Bonner SC – Fortuna Köln 0:3

Bonner SC – Fortuna Köln 0:3

“FLUTLICHT-DERBY“

05.09.2025
Regionalliga West
Sportpark Nord
Zuschauer: 3.763

BONN – Da ich an diesem Freitag spontan frei bekam und mein Flug am nächsten Tag von Düsseldorf nach Italien gehen sollte, entschloss ich mich, einen weiteren Regionalliga-West-Ground zu kreuzen.
Die Reise führte mich in die ehemalige deutsche Hauptstadt Bonn, die mit einer direkten Bahnverbindung an den Düsseldorfer Flughafen angebunden ist.

Nach einer „Deutschlandticket-Tour“ aus Schwechheim kam ich etwa zweieinhalb Stunden vor Spielbeginn in Bonn an. Die Zeit nutzte ich, um mir die schöne Stadt am Rhein anzusehen. Sie wusste durchaus zu überzeugen. Besonders gefallen haben mir der Marktplatz und eine kleine Festung, an der sich schon Kollege (MM) vor 20 Jahren hatte ablichten lassen.

Es folgte ein Spaziergang zum Ground und ein Abstecher in den Supermarkt, wo ich kurzzeitig für einen Ladendieb gehalten wurde. Der Sicherheitschef lief mir hinterher und wollte ganz sicherstellen, dass ich nicht mehr dabei hatte als die gekaufte Cola.

Nach diesem kleinen Nervenkitzel fielen mir die hohen Flutlichtmasten des Sportparks Nord ins Auge. Neben einem von ihnen zeigte sich sogar ein kleiner Regenbogen.

Alles war angerichtet: Flutlichtspiel um 19:30 Uhr, dazu mit Fortuna Köln ein Gegner aus der Nähe. Beworben wurde die Partie als „Flutlicht-Derby“. Etwa eine halbe Stunde vor Anpfiff traf dann auch der schwarz gekleidete Gäste-Mob ein und machte mit „Hurra, hurra, die Fortuna ist da“-Sprechchören auf sich aufmerksam.

Unglücklicherweise waren alle Zuschauer auf einer Tribüne untergebracht, da die Gegengerade für dieses Spiel gesperrt war. Lediglich vor dem Anpfiff konnte man ein paar Fotos von der schönen Haupttribüne machen. Dennoch ist es erfreulich, dass beide Vereine eine aktive Fanszene vorweisen können. Bei den Gästen handelt es sich mit der Ultra-Gruppe „Fortuna Eagles“ sogar um die älteste Ultrà-Gruppierung des Landes. Insgesamt ein kompakter Haufen, der ein geschlossenes Bild abgab. Der Funke sprang dabei auf den Rasen über, sodass es bereits nach einer knappen halben Stunde 0:3 für Fortuna stand. Weitere Tore fielen nicht.

Die mitgereisten Anhänger provozierten noch mit „Absteiger“-Rufen in Richtung des Aufsteigers, was die Bonner jedoch gekonnt ignorierten und stattdessen weiter ihre eigenen Lieder sangen.

Insgesamt ein schöner Ausflug in den Sportpark Nord. Ein Ground bei Flutlicht hat immer etwas Besonderes – klare Empfehlung.
Den Abschluss bildete eine Übernachtung am Düsseldorfer Flughafen. (fj)

Fortuna Köln – MSV Duisburg – 0:0

Fortuna Köln – MSV Duisburg – 0:0

„SÜDSTADION BLEIBT TORLOS“

14.09.2024
Regionalliga West
Südstadion Köln
Zuschauer: 9.448 (ausverkauft)

KÖLN – Mit einer Verspätung von knapp 14 Minuten erreichte der grüne FlixTrain den Kölner Hauptbahnhof. Nach einem kurzen Bolt-Fahrtrip war ich nur 10 Minuten später am Stadion. Heute stand ein Wiederbesuch im Südstadion auf dem Programm.
Vor zwei Jahren hatte die Mannschaft aus Köln-Rodenkirchen die Alemannia aus Aachen empfangen, und das Spiel endete damals mit 0:0. Zwar ist ein torloses Spiel kein Grund, das Stadion nicht in die Liste der besuchten Grounds einzutragen, dennoch störte mich das fehlende Torverhältnis etwas.

Zusätzlich wurde am selben Abend um 20:30 Uhr das Zweitliga-Spiel zwischen dem Effzeh und dem FC Magdeburg von der DFL angesetzt, was einem Stadion-Doppler in Köln nichts mehr im Wege stand.

Fortuna vermeldete für das Spiel ausverkauft und dass es keine Tageskasse geben wird. So musste ich mich mit einem mobilen Stehplatz-Ticket begnügen, das ich knapp eine Woche vor dem Spiel online bestellt hatte. Mein Platz befand sich in der Südkurve, die bei anderen Spielen normalerweise geschlossen bleibt.

Von hier aus hatte ich sowohl die Heimkurve, rund um die älteste Ultras-Gruppe des Landes (Fortuna Eagles, gegründet 1986), als auch den Gästebereich der Duisburger im Blick. Zum Spielbeginn präsentierten die mitgereisten Fans aus Meiderich ein beeindruckendes Chaos-Intro mit zahlreichen blau-weiß-schwarzen Fahnen, Konfetti, Fackeln und blauem Rauch. Zudem wurde auf 11 Doppelhaltern mit jeweils einem Buchstaben die Botschaft: „Auf geht’s MSV“ sichtbar gemacht. Die zahlreichen Gästefans waren das gesamte Spiel über zu hören und unterstützten ihr Team lautstark von einer unbedachten Tribüne.

Das Spiel zwischen dem Tabellenführer aus Köln und dem Drittliga-Absteiger MSV bot auf dem Rasen nur wenige Höhepunkte. Beide Mannschaften fehlten die zündenden Ideen, und Chancen waren rar gesät. Die größte Gelegenheit vergab Steffen Meuer, der aus 30 Metern das leere Tor verfehlte. Auch das zweite Spiel, das ich in diesem Stadion miterlebte, endete torlos. Ob ich den Ground noch ein drittes Mal besuchen werde, bleibt abzuwarten, aber er lohnt sich auf jeden Fall. (fj)