Pyramids FC – Haras El Houdod SC – 3:0
12.02.2025
Egyptian Premier League
30 June Stadium
Zuschauer: 250
„DER PYRAMIDEN-DOPPLER“
KAIRO – Neulich durftet ihr bereits im Bericht von Kollege hd ausführlich über die Unwägbarkeiten beim Thema Tazkarti lesen. In dieser Woche verschlug es dann tp und mich nach Ägypten und auch wir durften unsere Erfahrung mit dem Chaos machen. Dazu später mehr.
Nach fünf Tagen auf Zypern mit tollen Grounds in beiden Teilen und opulenten Grilltellern ging es von Larnaca über Athen nach Kairo. Ursprünglich hatten wir eine neue spottbillige Verbindung mit unserer pink-blauen Lieblingsairline gebucht, welche allerdings kurzfristig in den April verlegt wurde. Landung um 01.50 statt entspannt um 19.00. Aber was solls, Hauptsache angekommen.
Nach einer kurzen Nacht führte unser erster Weg morgens zur Orange Filiale. Mit zehn Minuten Fußweg strategisch gut gewählt. Jetzt nur noch die Tazkarti abholen und ab zu den Pyramiden. Denkste. Vor Ort hieß es, der zuständige Mitarbeiter käme erst um 12.00 ins Büro. Top! Nach dem erfolglosen Abklappern anderer Stores kamen wir zurück und tatsächlich schlurfte der Kollege etwa um 12.45 rein. Das Drucken der Tazkarti und Eintrittskarte selbst dauerte dann keine 10 Minuten. This is Africa.
Erleichtert nahmen wir ein Uber Richtung Gizeh. Im gewohnt wilden Fahrstil touchierte unser Fahrer zweimal mit seinen Außenspiegeln. Völlig egal, Hand raus und Sorry. Wie erwartet war es vor Ort wuselig und natürlich schnackten einen die Pferdekutscher, Kamelreiter und Souvenirverkäufer an. Der Ton blieb aber respektvoll. Dennoch möchte ich mir nicht ausmalen, wie das Ganze in den Sommermonaten aussieht. Ich denke, über die Pyramiden und die Sphinx muss man nicht viel sagen. Einfach nur beeindruckend.
Von Gizeh ging es rüber in den Osten von Kairo zum 30 June Stadium. Hier kickt der ambitionierte Tabellenführer Pyramids FC. Angekommen am schwer bewachten Haupteingang schickten uns die Ordner einmal herum zu Gate 4, was bei dem riesigen Gelände nochmal den Schrittzähler in die Höhe trieb. Nach einer weiteren Ticketkontrolle standen wir schließlich im quasi leeren Stadion. Ein sinnloser Aufwand, der aber einmal mehr unterstreicht wie tot der ägyptische Vereinsfußball ist.
Die meisten Zuschauer waren Kinder aus der Jugend von Pyramids die mit Gesängen, Trommel und Trillerpfeife etwas Stimmung in die verstaubte Bude brachten. Auf dem Platz setzten sich die Gastgeber souverän durch, wenn denn mal der Ball rollte. Mehrfach unterbrach der VAR das Spiel und das teilweise ohne erkennbaren Grund. Bevor der Schiedsrichter zum Monitor lief, gab es gefühlt endlose Diskussionen. Trotzdem gab es nur sieben Minuten Nachspielzeit, worüber wir uns aber auch irgendwie freuten. So herzlich die Menschen in Ägypten auch sind, so unwillkommen ist der Stadionbesuch.
Nach dem Spiel brachte uns ein Uber zuverlässig zur Unterkunft und mit fast 30.000 Schritten auf der Uhr fielen wir müde ins Bett. (hr)







