1.FC Nürnberg – SpVgg Fürth – 3:0

1.FC Nürnberg – SpVgg Fürth – 3:0

„LEGENDÄRE CHOREO BEIM 274. FRANKENDERBY”

16.03.2025
Max Morlock Stadion
2.Bundesliga
Zuschauer: 47.300

NÜRNBERG – Nach einem Wochenende in Tschechien holte mich der Wecker bereits um 04:00 Uhr morgens aus dem Bett. Die erste Herausforderung war bereits das Verlassen vom Hotelgrundstück, da die Hotelpforte um diese Zeit noch geschlossen war und keiner der drei Schlüssel dazu in der Lage war, das Tor zu öffnen. Dass die Check-out-Zeit ab 06:00 Uhr morgens angegeben war, wurde freundlich ignoriert und so musste ich mein Talent fürs Klettern unter Beweis stellen.
Nachdem der Schlüssel im Briefkasten abgegeben wurde, machte ich mich auf die Socken zum Flixbus. Dieser beförderte mich zunächst nach Prag, wo die letzten Kronen in Kofola investiert wurden. Anschließend sollte es mit dem nächsten Bus nach Nürnberg gehen. Doch auf dem Weg wartete an der Grenze zwischen Tschechien und Deutschland die Bundespolizei. Ganz besonders intelligent waren dabei zwei junge Männer, die zum Feiern in Prag waren und dabei Drogen im Gepäck hatten. Dank dieser wunderbaren Idee musste der Bus über 30 Minuten warten, was mich im Bezug zu der frühen Anstoßzeit um 13:30 Uhr etwas nervös werden ließ.

Letztendlich war der Bus um 12:00 Uhr am Nürnberger HBF und mit einem Scooter konnte das Max-Morlock-Stadion eine Stunde vor Anpfiff erreicht werden. Beim heutigen Aufeinandertreffen handelte es sich um nichts Geringeres als die 274. Ausgabe des Frankenderbys. Und nachdem der „Club“ das Hinspiel mit 0:4 für sich entscheiden konnte, war das Kleeblatt motiviert, sich zu revanchieren. Dafür reisten über 4.000 Fürther in das benachbarte Nürnberg und zeigten als DERBYSIEG-Choreo ein gegen den 1.FCN gewonnenes Tauziehen mit dem Spruch: “MIT VEREINTEN KRÄFTEN DIE DREI PUNKTE AUF UNSERE SEITE ZIEHEN”

Auch die Nürnberger waren heiß auf dieses Derby. Bereits beim Abschlusstraining kamen zahlreiche Clubberer, um sich auf das Spiel einzustimmen. Dazu wurde auch die ein oder andere Fackel angerissen. Leider schien dann aber der Pyrovorrat aufgebraucht gewesen zu sein, da beim heutigen Aufeinandertreffen nicht eine Fackel gezündet wurde. Entschädigt wurde man allerdings mit einer Weltklasse-Choreo, die es auf der gesamten Nordkurve zu sehen gab. Dabei trugen die Fans rote und weiße Ponchos über die gesamte erste Halbzeit. Während im Oberrang der Schriftzug: “DIE LEGENDE” zu lesen war, konnte man im Unterrang folgendes auf einem Spruchband lesen: “DEIN NAME GEREIFT, DURCH RUHMREICHE ZEIT – DEINE GESCHICHTE WÄHRT FÜR DIE EWIGKEIT.” Außerdem waren links und rechts außen die Nürnberger Wappen zu sehen. Vor dem Spiel bekam ein Mitglied der Ultras Nürnberg das Stadion-Mikrofon und gab die Choreo-Anweisungen. In Begleitung von Trommelschlägen wurden die Buchstaben FCN gerufen. Abwechselnd sollten Choreo-Elemente hoch und runter gehalten werden. Wurden die Elemente hochgehalten war: “FÜR IMMER” zu lesen. Wurden sie wieder heruntergenommen war: “DIE LEGENDE” zu lesen. Auch der Unterrang veränderte sich von weiß zu rot.

Legendenstatus haben dürfte nun auch der Spieler Justvan, der in diesem Derby zwei Tore erzielen konnte. Sein erstes gelang ihm bereits nach vier Minuten, das zweite schoss er in der 39. Minute. Entschieden wurde das Derby noch vor dem Seitenwechsel. In der Nachspielzeit war es Tzimas der das 3:0 erzielte. Das Halbzeitergebnis war zugleich der Endstand.

Wärend die Fans in der Nordkurve mit einem Spruchband: “DIE NUMMER 1 IN FRANKEN” den Derbysieg feierten, waren die Kleeblatt-Fans bedient und schickten die Mannschaft wieder weg, als sie sich bei den Fans bedankten. Für die Fürther Fans war es nun die zweite Derbypleite nacheinander. Mal sehen an wen das 275.Frankenderby gehen wird. (fj)

Málaga CF – Cádiz CF – 0:2

Málaga CF – Cádiz CF – 0:2

„ALLE 11 MINUTEN VERLIEBT SICH EIN GROUNDHOPPER IN EINEN DERBYHELDEN“

09.03.2025
Segunda División de España
Estadio La Rosaleda
Zuschauer: 20.857

MÁLAGA – Das Andalusien-Derby im „Estadio La Rosaleda“ sollte der schöne Abschluss einer ereignisreichen Spanien-Woche werden. Das Spielchen rutschte nur auf die Speisekarte, weil Betis Sevilla am Donnerstag ein Heimspiel im Europapokal zugelost wurde. Bis dahin hatte man ein wirklich gutes Fußball-Line-up und nur gute Spiele gesehen. Das Mittelfeld-Duell Dreizehnter gegen Vierzehnter versprach zwar keine Partie für Feinschmecker zu werden, aber in Spanien wurde man eigentlich noch nie enttäuscht. Und sollte das Spiel halten, was es nicht versprach, bliebe ein wunderbarer Ground, der eigentlich so aussieht wie der in Sevilla, aber in den nur halb so viele Leute passen.

Am Vorabend nochmal kurz ins Ticketing geklickt – viele tausend Plätze waren noch frei. Und so schlenderte man frohen Mutes nachmittags zum Rosaleda. Von weitem sah man schon die geöffneten „Taquillo“-Schalter, aus denen die Tickets verkauft werden. Das Tickethäuschen war vollbesetzt – trotzdem wurde die Schocknachricht überbracht, dass am Spieltag keine Karten mehr verkauft werden. Weder on- noch offline. Grund dafür die Einstufung als „Hochrisikospiel“. Ob man das in Spanien nötig hat? Wo es kaum Auswärtsfahrerei gibt? Und überhaupt, was soll das bringen, wenn man sich bis zum Vortag beliebig eindecken kann? Auch wenn hier eine „linke“ Fanszene auf eine „rechte“ traf, entschied man sich, diese Maßnahme als völligen Quatsch einzustufen.

Aber diese Einschätzung spülte kein Ticket an Land. Es wimmelte jedoch sofort von Schwarzmarktverkäufern auf dem Vorplatz. So richtig unseriöse Typen im Jogger, mit Bauchtasche und „Nike Air Max“ an den stinkenden Füßen. Zu allem Überfluss verhökerten sie auch noch ausgedruckte E-Tickets. Ein Opa schaltete sich sofort in die „Verhandlungen“ ein. Leider sprach der Mann nur Spanisch. Vermutlich ging es darum, dass ein Ticket nicht reicht und auch die beiden Kinder eine Zutrittsberechtigung benötigen. Offensichtlich hätte er auf seiner Dauerkarte ein Kind mit reinnehmen können. Aber was bringt das? Das Ticket für den Papa-Groundhopper fehlte. Zudem waren gerade mal 47€ Bargeld geblieben. Das sollte aber wenig später für ein Papierticket reichen. 45 Peseten wechselten den Besitzer. Der Opa schlug sich an die Stirn, schüttelte mit dem Kopf und ging weiter. Nicht gerade ermunternd.

Auf ging es zum Eingang und das mit den Kindern machte Sorge. Der Plan war die ganze Zeit, die Jungs mit reinzuschmuggeln. Wenn es Probleme gibt, dann holt man eben noch schnell zwei (ermäßigte) Tickets. Doch das war bei diesem Spiel ja nicht möglich. Also postierte man sich vor dem Eingang und… wartete die Zeit ab. Nach 10 Minuten kam eine ganze Jugendmannschaft. Alle Jungs hatten Tickets in der Hand, nur wir nicht. Aber dieser Umstand sollte reichen, um mit reinzuhuschen. Das 45€-Ticket galt natürlich für den unüberdachten Bereich. Da es unentwegt tröpfelte, ging es pauschal Richtung Tribüne – und siehe da, keinerlei Kontrollen. Irgendwie hatte sich die heikle Situation binnen Minuten in eine komfortable Situation gemausert.

Und ein Fußballspiel gab es ja auch noch. Málaga, der gefallene Riese, bei dem man irgendwie immer an Borussia Dortmund denken muss, startete die Partie mit viel Schwung. Sowohl auf dem Rasen als auch auf den Rängen. Die „Ultras“ hinter dem Tor gaben den Takt an und das ganze Stadion hatte Bock mitzumachen. Von Cádiz und den vielleicht 250 oder 300 Auswärtsfahrern war man quantitativ zunächst enttäuscht. So ein Bohei um zwei Handvoll Gästefans. Ihre Zeit sollte aber noch kommen.

Die Partie war das typische Spiel zweier formschwacher Teams in der zweiten Liga. Mittelfeld-Duelle mit offenem Visier, viel zu hoher Einsatz, auf jeden Ball am Mittelkreis wurde eingeprügelt und fast jeder Pass nach einem Ballgewinn ging in die Füße des Gegners. Es fehlte an Präzision und Konzentration, die Körner wurden zuvor in belanglosen Zweikämpfen verschossen. Cádiz war das smartere Team, aber wie Málaga weit von einem Tor entfernt. Während einer der Junior-Groundhopper während des Spiels einschlief, pendelte sich alles auf ein 0:0 ein. Das sagt wohl alles.

Schade wär’s gewesen, so ein hoher Einsatz für das Spiel und dann eine Nullnummer, zumal es für Cádiz nach einem Torwartfehler in der 1. Minute (!) fast geklingelt hätte. Es hätte auch nicht zu den unterhaltsamen Spielen in dieser Woche gepasst. Und so hatte Málaga ein Einsehen, vertändelte kurz vor Schluss einen hohen Ball und die Gäste schoben zum nicht mehr für möglich gehaltenen 0:1 ein. Nur Sekunden später gelang sogar noch der Endstand zum 0:2. Besonders pikant: Torschütze José Matos wurde mit einem gellenden Pfeifkonzert bei seiner Einwechslung begrüßt. Ein Blick in seine Vita verriet den Wechsel von Málaga nach Cádiz vor der Saison. Er war es auch, der zuvor das 0:1 auflegte. Unglaublich was für ein Drehbuch dieses langweilige Spiel am Ende noch parat hatte. Und auch die Auswärtsfans, die 83 Minuten nichts weiter als ein schöner gelber Fleck im Stadion waren, tanzten nach den Toren im Regen und übernahmen mit ihrer kleinen Delegation akustisch die Oberhand im Rosaleda.

In so einem Derby in Spanien steckt jede Menge Potential – wenn es denn mal wachgeküsst wird. José Matos, die Nummer 18, betrat als torloser Einwechselspieler in der 79. Minute den Rasen und verwandelte sich vom Judas zum Prinzen. Geschichten, die nur der Fußball schreibt. Oder simpel zusammengefasst: Alle 11 Minuten verliebt sich irgendwo auf der Welt ein Groundhopper in einen Derbyhelden. (mm)

Calcio Lecco – Feralpisalò – 0:0

Buongiorno (Guten Morgen) und herzlich
willkommen zur neuen Ausgabe der
BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (40)

Heute grüßt der Landbote aus Norditalien.
In Lecco wartet nicht nur der tolle See: Lago di Lecco mit einem schönen Bergpanorama. Mit dem Stadio Comunale Rigamonti-Ceppi steht auch eine richtig schöne Groundperle in der Stadt. Vergangene Saison wurde hier noch Zweitliga-Fußball gespielt.
Nun bestreitet Calcio Lecco hier ihre Heimspiele in der Serie C.

Komm auch du in dieses wunderbare Stadion und beobachte die fanatischen Fans von Lecco mit ihren melodischen Liedern in ihrer Kurve.

09.03.2025

Stadio Comunale Rigamonti-Ceppi

Calcio Lecco – Feralpisalò – 0:0

Juventud Torremolinos CF – Real Balompédica Linense – 1:0

Juventud Torremolinos CF – Real Balompédica Linense – 1:0

„KATZEN, HUNDE & ARGENTINIER“

09.03.2025
Segunda Federación RFEF Grupo 4
Campo Municipal El Pozuelo
Zuschauer: ca. 750

TORREMOLINOS – Spielterminierungen in Spanien werden auf allen Ebenen immer spät angekündigt. Diese Partie geriet auch schnell wieder aus dem Fokus, da relativ weit entfernt und am Nachmittag sollte die Kugel beim FC Málaga rollen. Das Alternativspiel in der letzten Liga war aber irgendwie nicht zufriedenstellend. Und siehe da: Dank der guten Zug- und Busverbindungen kam man ohne jeden Aufwand und für’n Appel und ’n Ei schnell nach Torremolinos, ein Vorort von Málaga mit jeder Menge Beton.

Die Spannung stieg, als am Vorabend nochmal die Konstellation in der viertklassigen „Segunda Federación“ abgecheckt wurde: Juventud als Tabellenzweiter voll im Aufstiegskampf und das Spiel laut Online-Shop sehr gut besucht. Überdachte Tribüne ausverkauft. Das Wetter war nicht gut. Deswegen ging es mit gemischten Gefühlen und zwei kleinen Kindern am Rockzipfel in den südlichen Vorort. Auf dem Weg zum Ground tatsächlich eine Regendusche, aber genug Zeit für eine Pause war von vornherein bei dem kleinen Marsch zum Stadion eingeplant. Vor Ort ein Ticket mit freier Platzwahl in die Hand gedrückt bekommen und überdachte Plätze auf der Tribüne waren zum Glück kein Thema.

Gott sei Dank! Wirklich heftig und nicht mehr feierlich, was irgendwann Mitte der ersten Hälfte an Regen auf die Erde prasselte. War die Freude beim Betreten des Grounds noch groß, als der Blick auf einen Naturrasen fiel, sollte genau dieser Umstand der Partie fast zum Verhängnis werden. Es regnete die berühmten Katzen und Hunde und zum Ende der ersten Hälfte bildeten sich große Pfützen auf dem Geläuf. Da auch der sonst tiefenentspannte Spanier zum Fotohandy griff, um den Platz-Zustand zu dokumentieren, kann man davon ausgehen, dass so ein Niederschlag nicht zum Tagesgeschäft in Andalusien gehört. Zur Erinnerung: Die Stadt Málaga ist die Stadt in Europa, in der über das Jahr gesehen am häufigsten die Sonne scheint.

Doch sowohl das Schiri-Team als auch die Akteure zeigten sich völlig unbeeindruckt von dem Wetter. Es wurde einfach weiter gebolzt, auf einem wirklich beängstigt aufgespülten Rasen. Spielkombinationen waren fast unmöglich und zum Glück traf die Heimelf nach einer Ecke zu einem frenetisch umjubelten Tor, so dass sich uns keine Nullnummer bot.

Bei dem Unwetter fiel fast unter den Tisch, dass Torremolinos mit einer kleinen Fanszene akustisch mal so richtig auftischte. Vor dem Spiel hing die „Curva Sur“ eine Zaunfahne mit den Portraits von Mario Kempes, Diego Maradona und Lionel Messi auf, die drei Kapitäne der bisherigen argentinischen Weltmeister-Teams. Anschließend supporteten die Jungs 90 Minuten voller Leidenschaft durch – im strömemden Regen. Die Botschaft: „En Argentina Naci“ (in Argentinien geboren) ließ schon mehr als nur Anleihen aus dem südamerikanischen Land vermuten. Die „Curva Sur“ besteht nämlich tatsächlich zu einem Großteil aus zugezogenen Argentiniern, die Bock haben ihren neuen Regionalverein in Spanien anzufeuern.

Dieser herzblütige Einsatz wurde am Ende nicht nur mit dem Siegtreffer belohnt, sondern auch mit einer Siegesfeier vor dem kleinen Mob – und pünktlich zum Ende schien sogar wieder die Sonne. (mm)

Real Betis Balompié – Vitória SC – 2:2

Real Betis Balompié – Vitória SC – 2:2

„NEUES KAPITEL FÜR BETIS?“

06.03.2025
UEFA Conference League
Estadio Benito Villamarín
Zuschauer: 44.366

SEVILLA – Real Betis Balompié war das zentrale Ziel eines einwöchigen Spanien-Aufenthalts. Dementsprechend wurde die Terminierung der Primera División genauestens verfolgt und schließlich rot eingekreist. Heimspiel gegen Las Palmas am Sonntag. Passt. Doch gut eine Woche vor der Tour überschlugen sich die Ereignisse. Von Flughafenstreiks bis Krankenhausaufenthalten war alles dabei. Aufgrund diverser organisatorischer Dinge musste ein früherer Flug gebucht werden – und dafür kam als Abflugort nur Karlsruhe/Baden-Baden in Frage. Mit zwei Kindern im Gepäck wurde sich in Süddeutschland ein neuer Flughafenground abgeholt. Das klappte besser als gedacht.

Es gab aber auch gute Nachrichten: Kurz nach der Buchung ploppte bei einem Blick in die Ticker-App das Conference-Legaue-Spiel von Betis auf. Das war bis dahin gänzlich unbekannt. Achtelfinale, 25€ Eintritt und das ganze Wochenende in Andalusien zur freien Verfügung. Top! Das war alles so spontan, dass der Kick bis Stunden vor dem Anpfiff noch als Europa-League-Spiel im Kopf herumgeisterte.

Durch das absolute Verkehrsdickicht und den Berufsverkehr der 700.000-Einwohner-Stadt ging es per Bus zum „Estadio Benito Villamarín“, benannt nach einem Vereinspräsidenten. Der Puffer von über einer Stunde schmolz und schmolz, während es vom Himmel anfing zu tröpfeln. Es folgte der Klassiker: Einmal das Stadion umrunden, auf dem Weg zum richtigen Eingang. Auf Block 6 folgt Block 8 und natürlich steht Block 7 auf der Karte. Ordner Nr. 1 schickt einen nach links. Ordner Nr. 2 nach rechts. Als wäre man in einem Sketch gefangen. Als Block 7 dann endlich auf der Nordseite entdeckt wurde, schoss die Laune weiter in den Keller: Eine Riesenschlange hatte sich an dem Gate formiert. Nur mit etwas Vordrängeln war der Anpfiff nicht in Gefahr und die Kids mussten auch noch durch das Drehkreuz geschmuggelt werden. In diesem Falle sind Hektik und Menschenmengen immer gut und die 50€ für die Nachwuchshopper waren leicht eingespart.

Schließlich fand man sich 5 Minuten vor dem ersten Pfiff ganz oben im dritten Rang wieder. Conference-Debüt für den Landboten und das Spiel ließ nicht zu wünschen übrig. Das lag auch an den Gästen, die munter nach vorne spielten, in Führung hätten gehen müssen und von rund 1500 „White Angels“ begleitet wurden. Nach der Pause zog Betis an und ging durch Cédric Bakambu und Isco zwei Mal in Führung. Im Gegenzug und aus dem Nichts traf Guimãres jeweils mit Sonntagsschüssen zum Ausgleich. Jubel im Gästeblock, Fassungslosigkeit bei Beits, die eine passable Runde spielen und zu Hause gerade Real Madrid besiegten. Am Ende aber gute Unterhaltung und ein durchaus gerechtes Ergebnis.

Das Estadio Benito Villamarín ist der erwartet steile Zahn, mit schönen Abnutzungsspuren und Blick über Sevilla. Ein klassisch-spanischer Pott, den es laut den kühnen Renovierungsplänen ab Sommer so nicht mehr geben soll. Schade drum, aber vielleicht läutet Betis als Mitfavorit auf den Europapokal ja bald ein neues Kapitel ein. (mm)