Hajduk Split – Dinamo Zagreb – 1:3
„STIMMUNGS-CRASH IN SPLIT”
03.05.2025
1.HNL
Stadion Poljud
Zuschauer: 32.111
SPLIT – Der heutige Heimverein hat sich so langsam aber sicher einige Sympathien beim Schwechheimer Landbote erarbeitet. Der Ground steht von vielen Groundhoppern auf der To-Do Liste oder wurde schon abgehakt. Das ewige Derby zwischen Hajduk Split und Dinamo Zagreb ist einfach eine Wucht. Mit anderen aktuellen Worten vor dem Spiel: Zweiter gegen den Drittplatzierten. 56 Punkte gegen 55. Sportlich konnte es kaum spannender sein. Bei den Hausherren wären es in diesem Jahr 20 Jahre ohne Meistertitel. Die Favoritenrolle ist hiermit klar verteilt. Im diesjährigen Dreikampf zwischen Rijeka, Dinamo und Hajduk hat aktuell der eben erstgenannte Name die Nase vorne.
Die Flugverbindung aus einer bekannten Hansestadt nach Zadar am späten Freitagabend bietet sich ideal an. Kostenneutral ist die Verbindung mit Ryanair. Der Vorteil: Von Zadar nach Split sind es lediglich 2 Stunden Busfahrt. Somit startete man am Sonnabend ausgeschlafen mit der Fahrt im Bus nach Split. Die Haltestelle des Busunternehmens liegt direkt am Hafen, die ersten Eindrücke der Stadt sind geprägt von viel Streetart der Torcida. Einfach geil, man merkt es an jeder Ecke diese Stadt lebt und liebt ihren Verein.
Die erste Station des heutigen Tages sollte der persönlichen Stärkung dienen. Der Laden “Kantun Paulina“, mitten im Stadtzentrum gelegen, ist alles andere als eine Tourifalle. Danke übrigens an denjenigen, der mir diesen Tipp gegeben hat. Falls Du das hier liest, sorry, ich kann mich einfach nicht mehr daran erinnern. Für 7,50€ gibt es 7 Cevapis im Brot mit Zwiebeln, Ajvar und Kajmak. Absolut menschlich! Für kroatische Verhältnisse wahrscheinlich noch sehr preiswert, mir ist bewusst, außerhalb des Zentrums wäre es sicherlich billiger geworden. Der Geschmack stimmt aber definitiv, also kann ich mit ruhigen Gewissens diesen Tipp weitergeben.
Nach der Nahrungsaufnahme checkten wir im Hostel ein. Das Doppelzimmer gab es heute für schlappe 59 (T)Euros. Erneut nah an der Stadtmitte und mit guter Lage, der Bericht soll aber keine Präsentation der Kosten werden, sondern lediglich zusätzlich ein paar Tipps mitgeben. Das “Hostel dvor” ist definitiv eine Empfehlung. Also auf nach Split!
Die Lage des Stadions liegt genauso, wie man es sich als Fußballfan wünscht. Mit einem circa 20-Minütigen Fußmarsch vom Stadtzentrum entfernt erreicht man diesen wunderschönen Ground. Die Massen an Fans liefen durch die Gassen, die Sonne strahlte und es waren herrliche 25 Grad. Der Sommer lässt grüßen. Die Vorfreude auf die Partie stieg ins Unermessliche.
Das Spiel startete mit einer sehenswerten Zettel-Choreographie der Hajduk Fans. Auf der Gegengeraden wurde zudem blauer Rauch gezündet, der durch den leichten Wind wohl den gewünschten Effekt nicht ganz erreicht hat. In der Heimkurve gab es roten Rauch zu bestaunen. Ein absolut rundes Bild. Die Gäste zeigten zwar kein Intro, dennoch kamen die Schlachtrufe sehr geschlossen rüber. Die Stimmungshoheit in der ersten Halbzeit gehörte ganz klar dem Heim-Anhang. Einfach geil, wenn ein großer Teil des Stadions in die Gesänge einsteigt. HAJDUK EKSTASE!
Der Verein um Trainer Gennaro Gattuso war leicht überlegen, ohne aber wirklich Gefahr vor dem gegnerischen Tor auszustrahlen. Die erste Halbzeit war schnell vorbei, ohne viele sportliche Highlights. Die Halbzeit-Gespräche wahrscheinlich überall mit den gleichen Worten. Das Spiel braucht Tore! Die zweite Halbzeit startete mit weinenden Hajduk-Spielern. Auf dem Trikot der Akteure waren früher genutzte Wappen des Vereins zu sehen. In der 51’ Minuten fiel das erste Tor des Tages. Die Gäste gingen in Führung, ein geiler Torjubel folgte und der Knoten war endlich gelöst. Kurz darauf kam es dann zum brachialen Torjubel der Heimseite und die Hoffnung auf den Meistertitel kam wieder auf. Nach dem Ausgleichstreffer starteten die phänomenalen Pyroshows beider Seiten. Die Fackeln aus dem Gästeblock flogen auf den Rasen. Im Heimblock gab es orangen Rauch und zahlreiche Bengalos. Dinamo egalisierte den Ausgleich erneut schnell und traf zusätzlich in der Nachspielzeit zum 1:3 Endstand.
Die Betrübtheit der Heimfans war im ganzen Stadion zu vernehmen, aber es ist noch nicht vorbei. Die Meisterschaft ist nicht unmöglich, mit Spannung beobachten wir das Meisterrennen weiterhin. Nach dem Spiel ging es noch einmal zum Hafen und eine kleine Runde durch die Stadt. Ein absolut geiler Tag und ein Kreuz mehr in der ersten kroatischen Liga. (sl)











