VfR Horst – TSV Hattstedt – 0:3
“WER HAT SICH HIER ZUM HORST GEMACHT?“
15.06.2025
Landesliga, Aufstiegsrunde
Sportzentrum Horst
Zuschauer: 407
HORST – Es war Mittwoch Abend, als die Besatzung vom Schwechheimer Landboten von einem Amateurspiel in Schleswig-Holstein zurück nach Schwechheim fuhr und von dem Spielabbruch zwischen Azadi Lübeck und dem VfR Horst erfuhr. Die Stellungnahme von Azadi kam zügig. Als Grund nannte der Verein wiederholte rassistische Beleidigungen aus dem Horster Fanlager. Gefallen seien die Aussagen: “Ölaugen”, „Scheiss Ausländer” und “Geh zurück in dein Land”.
Die Stellungnahme von Horst folgte am 13.06.2025. Man sei bestürzt gewesen, als die Stellungnahme von Azadi Lübeck und der Lübecker Nachrichten veröffentlicht wurden.
Horst dementierte demnach, dass es menschenverachtende Äußerungen ihrer Fans gegeben habe. Am Ende der Stellungnahme wurde verdeutlicht, dass es in unserer Gesellschaft und beim VfR Horst keinen Platz für Rassismus, Diskriminierung und Hetze gibt.
Da niemand von unseren Redakteuren bei dem Spiel anwesend war, kann von unserer Seite kein Urteil gefällt werden.
Beim nächsten Spiel vom VfR Horst sollte sich dies aber ändern. Somit machte ich mich mit Sonnenmilch, kurzer Hose und T-Shirt auf den Weg. Von Schwechheim ging es über Elmshorn in die Gemeinde Horst. Dort angekommen, musste festgestellt werden, dass zumindest eine Regenjacke angemessen gewesen wäre. Das angekündigte Gewitter blieb mir aber erspart.
Doch da mir die Currywurst und Pommes für sechs Euro sehr ans Herz gelegt wurde, stellte ich mich trotz Regen an der langen Schlange am Wurststand an und bestelle mir schließlich eine sehr leckere Mantaplatte. Allgemein war die Anlage gut gefüllt. Es kamen über 400 Personen und die Ehrentribüne war picke packe voll. Bis auf ein paar Trommelschläge gab es aber keinen Support. Zumindest das Vereinsmaskottchen in Form eines Adlers schwenkte eine Horst-Fahne.
Nun aber zum sportlichen. Da das Spiel zwischen den Vereinen zunächst nicht gewertet wurde, stand der VfR vor dem Spiel mit drei Punkten auf Platz zwei und Azadi mit keinem Punkt auf Platz vier in der Tabelle. Der Gegner aus Hattstedt konnte aus den ersten zwei Spielen vier Punkte holen und stand vor dem Spiel auf dem ersten Tabellenplatz. Horst brauchte für den sicheren Aufstieg also unbedingt einen Heimerfolg.
Doch es kam anders. Nach einem 0:0 zur Halbzeit legte der Gast los. Ademi erzielte einen Doppelpack und Paulsen war es, der in der Nachspielzeit zum 0:3 Endstand traf.
Da Azadi ihr Spiel gewinnen konnte, zogen die Lübecker an Horst vorbei.
Es bleibt abzuwarten, wie das Hinspiel zwischen Horst und Azadi Lübeck gewertet wird. Festzuhalten bleibt aber: Wer auch immer mit dem TSV Hattstedt aufsteigen wird:
Für Rassismus sollte es nirgendwo einen Platz geben. Meinen Glückwunsch zum sportlich verdienten Aufstieg gilt aber zunächst nur dem TSV Hattstedt. (fj)










