15.02.2025 Cardiff City Stadium Championship Zuschauer: 22.433
CARDIFF- Nachdem vor fünf Jahren der Länderpunkt Wales mit einem Ligaspiel von Swansea gefallen war, sollte es heute bereits zum zweiten Mal nach Wales gehen. Und auch wenn noch kein Spiel aus der walisischen Liga gesehen wurde, halte ich es für richtig, den Länderpunkt anzuerkennen.
Dieses Mal führte mich der Weg vom Hamburger Airport nach Manchester, wo ein Hotel-Revisit im “Britannia Airport Hotel“ gemacht wurde, welches bereits letzten Monat besucht wurde. Zwar funktionierte wie beim ersten Besuch schon wieder nicht die Heizung. Der Feueralarm vom letzten Mal blieb mir aber erspart. Ob es einen erneuten Besuch geben wird, bleibt abzuwarten.
Somit ging es am frühen Samstagmorgen zur Manchester Piccadilly und von dort aus mit dem Zug weiter nach Cardiff. Hier angesetzt nichts geringeres als das Severnside Derby. Zugegeben bin ich bei den Derby-Badges der Futbology App immer ein wenig misstrauisch, ob es sich wirklich um ein Derby handelt. Für die Komplettierung der 92 muss aber dennoch das Stadion fallen. Zumindest hat der Heimverein aus Cardiff auf seiner Social Media Plattform das Spiel gegen Bristol City als Derby angekündigt. Außerdem wurde auf das 125 jährige Vereinsjubiläum aufmerksam gemacht und dabei auf Spiele wie gegen Real Madrid oder den Hamburger SV zurück geblickt.
In Cardiff angekommen, ging es kurz durch die Stadt, um sich das Cardiff Castle anzuschauen und einen Blick auf das große Millennium Stadion zu werfen, welches in drei Jahren auch Austragungsort der EM sein wird. Danach folgte der obligatorische Wetherspoon Besuch, ehe der Weg zum Cardiff City Stadium angetreten wurde.
Im Stadion wurden über die Videoleinwand besondere Momente der Vereinsgeschichte abgespielt. Ansonsten hielten sich die Feierlichkeiten genauso in Grenzen wie die Derbystimmung. Somit gab es weder ein Feuerwerk, noch eine Choreo oder andere Aktionen, die auf ein Derby hinweisen könnten
Das Spiel endete mit einem 1:1, da der Gastgeber kurz vor Schluss den Ausgleich erzielen konnte. Einen Derbysieger sollte es heute somit nicht geben. (fj)
Die BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (38). Die Augen wandern heute in die schöne Stadt Budapest. An der Donau gelegen und gespickt mit reichlich Sehenswürdigkeiten. Eine davon ist unser heutiges Stadion! Das BVSC Stadion ragt nicht nur durch die wunderbaren Flutlichtmasten heraus. Im modernen Budapester Einheitsbrei eine wahre Perle der Natur.
29.10.2023 BVSC Stadion III. Kerületi TVE – Veszprém TC (0:2)
24.02.2025 Super Liga Srbije Gradski stadion Novi Pazar Zuschauer: 0 (offiziell)
NOVI PAZAR – Vor einiger Zeit sagte ein weiser Groundhopper zu mir: „Wer viel fährt, greift auch mal daneben“. Als wir am Montagnachmittag bei Novi Pazar am Eingangstor standen und der Ordner auf die Frage „Ticket/Stadium?“ mit dem Kopf schüttelte und „nema publike“ entgegnete, musste ich sofort daran denken. Aber der Reihe nach.
Nach dem „Ewigen Derby“ und Lučani fuhren wir am Montag noch einmal über zwei Stunden weiter südlich in die historische Region Sandžak, welche sich über den Südwesten Serbiens und Teile von Montenegro sowie dem Kosovo erstreckt. Dabei bildet Novi Pazar das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum und die große Mehrheit der Bevölkerung sind Muslime. Zahlreiche Minarette prägen die Stadt und der wuselige Marktplatz mit seinem Sebilj erinnert ein klein wenig an Sarajevo. Bis heute gibt es Autonomiebestrebungen. Ein starker Kontrast zum serbisch-orthodoxen Leben, was wieder einmal die Vielfalt (aber auch Verletzlichkeit) des Balkans zeigt.
Während des Sightseeings meldete sich irgendwann der Magen und wir kehrten in die Ćevabdžinica „Rile“ ein. Zielsicher orderten wir je 10 Ćevapi und dazu wurde Lepinja (Fladenbrot) und gehackte Zwiebeln gereicht. So einfach, so erwartbar und doch immer wieder fantastisch. Beim Bezahlen rundete der Betreiber sogar den Betrag großzügig ab. Allein diese Herzlichkeit und das leckere Essen lösen schon beim Schreiben bei mir wieder die Sehnsucht nach Balkantouren aus.
Es sollte an diesem Tag aber auch noch um Fußball gehen. Nach der Ansage vom Ordner am Gradski Stadion machten wir kurz lange Gesichter, liefen dann aber trotzig zur Haupttribüne und der Pressesprecher ließ uns nach gutem Zureden doch rein. Die Erleichterung war förmlich greifbar, denn ansonsten wären es fast sechs Stunden Autofahrt für ein bisschen Stadtrundgang gewesen. Neben Medienvertretern und Spielerfrauen trieb sich auch die ein oder andere Kante auf der Tribüne herum, die ansonsten bei der „Torcida Sandžak“ stehen dürfte. Tatsächlich waren es am Ende ca. 150 Zuschauer.
Novi Pazar hatte nach Pyrovorfällen und einem überfüllten Stadion drei Geisterspiele aufgebrummt bekommen. Im vorherigen Spiel gegen Odžaci durften wieder Zuschauer rein, aber erneut hatte der Verband etwas auszusetzen und eben gegen Bačka Topola hieß es abermals „behind closed doors“. Mit Blick zum Beispiel auf die Pyro-Orgie in Belgrad wirken die harten Urteile eher so, als wolle man den Bosniaken aus dem Süden besonders wehtun.
Auf dem Platz gingen die Gäste aus der ungarisch geprägten Stadt im Norden in Führung. In der zweiten Halbzeit drehte Novi Pazar das Spiel per Doppelschlag und damit kam auch so etwas wie Stimmung auf. Die anwesenden Fans hauten ein paar Schlachtrufe raus und lagen sich nach Abpfiff selig in den Armen. Letztendlich eigentlich doch kein Fehlgriff, aber wir kommen sicher zurück in den Sandžak. Dann aber mit Zuschauern, versprochen! (hr)
23.02.2025 Stadion Mladost Lučani Superliga Srbije Zuschauer: 104
LUČANI – Der Tag nach dem Belgrader Derby begann mit einem Revisit auf dem Einkaufszentrum von Voždovac. Das Jugendspiel mittags um 12.00 Uhr kam der Reisegruppe gelegen, um den Ground mit einem Erstligaspiel in Lučani zu doppeln.
Am Ground angekommen deckten wir uns mit einem Hardticket ein und betraten das kleine, aber charmante Stadion. Von der Größe und Optik her hätte es auch in Georgien stehen können. Ausgestattet ist es mit vier Flutlichtmasten und zwei Tribünen, wovon eine Überdachung hat. Die etwa 13 mitgereisten Gästefans standen von uns aus gesehen auf der unüberdachten Seite hinter drei Zaunfahnen und machten ab und an auf sich aufmerksam.
Auf der Heimseite war keine Heimszene vorhanden, aber immerhin unterstützten ein paar Kinder ihren Verein mit einer selbstgemalten blau-weißen Fahne sowie der serbischen Nationalflagge. Die anderen Zuschauer genossen das Spiel unter einem Regenschirm oder verfolgten den Kick mit ein paar Sonnenblumenkernen. Selbst der Ordner deckte sich mit dem Stadionsnack ein.
Nach Abpfiff fuhr der Mob weiter zu einer Rostilj in Čačak. Dort angekommen hörten wir bereits von draußen traditionelle serbische Musik, die lauter als das Stadion vorher war. Das lag daran, dass die Lokalität für einen Geburtstag gemietet wurde. Bei Livemusik wurde fröhlich getanzt, getrunken und gegessen. Wir entschieden uns für eine leckere Fleischplatte, bei deren Anblick mir noch heute das Wasser im Mund zusammenläuft.
Gesättigt und mit halb tauben Ohren verließen wir die Gaststätte. Den restlichen Abend verbrachten wir mit Kniffel und Kaltgetränken in einem gemütlichen Pub. (fj)
22.02.2025 Super Liga Srbije Stadion Rajko Mitić Zuschauer: 32.610
BELGRAD – Vorhang auf für das 175. „Ewige Derby“ in der „Weißen Stadt“! Im Gegensatz zum letztem Jahr, ging es in dieser Saison um, naja, nicht mehr so viel. Roter Stern spielt eine Fabelsaison. Wer erinnert sich nicht an das 5:1 zu Hause gegen Stuttgart in der Champions League? Dieser Form entsprechend, führt man das Klassement in Serbien kurz vor der Meisterrunde mit 16 Punkten Vorsprung an. Aber das hatte ja nicht so viel zu bedeuten, das Derby hat seinen eigenen Stellenwert.
Das legendäre Stadion mit dem Spitznamen „Marakana“ liegt mitten in der Stadt und von außen deutet nicht so viel darauf hin, dass sich zwischen den Häuserzeilen ein so großer Pott verbirgt. Ein paar alte Straßenbahnen zockeln drumherum und insgesamt herrscht wenig Aufregung um das Stadion. Das große Rund füllte sich an diesem Samstag nur zögerlich, am Ende konnte man aber eine akzeptable Kulisse registrieren. Partizan mit zwei Kurven, weil sich die Gruppierungen untereinander bekanntlich seit jeher zanken. Von der Haupttribüne sieht man nicht nur die jeweiligen Fanblöcke, sondern hat auch ein wunderbares Stadt-Panorama im Blick.
Lifehack: Da das Ticket, das im Vorverkauf um die 10€ kostet, beim Scanner rot aufblinkte und man keinen Bock auf irgendwelche Diskussionen und neue Wartezeiten hatte, quetschte man sich zu zweit durch das Drehkreuz. Hat niemanden interessiert, so wie grundsätzlich der Slogan „Leben und leben lassen“ gut auf Land und Bevölkerung passt.
Los ging das Derby ohne Pyro, aber mit Choreos auf beiden Seiten. Während die „Delije“ ein großes Konterfei des Sängers und ZVE-Anhängers Dragan Koljic präsentierte, entrollte die Gegenseite das Gesicht von Zoran Vujović, ein „Grobari“, der vor 16 Jahren bei den serbisch-kosovarischen Konflikten in der US-Botschaft ums Leben kam. Ein echter Partisane also. Eine genaue Analyse dieser beiden Choreos überlassen wir an dieser Stelle aber gerne den richtigen Balkan-Experten. Zusammen mit dem römisch-orthodoxen Gotteshaus im Hintergrund und den antiken Säulen in der Choreo, gab das Intro der Gastgeber schon ein cooles Bild ab. Erstes Highlight aber definitiv das 0:1 aus dem Nichts für die Gäste nach nicht mal 10 Minuten. Beim Jubel zeigt Partizan bzw. die „Grobari“ was sie so drauf haben. Überschwang ist gar kein Ausdruck und was da an Pyro aus der Kurve fliegt, obwohl die eigene Mannschaft noch im Umlauf feiert, ist kaum zu beziffern.
Was Besseres hätte nicht passieren können. Nun drückt die favorisierte Mannschaft auf den Ausgleich. Spielerisch ist das bis zum Halbzeitpfiff aber mau und auf den Rängen nicht so viel anders. Das sollte sich nach der Pause ändern. Kurz vor dem zweiten Abschnitt läutet Roter Stern die Aufholjagd mit unzähligen bunten Rauchtöpfen ein. Nach dem Wiederanpfiff gibt es ein Meer aus roten Fackeln. Direkt in diese Aktion hinein fällt das 1:1 und kurz darauf nach einem herben Torwartfehler das 2:1 für den Meister. Ekstase in der Kurve, aber an Partizan kommt es nicht heran. Und auch auf den übrigen Plätzen keine Eskalation. Daran merkt man dann doch, dass dieses Spiel auch ein „Event“ ist und die Begeisterung teilweise etwas oberflächlich rüberkommt. Trotzdem geil. Denn nun gleicht Partizan postwendend wieder aus. Erneut ein ähnliches Bild im Gästeblock wie beim 0:1.
Als kurze Zeit später nach einer schönen Einzelleistung des Senegalesen Cherif Ndiaye das 3:2 fällt, reibt man sich schon fast die Augen. Tore, Tore, Tore. Pyro, Pyro, Pyro. Da kommt man kaum noch hinterher. Nach diesem Spektakel ist etwas die Luft raus, aber das ist ja kein Wunder. Bis es in der Nachspielzeit zu einem VAR-Elfmeter für Partizan kommt. Vermutlich haben die „Grobari“ nicht mit so vielen Toren im Derby gerechnet, denn obwohl die Gäste ausgleichen, hält sich der Jubel in Grenzen. Komisch. Protest gegen den VAR? Alle Feuerwerks-Vorräte aufgebraucht? Man weiß es nicht, dann werden vor Freude halt die Sitzplätze „entlaubt“. Langeweile kommt jedenfalls nicht auf, zuvor hatte man bei den Gästen noch demonstrativ gezogene Fanschals des Gegners in Brand gesetzt.
Auch wenn man immer was zu bekritteln hat und nach dem Spiel noch mehr Fragezeichen aufgingen, wie der aktuelle deutsche Vizemeister bei diesem Team mit 5:1 unter die Räder geraten konnte, zog man nach dem Abpfiff doch hochzufrieden von dannen. Folgerichtig gab es noch ein Erinnerungsfoto vor dem Panzer und anschließend vergoldete man sich den Abend in einer der vielen Bierbars in Belgrad. (mm)
HAMBURG – Freitagabend, Flutlicht und zwei gut aufgelegte Fanszenen. Fußballherz, was willst du mehr? Das Duell zwischen den Clubs sorgt bei mir schon weit im Voraus für Vorfreude. Die Terminierungen am Freitagabend stimmte mich persönlich besonders glücklich, da es mit meinen weiteren Reiseplänen perfekt passte. Dennoch müssen wir diese Terminierungen kritisieren, wieso wird nicht am Sonnabend oder Sonntag gespielt. In der zweiten Bundesliga spielt zeitgleich Nürnberg bei der Hertha. Beides ewig weite Anreisen für zwei Fanlager, die oft mit einer hohen Anzahl an Gästen kommen. Aber wer interessiert sich aus der höheren Etage für Auswärtsfahrer?
Das Hinspiel in Kaiserslautern ging mit einem späten Ausgleich der Hamburger mit 2:2 zu Ende. Damals ein ausgeglichenes Spiel auf dem traditionellen Betzenberg. Die Vorzeichen des Spiels waren faszinierend, ich würde wetten, kaum jemand hätte gedacht, dass dieses Spiel im Februar ein Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten und Tabellendritten wird. Ob ich damit jetzt das Heimteam meine oder das Auswärtsteam, ist den Lesern überlassen.
Fakt ist, beide Mannschaften spielen aktuell einen sehr guten und effektiven Fußball. Der HSV ist weiterhin unter Trainer Polzin ungeschlagen, eine derartige Serie beim HSV ist auch sehr ungewöhnlich. Stehen die Zeichen dieses Jahr wirklich auf Aufstieg in die erste Liga? Der Frühling wird kommen, es bleibt spannend, ob der HSV diesen Trend fortsetzt.
Der Gästeblock ist heute ausverkauft, ob sich viele Gäste wirklich die Tagestour Hamburg gönnen oder ein schönes Wochenende in Hamburg machen. Beides definitiv die richtige Entscheidung, ein beliebtes Reiseziel für Auswärtsfans. Respekt an jeden Fan, der die Tour auf sich nimmt. Deutschland ist eben einfach ein geiles Fußballland und die Fans aus Kaiserslautern bekannt für ihre bedingungslose Unterstützung. Ich erinnere mich an das Pokalfinale im Mai 2024, mein erstes Pokalfinale und bestaunen durfte ich einen phänomenalen Auftritt der Fans aus Kaiserslautern. Weiterhin viel Glück für die Saison!
Zum Start der Partie wurde das Motto vorgegeben: “DIE MISSION GEHT WEITER, DAS ZIEL IST KLAR”. Punkt genau den Nagel auf dem Kopf getroffen. Das wunderschöne Stilmittel der Fackeln und Blinker wurde eingesetzt und die Partie konnte starten.
Der HSV dominierte das Spiel, erspielte sich zahlreiche Chancen, Ecken und eine Menge Ballbesitz. Der Neuzugang Adedire Mebude mit einem sehr soliden Auftritt, macht definitiv Hoffnung auf mehr. Den gerechten Applaus gab es zur Auswechslung. Der Stürmer Davie Selke machte erneut 2 Tore, seinen Saisontreffer 15 und 16. Den Deckel machte heute Fabio Baldé drauf, ein schönes Tor für den Spieler vom HSV.
Nach dem Spiel sollte es schnell ins eigene Bett gehen, entgegen den meisten Zuschauern nach einem Freitagabend Kick im Volksparkstadion. Statt Kiez, Party und Vollsuff ging es ins eigene Bett. Disziplin! Am Samstagmorgen stand der Flug Hamburg-Belgrad an. Das zweite Belgrad-Derby für mich und die erste Tour für den Schwechheimer Landbote mit vier aktiven Berichte Schreiberlingen. Das Leben ist schön! (tp)
23.03.2012 Landesliga Hammonia Stadion an der Flurstraße Zuschauer: 520
Wintereinbruch, unbespielbare Plätze, Spielabsagen en masse, Generalabsagen in den Stadtstaaten. It’s time for „Groundhopping classics“. Vor wenigen Tagen erreichte die Redaktion eine traurige Pressemitteilung vom SV Lurup. Der Verein, der vor 40 Jahren an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teilnahm, zieht sich aufgrund personeller Engpässe aus der Kreisliga 8 (!) zurück.
Da muss man gar nicht bis in das 1984 zurückgehen, um an die glanzvollen Tage des Vereins zu erinnern. Knapp 13 Jahren reichen. Im April 2012 kickte der SVL noch im alten „Stadion an der Flurstraße“ und empfing in der Landesliga Hammonia den FC Elmshorn zum absoluten Spitzenspiel.
Am Ende der Saison schafften beide Teams den Aufstieg. Und während Elsmhorn als Aufsteiger sogar Meister der Oberliga wurde, auf eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga jedoch verzichtete, musste Lurup den sofortigen Gang zurück in die Landesliga antreten. Es begann der stetige Zerfall des Vereins, der einige Jahre später den modernen neuen „Sportplatz an der Vorhornstraße“ bezog. Das alte Stadion wurde abgerissen.
Auch die die dritte Mannschaft der Luruper zog im Laufe der Saison zurück. Was zur neuen Spielzeit bleibt, ist zumindest die Hoffnung auf ein schlagkräftiges Team und eine etwas bessere Zukunft. Es muss ja nicht immer 2. Bundesliga sein, eine stabile Mannschaft in der Kreisliga würde erstmal reichen.
Der 13 Jahre alte Spielbericht wurde von unserem Autor (mm) unmittelbar nach dem Spiel angefertigt und auf footballfans.eu veröffentlicht. Wir haben ihn ohne jede Korrektur übernommen, auch die Überschrift wurde damals so gewählt.
HAMBURG – Zwei Oberligisten in Spe trafen an diesem strahlenden Sonntag-Nachmittag im Stadion an der Flurstraße, im Neusprech: Uwe-Einsath-Stadion genannt, aufeinander. Von den goldenen Zeiten der Hausherren aus dem Hamburger Stadteil Lurup soll demnächst wieder die Ligazugehörigkeit zeugen, was bis dahin bleibt, ist ein Ground, der sich sehen lassen kann.
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit – Ende der 90er – fanden an der Flurstraße noch Regionalliga-Partien statt. Seit den 80er-Jahren baute der SV Lurup sein Stadion – unter gütiger Mithilfe des Bauunternehmers und Mäzen Uwe Einsath – sukzessive aus. Geblieben sind die zwei überdachten Tribünen an den jeweiligen Spielfeldseiten. Eine Stehplatz- und eine Sitzplatztribüne in erstaunlich gutem Zustand. Auf einen Ausbau der Hintertorseiten verzichtete man seinerzeit, doch eine wuchtige Anzeigetafel im 90er-Jahre-Stil, flankiert durch allerlei Werbung, rundet die Anlage ab. „Zehn Bier für’n Zwanni“ – auch diese Vorgabe erfüllt der SVL eindrucksvoll. Das Spiel konnte also beginnen.
Die Luruper trafen an diesem Sonntag auf den Spitzenreiter aus der holsteinischen Stadt Elmshorn, regional und bundesweit besser bekannt unter dem alten Vereinsnamen: Rasensport „RaSpo“ Elmshorn. Nach einer Vereinsfusion im Jahre 2004 nun mehr seit 8 Jahren firmierend als der FC Elmshorn. Sowohl für Lurup als auch die Gäste sah der Blick auf die Tabelle blendend aus: Beide Teams belegten die Aufstiegsplätze mit mindestens zehn Punkten Vorsprung. Der Sieger dieser Partie würde auf den ersten Rang vorrücken oder diesen verteidigen und damit seine Ausgangsposition weiterhin stärken.
Rekordkulisse in der Landesliga Hammonia: 520 Zuschauer fieberten in erster Linie der Wachablösung an der Spitze entgegen. Die Gastgeber zeigen sich engagiert, doch ohne Struktur. Die ballsicheren Elmshorner vermitteln den stabileren Eindruck. Dennoch geht der SVL kurz vor der Pause durch eine missglückte Hereingabe vom rechten Flügel in Führung. Mit dem Halbzeitpfiff und nach einer Ecke egalisiert Elmshorn die Führung. Auch danach hat man das Gefühl, die Gäste haben stets die bessere Antwort parat. Mit Glück und Spucke trotzt Lurup den Angriffen der Pinneberger und es bleibt bei der Punkteteilung.
Gemeinsam hoch in die „verlorene Liga“, wie es im Stadionheft hieß. Das wäre freilich die beste Lösung für beide Vereine. An diesem Sonntag trägt man dieser Forderung Rechnung. (mm)
Herzlich Willkommen zur BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (37). Heute eine ganz besondere! Das Štadión Pasienky in Bratislava. Ehemals genutzt von Slovan’s erster Mannschaft, mittlerweile nur noch von der zweiten Mannschaft und FK Inter Bratislava. Es gammelt an jeder Ecke, der Zahn der Zeit nagt an diesem herrlichem Stadion. Ein paar wenige Meter Luftlinie entfernt liegt ein trostloser Neubau. Der Kontrast könnte heftiger kaum sein. Allen Lesern wünschen wir ein wunderbares Wochenende!
10.08.2024 Štadión Pasienky FK Inter Bratislava – FK Beluša (0:2)
“BAUKÄSTEN WIE IN ZWOLLE SIND EINFACH NICHT SO DOLLE”
16.02.2025 Mac³Park Stadion Eredivisie Zuschauer: 13.749
ZWOLLE – nach einer Bus bzw. Airport Nacht in Stansted gings für knapp 45 Minuten in die Ryanair Boeing und doppelt so lange mit der Bahn weiter nach Zwolle.
In der schönen Stadt angekommen, wurde diese erst mal besichtigt und sich kurz in einer Frituur gestärkt.
Schließlich kam ich an einen weiteren Baukasten des niederländischen Fußballs an und war wie so meistens in diesem Land nicht besonders begeistert vom Ground.
Für mehr Euphorie sorgten aber die Heimfans, die eine Choreo präsentierten. Es wurden Blaue und Weiße Fahnen geschwenkt und ein Spruchband ausgerollt. Zu lesen war: OMGEVING VERTROUWD- GEBOREN EN GETOGEN (VERTRAUTE UMGEBUNG- GEBOREN UND AUFGEWACHSEN). Zwischen den beiden Sätzen waren die Gesichter von den zwei lokalen Rappern Rico & Sticks zu sehen.
Die Gäste aus Heerenveen konzentrierten sich mehr auf den Support. Schwenkfahnen wurden im Gegensatz zu der anderen Seite nicht eingesetzt.
Das Spiel war relativ unspektakulär. Zwar ging PEC früh durch Vente in Führung. In der 58. Minute gelang den Gästen aber der verdiente Ausgleich, was zugleich der Endstand war.
Nach dem Spiel noch kurz eine Frikandel aus dem Automaten geholt und schon ging es auf die Rückreise nach Schwechheim (fj)
3. Lig Grup 1 Yüzüncü Yıl Atatürk Stadyumu Zuschauer: 41.270
BURSA – Nach den Stationen Zypern/Nordzypern, Ägypten und Saudi-Arabien wurde es für den Landboten langsam Zeit, wieder Richtung Schwechheim aufzubrechen. Bei der Tourplanung kamen wir recht schnell auf Istanbul als Zwischenstation statt direkt von Riad den Rückflug anzutreten. Als sich dann noch ein Heimspiel von Bursaspor herauskristallisierte, drückten wir auf den Buchungsknopf.
Der ein oder andere dürfte die neue Euphorie um den Klub aus der Heimat des Iskender Kebap mitbekommen haben. Nach der Meisterschaft 2010 und weiteren sportlichen Erfolgen geriet Bursaspor später in finanzielle Nöte und sackte immer weiter ab. Im letzten Sommer folgte sogar der Abstieg in die vierte Liga und es musste ein Neuanfang her. Die Klubführung holte mit Pablo Batalla den Topscorer aus der Meistersaison als Trainer zurück.
Trotz des sportlichen Niedergangs halten die Fans ihren „grünen Krokodilen“ die Treue und kommen in Scharen zu den Heimspielen. Der Zuschauerschnitt liegt etwa bei 40.000, was für die vierte Liga aktuell wohl weltweit einmalig sein dürfte. Auch bei unserem Spiel gegen den kleinen Universitätsverein aus Eskişehir wurde diese Marke geknackt.
Wir kamen etwa zwei Stunden vor Anpfiff am Stadion an, in dem übrigens auch bei der Europameisterschaft 2032 gekickt wird. Allein die Fassade mit dem stilisierten Krokodil schockt einfach und auch von innen wirkt das Ganze sehr stimmig. Die Dachkonstruktion erinnert etwas an das Volksparkstadion in Schwechheim.
Was dann folgte, haute die Reisegruppe aus den Socken. Angepeitscht von Vorsängern auf jeder Tribüne zog das komplette Publikum mit und der Begriff Hexenkessel war hier wirklich mal angebracht. Die Fans auf der Gegengerade standen 90 Minuten und auch bei uns gegenüber der Hauptgruppe „Teksas“ war ordentlich was los. Die Gesänge kamen mitunter brachial laut rüber und die Mitmachquote blieb bis etwa zur 70. Minute sehr hoch.
Auch das Geschehen auf dem Rasen sorgte für beste Stimmung. Bursa ließ zunächst einige Chancen aus, ging dann aber doch kurz vor Pausenpfiff in Führung. Im zweiten Durchgang erhöhte Ozek per Elfmeter. Anadolu kam in der 79. Minute nochmal ran, aber in der Nachspielzeit bissen die Krokodile doppelt zu und siegten mit 4:1. Bursa steht souverän an der Tabellenspitze und dürfte im Sommer aufsteigen. Wir vom Landboten wünschen dem Verein weiterhin viel Erfolg und empfehlen allen Lesern einen Besuch bei den Krokos. Es lohnt sich! (hr)
13.02.2025 Saudi Pro League King Abdullah Sports City Zuschauer: 50.144
JEDDAH – Am gestrigen Tag erschien der Reisebericht über das ägyptische Gewusel. Der heutige Tag startete mit einer Uber-Fahrt vom Hotel zum Flughafen in Kairo. Die geplanten 3 Stunden als Puffer waren auch absolut notwendig, die Bordkarte am Schalter abgeholt und die unnötigen und nervtötenden Sicherheitskontrollen überstanden. Überall wird man kontrolliert und soll seinen Pass zeigen. Ich bin durch mit dem Land. Anstrengend, aber definitiv auch beeindruckend!
Von Kairo aus ging es nach Jeddah, das vorab gebuchte Visa kostet 102,50€ und ist ein Jahr gültig. Eventuell schafft man es in diesem Jahr nochmal das Land als Umsteigeort einzubauen, damit sich das Visa mehr lohnt. Die Einreise war wie erwartet sehr fix und organisiert. Ein wahrer Segen, wenn man einen Tag zuvor den Großstadtdschungel Kairo besiegt hat.
Der Abholpunkt von Uber am Airport läuft perfekt, innerhalb von 2-3 Minuten sitzen wir im Auto zur Unterkunft. Schnell eingecheckt und ab zum Essen. Endlich mal wieder ein Grillteller. Leckeres Fleisch gegrillt über Holzkohle schließt sich einfach in jedem Land in mein Herz. Die ideale Stärkung für einen schönen Fußballabend.
Das Stadion in Jeddah liegt weit vom Stadtzentrum entfernt. Für uns war es heute essentiell wichtig früh am Stadion zu sein, die Zuschauerzahl sagt viel aus. Ich schätze mal 80% der Besucher kommen heute mit dem eigenen Auto. Die Einwohner haben Lust auf Fußball, ob es besonders an Cristiano Ronaldo liegt weiß ich nicht. Im letzten Jahr habe ich CR7 schon im VAE gesehen im Rahmen seines Auswärtsspiels bei Al-Ain FC. Ein Spieler, der so viele Menschen und Fußballfans positiv beeindruckt. Faszinierend!
Vor dem Spiel wurde uns ein Beispiel für den aktuellen “modernen” Fußball gegeben. Eine Lasershow im ganzen Stadion und über dem Dach des Stadions. Für mich war es das erste Mal in dieser Form. Ich hoffe, wir bekommen solche Zustände nicht in unserem schönen Fußballland Deutschland.
Zum Einlaufen der Mannschaften präsentierten die Heimfans eine Zettel-Choreo, Weltklasse! Hier kann man definitiv von einer fehlerfreien Umsetzung sprechen, untermalt von einer sehr guten Stimmung machte dieser Auftritt eine Menge Spaß. Im Gästeblock ging eine Blockfahne herunter, meine Erwartungen wurden damit deutlich übertroffen. Die ersten 25 Minuten waren geprägt durch eine fantastische Stimmung der Heimfans, der Block auf der Gegengerade stimmte viele Lieder an und oft zog das ganze Stadion mit.
Der oben erwähnte CR7 tauchte in dem Spiel quasi komplett ab, seine Mannschaft spielte in der zweiten Halbzeit in Unterzahl. Er und sein Team gewannen aber dennoch mit 2:3, besonders durch eine sehenswerte Einzelaktion von Jhon Durán. Perfektes Solo und vorm Keeper eiskalt ins Tor geschoben. Ein sehr schöner Jubel mit vielen Emotionen, die gesamte Mannschaft lief in den Block der Al-Nassr Fans.
Nach dem Spiel dauerte es fast eine Stunde bis wir ein Uber in unsere Unterkunft fanden. Es gibt schlimmeres, am Ende hat es ja wie immer geklappt. Das Stadion wird bei der WM sicherlich ein Austragungsort sein, wir plädieren für eine bessere Infrastruktur. Alles in allem das beste Spiel der Tour bisher! (tp)
12.02.2025 Egyptian Premier League 30 June Stadium Zuschauer: 250
„DER PYRAMIDEN-DOPPLER“
KAIRO – Neulich durftet ihr bereits im Bericht von Kollege hd ausführlich über die Unwägbarkeiten beim Thema Tazkarti lesen. In dieser Woche verschlug es dann tp und mich nach Ägypten und auch wir durften unsere Erfahrung mit dem Chaos machen. Dazu später mehr.
Nach fünf Tagen auf Zypern mit tollen Grounds in beiden Teilen und opulenten Grilltellern ging es von Larnaca über Athen nach Kairo. Ursprünglich hatten wir eine neue spottbillige Verbindung mit unserer pink-blauen Lieblingsairline gebucht, welche allerdings kurzfristig in den April verlegt wurde. Landung um 01.50 statt entspannt um 19.00. Aber was solls, Hauptsache angekommen.
Nach einer kurzen Nacht führte unser erster Weg morgens zur Orange Filiale. Mit zehn Minuten Fußweg strategisch gut gewählt. Jetzt nur noch die Tazkarti abholen und ab zu den Pyramiden. Denkste. Vor Ort hieß es, der zuständige Mitarbeiter käme erst um 12.00 ins Büro. Top! Nach dem erfolglosen Abklappern anderer Stores kamen wir zurück und tatsächlich schlurfte der Kollege etwa um 12.45 rein. Das Drucken der Tazkarti und Eintrittskarte selbst dauerte dann keine 10 Minuten. This is Africa.
Erleichtert nahmen wir ein Uber Richtung Gizeh. Im gewohnt wilden Fahrstil touchierte unser Fahrer zweimal mit seinen Außenspiegeln. Völlig egal, Hand raus und Sorry. Wie erwartet war es vor Ort wuselig und natürlich schnackten einen die Pferdekutscher, Kamelreiter und Souvenirverkäufer an. Der Ton blieb aber respektvoll. Dennoch möchte ich mir nicht ausmalen, wie das Ganze in den Sommermonaten aussieht. Ich denke, über die Pyramiden und die Sphinx muss man nicht viel sagen. Einfach nur beeindruckend.
Von Gizeh ging es rüber in den Osten von Kairo zum 30 June Stadium. Hier kickt der ambitionierte Tabellenführer Pyramids FC. Angekommen am schwer bewachten Haupteingang schickten uns die Ordner einmal herum zu Gate 4, was bei dem riesigen Gelände nochmal den Schrittzähler in die Höhe trieb. Nach einer weiteren Ticketkontrolle standen wir schließlich im quasi leeren Stadion. Ein sinnloser Aufwand, der aber einmal mehr unterstreicht wie tot der ägyptische Vereinsfußball ist.
Die meisten Zuschauer waren Kinder aus der Jugend von Pyramids die mit Gesängen, Trommel und Trillerpfeife etwas Stimmung in die verstaubte Bude brachten. Auf dem Platz setzten sich die Gastgeber souverän durch, wenn denn mal der Ball rollte. Mehrfach unterbrach der VAR das Spiel und das teilweise ohne erkennbaren Grund. Bevor der Schiedsrichter zum Monitor lief, gab es gefühlt endlose Diskussionen. Trotzdem gab es nur sieben Minuten Nachspielzeit, worüber wir uns aber auch irgendwie freuten. So herzlich die Menschen in Ägypten auch sind, so unwillkommen ist der Stadionbesuch.
Nach dem Spiel brachte uns ein Uber zuverlässig zur Unterkunft und mit fast 30.000 Schritten auf der Uhr fielen wir müde ins Bett. (hr)
Guten Morgen oder გამარჯობა zur BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (36). Viel Content aus Asien in dieser Woche, diese Tendenz hat unsere Bilderbuchbude merklich beeinflusst. Der Landbote grüßt aus Georgien, besser gesagt aus: Gori. In der Geburtsstadt von Josef Stalin, gibt es ein Museum, das dem damaligen Staatschef der UdSSR gewidmet ist. Es gibt aber auch das Tengiz-Burjanadze-Stadion mit einem rundum gelungenen Ambiente. Zwischen Bergkette und der Festung „Goris-Ziche“ trägt der FC Dila Gori seine Heimspiele aus, in den letzten Jahren auch immer mal wieder auf europäischem Parkett. Abseits der Vereinsebene war das Stadion Austragungsort des U19-EM-Endspiels 2017. Lukas Nmecha schoss England vor 8 Jahren zum Titel und auch die deutsche U19 gastierte in der Vorrunde gegen Bulgarien in dem Stadion.
24.09.2023: Tengiz-Burjanadze-Stadion, Gori FC Dila Gori – FC Samgurali Tskhaltubo (2:0)
09.02.2025 First Division Alphamega Stadium Zuschauer: 1.500
LIMASSOL – Nach dem Bericht von (fj) vom Freitagsspiel in Gazimağusa besuchten wir am Samstag zudem noch das Nationalstadion in Nordzypern. Der Verein Değirmenlik SK spielt unter anderem im “Lefkoşa Atatürk Stadı”. Am Sonntag sollte für uns das letzte Spiel im Land anstehen, die zweite Herren von Mağusa Türk Gücü spielten zur frühen Anstoßzeit im “Mağusa Canbulat Stadyumu”. Das zweite sehenswerte Stadion der Stadt, gelegen direkt an einer großen Burg. Das Spiel galt als perfekter Start in den Tag. Von Maguša ging es erneut in Richtung Nikosia. Im Makareio Stadio sollte um 15:00 erneut der Ball rollen und somit fanden wir uns erneut auf Zypern ein. Das Spiel zwischen Iraklis Gerolakkou und APEA FC war geprägt von englischen Schmähgesängen, guter Unterhaltung und einer herumstreunenden Katze.
Nach dem Abpfiff des Kicks machten wir uns auf den Weg nach Limassol, der plötzlich eintreffende Regen fand kein Ende und die Insel wurde schnell geflutet von den heruntergekommenen Wassermassen. Perfekte Bedingungen für das dritte Spiel des Tages. Das im Jahr 2022 neu erbaute Stadion dient als moderner Gegensatz und bietet vielen Vereinen eine Heimat. Neben Aris tragen auch Apollon und AEL Limassol ihre Heimspiele im Stadion aus. Der Paphos FC spielt in der Arena zusätzlich ihre europäischen Heimspiele aus. Somit durfte aus Deutschland in dieser Saison der 1. FC Heidenheim hier spielen. Auch für uns ein großer Unterschied, das ganze Wochenende wurden nur alte und gammlige Buden besucht und mit dem Spiel das erste moderne Stadion auf Zypern.
Das Auto wurde pflegeleicht auf dem Stadionparkplatz geparkt, dieser war for free und somit freundlich für alle Sparfüchse. Die Frage bleibt, ist der Parkplatz nur für dieses Spiel aufgrund der Regenfälle kostenlos oder nicht? Der erste Blick im Inneren des Stadions fiel auf den Gästeblock, die Hintertortribüne wurde gut gefüllt und die Fans legten einen soliden Auftritt aufs Parkett. Der Gamechanger hierbei ist, einfach nichts zu erwarten und am Ende überrascht zu werden. Zypern liefert!
Auf der Heimseite wurde mit Hilfe von einem Saxophon, Trompeten und Trommeln für ein wenig Stimmung gesorgt. Die akustische Unterstützung wurde mit Cheerleadern auf der Gegengerade untermalt. Wer es braucht, auch das ist eben irgendwo der moderne Fußball im neu erbauten Stadion. Mir gefällt dann aber doch eher der normale, brachiale und spontane Support aus dem Gästeblock.
Nach dem Spiel suchten wir zuerst vergebens nach geöffneten Lokalitäten. Sonntagabend um 21:00, da wird es oft schwer, egal in welchem Land. Die Zeit meinte es am Tag nicht gut mit uns. Zwischen den Spielen was zu essen war nicht möglich. Nach drei gescheiterten Versuchen fuhren wir auf Gut Glück durch Limassol und siehe da einen geöffneten Schmier-Fraß-Laden. Dachten wir! Nach dem Festmahl grinsten die Gesichter der Reisegruppe, lecker gegrilltes Souvlaki, Salat und reichlich Pommes für wenig Geld. Absolut perfekt! Falls jemand mal in Limassol sein sollte: Γύρος Σταύρος ο Σαλονικιός. Google Maps aktivieren und guten Appetit! (tp)
08.02.2025 Thai League 2 700th Anniversary Stadium Zuschauer: 754
CHIANG MAI- Nach einer sehr erholsamen Zeit inklusive Sonnenbrand ging es am Freitag gegen 08.30 Uhr aus Koh Samui mit Bangkok Airways in den Norden nach Chiang Mai. Die zweitgrößte Stadt des Landes ist bekannt für seine Elefanten. An jedem Tempel befinden sich auch mehrere Elefantenskulpturen und an jeder Ecke kann man das Nationalbier Chang, welches überbesetzt Elefant heißt, trinken. Wenn man schon hier oben ist, ist es auch Pflicht lebendige Elefanten zu sehen. Somit ging es Samstag Morgen in den Dschungel zu einer Auffangstation für Elefanten. Hier werden gerettete Elefanten aus dem Urwald oder auch aus einem Zirkus wieder aufgepeppelt. Manch einer bleibt auch ein bisschen länger hier. Die älteste Dame wiegt ca. 4 Tonnen und genießt schon 35 Jahre lang das treiben in der Station und bekommt täglich um die 400 Kilogramm Essen, um vor der Nachtruhe satt zu sein. „Eat, sleep, repeat“ passt perfekt in das Leben dieser Tiere.
Nach einem sehr schönen Vormittag im Dschungel fuhren wir rechtzeitig mit Grab raus zum Stadion. Da an dem Wochenende das Flowers Festival stattfand, waren viele Straßen gesperrt, wodurch man ein bisschen mehr Zeit einplanen musste. Unser Fahrer brachte uns souverän eine Stunde vor Anpfiff zum Stadion, wo es Karten für 100 Baht gab. Direkt daneben wurde ein mobiler Verkaufsstand aufgebaut, die einen mit Trikots für 540 Baht, umgerechnet 15,37 Euro lockten. Nachdem mir in Tokyo ein Pullover in Größe L zu Groß war, bin ich nun im Besitz eines 4XL Trikots. Gibt es für Klamotten eigentlich keine Norm mehr? Zufrieden gingen wir mit Speis und Trank ins Stadion und wurden sofort von einem weiteren Gast ausfindig gemacht. „Hallo, ich habe gehört ihr sprecht Deutsch“. Nichtmal im Norden von Thailand in der zweiten Liga ist man sicher von Deutschen? Dies kann manchmal echt nervtötend sein, aber diesmal war das Zusammenkommen ein echter Glücksgriff. Denn das Spiel war absolut scheußlich und wir konnten froh sein, dass der Gastgeber ein bisschen gegen den Ball treten konnte und dadurch ein Tor machte. Der Gegner Trat fuhr 1000 Kilometer mit dem Bus hier hoch und strahlte nicht den Hauch von Torgefahr aus. Das nette Gespräch lenkte nicht nur vom Grottenkick ab, sondern der bayrische Kollege gab uns viele Tipps mit auf dem Weg und erzählte uns von seiner Auswanderung nach Thailand. Einfach so auswandern und dann noch ehrlich bei den Behörden sein ist nämlich nicht ganz so einfach und wenn man nicht alle zwei Monate einen Visarun machen will, muss man ganz tief in die Tasche greifen, um hier Leben zu dürfen. Und egal wie viel man bezahlt, oder was für ein toller Hengst man auch sein kann, wenn die Behörden dich nicht mögen, biste hier schneller raus, als RB Leipzig aus der aktuellen Champions League.
Gegen 20 Uhr verabschiedete sich unser Tighlander auf dem Roller und wir durften mit den restlichen nicht Thailänder auf ein Grab Taxi warten, die heute nicht wirklich große Lust hatten aus der Stadt heraus zu fahren. Wenig Motivation hatten auch die einheimischen Leute ins Stadion zu kommen, da das Flowers Festival wohl interessanter war.
Somit verpassten die Thais nicht nur ein schnödes 1:0, sondern auch den Besuch in einem wunderschönen Stadion mit gleich vier Ultragruppen, die sich auf den Tod nicht abkönnen. Die Gruppen verteilen sich im Rund auf die unüberdachten Platzen und machten mit ihren zahlreichen Trommeln sehr viel Lärm. Auf der überdachten Haupttribüne saßen eigentlich auch nur die Einlaufkinder, inklusive Eltern und die Vereinsverantwortliche. Bei 30 Grad muss ich persönlich nicht unterm Dach sitzen, wenn sich da die Luft staut. Dazu konnten sie das Bergpanorama im Hintergrund auch nicht anschauen und mussten dazu noch mehr Geld bezahlen. Da bleibt der Groundhopper doch lieber im unüberdachten Bereich. Am Ende gibt es eigentlich noch zwei Fragen zu klären. Warum steht hier so eine Große Schüssel herum und warum heißt das Stadion 700th Anniversary Stadium? Das Stadion wurde 700 Jahre nach der Gründung Chiang Mais für eine Südostasien Meisterschaft gebaut. Ende der Durchsage. (mb)
Mağusa Türk Gücü – Tremeşeli H. Dumlupınar TSK – 1:0
„MIT HUPKONZERT ZUM DERBYSIEG“
07.02.2025 Dr. Fazil Küçük Stadyumŭ AKSA Süper Lig Zuschauer: ca. 650
FAMAGUSTA – Nach der Ankunft am Vortag führte uns der Mietwagen in den nördlichen Teil von Zypern nach Famagusta.
Den Tag nutzten wir, um uns die Stadt anzuschauen und eine Kleinigkeit in einem Grill zu essen. Besonders sehenswert war die seit 1974 abgeriegelte Geisterstadt in Famagusta. Damals war es das Urlaubsparadies für die Einwohner von Zypern. Heute ist es eine von der türkischen Armee besetzte, umzäunte und abgesperrte Zone, die nicht betreten werden darf. Zahlreiche Schilder machen darauf aufmerksam.
Zeit für Fußball wurde es dann am Abend im Dr. Fazil Küçük Stadyumŭ. Dieses befindet sich ganz in der Nähe vom Sperrbezirk und ist mit einer kleinen Tribüne ausgestattet. Außerdem gab es die Möglichkeit das Stadiongelände mit dem eigenen PKW zu befahren und von dort aus das Spiel zu verfolgen. Diese Gelegenheit nutzte auch ein LKW Fahrer, der mit einem Hupkonzert sein Team unterstützte. Denn bei dem heutigen Spiel handelte es sich um ein Stadtderby, weshalb das Stadion heute besonders gut gefüllt war.
Die Zuschauer sahen nicht nur ein intensives, ausgeglichenes Spiel, sie nutzten auch das attraktive Catering. Neben Mais wurde auch Dürüm von einem Drehspieß verkauft. Wir entschieden uns für einen warmen Tee, da es am Abend ziemlich abgekühlt war. Andere nutzten einen Feuerkorb, um sich aufzuwärmen und wieder andere erwärmten sich mit alkoholischen Mischgetränken.
Das Spiel endete mit 1:0 für Türk Gücü, da der Spieler Emre Özsin in der 80. Spielminute noch den Siegtreffer erzielen konnte. Daran änderte auch die Rote Karte vom Türkgücü Spieler UFUK ŞİMŞEK in der 85. Minute nichts mehr.
Somit machten wir uns mit einem neuen Länderpunkt zufrieden auf den Weg zur Unterkunft. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir den LKW Fahrer. Nachdem er wenige Minuten zuvor noch den Derbysieg gefeiert hatte, gab es nun eine kleine Auseinandersetzung im Straßenverkehr mit einem Fahrer, der einfach nicht weiterfahren wollte. Nach einer intensiven Diskussion endete der Streit wenig später und die Reisegruppe ließ in dem gemütlichen Airbnb den Abend mit ein paar Kaltgetränken ausklingen. (fj)
01.02.2025 Oman Professional League Al-Rustaq Sports Complex Zuschauer: 60
ASH SHIBIKA – Im Februar 2024 sollte es auf einer zehntätigen Tour im nahen Osten in den Oman gehen. Wizz Air servierte Flüge für 15 Euro vom Abu Dhabi nach Maskat und auch die Liga war passend terminiert. Und dann kam doch alles anders. Der Fußballverband schmiss den Spielplan um und setzte das Wochenende die Liga aus und schob dafür das Halbfinale des Pokals ein. Die Spiele in und um Maskat waren verschwunden und ohne den Länderpunkt zu machen, war es unnötig den Flug anzutreten. Trotzdem stellte sich eine Lösung für das Problem „Länderpunkt“ heraus. Der Al-Nahda Club bekam ein Heimspiel und dessen Stadion liegt im omanischen Part der Stadt Al-Ain. Wir haben das Visum beantragt und wollten über die Grenze, kamen aber nicht rüber, weil wir kein Auto hatten, welches in den Oman fahren durfte. Dazu gab es zu der Zeit Spannungen zwischen VAE und dem Oman, weswegen der Fußübergang gesperrt wurde. Selbst die Taxen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten durften uns nicht rüber bringen. Drei Stunden später gaben wir es dann auf und fuhren zurück nach Dubai.
Ein Jahr später kam es zum nächsten Versuch. Auf unserer Reise nach Thailand hatten wir einen 16-stündigen Layover in Maskat. Ohne Hoffnung auf ein passendes Spiel checkte ich immer wieder die Verbandsseite auf „X“ und siehe da wir hatten Glück. Zwei Spiele in der ersten Liga finden am Samstag statt. Eins direkt in Maskat und eins 100 Kilometer entfernt. Das Spiel in der Landeshauptstadt wurde natürlich so gelegt, dass wir es nicht mehr schaffen würden unseren Flieger zu kriegen. Somit blieb nur noch die Option ins 100 Kilometer entfernte Ash Shibika zu fahren.
Das Prozedere „E-Visa“ ging von vorne los und diesmal lehnten sie zwei Passbilder meiner Frau ab, obwohl diese den Regeln entsprachen. Nach Kontakt mit dem Support klappte dann der dritte Versuch und wir hatten tatsächlich das Visum für den Tag. Nach all der Scheiße lief mit Oman Air, der Einreisekontrolle und der Mietwagenfirma alles glatt. Um kurz nach sechs saßen wir schon im Auto und mussten zwischendurch tatsächlich Rast machen, weil die Läden für die erste Nahrungsaufnahme noch zu hatten. Im weiteren Verlauf des Tages fuhren wir alle interessanten Spots an und genossen eine Fleischplatte mit Plastikgeschirr und Strohhalme.
Sehr zeitig fuhren wir aus der Mall of Oman Richtung absolutes Nichts. Nach rund 96 Kilometern, kurz vorm Stadion kam Google Maps dann völlig durcheinander und lotste uns viermal falsch. Wir sollten von der Autobahn runterfahren, obwohl es nichtmal Abfahrten gab und einmal sollten wir über die Steinwüste abfahren. Irgendwann stand das Schild „Stadion“ auf der Autobahn, wir folgten diesem und kamen dann auf dem leeren Parkplatz 20 Minuten vor Anpfiff an. Da hier keine Menschenseele war, liefen wir ums Stadion herum, damit wir hier auch nicht den falschen Eingang erwischen und noch Probleme kriegen. Irgendwann sahen wir einen indischen Gastarbeiter, der uns fragte, ob wir Fans der Heimmannschaft sind. Völlig verdutzt reagierte er als wir sagten: „Only for Football“.
Der Schein von außen trügte nicht, denn auch im Stadion verirrte sich fast keiner. Die Jungmannschaft aus Khaburah saß geschlossen beieinander und sonst verirrten sich ein paar neutrale Leute in Stadion, die versprenkelt im Rund Platz nahmen. Dazu gönnten sich ein paar Scheichs diesen wahrhaftigen Klassiker der Trostlosigkeit. Ab der ersten Minute wussten wir auch, warum sich kein Mensch für dieses Spiel interessiert. Es trafen sich 22 Kreisliga Kicker, die einem Profifußball Status haben. Natürlich haben die beiden Teams es auch nicht hinbekommen ein Tor zu schießen. Selbst der Schuss aufs leere Tor ging an den Pfosten und ein katastrophaler Rückpass konnte auf der Linie gerettet werden. Wer unter 40 Jahre alt ist, kein Problem mit Alkoholverbot hat und ein bisschen Kicken kann, kann im Oman Profifußballer werden. Sowas schwaches habe ich in der ersten Liga noch nicht gesehen und ich habe den Länderpunkt Taiwan und San Marino mit der lokalen 1. Liga gemacht.
Somit verließen wir das Stadion und das Land torlos. Warum hier mitten im nichts ein Stadion für 17.000 Zuschauer steht, wissen wahrscheinlich nur die paar Leute in den weißen Gewändern. Wer die Stadionarchitektur gerne sehen will, aber es nicht in den Oman schafft, der kann auch nach Kuwait, Katar oder in die Vereinigte Arabische Emiraten reisen, da stehen exakt die gleichen Buden.
Keine Stunde nach Abpfiff gaben wir das Auto ab, überholten eine Menge Inder an der Ausreisekontrolle, da diese es nicht peilten, dass es mehrere Schalter gab und keine 10 Minuten später warteten wir auf den Oman Air Flieger, der uns einen sehr guten Flug bescherte. Diese Fluggesellschaft kann ich nur empfehlen. Am Ende kackt die Ente und ich habe meinen Seelenfrieden gefunden. Oman, ich habe fertig. (mb).
22.11.2024 Cambodian Premier League Life FC Stadium Sihanoukville Zuschauer: 873
SIHANOUKVILLE – Nachdem man am ersten Tag in Kambodscha die tatsächlich coole Hauptstadt Phnom Penh erkundete und diverse Sehenswürdigkeiten per Pedes und Tuk Tuk abgeklapperte, sollte an Tag 2 endlich auch der Ball rollen. Auf dem Programm stand ein Tagesausflug nach Sihanoukville, wo am Abend in der Cambodian Premier League gespielt werden sollte.
Los ging es im Morgengrauen mit einem VET-Transporter und die dreistündige Fahrt verging auch dank meiner Begleitung aus der Sektion Allesfahrer Selangor wie im Flug. Ich liebe diese Roadtrips unter Einheimischen und den damit einhergehenden tieferen Einblick ins Land. Um 9 Uhr wurden wir dann im Busbahnhof von Sihanoukville ausgespuckt und hatten etwa neun Stunden Zeit die Stadt zu erkunden. Viele nutzen diesen Ort nur, um auf die vorgelagerten Inseln zu gelangen. Aus dem Hafen fahren sämtliche Fähren ab und die meisten Touristen verweilen nicht länger als einen Tag.
Dass es hier mal einen anderen Anspruch gab, erkennt man deutlich an den diversen nicht fertig gestellten Rohbauten und gleichzeitig leerstehenden Häusern und Hotels. Teilweise gleicht der Ort einer nur von Affen bevölkerten Geisterstadt. Die chinesische Vision für eine Art Las Vegas ging wohl nicht auf. Nachdem wir dann eine Weile an einem tatsächlich schönem Strand chillten, stand die Nahrungsaufnahme auf dem Programm und wir entschieden uns für ein kambodschanisches Barbecue. Tatsächlich sehr lecker. Allerdings musste man darüber hinwegschauen, dass auch reichlich Kakerlaken und Ratten in den Laden einkehrten.
Im Anschluss besichtigten wir noch den Buddha-Tempel und schon ging es zum Ground. Das Stadion auf dem Universitätsgelände ist schon ein Hingucker und auf drei Seiten gibt es hier relevanten Ausbau. Top Länderpunkt! Auch überraschend, wie gut das Ganze besucht war. Über 800 Zuschauer wollten die Mannschaft vom vollkommen unbekannten deutschen Trainer Jörg Steinebrunner sehen. Dessen Vita liest sich aufgrund seiner vielen exotischen Stationen übrigens traumhaft.
Zu Gast war heute das Team vom Ministry of Interior, welches -Überraschung- nicht von Fans begleitet wurde. Ein zähes Spiel endete mit einer Punkteteilung. Leider hatten wir nach dem Spiel keine Zeit mehr für einen kleinen Schnack mit dem Jörg. Wir mussten umgehend zum Busterminal, um die letzte Verbindung nach Phnom Penh zu bekommen. Diesmal entschieden wir uns für den Hotelbus. Einfach nur eine geile Erfindung, denn man absolviert die komplette Fahrt im Liegen und das ist gerade für längere Strecken über Nacht absolut zu empfehlen. Das gleiche Transportmittel wählten wir ein paar Tage später erneut zur Tempelanlage Angkor Wat und sparten damit eine Hotelnacht und viel Zeit. Lifehack: nehmt euch lange Klamotten mit! Die Busse werden von der Aircondition so hart runter gekühlt, dass man sonst schon etwas grumpy werden kann. 😉 Ansonsten absolute Empfehlung. Nach fünf Stunden erholsamer Fahrt erreichten wir auch schon wieder vollkommen zufrieden die Hauptstadt. (Gastbeitrag von CvS)
MAGDEBURG – Generalabsagen haben auch was Gutes. Als am Vorabend absehbar war, dass der Berliner Verband allen Spielen am Wochenende einen Riegel vorschieben wird, beschäftigte man sich mit Alternativen. Für das Zweitliga-Topspiel in Magdeburg gab es noch vereinzelt Karten in der Wiederverkaufsbörse und am Plan B gab es schnell keine Zweifel mehr. Block U statt Kunstrasenplatz an der Schildhornstraße, Magdeburg statt Polar Pinguin. Am Knotenpunkt Wittenberge bestieg man einfach die Bahn Richtung Sachsen-Anhalt und fuhr nicht in die Hauptstadt weiter – schon war das Ding geritzt.
Vom Hauptbahnhof wählte man bei eisigen Temperaturen den Fußweg zum Heinz-Krügel-Stadion und am Spielort angekommen, fing es sogar leicht an zu schneien. Beim ersten Blick auf Block U fiel sofort eine vorbereitete Choreo auf und gespannt wurden die wenigen Minuten bis zum Anpfiff abgewartet. Tatsächlich zog die Kurve zwei riesige Blockfahnen mit der Aufschrift „Original Clubfan“ und „Original Ultra“ hoch, untermalt mit Blinkern und Rauchtöpfen. Hinzu gesellte sich der bekannte, aber stimmgewaltige Support, der auch einige Male das ganze Stadion mitnehmen konnte. Von Köln? Nix.
Es sollte der Abend der Magdeburger werden. Nach kurzen Drangphasen erwiesen sich die Gäste auf dem Rasen zwar als seriösere Mannschaft, doch bis auf einen Pfostentreffer kurz vor der Pause musste man ein brotloses Fazit hinter den Bemühungen der Kölner setzen. Nach dem Seitenwechsel erneut viel Tifo im Block U. Der erste Heimsieg der Saison war fällig. Doch das Spiel pendelte sich auf ein 0:0 ein. Der FCM mit viel zu wenig Wucht nach vorn, die Geißbockelf zwar spielbestimmend, aber nun kam man gar nicht mehr vor das Tor.
Es sollte eine Standard-Situation sein, die Block U eskalieren ließ. Ausgerechnet Abwehrspieler Daniel Heber, der am Spieltag zuvor noch erheblichen Anteil an der bitteren 3:4-Heimniederlage gegen Nürnberg hatte, traf per Kopf nach einem Freistoß. Kurze Zeit später dann endlich mal ein Konter wie aus dem Lehrbuch und die Vorentscheidung. Teile des Publikums konnte es gar nicht glauben. Als Köln nochmal alles nach vorne warf, fiel per anspruchsvoller Direkt-Abnahme sogar noch der dritte Treffer. Nach dem Spiel sah man hinter der Gegentribüne Leuchtspur und Feuerwerk, was man zunächst als Siegesfeier einordnete, stellte sich als handfeste Auseinandersetzung zwischen den Fanszenen heraus. Ersten Quellen zufolge, soll dies den Triumph der Gastgeber aber nicht geschmälert haben…
Unglaublich: Der erste Magdeburger Heimsieg der Saison, spät im Februar und das gegen den aktuellen Tabellenführer, dazu der Sprung auf den Relegationsplatz. Ganz viel Liebe am Valentinstag in die Elbstadt – vielleicht wird es am Ende ja wirklich noch eine historische Saison. (mm)
Guten Morgen und bonjour zur BILDERBUCHBUDE DER WOCHE! In der 35. Ausgabe dieser Reihe begrüßen wir heute einen belgischen Superstar. Die Rede ist vom „Stade du Tivoli“ in La Louvière. Der Verein mit seinem Stadion ist seit einiger Zeit in aller Munde. Einerseits sorgt die stimmungsvolle Fanszene fast jede Woche für bunte Bilder, andererseits hat sich der Verein aus den Niederungen des belgischen Amateurfußballs bis in den Aufstiegskampf der zweiten Liga hochgekämpft.
Und in dem Tempo soll es auch weitergehen: Direkt neben dem alten Stadion entsteht nämlich eine neue Arena. Lifehack vom letzten Sonntag: Wir verwetten drei Gulden darauf, dass der „Nouveau Tivoli“ in diesem Jahr nicht mehr fertig wird. Je länger in der alten Bude gespielt wird, desto besser. Der alte „Tivoli“ sieht auf Bildern zwar recht gut sortiert aus, aber das täuscht. Drei von vier Dächern wurden mal erneuert und eine andere Gegengerade aufgestellt. Insgesamt ist der Ground aber überzogen mit einer fetten Schicht Patina – und sowas müssen sich neue Arenen ja bekanntlich erst verdienen.
02.02.2025 Thai League 1 Thammasat Stadium Zuschauer: 1.299
BANGKOK – Im Sommer 2023 kamen wir auf einer mehrwöchigen Südostasienreise zum ersten Mal in den Genuß von Thailand. In den sechs Tagen auf Phuket lernten wir die Vorzüge des Landes kennen, nur der Länderpunkt konnte leider nicht eingesammelt werden, da in der Zeit Sommerpause war. Uns war aber klar, dass wir zeitnah wieder nach Thailand kommen.
Somit ging es Freitag von Berlin, über Rom und Maskat nach Bangkok für unter 500 Euro (inklusive Rückflug). Oman Air ließ sich nicht lumpen und lockte zum Start ihrer Eroberung des europäischen Luftraum mit Dumpingpreisen. In Bangkok verweilten wir erstmal nur 24 Stunden, weil es noch weiter nach Koh Samui gingen soll. Der Spielplan meinte es gut mit uns und servierte dieses Spiel am Sonntag Abend um 18 Uhr.
Obwohl das ausgewählte Hotel direkt am Airport liegt und das Stadion 60 Kilometer entfernt ist, konnten wir ein Grab Taxi für entspannte 14 Euro buchen. Damit kommt man in Schwechheim nichtmal zum nächsten Tante Emma Laden. Pünktlich lieferte der Fahrer uns ab und für faire 100 Baht (2,86 Euro) bekamen wir ein Schwarz-Weiß Print-at-Home Ticket. Bei den Temperaturen von 32 Grad bekamen wir ein bisschen Appetit und sehr viel Durst. Für umgerechnet fünf Euro bekamen wir zwei Wassermelonen Smoothies, eine Portion Fleisch mit Reis und sau scharfer Sauce plus süße Popcorn. Wo kriegt man bitte auf der Welt noch so günstige Leckereien im Stadion? Die Stadionpreise sind hier in dieser Region einfach ein Traum für jeden Groundhopper und Aussteiger.
Um kurz vor 18 Uhr kamen die Spieler raus und vorm Anpfiff lief die Nationalhymne. Alle Spieler und Zuschauer stellten sich in Richtung Leinwand, denn dort präsentierten sie uns ein Bild des Königs von Thailand. Stellt euch mal vor, in Deutschland würden sie Olaf Scholz zeigen. Da würde der Großteil lachen oder pfeifen. Die Fans fingen nach der Hymne an zu trommeln und dann konnte es los gehen. Bangkok United kam relativ gut rein und konnte verdient in Führung gehen. Die Gäste wurden zum Ende der Halbzeit immer besser und erzielten meiner Meinung nach aus klaren Abseits den Ausgleich. Gibt es hier tatsächlich keinen VAR? In der zweiten Hälfte übernahm der Gastgeber wieder das Geschehen und gewann die Partie am Ende verdient mit 2:1.
Das Ergebnis erfreute natürlich den anwesenden Mitmachmob, der während des Spiels immer Größer wurde. Am Anfang hatten sie gefühlt mehr Trommeln als Leute, aber am Ende sah es ganz ordentlich aus. Wahrscheinlich hätte jeder der will auch an die Trommel gehen können. Also wer mal im Stadion trommeln will, kann das in Thailand unbeschwert tun.
Der Großteil der Zuschauer saß auf der Gegengerade. Warum die Haupttribüne mit den gleichen Sitzschalen und der gleichen Sicht teurer ist, weiß hier wahrscheinlich keiner. Im Allgemeinen verteilen sich die Zuschauer auf die Längsseiten im runden Stadion. Einzig die Gäste sitzen in der Kurve und eine versprenkelte Ultra Gruppierung mit elf Leuten auch. Das Stadion ist zwar schon ein bisschen in die Jahre gekommen, hat aber Charme und ist sehenswert. Die Laufbahn und die Sprunggrube sind so in die Jahre gekommen, da wird wahrscheinlich noch nicht Mal mehr drauf trainiert.
Dies war ein schöner Länderpunkt und ein toller Start in eine zweiwöchige Thailand Reise. Mir gefällt es hier und der ein oder andere Ground wird bestimmt noch gekreuzt. (mb)
NIJMEGEN – Quer durch den Wald geht es zur Heimstätte der NEC Nijmegen. Plötzlich steht man vor einem rot-grün beleuchteten Gebäude und sieht – bis auf die Flutlichter – trotzdem nicht sehr viel.
Das Stadion des Ehrendivsionärs ist in eine Senke gebaut oder besser gesagt: gegraben worden. Woher der Spitzname für die Spielstätte rührt: „De Bloodkoel“. Zu Deutsch: Die Blutkuhle. Kurz vor dem 2. Weltkrieg Ende der 1930er-Jahre sah sich die Stadt Nijmegen genötigt auf den Zug der immer beliebteren Massensportveranstaltungen aufzuspringen und stellte den Vereinen in der Stadt das Goffertstadion zur Verfügung. Weshalb bei diesem Bau keine Maschinen für den Erdaushub zum Einsatz kamen und bei den schweren Arbeiten mit Spitzhacke und Schaufel am Ende Blut an den Händen der Arbeiter klebte, ist nicht überliefert.
2021 machte der Bau zuletzt Schlagzeilen, als nach Jahren in der Zweitklassigkeit für NEC in der Eredivisie endlich wieder das „Gelderse Derby“ anstand und bei den Gästen von Vitesse Arnheim beim Torjubel die Betonkonstruktion unter den Füßen nachgab. Verletzte gab es zum Glück nicht. Der Schaden ist längst behoben. Das Stadion ist ein klassischer All-Seater aus einem Guss, doch die Lage beeindruckt und irgendwie ist der Ort simpel und gut strukturiert erbaut. Die Flutlichter erstrahlen über dem „de Goffert“, das dünne Blechdach reflektiert den Schall.
An diesem 21. Spieltag stand das Prestigeduell gegen den Meister aus Eindhoven auf dem Programm. Seit dem Wiederaufstieg von Nijmegen hatte es einige Highlights gegeben, unter anderen der 3:1-Heimsieg gegen die PSV letztes Jahr. Dieser Sieg bedeutete für die Gäste die einzige Niederlage der ganzen Saison, am Ende stand für NEC der 6. Rang – die zweitbeste Platzierung der Vereinsgeschichte. In diesem Jahr spielen die Gastgeber eine mäßige Saison im unteren Mittelfeld.
Zunächst sah es an diesem Samstag-Abend nach einer Trendwende aus. Nachdem der PSV-Block die Partie mit etwas Pyro einläutete, spielte Nijmegen munter nach vorne, versteckte sich nicht und vergab einige Einschussmöglichkeiten. Eindhoven kam schwer in die Gänge. Zur Pause hätten die Gelderländer führen müssen. Stattdessen kam PSV mit Rückenwind und spielerischer Qualität aus der Pause und ging zügig in Führung. Ein zunehmend kleinlicher Schiedsrichter erzürnte in der Folge das Publikum, das für holländische Verhältnisse durchweg nach „Fußball“ aussah. Ein wiederholter Freistoß sorgte dann nach einem Querschläger für den überraschenden Ausgleich. Der Meister kam allerdings sofort zurück und erhöhte innerhalb von drei Minuten durch Saibari und Bakayoko komfortabel auf 3:1.
In 99% der Fälle spielt eine so gute und erfahrene Mannschaft wie Eindhoven das Ding dann gewohnt runter. Doch irgendwas an diesem Abend war anders. Vielleicht ja doch die Trendwende? Eine viel zu kurze Rückgabe auf den PSV-Torwart ersprintete der NEC-Stürmer und plötzlich stand es in der Schlussminute nur noch 2:3. In diesem Augenblick wurden 6 Minuten Nachspielzeit durch den 4. Offiziellen angezeigt. Das Publikum roch Lunte und egal ob PSV im letzten Jahr 29 von 34 Spielen gewonnen hatte – in Nijmegen hatten sie verkackt. Das Drehbuch sah einen Eckstoß in der letzten Minute vor. Und zum dritten Mal legte sich der unbesiegbare Meister das Ei quasi selbst ins Nest. Diesmal sprang der Keeper unter dem Ball durch.
Abpfiff und die freudetrunkenen Gesänge der NEC-Fans waberten noch eine Stunde später durch den Wald. Hier klebt schon lange kein Blut mehr an den Händen, aber wenn Eindhoven zu Gast ist, liegt das Glück in der Luft. (mm)
02.02.2025 Super League Swissporarena Zuschauer: 14.360
„WÖSSE, WOMER ÄNEGHÖRT. SIT 1901“
LUZERN – Ich möchte unsere Leser nicht langweilen, aber auch für diesen Bericht nutzte ich die Auswärtsfahrt des eigenen Vereins für einen Ausflug in ein Nachbarland. Darüber hinaus konnte ich eine offene Rechnung mit Luzern begleichen, aber dazu später mehr.
Mit der Terminierung von Bayern-Holstein am Samstag und Luzern-St. Gallen am Sonntag waren die Würfel gefallen. Obendrein ließ sich die Tour mit einem Kundentermin in der bayrischen Landeshauptstadt verbinden, was die Kosten enorm drückte. Danke Chef!
Nach Erledigung der Pflicht traf man sich am Freitagabend im Augustinerkeller und läutete bei zivilen Preisen für Speis und Trank zünftig das Wochenende ein. Leicht verkatert ging es am Samstag erneut vom Augustinerkeller zur Arena nach Fröttmaning, wo sich Holstein unterm Strich respektabel schlug. Wer weiß, ohne die mal wieder gnadenlos bestraften Fehler wäre vielleicht noch mehr drin gewesen.
Am Sonntagmorgen in der Früh klingelte dann der Wecker erbarmungslos. Aber es nützt ja nichts, denn mit der Schweiz lockte eines meiner Lieblingsländer. Die SBB lieferte wie immer ab und überpünktlich erreichte ich Luzern. Mein zweiter Aufenthalt hier, denn vor über drei Jahren wollte ich den FCL in der Conference League gegen Feyenoord sehen. Auch damals in Verbindung mit der Arbeit, aber aufgrund der Covid-Auflagen kam ich partout nicht an ein Ticket ran.
Das war diesmal kein Problem und der Gegner hieß St. Gallen. Über die letzten Jahre hat sich doch eine innige Feindschaft mit den Ostschweizern entwickelt und die war schon vor Anpfiff spürbar. Die Sympathiebekundungen Richtung Gästeblock kamen brachial laut rüber, fanden aber auch entsprechende Erwiderung.
Es war also alles angerichtet und „Lozärn“ zeigte mit Einlauf der Mannschaften eine Choreographie mit dem Jahr der Vereinsgründung. Eingerahmt wurden die großen Zahlen von blau-weißen Fahnen über den gesamten Sektor sowie entsprechenden Rauchtöpfen. Auf der anderen Seite blieb ein (Pyro)intro aus, stattdessen protestierte der Espenblock gegen den Einsatz von Gummigeschossen und die Sprechchöre bekamen durchaus Unterstützung von der Heimseite.
Auf dem Platz setzte „Sangallä“ zunächst die Akzente, auch wenn dabei kaum klare Torchancen heraussprangen. Wie so oft im Fußball machte es der Gegner besser und Grbic ließ in der 40. Minute die Allmend zum ersten Mal beben. Einzelne Fackeln ploppten und mit der Führung ging es auch in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel spielten beide Teams mit offenem Visier. Hüben wie drüben ergaben sich gute Tormöglichkeiten, die aber ungenutzt blieben. Auf den Rängen zog die Heimkurve über die 90 Minuten durch, bei den Gästen fiel der Support mit zunehmender Dauer ab. Allerdings muss ich anmerken, dass St. Gallen erst vor wenigen Tagen noch 50 Stadionverbote wegen Vorfällen in der Conference League verteilte. Unter diesen Voraussetzungen war der Auftritt absolut in Ordnung.
Fünf Minuten vor dem Ende machte Owusu den Deckel endgültig drauf. Völlige Ekstase bei den Gastgebern und die letzten Pyrovorräte mussten dran glauben. Auf und neben dem Platz wurden meine Erwartungen mal wieder erfüllt und erneut kann ich festhalten: die Schweizer Liga lohnt sich auch abseits der großen Fanszenen aus Basel und Zürich. (hr)
29.01.2025 Estadi Olímpic Lluís Companys UEFA Champions League Zuschauer: 42.728
BARCELONA – Das Olympiastadion in Barcelona, auserwählt als Übergangsstation für den glorreichen Verein. Das Camp Nou befindet sich aktuell im Umbau und soll nach Fertigstellung noch größer werden. Das Ausweichstadion verbinde ich auch mit persönlichen Missgeschicken. Im Januar 2024 buchte ich mir ein Wochenende in Barcelona inklusive Spielbesuch vom FC Barcelona. Das angesetzte Ligaspiel wurde aufgrund des spanischen Pokalfinals verlegt, mein geplantes Wochenende in Barcelona also absolut für die Tonne. Die gebuchten Flüge sollten nicht verfallen, die spanische Liga setzte an einem Wochenende beide Vereine aus Sevilla zuhause an. Die Chance sollte ich nutzen. Dachte ich! Aufgrund von Flugverspätungen aus Hamburg nach Barcelona, verpasste ich meinen Anschlussflug in Barcelona und auch der Plan ging in die Mülltonne. Die beiden Flüge Barcelona-Sevilla, der Mietwagen und die Hotelübernachtungen wurden quasi verschenkt. Spontan einen neuen Flug zu buchen sollte die Kosten nur noch mehr in die Höhe treiben. Was blieb, war ein Wochenende in Barcelona zu verbringen mit unterklassigen Fußball, es geht aber auch schlimmer. Besonders der Besuch bei Sant-Andreu blieb bis heute positiv in Erinnerung.
Neues Jahr, neues Glück. Dieses Mal sollte es der Mittwochs-Flug von Hamburg nach Barcelona sein und nächsten Tag zurück. Damit war ich fein, somit kein großer Aufwand und das Stadion kann besucht werden. Die spanische Airline “Vueling” dachte sich mal wieder einen Spaß zu erlauben und verschob den Rückflug auf Donnerstag 17:00 Uhr. Damit muss ich mir leider frei nehmen, also wurde die Tour erneut umgeplant. Aus einen Tag mache ich einfach zwei Tage frei und bleibe über das Wochenende in der spanischen und portugiesischen Sonne. Klingt gut!
Für das Champions League Spiel gegen Atalanta sollten 100€ (!) fällig sein, was bleibt einem anderes übrig? Wenn man diesen Ground machen will, zahlt man es eben. Die Flüge waren gebucht, eine erneute Anreise wäre definitiv teurer gewesen als 100€. Angekommen am Stadion ging es mit den Rolltreppen hinauf zu den Eingängen ins Stadion. Verrückte Anreise, welche das Stadion noch spektakulärer macht. Nach jeder vergangenen Minute fand ich dieses Stadion schöner als zuvor. Auch wenn sich natürlich das Publikum aus 80% Touristen aus aller Welt handelt, aber so ist es eben im europäischen Spitzenfußball. Im Endeffekt bin ich ja selbst ein Stadiontourist, nur sonst auch gerne im Amateurfußball unterwegs. In England beispielsweise bei den großen Vereinen ist es nichts anderes.
Im Gästeblock fanden sich viele Italiener ein, anders als meine Erwartungen lieferten die Fans einen sehr genialen Auftritt ab. Bei meinem Besuch in Bergamo habe ich mir damals einfach klassischer Weise mehr versprochen von der Heimkurve. Dafür wurde man mit diesem Spiel belohnt. In der ersten Halbzeit kam es zum 0:1 und einem brachialen Jubel, leider wurde das Tor vom VAR aberkannt. Der FC Barcelona ist bis heute gespickt mit Top-Stars. Der neu aufblühende Lamine Yamal oder Robert Lewandowski. Bis heute definitiv eine der besten Adressen im europäischen Vereinsfußball. Mir hat der Besuch in Barcelona sehr gefallen, hätte ich vorher nicht unbedingt so erwartet. Aber Überraschung gibt es eben oft genug. (tp)