KVV Quick Boys – VV Katwijk – 1:1

KVV Quick Boys – VV Katwijk – 1:1

12.10.2024
Tweede Divisie
Sportpark Nieuw Zuid
Zuschauer: 5.000

„DERBY IN DEN DÜNEN“

KATWIJK – In der letzten Länderspielpause im September flogen wir noch böse auf die Nase. Geplant war ein Ausflug auf die grüne Insel inklusive des Duells Irland-England in Dublin. Leider befand die FAI den Landboten offenbar nicht als würdig für den Pressebereich und eine Erstattung des horrenden Ticketpreises wurde vom Chefredakteur brüsk abgelehnt. Etwas geknickt sagten wir die Reise ab und besuchten stattdessen Spiele in Schwechheim und umzu.

Umso besser sollte es am vergangenen Wochenende laufen. Bei der Durchsicht der Spielpläne legten wir uns relativ schnell auf das Derby in Katwijk bei unseren Nachbarn fest, zumal mit Telstar gegen De Graafschap am Abend noch ein Kick in der zweiten Liga lockte. Kurzfristig konnten wir noch zwei Mitfahrer gewinnen und somit erneut das Spesenkonto entlasten. Nach ca. fünf Stunden Fahrt erreichten wir den Sportpark Nieuw Zuid. Eingerahmt von den Dünen und mit einer Kapazität von über 8.000 Zuschauern macht die Anlage für die Dritte Liga schon was her und hebt sich vom typisch niederländischen Serienbau ab.

Die blau-weißen Quick Boys aus dem Süden der Stadt empfingen im 50. Derby die in orange spielenden Jungs von VV Katwijk im Norden. Vor dem Aufeinandertreffen gab es lange Diskussionen, ob nach über zwei Jahren wieder Gästefans zugelassen werden. Letztlich durften aber 350 Fans unter Auflagen in den undankbaren Hintertorbereich, den die Staatsmacht von den Dünen aus immer im Blick hatte.

Eine der Auflagen lautete: kein „Vuurwerk“. Selbstredend war diese Ansage mit dem Einlaufen der Mannschaften passé. Katwijk zündete einige Bengalos und schoss dazu orangene Kassenrollen in Richtung Spielfeld. Auf Heimseite flogen ebenfalls Kassenrollen, allerdings viel zu früh und diese verfingen sich obendrein im Flutlichtmast. Umso besser gelang das Einnebeln mit blauem Rauch von der Gegengerade aus und auch dort wurden einige Fackeln angerissen. Der Verein selbst setzte mit Kanonenschüssen und Heulern noch einen drauf, wäre aber nicht nötig gewesen.

So spektakulär das Intro auch war, so bieder verlief über weite Strecken der Rest. Bis auf vereinzelte Fangesänge blieb es ruhig und nur für etwas Unterhaltung sorgte der junge Pöbelmob auf der Gegengerade. Auch fußballerisch gab es wenig Höhepunkte zu bestaunen und beide Teams spielten kaum klare Torchancen heraus. Die Gäste präsentierten sich mit zunehmender Spieldauer etwas besser und die Führung kurz nach dem Seitenwechsel ging in Ordnung. Die Antwort der Gastgeber war alles andere als quick und lange sah es nach einem Auswärtssieg aus. In der 89. Minute fiel dann aber nach einer Ecke aus dem Getümmel heraus doch noch der Ausgleich. Geiler Torpogo, Ekstase und nochmal Pyro!

Dabei blieb es auch. Sehr zufrieden verließen wir Katwijk und sahen am Abend noch eine schöne Choreo von De Graafschap bei Telstar. Im Anschluss hieß es Rückfahrt nach Schwechheim und gegen 4.00 Uhr fiel die Autobesatzung komplett übermüdet, aber glücklich ins Bett. (hk)