Grasshopper Club Zürich – FC Zürich – 1:2

Grasshopper Club Zürich – FC Zürich – 1:2

“DERBYZEIT IN ZÜRICH”

30.03.2025
Super League
Stadion Letzigrund
Zuschauer: 21.497

ZÜRICH – Das Derby in Zürich war für mich der Hauptgrund für ein Wochenende in der schönen Schweiz. Das Land gefällt mir immer mehr und neben der schönen Landschaft bringt der Fußball oft gute Fanszenen mit sich. Das Stadion Letzigrund fehlte mir noch in der eigenen Sammlung. Saniert wurde das Schmuckstück für die EM 2008, wobei besonders die vielen Flutlichtmasten herausstechen. Es dient als Heimspielstätte für beide Erstligisten. Die Pläne für einen Neubau des Hardturm-Stadion stehen fest, aber der Baustart zögert sich noch hinaus.

Nach einem Spaziergang am Zürichsee machte ich mich auf den Weg zum Letzigrund. Geprägt von dermaßen viel Streetart vom FCZ gefiel mir die Stadt. Der Verein ist im Stadtbild, auf den Autobahnen und in den umliegenden Dörfern sehr präsent. Einen kleinen Geheimtipp für alle Liebhaber des Amateurfußballs haben wir noch parat: um 11:00 Uhr -eine wunderbare Anstoßzeit, um Spiele zu doppeln- wurde im Ort Oberrieden gegen den Ball getreten. Der dazugehörige “Sportplatz Cholenmoos” verfügt zwar nur über einen Kunstrasen mit Stufenausbau, dafür ist aber das Panorama mit Blick auf den Zürichsee fantastisch.

Besonders freute ich mich auf den Auftritt der Zürcher Südkurve. Als ich am Stadion angekommen war sah ich schon den Aufruf, dass heute alle Fans um 16:00 Uhr am Platz sein sollten. Choreo! So muss es sein und die Vorfreude stieg weiter. Auf der Heimseite wurde ebenfalls eine Aktion vorbereitet. Die Grasshoppers machten sich direkt beliebt und begrüßten lautstark die Gäste mit einem freundlichen “Hurensöhne FCZ”. So muss ein Derby sein!

Im Gästeblock zog die Südkürve eine unglaublich detailreiche Choreo nach oben. Vom Polizeistaat, San Siro über weiße Reeboks, Bier oder Ronaldo gab es allerlei Motive. Da kann man nur den Hut ziehen. Ergänzt wurde das Ganze mit dem Spruch: “MIR HÄND MEH VERGÄSSE ALS ANDERI JE ERLÄBED”. Auf Heimseite feierte man das Geburtsjahr 1886 des Vereins. “DÄ ERSCHT CLUB VO DÄ STADT” war hier das Motto und unterstrich das zehn Jahre längere Bestehen.

Aus sportlicher Sicht hat aktuell der FCZ die Nase vorn und mit hoher Wahrscheinlichkeit nehmen sie dieses Jahr an der Meisterrunde teil. Der GCZ dagegen liegt auf dem 11. Tabellenplatz und wird wohl in die Abstiegsrunde müssen. Das erste Tor für die Gäste fiel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte und die Fans feierten den Treffer noch zum Anfang der zweiten Halbzeit mit Gesängen. Der Torschütze Jean-Philippe Gbamin kickte vorher übrigens unter anderem in Mainz. Im zweiten Durchgander legte Bledian Krasniqi nach. Acht Minuten vor dem Ende machte es Adama Bojang mit dem Anschlusstreffer nochmal spannend, aber auch der eingewechselte EX-HSVer Sonny Kittel brachte nicht die Wende.

Es bleibt festzuhalten, dass dieses Derby vielleicht nicht Massen anzieht. Mit 21.497 Zuschauern war es dennoch gut besucht und nicht weit entfernt vom ausverkauften Stadion. Beide Fanszenen lieferten ab, aber ich bin heiß auf den Schweizer Klassiker. Das Duell zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich steht weit oben auf der Bucket-List. Die nächste Tour kommt bestimmt. Die Choreo der Südkurve war für mich zudem ein kleiner Teaser für das nächste Wochenende. Endlich wieder Italien. Das Leben ist schön! (tp)

FC Basel – Grasshopper Club Zürich – 0:1

FC Basel – Grasshopper Club Zürich – 0:1

“SIEG FÜR DEN AUßENSEITER”

14.12.2024
St. Jakob-Park
Super League
Zuschauer: 23.468

BASEL – Das Rahmenprogramm stand schnell fest, denn der Herzensverein spielte am Samstagmittag im Donaustadion in Ulm. Für mich als leidgeprüften Fan lief das Spiel wie erwartet. Der HSV holte gegen einen Verein aus der unteren Tabellenhälfte wieder einmal nur einen Punkt. Getreu dem Motto “mühsam ernährt sich das Eichhörnchen” leisteten die Hanseaten erneut Aufbauhilfe. Dafür sollte der Abend mit einem Revisit in Basel vollendet werden, wo ich vor drei Jahren zum ersten Mal ein Kreuz setzte.

Der FC Basel war vor der Partie Tabellenzweiter, während sich die Gäste aus Zürich auf dem vorletzten Tabellenplatz befanden. Klarer konnten die Vorzeichen kaum sein. Mit an Bord beim GCZ war mit Sonny Kittel ein bekannter ehemaliger HSVer. Über Zwischenstationen in Polen und Australien fand er den Weg in die schöne Schweiz. Leider durfte er ausgerechnet bei diesem Spiel keine einzige Minute auf dem Rasen stehen und aus unserem persönlichen Wiedersehen wurde nichts.

Die Muttenzerkurve startete mit einer detaillierten Choreo in das Spiel: “WAS UNS SÖTT SPALTE VEREINT UNS NUR NO MEE”. Geniales Bild und verfeinert mit dem schönen Einsatz von Pyrotechnik. Die ersten Minuten nach Anpfiff des Spiels zeigten direkt, was für eine Wucht in dieser Heimkurve steckt. Prägnante Melodien gepaart mit einer sehr guten Mitmachqoute. So darf es gerne immer sein! Die Grasshoppers füllten den oberen Gästeblock zahlenmäßig gut und glänzten in meinen Augen ebenso mit dem Stilmittel Pyrotechnik. Die Schweiz lieferte wie auf meiner November-Tour erneut ab!

Die Basler dominierten das Spiel und ließen über die gesamte Spieldauer quasi nur eine Tormöglichkeit zu, die aber von Noah Persson eiskalt genutzt wurde. Der Gästeblock rastete kollektiv aus und untermalt wurde der Treffer in der 21. Minute mit Pyrotechnik. Infolgedessen waren die Spieler vom FCB zwar bemüht, aber es gelang ihnen kein Torerfolg. Somit konnten die Grasshoppers die wahrscheinlich nicht eingeplanten Punkte mit nach Zürich nehmen.

Für unsere Reisegruppe ging es nach dem Spiel noch südlicher. Ein weiter Weg stand bevor, sollte sich aber lohnen. Der Bericht für das angepeilte Spiel folgt. (tp)