NEC Nijmegen – Sparta Rotterdam – 3:1

NEC Nijmegen – Sparta Rotterdam – 3:1

„EINE MALERISCHE REISE“

29.11.2025
Eredivisie
Goffertstadion
Zuschauer: 12.650

NIJMEGEN — Vor neun Jahren und einem Monat begann die Reise mit dem ersten Länderpunkt bei Vitesse Arnheim. Am heutigen Samstag sollte es dann endlich soweit sein. Der Spielplan bot für mich die perfekte Kombination: Um 16.30 Uhr wurde bei Excelsior angepfiffen und um 21 Uhr in Nijmegen. Die beiden letzten Mosaiksteine fehlten noch für das „Big Picture“ Eredivisie. Die Kartenbeschaffung für die beiden „immer ausverkauften“ Stadien verlief problemlos. Ich kontaktierte beide Vereine, und sie hinterlegten beziehungsweise schickten mir die Tickets.

Am Nachmittag bei Excelsior lief alles reibungslos, und rund 75 Minuten vor Anpfiff kamen wir am Goffertstadion an. Dort durften wir jedoch nicht auf dem Parkplatz direkt vor dem Stadion parken, da wir natürlich kein Parkticket besaßen. Keine 15 Meter weiter fanden wir allerdings einen öffentlichen Parkplatz und zahlten für 3½ Stunden gerade einmal 40 Cent.

Glücklich und entspannt liefen wir zum Stadion, tauschten das digitale Ticket gegen ein Hardticket, holten uns ein Heineken und setzten uns genüsslich auf unsere Plätze. Auf der gegenüberliegenden Seite bemerkten wir bereits einige Vorbereitungen – dort würde es heute wohl eine Choreografie geben.

Und genauso kam es. Auf der „All Day, All Night“-Choreografie sahen wir mehrere Spraydosen, was direkt zur nächsten Aktion überleitete. Zum 20-jährigen Jubiläum der Legio Noviomagum präsentierten die Ultras zunächst einen Bilderrahmen. Etwa 20 Minuten später begannen sie, das Bild mithilfe farbiger Rauchtöpfe zu gestalten. Am Ende trat ein Fan hervor, der das Banner für die nächste Choreo hochhielt. In Absprache mit dem Verein wurde in der Halbzeit ein großes Banner über ein Tor gezogen. Es folgte die Choreografie des zuvor „gemalten“ Bildes – inklusive Pyrotechnik, die gekonnt und sicher abgebrannt wurde. Hut ab für diese Leistung der Ultras! Besonders das Sprayen während des laufenden Spiels war für mich neu und äußerst beeindruckend.

Ebenso beeindruckend war die Leistung beider Teams im ausverkauften Goffertstadion. Beide Mannschaften pressten über 90 Minuten jeden ballführenden Spieler und versuchten, alles spielerisch zu lösen. Der Tabellendritte setzte sich am Ende mit 3:1 durch, auch weil Gonzalo Crettaz mehrere sensationelle Paraden zeigte. Wäre das Spiel 6:4 ausgegangen, hätte sich wohl niemand beschwert. Es war definitiv eines der besten Eredivisie-Spiele auf meiner Reise zur Komplettierung.

Diese endet nun im schönen Goffertstadion, das zwei Besonderheiten aufweist: Es gibt 150 sogenannte „Fieldseats“, bei denen die Zuschauer direkt hinter der Bande sitzen. Außerdem konnten wir die Gästefans kaum sehen, weil die Glasscheibe nahezu undurchsichtig ist.

Nach dem Spiel ging es die 420 Kilometer zurück in die Zentrale nach Schwechheim. Passenderweise fuhren wir kurz nach der Abfahrt am GelreDome vorbei – dort, wo die Reise einst ohne Clubcard begann. Insgesamt besuchte ich 19 Spiele in der Eredivisie und habe diese ominöse Clubcard nie benötigt. Wenn man die Vereine freundlich anschreibt und ihnen sein Anliegen schildert, helfen sie in der Regel gerne. Denn unsere niederländischen Nachbarn sind keine schlechten Leute: Sie geben einem gerne mal ein Bier aus, und jeder spricht „ein bisschen Deutsch“. (mb)