Korona Kielce – Górnik Zabrze – 2:4

Korona Kielce – Górnik Zabrze – 2:4

“LUKAS PODOLSKI UND 100% PYRO-QUOTE“

01.12.2024
Ekstraklasa
Suzuki Arena
Zuschauer: 9.447

KIELCE – Die Polen-Tour ging nach dem Spiel am Samstagabend zum Glück noch am Sonntag weiter. Nach dem emotionalen Spiel bei GKS war ein Doppler in Kielce und Mielec geplant. Die Terminierungen könnten besser kaum sein. Anpfiff in Kielce war um 12:15 Uhr und in Mielec bei der Partie gegen Legia Warszawa um 17:30 Uhr. Ich hatte definitiv schon schlechtere Doppler in meinem Leben. In Kielce angekommen, parkte ich in unmittelbarer Umgebung zum Stadion. Auf dem Weg dorthin gab mir Google Maps eine Info über erhöhte Polizeipräsenz auf der Route. Ist es neuerdings ein Zeichen, dass die besuchten Spiele in Polen gut werden, da Gäste vor Ort sind? Schön wäre es! Górnik Zabrze war in der Stadt und somit auch der in Deutschland überall bekannte Lukas Podolski. Am 10.10.2024 feierte der ehemalige Effzeh-Stürmer im Müngersdorfer Stadion seinen ehrwürdigen Abschied. Auch hier war der Gästeblock voll mit reisefreudigen Polen. Bei seinem Spiel heute saß Lukas Podolski nur auf der Bank und kam nicht ins Spiel.

Das Stadion wurde im Jahr 2006 eröffnet, besonders cool ist die Mischung von moderner Anzeigetafel in der linken Ecke des Stadions und in der rechten Ecke die alte Stadiontafel mit der Aufschrift “GOSPODARZE” und “GOŚCIE”. Herrlicher Kontrast! Für einen relativ neuen Bau finde ich dieses Stadion echt in Ordnung. Die Heimfans bereiteten ein Intro vor mit dem Motto: “W BLASKU RACY WSPOMINAMY STARE CZASY” wenn man hier dem vertrauten Übersetzter Glauben schenkt, wird hier im Schein der Fackeln an die alten Zeiten erinnert. Was folgte, war somit klar. Unter der “ULTRAS” Blockfahne wurde sich für die anstehende Pyroshow vermummt. In den oberen Reihen wurde dunkler Rauch gezündet und darunter rote Bengalen. Ein gelungenes Bild und dafür, dass ich ohne Erwartungen in dieses Spiel gegangen bin, eine überzeugende Aktion.

Kommen wir zu den Gästen, diese zeigten in der ersten Halbzeit eine sehenswerte “spontane Choreographie”. Einen (fast) komplett oberkörperfreien Gästeblock gibt es eben auch nicht alle Tage. Neben Lukas Podolski bietet Górnik auch für mich einen Verein mit einer schönen persönlichen Statistik. Bei jedem besuchten Spiel habe ich bis jetzt eine Pyroshow gesehen. Auch heute, in der zweiten Halbzeit, wurde sich vermummt und der obere Block leuchtete mit Bengalen auf.

Die beiden Fanseiten boten an, welche Bedingungen das Spiel verdient. Zur Halbzeit ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen, das heutige Torfestival startete erst in der zweiten Hälfte. Nach 58. Minuten stand es 0:2 für die Gäste. Witzige Anekdote nebenbei, ich bin ungefähr zu 77. Minute auf die Toilette verschwunden, um vor der Fahrt nach Mielec die Not zu erledigen. Als ich wieder kam, sind 2 Tore gefallen, da die Toiletten im Keller des Stadions liegen, hat man mal absolut gar nichts gehört. Lediglich der Blick auf die Anzeigetafel zeigte das neue Zwischenzeitliche Ergebnis. Mit einem Toilettengang zwei Tore zu verpassen, habe ich glaube ich bis jetzt nie vorher erlebt. Nach meinem persönlichen Comeback erzielte das Heimteam auch noch zwei Tore und der Endstand mit 2:4 stand fest. Kurioses Spiel.

Nach dem Spiel ging es in entspanntem Tempo die 90 Minuten nach Mielec, für einen kleinen Zwischenstopp im Restaurant war auch noch Zeit. So bringt das alles aber auch eine Menge Spaß! In Mielec angekommen sah man bis zur 39. Minute einen leeren Gästeblock. Die Fans von Legia verweilten auf dem Stadionparkplatz und warteten vermutlich, bis alle Gästefans eintrafen. Somit war der Auftritt nicht ganz so gut wie erhofft. Man kann ja auch nicht immer Glück haben. (tp)

Ruch Chorzów – Górnik Zabrze – 1:2

„KEINE GNADE IM 123. SCHLESISCHEN DERBY“

16.03.2024

Ekstraklasa

Stadion Śląski

Zuschauer: 38.106

CHORZÓW – Knapp 38.000 Zuschauer zog es an diesem Samstag in das große Stadion Śląski, um sich das Wielkie-Derby-Slaska zwischen Ruch Chorzów und Górnik Zabrze anzuschauen, da im alten Stadion wegen Sicherheitsbedenken nicht mehr gespielt werden darf und Chorzów an einen Neubau denkt. Zugelassen waren 5% Gästefans in der knapp 54.000 Zuschauer fassenden Arena, so dass 2.040 Górnik-Anhänger den kurzen Weg in den Gästeblock fanden.

Auch viele Hopper aus Nah und Fern wollten sich den Kick um die Herrschaft von Schlesien nicht entgehen lassen. Da die Kommunikation in Sachen Tickets vom Verein allerdings sehr ausbaufähig ist, hatten viele große Sorgen keine Karten für das Spiel erwerben zu können. Der VVK war lediglich für Personen geöffnet, die bereits ein Spiel in der Saison bei Ruch gesehen hatten. Somit deckten sich viele Besucher schon mit Tickets für das vorherige Heimspiel gegen Piast bzw. für den Derby- Dreierpack ein. Letztendlich wurde pünktlich am Spieltag die Tageskasse geöffnet.

Aber auch der Mehrpreis war am Ende das Geld wert. Zum Einlauf der Mannschaften zeigten die Heimfans eine große Pappen-Choreo in den Vereinsfarben von Ruch. „Super Ruch“, ein Pokal auf dem die Ziffern 14 (14 Meistertitel von Ruch) abgebildet waren, sowie eine Fahne zwischen Ober- und Unterrang mit 14 goldenen Sternen, sorgte für ein eindrucksvolles Bild.

Abgerundet wurde die Choreo mit Fontänen- artigen Pyro-Elementen, die nacheinander von links nach rechts in die Luft geschossen wurden. Immer wieder zündelten die Fans blauen Rauch und diverse Fackeln.

Mitten im Spiel der zweiten Halbzeit wurde dann eine zweite Choreo ausgerollt. Ein weinender Bart Simpson, gekleidet in Górnik-Farben war in einem brennenden Kessel zu erkennen. Hinter ihm drei muskuläre Ruch-Anhänger. Außerdem war ein Transparent zu sehen. Der Kessel kocht, das Feuer brennt. Heute ohne Gnade für unseren Rivalen – war auf Polnisch zu lesen. Der Gästeblock meldete sich erst zur zweiten Halbzeit richtig an. Sie schwankten mehrere Górnik-Fahnen und zündeten rote Fackeln über dem Oberrang von Gästeblock.

Im Spiel gelang Lukas Podolski und seiner Torcida der 1:2-Derby-Sieg. Nachdem ein Treffer von Ruch aberkannt wurde, war es Kapralik, der kurz vor Anpfiff der ersten Halbzeit den nicht ganz verdienten Führungstreffer für die Gäste markierte. Die Vorentscheidung gab es in der 81. Spielminute, als Kozuki den Ball in das Netz drosch. Zwar kam Ruch durch Novothny noch zum Anschlusstreffer. Aber auch die 10 Minuten Nachspielzeit konnten den Auswärtssieg der Gäste nicht verhindern.

Für die Torcida-Fans dürfte es ein langer Abend gewesen sein, welchen ich wenig später mit leckeren Piroggen auf dem Teller beendete. (fj)