Nordkorea – Usbekistan 0:1

Nordkorea – Usbekistan 0:1

„BIER TRINKEN KANN LEBEN RETTEN“

19.11.2024
WM Qualifikation
KM 16 National Stadium
Zuschauer: 347

VIENTIANE- Nordkorea gegen Usbekistan in Laos, das geht doch runter wie Öl. Als mir im Rahmen der Planung diese Ansetzung über den Weg lief, musste ich nicht lang überlegen, zumal aufgrund der Länderspielpause der Spielplan ziemlich mau aussah, was die Möglichkeit für einen neuen LP anging. So wurde kurzerhand der Flug aus Hanoi nach Vientiane gebucht, zugegebenermaßen nicht günstig, wenn man es mit den anderen Flügen im südostasiatischen Raum vergleicht, wo man in der Regel bei mittleren zweistelligen Preisen liegt. Die Einreise ist etwas ungewöhnlich, dass Visa-on-Arrival verlangt zwei Passfoto’s welche man mitbringen muss und die 40 Dollar Gebühr bitte passend in bar dabei haben. Dazu solltet noch etwas Platz im Pass vorhanden sein, insgesamt 1,5 Seiten benötigen die Kollegen an der Immigration.

Am Geldautomaten dann noch schnell zum Kip-Millionär gemacht, ging es mit dem Taxi zum Hotel in die City. Ein Taxi ruft ihr in Laos übrigens nicht wie in Südostasien gewohnt über Grab, hier gibt es eine eigene App: Loca. Funktioniert aber mindestens genauso gut und die Fortbewegung macht einen auch hier nicht arm.

Das erste Lao-Bier wurde auf Einladung ein paar einheimischer Daydrinker konsummiert, im Anschluss entschloss ich mich zum laotischen Verband zu fahren, um mal herauszufinden, wie kompliziert die Ticketbeschaffung wird. Ich rechnete hier natürlich nicht mit einem Sold out, aber vor Ort bestätigte man mir das bereits vermutete „behind closed doors“ und verwies mich an die Usbeken, die evtl. mit einer Einladung helfen könnten.

Natürlich diskret bekam ich die Nummer vom Teammanager, dem ich die Situation schilderte, schlussendlich konnte ich mir dann die Einladung im Mannschaftshotel abholen und war dann VIP-Gast von Usbekistan. Am Spieltag sämtliche Sehenswürdigkeiten abgeklappert und zwei Stunden vor Anpfif gings ins etwas außerhalb gelegene neue Nationalstadion.

Hier empfiehlt sich Zeit einzuplanen, für die ca. 20 km braucht man ne gute Stunde im Feierabendverkehr. Der Neubau füllte sich bis Anstoß dann mit ca. 300 Menschen, letztendlich musste niemand draußen bleiben, auch nicht die 10 angereisten Usbeken und 50 deligierten Nordkoreaner. Usbekistan machte das Spiel und belohnte sich Ende der ersten Halbzeit mit dem Führungstreffer. In Halbzeit zwei gaben die Koreaner ordentlich Gas, konnten den Ausgleich aber nicht mal durch einen Elfmeter erzwingen und so bleib es beim 1:0, was die Usbeken weiter von einer WM-Teilnahme beim aufgeblähtem Turnier in 2026 hoffen lässt.

Der für einige vielleicht fragwürdige LP wurde Abends auf dem Rooftop mit ein paar Bier gefeiert. In diesen Ländern ist es offensichlich auch besser beim Bier zu bleiben. Am Folgetag war dann in sämtlichen Onlinegazetten zu lesen, dass sechs australierinnen ihre Feier aufgrund vom Hostel ausgeschenkten und mit Methanol gepanschtem Alkohol nicht überlebten. Mein Beileid den Angehörigen, die sicher lange auf Antworten warten werden müssen.

Am nächstem Tag ging es dann frühzeitig zum Airport, wo nochmal die einheitlichen Frisuren der Nordkoreander aus der Nähe begutachtet werden konnten. Next Stop: Phnom Penh. (CvS)