konnten zum 18. Mal den Pott erobern. Herzlichen Glückwunsch also an den VfB. Damit kann nun in der ersten DFB-Pokalrunde der nächste Schritt gemacht werden, um die Fanträume zu realisieren. (fj)

      TSV Schwaben Augsburg – FC Bayern München II – 1:1

      Guten Morgen zur Jubiläumsausgabe
      der BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (50)
      Das schöne Rosenaustadion ist die Heimat der FCA-Amateure und von Schwaben Augsburg. Lange stand die Perle auf unserer Liste und endlich konnte der ehemalige Ground der ersten Mannschaft des FC Augsburg gekreuzt werden. Glücklicherweise steht das Stadion seit 2014 unter Denkmalschutz, so dass uns dieser nostalgische Ground weiter erhalten bleibt.


      17.05.2025
      Rosenaustadion
      TSV Schwaben Augsburg – FC Bayern München II – 1:1

      Plauer FC 1912 – SV Möllenbeck – 1:2

      Plauer FC 1912 – SV Möllenbeck – 1:2

      „CASSY UND DIE WILDEN STIERE“

      18.05.2025
      Kreisliga Westmecklenburg Ost
      Sportanlage Klüschenberg
      Zuschauer: 31

      PLAU AM SEE – Wir melden uns vom Abgrund. Alle Jahre wieder geht es raus auf’s Land nach Mecklenburg. Und besonderen Respekt dort verdienen die Vereine, die in den geschröpften, kleinen Gemeinden in der Provinz das Fähnchen hochhalten. Der Altersschnitt in den Teams kratzt oftmals an der 40er-Grenze, weil es den Nachwuchs noch immer in die großen Städte zieht. Die Schattenseite des Fußballs. Das Gegenteil dessen, von dem wir hier oftmals berichten. Das Ende der Fahnenstange im organisierten Fußball – und vielleicht auch deswegen interessant.

      Die Reise ging an diesem Sonntag nach Plau am See. Eine Kleinstadt mit viel Wasser, die sich auch „Tor zur Müritz“ nennt. Den 6000-Einwohner-Ort hat es nach der Wende eigentlich gut erwischt. Die schöne Altstadt und viele Bademöglichkeiten ziehen Touristen an. Die Einwohnerzahl ist fast dieselbe wie am 3. Oktober 1990. Trotzdem hält sich der örtliche Fußballverein gerade so, naja, über Wasser. Im Juniorenbereich ist der PFC solide aufgestellt, doch die einzige Seniorenmannschaft dümpelt in der letzten Liga dahin. Vor diesem Spiel stand man tabellarisch sogar als schlechtester Verein im ganzen Kreis da. Nur die Reserveteams aus Goldberg und Crivitz haben noch weniger Punkte. Der dünne Kader verspricht nichts Gutes, bei Auswärtsspielen sitzt manchmal nur ein einziger Spieler auf der Bank. Seit neuestem ergänzt eine 24-jährige Frau den ausgedünnten Kader.

      Vor Ort wird kein Eintritt verlangt und auch die Küche bleibt kalt. Immerhin gibt es im gemütlichen Vereinsheim Getränke. Ganze 31 Personen sind gekommen um sich den Kick gegen den SV Möllenbeck zu geben. Hier geht es höchstens noch darum nicht den letzten Platz in der letzten Liga zu belegen. Von den 31 Zuschauern wird auch noch 1 Person nach Hause geschickt, weil sie ständig an der Seitenauslinie herumhampelt und Einfluss auf das Geschehen nehmen will. Das Spiel fängt zunächst so an, wie es sich anhört: Schrecklich. Unzureichende Trainingsleistung trifft auf überschaubares Talent. Irgendwann hört man auf die Fehlpässe zu zählen. Trotzdem kann hier grundsätzlich jeder mit der Kugel umgehen. Die Gründe für den Untergang liegen woanders. Plau hat ein paar lichte Momente und kann drei Eins-zu-eins-Situationen vor dem starken gegnerischen Keeper nicht für die Führung nutzen. Im Gegenteil: Kurz vor der Pause fällt das 0:1, weil der Heimkeeper eine Ecke ins eigene Tor faustet. Tragisch.

      So übel hätte es weitergehen können. Aber im Fußball geht’s ums Gewinnen und Verlieren. Das ist in jeder Spielklasse dasselbe Motto und es bringt Würze in jeden noch so beliebigen Bimmelkick. Nachdem Möllenbeck überraschend zum 0:2 trifft, wird auf Seiten von Plau Cassandra eingewechselt, die junge Frau aus dem erweiterten Kader. Mit ihrer mehr als schmächtigen Figur bringt sie Souplesse ins Spiel und liefert ein anmutiges Bild ab, zwischen all den Mecklenburger Stiernacken. Aber – Fußball kann so grausam sein: Kurz nach ihrer Einwechslung wird es wild, Plau kassiert zwei Rote Karten. Davon eine für den Keeper, der dem strengen Schiri nach dem ersten Platzverweis höhnisch applaudiert. „Cassy“ muss wieder raus, es wird ein weiterer Stier gebraucht. Tatsächlich schießt Möllenbeck in der letzten halben Stunde nur noch einmal auf den Kasten und Plau berennt das gegnerische Tor mit 8 Mann. Nachdem man einen Elfmeter rausholt, drängen die Gastgeber in der Schlussphase auf den Ausgleich und vergessen ist all das Gelaber vom schlechtesten Verein der Welt.

      Wenn der Torwart in der letzten Minute beim Eckball mit nach vorne läuft und das Publikum vor Spannung verstummt, spielt es doch eigentlich keine Rolle, in welchem Rahmen das Spiel stattfindet und welche Geschlechter sich auf dem Rasen gegenüberstehen. Am Ende gibt es 22 mehr oder weniger zufriedene Gesichter und darunter vielleicht 11 Gewinner und 11 Verlierer. Dann ist das Ziel erreicht. (mm)

      BFC Preussen – SG Dynamo Schwerin – 10:0

      BFC Preussen – SG Dynamo Schwerin – 10:0

      „TORE, TORE, TORE FÜR DEN AUFSTIEG“

      17.05.2025
      NOFV-Oberliga Nord
      Preussenstadion Malteserstraße
      Zuschauer: 100

      BERLIN — Am Samstag ging es für mich ohne Probleme und auf die Minute pünktlich mit der Deutschen Bahn in die Hauptstadt. Dort besuchte ich um 10 Uhr ein Spiel und vorab und begab mich danach mit dem Bus Richtung Berlin-Lankwitz. Dort steht das heutige Objekt der Begierde. Für 10 Euro bekam ich eine Eintrittskarte und die Sonne begrüßte mich und die anderen Zuschauer zu diesem Spiel in meiner persönlichen Lieblingsoberliga. Denn hier gibt’s oft gute Amateurstadien, immer etwas Leckeres zu Essen und meistens auch Bier. Mit dem kühlen blonden setzte ich mich auf die Bank und wenig später ging es dann auch schon los.

      Der BFC will unbedingt in die Regionalliga aufsteigen und benötigte dafür nicht nur einen Sieg, sondern auch viele Tore, um Eintracht Mahlsdorf zu überholen. Und genau dies war auch die Marschroute der Spieler. Ich will Dynamo nichts absprechen, aber die 11 Männer auf dem Platz hatten heute kein Oberliganiveau. Preussen zerstörte die Schweriner nach Strich und Faden. Gefühlt lief die Torhymne „Preußen“ von den Donots im Minutentakt und die Berliner motivierten sich bei jedem Tor immer weiter. Am Ende musste der Schweriner Torhüter das Leder zehn Mal aus dem Netz holen. Eine absolute Demontage. Ein Fan von Dynamo fasste das dargebotene gut zusammen: „Wir bringen Preussen heute in die Regionalliga.“

      Ob der BFC im heimischen Stadion in der Regionalliga Nordost spielen kann, wage ich zu bezweifeln. Infrastrukturell fehlt hier schon ein bisschen. Ein Flutlicht, ein eingezäunter Gästeblock und Sitzschalen findet man hier nicht. Dafür ist das Stadion eine schöne Amateurperle mit verwachsenen Stufen auf drei Seiten, alten Relikten und einer Anzeigetafel aus vergangenen Zeiten. Alles das, was der Groundhopper sehen will.
      Sollte es am Ende mit dem Aufstieg funktionieren, drücke ich die Daumen, dass der Verein und die Stadt dieses schöne Stadion Regionalligatauglich machen. Die Stadioninfrastrukturellen Probleme in Berlin sind mittlerweile über die Stadtgrenzen bekannt. Dazu möchte der Fußballmanager Zocker von Delay Sports, welche zwei Saisons im Preussenstadion spielten, noch mitten in der Stadt für 20 Millionen Euro ein „Sportzentrum“ bauen lassen. Sollte dieses Projekt tatsächlich realisiert werden und Teams wie Altglienicke, BFC Dynamo und Hertha Zehlendorf stehen weiterhin ohne vollendeten Bauauftrag da, dann wäre das die offizielle Bankrotterklärung für den Berliner Fußball. (mb)

      1.Suhler SV 06 II – SG Helba (1:0)

      Guten Morgen und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe der BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (49)!

      Heute aus der Stadt, die jeder Ossi kennt, der auf 2 Rädern unterwegs war: Es handelt sich um die schöne Stadt Suhl im Freistaat Thüringen (bekannt durch Mopeds der Marke Simson und die Rüstungsindustrie).

      Aber die Stadt Suhl hat noch mehr zu bieten, denn hier im Süden des Thüringer Walds steht der ehemalige Sportpark der Freundschaft (heute Auenstadion). Hier fanden damals zu DDR-Oberliga-Zeiten mehr als 10.000 Zuschauer Platz, lediglich 3 x war es jemals ausverkauft – gegen Erfurt, Jena und Chemie Leipzig.

      Die glorreichen Zeiten sind verflogen und man findet den jetzigen 1. Suhler SV 06 in der Kreisoberliga wieder. Der Oldschool-Charme ist dennoch geblieben, und ein Muss für jeden Hopper der auf Patina steht.


      01.05.2025
      Auenstadion Suhl.
      1.Suhler SV 06 II – SG Helba (1:0)

      FC Heidetal – TuS Bodenteich – 1:0

      FC Heidetal – TuS Bodenteich – 1:0

      „VOLKSPARKSTADION RELOADED“

      11.05.2025
      Bezirksliga Lüneburg 1
      Spprtanlage Ehlbeck
      Zuschauer: ca. 250

      REHLINGEN-EHLBECK – Der Sonntag den Amateuren! Jo, klar, aber am letzten Wochentag war erstmal Auspennen angesagt. Der HSV-Aufstieg hatte Energie gekostet. Also ganz klassisch morgens um… ähm… halb 11 mal einen Kaffee aufgesetzt und in den Matchkalender geschaut. Heidetal kann man mit der II. Herren doppeln? Hm, ja, da steht ’ne Holztribüne, da wollte man schon länger mal hin. Kurz die Tabellensituation gecheckt – mit einem Sieg gegen den Vorletzten steigt der FCH in die Landesliga auf. Fast die gleiche Ausgangslage wie am Vortag in Hamburg. Volksparkstadion reloaded. Keine Frage, hin da!

      Zwei Stunden später fand man sich auf einer Dorfwiese ohne Ausbau wieder. Aber das war bei knapp 20 Grad und Sonne pur die richtige Medizin im Rückblick auf den ereignisreichen Vorabend. Das Rumpelspiel der zweiten Mannschaft in Betzendorf ging 1:0 aus. Das konnte ja nur besser werden auf der anderen Anlage des Vereins in Ehlbeck. Und es wurde besser! Allerdings zunächst mal nur kulinarisch. Während in Betzendorf die Verpflegung aus dem Rucksack kam, fuhr man in der Bezirksliga so richtig auf. Mit einem Hefe-Weizen im Glas und Schwarzwälder Kirschtorte auf Porzellan positionierte man sich auf der Holztribüne. Nahezu alle Zuschauer, die schon beim Vorspiel vertreten waren, sah man irgendwo am Rande des Platzes wieder. Gemeinsam bekam man sportlich zunächst allerdings nur ein torloses Unentschieden mit ähnlichen Darbietungen wie in Betzendorf serviert.

      Schon 1 Pünktchen reichte Heidetal für den sicheren Aufstieg, drei Spieltage vor Schluss. Aber die Elf war nervös und auch etwas verletzungsgebeutelt. Da Bodenteich jeden Punkt für den Nicht-Abstieg brauchte, spielten die Gäste ihren Stiefel gekonnt runter, scheiterten zwei, drei Mal aussichtsreich vor dem Gehäuse. Aber auch das fahrige Gekicke von den Gastgebern fand einige Male einen Abschluss und so traf ein Schuss von der Strafraumkante zum Beispiel den Innenpfosten. Spannung pur, denn auf dem Sportplatz in Ehlbeck wollte jeder nach dem Spielende feiern. Nach 85 Minuten Nägel kauen dann endlich die Erlösung: Ein Mann namens Ziegenfuß hielt seinen Kopf in einen Eckball. Wieder klatschte die Kugel an den Pfosten, fand diesmal aber den Weg über die Linie.

      Damit war es so weit! Der junge FC Heidetal – 2011 auf Initiative von vier Vereinen entstanden – schafft erstmals den Sprung in die Landesliga. Kurz darauf wurde das Endergebnis vom Aufstiegskonkurrenten durchgefunkt und auch mit einem 0:0 bzw. einer Niederlage hätte der FCH den Meistertitel errungen. Doch was wäre das für eine Pointe gewesen? Mit einem torlosen Unentschieden hält man höchstens die Klasse, aber aufsteigen? Nein, die Pointe hatte hier wahrhaft majestätische Züge. Pünktlich zur Meisterfeier schritt die „Heidekönigin“ über den grünen Teppich und gratulierte der Mannschaft zum Aufstieg. Gemeinsam mit den Fans und massig Pyrotechnik gab es unvergessliche Bilder vor der Holztribüne.

      Die Lüneburger Heide ist schon ein ganz besonderes Fleckchen Erde. Der alte Löns wusste schon was er an der Heide hatte. In Amelinghausen, ein Ort weiter und mit dem MTV „Frisch Auf“ im FC Heidetal vertreten, findet jährlich im August das „Heideblütenfest“ statt, das größte Volksfest in der Region. Dort wird als krönender Abschluss die „Heidekönigin“ gewählt, die eben so repräsentative Aufgaben übernimmt, wie einer Fußballmannschaft zum Aufstieg zu gratulieren. Als berühmteste Heidekönigin kann man wohl bis heute Jenny Elvers bezeichnen, die sich 1990 die Krone aufsetzte. Ganz so viel Glamour war in Rehlingen-Ehlbeck am Sonntag nicht vertreten, aber gefeiert wurde definitiv wie sonst nur im August auf dem Heideblütenfest. (mm)

      SV Hörnerkirchen – Eintracht Lokstedt II – 2:2

      SV Hörnerkirchen – Eintracht Lokstedt II – 2:2

      „BEI HÖKI REGIERT DIE MENSCHLICHKEIT“

      11.05.2025
      Bezirksliga West
      Sportplatz Schulweg
      Zuschauer: 287

      HÖRNERKIRCHEN – Schon einige Male haben wir über die Vorzüge des Amateurfußballs berichtet. Inzwischen schreiben wir den Mai und die Mannschaften von Flensburg bis Garmisch gehen langsam in den Saisonendspurt. Eine Ausnahme bildet allerdings der Hamburger Fußball-Verband. Im HFV war bereits an diesem Wochenende der letzte Ligaspieltag angesetzt. Ein Kuriosum. Dazu kommt die kurze Winterpause, die jedes Mal für eine Absagenflut sorgt.

      Nichtsdestotrotz galt es, zwei ordentliche Spiele für den Sonntag rauszusuchen. Nachdem Kollege „tp“ aufgrund des HSV-Aufstiegs noch in Sauer lag, fuhr ich alleine zunächst nach Heist. Dort standen sich „Gut Heil“ und Moorrege in der Kreisliga 1 gegenüber. Luftlinie weniger als ein Kilometer, ein echtes Derby also. Bei bestem Wetter trommelten ein paar Kinder-Ultras munter vor sich hin. Allerdings hatte offenbar ein garstiger Nachbar die Polizei gerufen, die tatsächlich in der Halbzeitpause auf die Anlage wackelte und kurz „Dududu“ machte.

      Von Heist fuhr ich weiter nach Brande-Hörnerkirchen. Dort ist mit dem SV Hörnerkirchen der nördlichste Verein im HFV beheimatet. Während es andernorts noch um Auf- oder Abstieg ging, stand der letzte Spieltag bei „Höki“ unter ganz anderen Vorzeichen. Trainer Jürgen Kohnagel hörte nach über 10 Jahren auf und die Fans hatten zum Abschied ein großes Transparent vorbereitet.

      Aus „ich springe für ein paar Spiele ein“ wurde letztendlich mehr als eine Dekade. Richtig stark. Sportlich bewegte man sich in dieser Zeit meist in der Kreisliga, was aber für den Verein absolut in Ordnung geht. Dank einer starken A-Jugend stieg der SVH letzten Sommer überraschend in die Bezirksliga auf, geht aber direkt wieder runter. Der Abstieg stand schon vor dem Spiel fest, aber das war heute Nebensache.

      Drumherum hatte der Verein eine Hüpfburg für die Kids aufgebaut und das Catering mit Wurst, Nackensteak im Brötchen und Loaded Fries war 1A. Von den Freunden des VfR Horst lieh man sich das Schwimmbecken und auch die alte Fahne vom Vorgängerverein SC Grün-Weiß Bokel wurde rausgeholt.

      Auf dem Platz war in der ersten Halbzeit wenig los. Erst im zweiten Durchgang wurden beide Teams aktiver und das 2:2 ging als gerechte Punkteteilung in Ordnung. Nach dem Spiel bildete die Mannschaft mit Bengalos ein Spalier und am Mikro gab es noch einige emotionale Worte. Mit dem Satz „und jetzt gibt es Freibier, Abfahrt!“ war die Party eröffnet und auch die Gäste aus Lokstedt blieben noch eine Weile zum Feiern. Eben die pure Menschlichkeit in Hörnerkirchen! (hr)