Curacao – St. Lucia – 4:0

ABC-Inseln – Part 2

Curacao – St. Lucia – 4:0

„WAHNSINNSSCHLANGEN AM GETRÄNKESTAND IN WILLEMSTAD“

07.06.2025
FIFA World Cup CONCACAF Qualifying, 2. Runde
Stadion Ergilio Hato
Zuschauer: 7.715

WILLELMSTAD – Gegen 11:00 Uhr am Montag sind wir in Curacao angekommen. Nach starken Turbulenzen, welche die Propellermaschine in knapp 25 Minuten gut meisterte, war ich froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Mir war speiübel. Die Mietwagenübergabe, knapp 30 Minuten später funktionierte dafür reibungslos. Der VW Fox mit weit über 100.000 Kilometern auf dem Tacho sollte für die nächsten vier Tage unser treuer Begleiter sein. Sicher brachte uns das Automobil nach Sabana Westpunt, einem Ort ganz nordwestlich auf der Insel, welcher für Traumstände bekannt ist, weit abseits des Kreuzfahrtmassentourismus. Zuvor haben wir noch etwas Geld getauscht und dem Fußballverband von Curacao einen Besuch abgestattet. Das Büro liegt direkt am großen Nationalstadion. Neben ein paar „Leerfotos“ des Stadion Ergilio Hato, waren wir fünfzehn Minuten später auch ausgestattet mit zwei Tickets für das Länderspiel gegen St. Lucia.

In Westpunt haben wir ein Apartment mit großer Dachterrasse, Küche und Pool für vier Nächte geschossen. Für umgerechnet 220€ ist man dank Genius Level 3 dabei. Pro Nacht und pro Person also unter 30€, so macht Karibik richtig Spaß! Der Nordwesten der Insel ist für seine traumhaften Strände und malerischen Buchten bekannt. Ob kleine Knip, große Knip, Playa Lagun, Playa Kalki oder Play Jerami – alle wussten auf eine andere Art und Weise zu gefallen. Abends hingen wir meistens in dem zur Rancho Sabana Westpunt gehörenden Cactus Cafe ab. Dort kann man sich besser geben als man eigentlich ist. Zum Preis von gerade einmal 21 USD gabs zum Beispiel ein 280 Gramm Stück Rinderfilet. Der Fang des Tages mit Beilagen kam oft unter 20 USD.

Einen Tag sind wir in den südlichen Teil der Insel gefahren. Um den Ort Jan Thiel tummeln sich dann schon wesentlich mehr Touristen, ähnlich wie in der Hauptstadt Wilhelmstad. Dennoch wollten wir diese Ecke unbedingt erkunden, findet sich hier doch unter anderem der Tugboat Beach an. Am gerade genannten Strand sind es nur wenige Minuten zu schnorcheln, bis sich unter einem am Meeresgrund ein gesunkenes Tauchboot auftut. Das Wasser ist nur 2-3 Meter tief, sodass man alles sehr gut beobachten kann und keinen Tauchgang unternehmen muss. Auch auf Curacao ist die Wasserwelt ähnlich schön wie auf Bonaire. Wir konnten viele verschieden große bunte Fische und sogar zwei Wasserschildkröten entdecken. Auch Leguane sahen wir hier wieder oft in freier Wildbahn. Am letzten Tag widmeten wir uns den Hato Caves sowie der Hauptstadt Willemstad. Aber Moment: Da war doch noch das Fußballspiel.

Am Freitag sind wir gegen 17:00 Uhr per Linienbus an den äußersten Stadtrand gefahren. Eine Dreiviertelstunde später standen wir auf einem großen KFC-Parkplatz, der sowohl WLAN als auch günstiges Bier vom gegenüberliegenden China Market spendete. Nachdem ich rausgefunden habe, dass spät abends keine Linienbusse fahren, fragte ich mal in der einen oder anderen FB Groundhopping Gruppe an, ob uns jemand mitnehmen könnte. Tatsächlich meldete sich schnell ein freundlichen Stuttgarter, allerdings hat er unsere Antwort aufgrund des ebenfalls fehlenden mobilen Internets zu spät erhalten, sodass wir nicht zusammengefunden haben. Ein anderer User gab allerdings den entscheidenden Tipp: Mit der App „Click Curacao“ ging es später für 16 USD statt für 40 USD zurück nach Punda in die Innenstadt. Click Curacao ist vergleichbar mit Uber oder Bolt. Das Spiel selbst entschied Curacao mit 4-0 klar für sich. Taktisch clever und allgemein überlegen machten sie das Ticket für die 3. Runde der WM-Qualifikation locker klar! Nicht so locker ging es an den Getränkeständen zu. Nach niederländischem Modell musste man zuerst „Tokens“ in Form von Papiertickets kaufen, ehe man diese dann wieder zu flüssigem Gold umtauschen konnte. Mit ein bisschen Trickserei konnten wir uns innerhalb von zehn – fünfzehn Minuten ein paar Schnipsel sichern. Der Umrechnungskurs in Bier und Rum Cola erfolgte relativ flexibel, sodass ein, zwei Freibier für uns rausgesprungen sind. Ungefähr 11.000 Zuschauer fanden sich an diesem Abend im weiten Rund ein, sodass ungefähr 75% der Plätze verkauft wurden. 200 Zuschauer sorgten 90 Minuten für eine richtig passable Stimmung. Mit allem, was ihnen in die Hände flog hauten sie rhythmisch auf Trommeln und oder mitgebrachten Schrott rum. Dazu wurde lautstark gesungen, was eine Mischung aus afrikanischem Volkstanz und südamerikanischer Mentalität ergab. Am Ende feierte die kleine Kurve samt verschiedenen Rauchtöpfen ihre Nationalmannschaft. Ein top Abend der so schnell nicht in Vergessenheit geraten sollte.

Mit dem Länderpunt Aruba hingegen sollte es einfach auf Biegen und Brechen nicht funktionieren. Die Verkündung des Hauptacts für das alljährlich stattfindende „Flip-Flop Festival“ machte uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Wie aus dem Nichts waren fünf der sechs Maschinen, welche am 08.06. von Curacao nach Aruba starten sollten, restlos ausverkauft. Lediglich die 19:00 Uhr Verbindung wies noch zwei Restplätze auf, problematisch für uns da die Partie in Aruba bereits um 17:00 Uhr Ortszeit angepfiffen wurde. Eine Verbindung mit Umstieg in Venezuela, welche für ungefähr 350€ zu Buche schlug, brachte uns auch nicht voran, da die geplante Landung erst um 16:05 erfolgen sollte. Da war ein Scheitern fast schon vorprogrammiert. Also buchten wir für ungefähr 90€ die späte Verbindung und ich nahm parallel Kontakt zu diversen Leuten vom Fußballverband von Aruba auf. Ein gewisser Randolf L. war der erste der nach mehreren Kontaktaufnahmeversuchen angebissen hat. Er stellte mir die Information zur Verfügung, welche ich haben wollte: Alternative Ansetzungen rund um das Länderspiel. Leider Fehlanzeige. Es gab in den zwei Tagen nichts außer ein U17 Saisonfinale der Damen. Angesetzt am Sonntag um 17:00 Uhr. 9 gegen 9, da die Gastmannschaft keine 11 Frauen zusammenkratzen konnte, daraus resultierend Kleinfeld. Über die Spielzeit spekuliere ich erst gar nicht weiter. NEIN DANKE, Wiederkommen ist die einzige Devise. Über Aruba berichte ich dann ausführlicher, wenn ich das zweite Mal da sein werde. Das Einzige, was es zum aktuellen Aufenthalt noch positiv hervorzugeben gilt, ist der Gewinn von knapp 300 USD in einem der zahlreichen Casinos. Ma hat ma Glück, ma hat ma Pech, Mahatma Gandhi (hd)

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