Kuwait – Oman 1:1

Kuwait – Oman 1:1

„DER GULF BITTET ZUM TANZ“

21.12.2024
Khaleeji Zain (Arabian Gulf Cup)
Jaber Al-Ahmad International Stadium
Zuschauer: 42.445

KUWAIT CITY – Donnerstag ging es ganz entspannt mit Pegasus über Istanbul nach Kuwait. Am Flughafen haben wir eine relativ schnelle Abwicklung erwartet. 10 Euro fürs Visa bezahlen, Stempel erhalten und durchgehen. War leider nicht so. Wir mussten unseren Reisepass selbstständig kopieren, einen Zettel ausfüllen und eine Nummer ziehen. Dann hieß es warten. Nach mehr als zwei Stunden und mehrerer Kuriositäten wurde unsere Nummer dann aufgerufen. Gegen 03.30 Uhr in der Nacht konnten wir dann den Flughafen verlassen und realisierten, dass unser Aufenthalt hier klimatisch nicht so geil wird. Nachts 11 Grad, tagsüber maximal 18 und viel Wind. Das ist nicht meine Gulf-Region. Dazu hatten wir im Hotel keine Heizung, wodurch die Bude arschkalt war.

Am Freitag & Samstag wurden die Sehenswürdigkeiten besucht, viel Fleisch verspeist und ein paar Pfeifen angezündet. Samstag-Abend war es dann endlich soweit, der „König Fußball“ rief uns zum Eröffnungsspiel des Arbian Gulf Cups, oder auch neuerdings „Khaleeji Zain“ genannt. Super zeitig ging es zum Nationalstadion, um vielleicht noch ein paar Merchandise-Artikel abzugreifen. Leider gab es nicht viel zu holen, denn die ganzen Stände vom Asien-Cup existierten nicht. Also ging es zum Eingang, um pünktlich zur Eröffnungsfeier im Stadion zu sein. Nach rund 40 Minuten ohne große Bewegung und absolutem Chaos sahen wir, wie Gäste aus dem Oman durchgewunken wurden. Geistesgegenwärtig zückte ich meinen Reisepass und aufeinmal ging es ganz schnell beim Einlass. Wir konnten durchgehen und waren pünktlich zur Eröffnung durch Emir Mischal al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah am Platz.

Die Eröffnungsfeier war nett anzuschauen und bot uns diverse Feuerwerke. 35 Minuten später liefen dann die Spieler unter frenetischem Jubel der Zuschauer ein. Bei Ligaspielen kommen hier teilweise keine 300 Leute, der Gulf Cup im eigenen Land zieht aber die Massen an. Davon auch sehr viele Damen in Kuwait-Trikots und nicht in ihren Abayas.

Zur Hymne bebte das Stadion und mit rund sechs Minuten Verspätung rollte dann auch Endlich das runde Leder. Kuwait ging in der 34. Minute mit der ersten Chance in Führung. Der Jubel hielt aber nur acht Minuten, da die Gäste kurze Zeit später ausgleichen konnten. In der Nachspielzeit traf der Oman dann noch zweimal die Latte. In der zweiten Hälfte passierte beim Aufeinandertreffen der 134 und 80 der Welt auf’m Platz gar nichts mehr. Es entwickelte sich ein absoluter Grottenkick. Die meisten Zuschauer hat dies wohl eh nicht mehr interessiert, da die Massenbewegung ab der Halbzeit einsetzte. Zum Abpfiff waren keine 10.000 Leute mehr im Stadion.

Das „Jaber Al-Ahmad International Stadium“ steht mitten im Nichts und ist ein klassisches Nationalstadion. Zwei Ränge und sehr viel Platz im Innenbereich. Ideal für Fußball, Leichtathletik und Konzerte. Drumherum gibt es mehrere Riesen-Parkplätze für bestimmt 25.000 Autos. Den brauchste hier auch, weil wirklich jeder per Auto anreist. Alkohol ist hier strengstenst Verboten und Züge gibt es hier auch nicht.

Am nächsten Tag gab es für uns noch zwei weitere Spiele des Cups. Nachts ging es dann problemlos mit Pegasus zurück zur Redaktion, denn die Weihnachtsfeier stand auf der Tagesordnung. (mb)