FC Struga – KF Besa Dobërdoll – 1:0
18.08.2024
Prva Makedonska Liga
Stadion Gradska Plaža
Zuschauer: ca. 750
“REGENSCHLACHT IN STRUGA”
STRUGA – Nach den gemeinsamen Länderpunkten Montenegro, Kosovo und Griechenland ging es am Sonntag zum zweiten Mal nach Mazedonien. Im letzten Jahr waren beide Schreiberlinge jeweils einzeln in Mazedonien, der eine sah sich mit einer tollen Reisegruppe das Länderspiel zwischen Mazedonien und Italien an und der andere ein Erstligaspiel von FK Rabotnički in Skopje.
Auf dieser Tour passte es einfach, das Land und vor allem den Erstligisten FC Struga einen Besuch abzustatten. FC Struga wurde im Jahr 2015 gegründet und spielt seit 2019 in der ersten Liga. Ein zusätzliches Argument für die Wahl des Spiels war der Ort. Struga, eine Stadt gelegen direkt am großen Ohridsee. Der Ohridsee ist das größte Gewässer in Mazedonien, vor dem Spiel besuchten wir das Kloster Sveti Naum. Dieses liegt zwar eine Stunde südlich von Struga, aber durch die Einreise aus Griechenland über Albanien lag es auf dem direkten Weg. Zudem ging es heute im Vergleich zu den vorherigen Grenzübergängen relativ flott, wir sprechen hier von 40 Minuten an der Grenze Griechenland-Albanien und 10 Minuten an der Grenze Albanien-Mazedonien.
Der FC Struga entwickelte sich in den letzten Jahren seit dem Aufstieg zu einer größeren Nummer im Mazedonischen Vereinsfußball. In den letzten beiden Saisons (22/23 und 23/24) holte das Team jeweils die Meisterschaft. Dieses Jahr hatte das Team in der Qualifikation um die UEFA Champions League das slowakische Team ŠK Slovan Bratislava zu Gast. Bei internationalen Spielen weichen die Teams nach Ohrid aus und spielen leider nicht in ihrem eigentlichen Heimstadion.
Nachdem wir einen kleinen Stadtspaziergang und den Besuch am Strand abgehakt haben, dauerte es nicht lang und es kam ein großes Gewitter auf die Stadt Struga zu. Das Wetter passte uns so gar nicht ins Programm, für Stadien, die am Wasser liegen, ist es einfach suboptimal, wenn es regnet. Lässt sich nur leider nicht ändern. Zwei Stunden vor Spielbeginn sah es im Stadion nicht danach aus, dass hier heute noch irgendein Fußballspiel stattfinden sollte. Es waren keine Eckfahnen aufgebaut, der Platz war noch nicht gekreidet und weit und breit war kein Mensch zu sehen. Erste Liga in Mazedonien, spannend wie eh und je.
Das sind Bedingungen, die uns Spaß bringen. Somit haben wir nochmal alle offiziellen Vereins-Accounts geprüft und zumindest keine Absage gefunden. Nach circa einer Stunde verließen wir unser “Flucht-Lokal”, um uns begleitet von Nieselregen zum Stadion aufzumachen.
Wir waren überrascht, wie viele Zuschauer dieses Spiel sehen wollten, Eintritt kostete das Spiel keinen. Das Prinzip überzeugt, dazu sei gesagt, es nieselte wirklich 60 Minuten nur so vor sich hin. Es gab zwar eine überdachte Tribüne, auf dieser durften heute aber wohl nur Familienmitglieder und Freunde der Spieler sitzen. Immerhin war dort jeder Platz besetzt. Umso schöner ist es doch, wie sehr Fußball die Leute in jeglichen Ländern begeistert und was dafür in Kauf genommen wird. Auf der anderen Seite waren Stufen mit Sitzschalen bestückt, hier durfte sich quasi der Rest sammeln, ohne Dach oder sonstigen Schutz vor dem Regen. Aus der Improvisation heraus holten einige Leute die umliegenden Sonnenschirme am Strand, um diese als Regenschirm zu nutzen. Wir fanden die Idee absolut top und machten den Einheimischen nach.
Auf dem Platz wurde uns eine feine Regenschlacht auf einem sehr rutschigen Rasen geboten. Die Heimmannschaft als der klare Favorit zwar spielbestimmend, aber noch nicht mit klaren Akzenten dieses Spiel gewinnen zu wollen. Sobald der Regen aufhörte, wurde das Spiel immer besser und die Heimmannschaft traf zum 1:0. Mit dem Treffer wurde der Endstand markiert und das Heimteam festigte sich erneut den ersten Tabellenplatz.
Nach dem Spiel wurde im „Restaurant Skopje 10 – Grill“ ein perfektes Abendessen zu uns genommen, für einen schmalen Taler gibt es hier jegliche Fleischsorten und Grillteller die ein Herz begehren können. Ein nahezu den Umständen entsprechend perfekter Tag fand ein sehr gelungenes Ende. (tp/fj)







