MSV Duisburg – Rot-Weiss Essen – 1:1
“HIMMEL & HÖLLE IN NRW”
26.10.2025
Wedaustadion
3. Liga
Zuschauer: 27.719
DUISBURG – Ein Spiel, welches viele Gesprächsthemen mit sich bringt. Ein Derby in Deutschland, welches ich dieses Jahr zum zweiten Mal besuchen wollte, gibt es auch nicht alle Tage. Grund hierfür waren allerdings die so traurigen Umstände nach dem Landespokal-Finale im Mai. Verständlicherweise wurde das damalige Spiel überschattet von den tragischen Ereignissen rund um einen Duisburger Anhänger. Die Atmosphäre kochte enorm hoch, besonders nach dem Spiel wurde das Thema und der damals wieder aufgenommene Support nach der Halbzeit der Essener Fans als sehr kritisch beschrieben. Die Geschichte brachte die Rivalität zwischen den beiden Anhängerschaften wieder weiter nach oben.
Aus dem Schwechheimer Wohnviertel war es mir wert, dafür eine Tagestour zu starten. Somit klingelte der Wecker schon um 06:00 Uhr. Um das Maximum an Spielen herauszuholen, muss man eben mal früh aufstehen. Die entspannte dreieinhalb Stunden Fahrt über die deutsche Rennstrecke A1 wurde souverän abgespult. Besonders erwähnenswert ist hier mein Nachmittags-Spiel in Dinslaken. Der VfB Lohberg kickte in der Dorotheen-Kampfbahn – Bei herrlichem Herbstwetter, wie es in heimischen Gefilden wohl sehr unwahrscheinlich gewesen wäre, auf einem nassen und matschigen Rasenplatz zu spielen. Der Besuch lohnt sich und lässt sich mit dem Wedaustadion in Duisburg wunderbar kombinieren.
Vor dem Kick gab es noch den obligatorischen Taxi-Teller. Gibt es eigentlich noch einen Besuch im besten Fußball-Bundesland Deutschlands ohne dieses fabelhafte Gericht? Die Schlangen am Einlass 30 Minuten vor Anpfiff sind ganz schön lang gewesen. Souverän an ein bis neunzig Leuten vorbei gedrängelt, um ja pünktlich auf dem zugewiesenen Platz zu sitzen. Zum Start gab es eine zweiteilige Choreo der Zebras. Bevor diese losging, startete der Support fulminant. Brachiale Lautstärke zum Klassiker auf die Melodie vom “Wackelkontakt”. Wow! Die ganze Woche darauf gefreut, das Lied habe ich seit Tagen im Ohr. Auf der anderen Seite agierten die Rot-Weissen ebenso mit fast 100% Mitmach-Quote im Gästeblock.
Anders als im Mai wurde der Pufferblock des Gästeblocks leider in den Oberrang der Hintertortribüne verschoben, das sorgt natürlich nicht für das optimale Bild der Gästefans. Im Gästeblock gab es zum Einlaufen der Akteure Rauch in Verbindung mit einzelnen Blinkern zu bewundern. Beide Seiten gaben diesem Spiel einen würdigen Rahmen und machten Laune auf mehr.
Die Führung der Duisburger nach 23 Minuten brachte das Publikum zu einer enormen Lautstärke. Es schien so, dass der aktuelle Tabellenzweite seinen starken Lauf weiterführen sollte. Nach dem Führungstreffer kam ein riesen Fehler des Duisburger Keepers Braune, ein Querpass durch den eigenen Strafraum brachte RWE wieder ins Spiel. Ein Aussetzer der Nummer Eins der Zebras brachte den Gästeblock mit einer schönen Zündung wieder ins obere Lautstärke-Regal. Das Spiel nahm daraufhin leider an Spannung ab. In der zweiten Halbzeit vergab Duisburg noch ein paar Chancen, so richtig gefährlich wurde es allerdings nicht mehr. Mit der Punkteteilung sind die Gäste aus Essen wohl zufriedener als die Zebras.
Für mich und meine Reisegruppe ging es zurück in die Heimat. Die immer noch nasse Rennstrecke A1 kann man nur lieben. Zumindest nachts bringt es in Deutschland eben einfach Spaß mit seinem Auto zu fahren. Gegen 01:00 Uhr fiel man ins eigene Bett. Der Ohrwurm der Woche passt hier natürlich perfekt:
“Wenn ich nachts schlafen geh, träum ich von den Zebras im Europacup…” (tp)



































































































