Tuv Azarganuud – Deren FC – 1:3

Tuv Azarganuud – Deren FC – 1:3

„DSCHINGIS KHAN IST ÜBERALL“

02.07.25
Mongolian Premier League
MFF Football Centre
Zuschauer: 100

ULAANBAATAR – Die Mongolei sollte die dritte und letzte Station meiner Reise sein. Nach Erledigung meiner Pflicht in China konnte ich wieder in meine Redakteursrolle schlüpfen und flog mit der staatlichen Airline „MIAT“ von Peking in die mongolische Hauptstadt.

Ulaanbaatar ist ohne Zweifel das wirtschaftliche und politische Zentrum des am dünnsten besiedelten Landes der Welt. Die Hälfte der drei Millionen Einwohner lebt hier und gefühlt dürften es jeden Tag mehr werden. An allen Ecken und Enden wird gebaut und der Verkehr ist vollkommen überlastet.

Auch wenn Dschingis Khan seit fast 800 Jahren tot ist, hält man sein Erbe hoch. Selbstredend ist der Flughafen nach dem Begründer des Mongolenreiches benannt, ebenso die Straße dorthin und viele weitere Bauwerke. Im Nationalstadion übten mehrere Gruppen wahrscheinlich für das traditionelle „Nadaam Festival“, welches vom 11. bis 15. Juli statt findet. Auch dort prangte das bekannte Bildnis des Eroberers.

Leider wird das Stadion häufig „zweckentfremdet“. Alle Spiele der ersten Liga sowie die der Nationalmannschaft werden im schmucklosen „MFF Football Centre“ nebenan ausgetragen. Ein paar Bekannte aus Schwechheim hatten vor Jahren Glück und sahen eine Firmenmeisterschaft im großen Rund.

Zu den Ligaspielen verirren sich in der Regel nur die Angehörigen, Jugendspieler und unser Klientel. Immerhin kreuzten ein paar Fans von Deren auf und hatten eine Zaunfahne sowie Trommel dabei. Mehr will ich aber nicht meckern, denn Fußball ist hier einfach eine Randsportart.

Offizieller Gastgeber war Tuv Azarganuud, die es mit ihrer miserablen Bilanz von weit über 100 Gegentoren bis in unseren Boulevard schafften. Inzwischen haben sie sich etwas gefangen und gingen sogar in Führung, die aber nur bis zur 33. Minute hielt. Eingerahmt von den Wohnhäusern ringsrum spielte Deren immer besser und siegte am Ende verdient.

Am nächsten Tag startete das Touri-Programm. Von der Dsaisan-Gedenkstätte am Stadtrand inklusive tollem Ausblick fuhren wir zum Reiterstandbild von -natürlich- Dschingis Khan. Letzte Station war der Terelj-Nationalpark mit dem Schildkrötenfelsen und dem Aryapala-Tempel. Wer mehr Zeit hat, sollte hier unbedingt wandern gehen!

Für die restliche Zeit war eine Tour in die Wüste Gobi angedacht. Leider erwischte mich aber nach zweieinhalb Wochen ein grippaler Infekt (manche nennen es auch Klimaanlagenkrankheit) und so blieb ich in Ulaanbaatar im Bett. Die Apothekerin gab mir ein Mittel, wonach ich in ein paar Tagen pünktlich zum Rückflug wieder „strong like Dschingis Khan“ sei. Na dann! (hr)

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