SSC Bari – FC Südtirol – 0:1
“EIGENES WEIHNACHTSGESCHENK”
21.12.2024
Stadio San Nicola
Serie B
Zuschauer: 14.121
BARI – Am frühen Morgen bin ich bei strahlendem Sonnenschein aufgewacht und so begann der perfekte Tag. Auf dem Programm stand nichts Geringeres als das Stadion in Bari. Als Groundhopper wahrscheinlich einer der Grounds, welcher bei vielen ganz weit oben auf der persönlichen To-do-Liste steht. Das Stadion wurde für die Weltmeisterschaft 1990 in Italien gebaut, liegt direkt an der Autobahn und ist weit aus dem Zentrum Baris heraus.
Als Spielort der Weltmeisterschaft im Jahre 1990 war das „Stadio San Nicola“ unter anderem Austragungsort des Spiels um den 3. Platz. Italien traf auf England und gewann das Spiel mit 2:1. In der Aufstellung damals Paolo Maldini, später wurde er zum italienischen Weltstar. 51.426 Zuschauer sahen sich das Duell an. Eine Zuschauerzahl, die heute für das Stadion utopisch scheint.
Der SSC Bari spielt aktuell in der Serie B, der zweithöchsten Spielklasse in Italien. Als Siebter in der Tabelle empfingen die Süditaliener heute den 17. aus Südtirol. Die Anreise mit dem Auto aus Bozen dauert um die 9 Stunden. Man kann nur hoffen, dass das Auswärtsteam die Strecke geflogen ist. Eine Insolvenz im Jahr 2018 zwang den Heimverein zum Abstieg in die Serie D. Sportlich konnte man schnell wieder ins erfolgreiche Fahrwasser zurückkehren, es dauerte drei Jahre und man war zurück in der Serie B.
Der Nachteil an Stadien im absoluten Niemandsland ist oft die Parksituation. Natürlich wollte ich nichts riskieren und so blieb mir nichts anderes übrig, als auf dem offiziellen Parkplatz zu parken. Drei Euro waren hier fällig, sollte man verkraften können, umgeht man doch nur ganz gerne die Parkplatz-Falle eines Stadions. Da ich aber nach dem Spiel noch relativ zügig weg wollte, war es am Ende wohl die beste Lösung für alle Beteiligten.
So voll wie es im Stadion 1990 war, ist es heute bei weitem nicht. Gerade einmal 14.121 Zuschauer, das ist die offizielle Zahl vom Verein und ich würde eher noch weniger schätzen. Insgesamt ein trauriges Bild für dieses große Stadion. Ganz im Gegenteil: Die Heimkurve! Die Ultras des Vereins gaben einen kompakten, melodischen und einwandfreien Auftritt zur Show. Die Gesänge, die man schon so oft auf YouTube-Videos gehört hat, sind ein Bonbon für die Ohren. Jeder Kilometer wurde hier mal wieder belohnt. Das gerufene “BARI!” schallt heute noch durch das weite Rund und bringt die Augen zum Strahlen.
Auf dem Feld bot sich ein Spiel, geprägt von Mutlosigkeit und Angst. Die Gäste konnten nicht und das Heimteam wollte nicht. Über dem Stadion ein schönes Wolkenspektakel und mit Einzug der Dunkelheit wurde es immer spektakulärer. Der Speicher des Handys wurde gut gefüllt und zahlreich schossen die Fotomotive wie Pilze aus dem Boden. In der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit fiel für Freunde der Statistik “endlich” ein Tor. Die Gäste stolperten den Ball förmlich über die Linie. Frustrierte Heimfans auf der Haupttribüne verließen das Stadion und der Auswärtssieg war perfekt.
Für mich war nach dem Abpfiff die Zeit gekommen, mich auf dem Weg zum Auto zu begeben. Ein weiteres Highlight des Tages sollte folgen, mit den Eindrücken vom Tag standen die nächsten 2 Stunden Autofahrt an. Zur NDR-2-Bundesligashow aus dem Radio fuhr das Auto quasi alleine bis Lecce. Ein Hochgenuss für Liebhaber des Fußballs! Der perfekte Doppler in Italien und der Bericht davon folgt am nächsten Tag. Seid gespannt! (tp)












