Chiangmai United – Trat FC – 1:0

Chiangmai United – Trat FC – 1:0

„DER THIGHLANDER IM ELEFANTENDSCHUNGEL“

08.02.2025
Thai League 2
700th Anniversary Stadium
Zuschauer: 754

CHIANG MAI- Nach einer sehr erholsamen Zeit inklusive Sonnenbrand ging es am Freitag gegen 08.30 Uhr aus Koh Samui mit Bangkok Airways in den Norden nach Chiang Mai. Die zweitgrößte Stadt des Landes ist bekannt für seine Elefanten. An jedem Tempel befinden sich auch mehrere Elefantenskulpturen und an jeder Ecke kann man das Nationalbier Chang, welches überbesetzt Elefant heißt, trinken.
Wenn man schon hier oben ist, ist es auch Pflicht lebendige Elefanten zu sehen. Somit ging es Samstag Morgen in den Dschungel zu einer Auffangstation für Elefanten. Hier werden gerettete Elefanten aus dem Urwald oder auch aus einem Zirkus wieder aufgepeppelt. Manch einer bleibt auch ein bisschen länger hier. Die älteste Dame wiegt ca. 4 Tonnen und genießt schon 35 Jahre lang das treiben in der Station und bekommt täglich um die 400 Kilogramm Essen, um vor der Nachtruhe satt zu sein. „Eat, sleep, repeat“ passt perfekt in das Leben dieser Tiere.

Nach einem sehr schönen Vormittag im Dschungel fuhren wir rechtzeitig mit Grab raus zum Stadion. Da an dem Wochenende das Flowers Festival stattfand, waren viele Straßen gesperrt, wodurch man ein bisschen mehr Zeit einplanen musste. Unser Fahrer brachte uns souverän eine Stunde vor Anpfiff zum Stadion, wo es Karten für 100 Baht gab. Direkt daneben wurde ein mobiler Verkaufsstand aufgebaut, die einen mit Trikots für 540 Baht, umgerechnet 15,37 Euro lockten. Nachdem mir in Tokyo ein Pullover in Größe L zu Groß war, bin ich nun im Besitz eines 4XL Trikots. Gibt es für Klamotten eigentlich keine Norm mehr?
Zufrieden gingen wir mit Speis und Trank ins Stadion und wurden sofort von einem weiteren Gast ausfindig gemacht. „Hallo, ich habe gehört ihr sprecht Deutsch“. Nichtmal im Norden von Thailand in der zweiten Liga ist man sicher von Deutschen? Dies kann manchmal echt nervtötend sein, aber diesmal war das Zusammenkommen ein echter Glücksgriff. Denn das Spiel war absolut scheußlich und wir konnten froh sein, dass der Gastgeber ein bisschen gegen den Ball treten konnte und dadurch ein Tor machte. Der Gegner Trat fuhr 1000 Kilometer mit dem Bus hier hoch und strahlte nicht den Hauch von Torgefahr aus. Das nette Gespräch lenkte nicht nur vom Grottenkick ab, sondern der bayrische Kollege gab uns viele Tipps mit auf dem Weg und erzählte uns von seiner Auswanderung nach Thailand. Einfach so auswandern und dann noch ehrlich bei den Behörden sein ist nämlich nicht ganz so einfach und wenn man nicht alle zwei Monate einen Visarun machen will, muss man ganz tief in die Tasche greifen, um hier Leben zu dürfen. Und egal wie viel man bezahlt, oder was für ein toller Hengst man auch sein kann, wenn die Behörden dich nicht mögen, biste hier schneller raus, als RB Leipzig aus der aktuellen Champions League.

Gegen 20 Uhr verabschiedete sich unser Tighlander auf dem Roller und wir durften mit den restlichen nicht Thailänder auf ein Grab Taxi warten, die heute nicht wirklich große Lust hatten aus der Stadt heraus zu fahren. Wenig Motivation hatten auch die einheimischen Leute ins Stadion zu kommen, da das Flowers Festival wohl interessanter war.

Somit verpassten die Thais nicht nur ein schnödes 1:0, sondern auch den Besuch in einem wunderschönen Stadion mit gleich vier Ultragruppen, die sich auf den Tod nicht abkönnen. Die Gruppen verteilen sich im Rund auf die unüberdachten Platzen und machten mit ihren zahlreichen Trommeln sehr viel Lärm. Auf der überdachten Haupttribüne saßen eigentlich auch nur die Einlaufkinder, inklusive Eltern und die Vereinsverantwortliche. Bei 30 Grad muss ich persönlich nicht unterm Dach sitzen, wenn sich da die Luft staut. Dazu konnten sie das Bergpanorama im Hintergrund auch nicht anschauen und mussten dazu noch mehr Geld bezahlen. Da bleibt der Groundhopper doch lieber im unüberdachten Bereich. Am Ende gibt es eigentlich noch zwei Fragen zu klären. Warum steht hier so eine Große Schüssel herum und warum heißt das Stadion 700th Anniversary Stadium? Das Stadion wurde 700 Jahre nach der Gründung Chiang Mais für eine Südostasien Meisterschaft gebaut. Ende der Durchsage. (mb)

Mağusa Türk Gücü – Tremeşeli H. Dumlupınar TSK – 1:0

Mağusa Türk Gücü – Tremeşeli H. Dumlupınar TSK – 1:0

„MIT HUPKONZERT ZUM DERBYSIEG“

07.02.2025
Dr. Fazil Küçük Stadyumŭ
AKSA Süper Lig
Zuschauer: ca. 650

FAMAGUSTA – Nach der Ankunft am Vortag führte uns der Mietwagen in den nördlichen Teil von Zypern nach Famagusta.

Den Tag nutzten wir, um uns die Stadt anzuschauen und eine Kleinigkeit in einem Grill zu essen. Besonders sehenswert war die seit 1974 abgeriegelte Geisterstadt in Famagusta. Damals war es das Urlaubsparadies für die Einwohner von Zypern. Heute ist es eine von der türkischen Armee besetzte, umzäunte und abgesperrte Zone, die nicht betreten werden darf. Zahlreiche Schilder machen darauf aufmerksam.

Zeit für Fußball wurde es dann am Abend im Dr. Fazil Küçük Stadyumŭ.
Dieses befindet sich ganz in der Nähe vom Sperrbezirk und ist mit einer kleinen Tribüne ausgestattet. Außerdem gab es die Möglichkeit das Stadiongelände mit dem eigenen PKW zu befahren und von dort aus das Spiel zu verfolgen.
Diese Gelegenheit nutzte auch ein LKW Fahrer, der mit einem Hupkonzert sein Team unterstützte. Denn bei dem heutigen Spiel handelte es sich um ein Stadtderby, weshalb das Stadion heute besonders gut gefüllt war.

Die Zuschauer sahen nicht nur ein intensives, ausgeglichenes Spiel, sie nutzten auch das attraktive Catering. Neben Mais wurde auch Dürüm von einem Drehspieß verkauft. Wir entschieden uns für einen warmen Tee, da es am Abend ziemlich abgekühlt war. Andere nutzten einen Feuerkorb, um sich aufzuwärmen und wieder andere erwärmten sich mit alkoholischen Mischgetränken.

Das Spiel endete mit 1:0 für Türk Gücü, da der Spieler Emre Özsin in der 80. Spielminute noch den Siegtreffer erzielen konnte. Daran änderte auch die Rote Karte vom Türkgücü Spieler UFUK ŞİMŞEK in der 85. Minute nichts mehr.

Somit machten wir uns mit einem neuen Länderpunkt zufrieden auf den Weg zur Unterkunft. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir den LKW Fahrer.
Nachdem er wenige Minuten zuvor noch den Derbysieg gefeiert hatte, gab es nun eine kleine Auseinandersetzung im Straßenverkehr mit einem Fahrer, der einfach nicht weiterfahren wollte.
Nach einer intensiven Diskussion endete der Streit wenig später und die Reisegruppe ließ in dem gemütlichen Airbnb den Abend mit ein paar Kaltgetränken ausklingen. (fj)

Al-Khaburah Club – Sur SC – 0:0

Al-Khaburah Club – Sur SC – 0:0

„TORLOSER SEELENFRIEDEN“

01.02.2025
Oman Professional League
Al-Rustaq Sports Complex
Zuschauer: 60

ASH SHIBIKA – Im Februar 2024 sollte es auf einer zehntätigen Tour im nahen Osten in den Oman gehen. Wizz Air servierte Flüge für 15 Euro vom Abu Dhabi nach Maskat und auch die Liga war passend terminiert. Und dann kam doch alles anders. Der Fußballverband schmiss den Spielplan um und setzte das Wochenende die Liga aus und schob dafür das Halbfinale des Pokals ein. Die Spiele in und um Maskat waren verschwunden und ohne den Länderpunkt zu machen, war es unnötig den Flug anzutreten. Trotzdem stellte sich eine Lösung für das Problem „Länderpunkt“ heraus. Der Al-Nahda Club bekam ein Heimspiel und dessen Stadion liegt im omanischen Part der Stadt Al-Ain. Wir haben das Visum beantragt und wollten über die Grenze, kamen aber nicht rüber, weil wir kein Auto hatten, welches in den Oman fahren durfte. Dazu gab es zu der Zeit Spannungen zwischen VAE und dem Oman, weswegen der Fußübergang gesperrt wurde. Selbst die Taxen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten durften uns nicht rüber bringen. Drei Stunden später gaben wir es dann auf und fuhren zurück nach Dubai.

Ein Jahr später kam es zum nächsten Versuch. Auf unserer Reise nach Thailand hatten wir einen 16-stündigen Layover in Maskat. Ohne Hoffnung auf ein passendes Spiel checkte ich immer wieder die Verbandsseite auf „X“ und siehe da wir hatten Glück. Zwei Spiele in der ersten Liga finden am Samstag statt. Eins direkt in Maskat und eins 100 Kilometer entfernt. Das Spiel in der Landeshauptstadt wurde natürlich so gelegt, dass wir es nicht mehr schaffen würden unseren Flieger zu kriegen. Somit blieb nur noch die Option ins 100 Kilometer entfernte Ash Shibika zu fahren.

Das Prozedere „E-Visa“ ging von vorne los und diesmal lehnten sie zwei Passbilder meiner Frau ab, obwohl diese den Regeln entsprachen. Nach Kontakt mit dem Support klappte dann der dritte Versuch und wir hatten tatsächlich das Visum für den Tag.
Nach all der Scheiße lief mit Oman Air, der Einreisekontrolle und der Mietwagenfirma alles glatt. Um kurz nach sechs saßen wir schon im Auto und mussten zwischendurch tatsächlich Rast machen, weil die Läden für die erste Nahrungsaufnahme noch zu hatten. Im weiteren Verlauf des Tages fuhren wir alle interessanten Spots an und genossen eine Fleischplatte mit Plastikgeschirr und Strohhalme.

Sehr zeitig fuhren wir aus der Mall of Oman Richtung absolutes Nichts. Nach rund 96 Kilometern, kurz vorm Stadion kam Google Maps dann völlig durcheinander und lotste uns viermal falsch. Wir sollten von der Autobahn runterfahren, obwohl es nichtmal Abfahrten gab und einmal sollten wir über die Steinwüste abfahren. Irgendwann stand das Schild „Stadion“ auf der Autobahn, wir folgten diesem und kamen dann auf dem leeren Parkplatz 20 Minuten vor Anpfiff an. Da hier keine Menschenseele war, liefen wir ums Stadion herum, damit wir hier auch nicht den falschen Eingang erwischen und noch Probleme kriegen. Irgendwann sahen wir einen indischen Gastarbeiter, der uns fragte, ob wir Fans der Heimmannschaft sind. Völlig verdutzt reagierte er als wir sagten: „Only for Football“.

Der Schein von außen trügte nicht, denn auch im Stadion verirrte sich fast keiner. Die Jungmannschaft aus Khaburah saß geschlossen beieinander und sonst verirrten sich ein paar neutrale Leute in Stadion, die versprenkelt im Rund Platz nahmen. Dazu gönnten sich ein paar Scheichs diesen wahrhaftigen Klassiker der Trostlosigkeit.
Ab der ersten Minute wussten wir auch, warum sich kein Mensch für dieses Spiel interessiert. Es trafen sich 22 Kreisliga Kicker, die einem Profifußball Status haben. Natürlich haben die beiden Teams es auch nicht hinbekommen ein Tor zu schießen. Selbst der Schuss aufs leere Tor ging an den Pfosten und ein katastrophaler Rückpass konnte auf der Linie gerettet werden.
Wer unter 40 Jahre alt ist, kein Problem mit Alkoholverbot hat und ein bisschen Kicken kann, kann im Oman Profifußballer werden. Sowas schwaches habe ich in der ersten Liga noch nicht gesehen und ich habe den Länderpunkt Taiwan und San Marino mit der lokalen 1. Liga gemacht.

Somit verließen wir das Stadion und das Land torlos. Warum hier mitten im nichts ein Stadion für 17.000 Zuschauer steht, wissen wahrscheinlich nur die paar Leute in den weißen Gewändern. Wer die Stadionarchitektur gerne sehen will, aber es nicht in den Oman schafft, der kann auch nach Kuwait, Katar oder in die Vereinigte Arabische Emiraten reisen, da stehen exakt die gleichen Buden.

Keine Stunde nach Abpfiff gaben wir das Auto ab, überholten eine Menge Inder an der Ausreisekontrolle, da diese es nicht peilten, dass es mehrere Schalter gab und keine 10 Minuten später warteten wir auf den Oman Air Flieger, der uns einen sehr guten Flug bescherte. Diese Fluggesellschaft kann ich nur empfehlen. Am Ende kackt die Ente und ich habe meinen Seelenfrieden gefunden. Oman, ich habe fertig. (mb).

Life FC – Ministery of Interior – 1:1

Life FC – Ministery of Interior – 1:1

„PRO HOTELBUS ÜBERALL“

22.11.2024
Cambodian Premier League
Life FC Stadium Sihanoukville
Zuschauer: 873

SIHANOUKVILLE – Nachdem man am ersten Tag in Kambodscha die tatsächlich coole Hauptstadt Phnom Penh erkundete und diverse Sehenswürdigkeiten per Pedes und Tuk Tuk abgeklapperte, sollte an Tag 2 endlich auch der Ball rollen. Auf dem Programm stand ein Tagesausflug nach Sihanoukville, wo am Abend in der Cambodian Premier League gespielt werden sollte.

Los ging es im Morgengrauen mit einem VET-Transporter und die dreistündige Fahrt verging auch dank meiner Begleitung aus der Sektion Allesfahrer Selangor wie im Flug. Ich liebe diese Roadtrips unter Einheimischen und den damit einhergehenden tieferen Einblick ins Land. Um 9 Uhr wurden wir dann im Busbahnhof von Sihanoukville ausgespuckt und hatten etwa neun Stunden Zeit die Stadt zu erkunden. Viele nutzen diesen Ort nur, um auf die vorgelagerten Inseln zu gelangen. Aus dem Hafen fahren sämtliche Fähren ab und die meisten Touristen verweilen nicht länger als einen Tag.

Dass es hier mal einen anderen Anspruch gab, erkennt man deutlich an den diversen nicht fertig gestellten Rohbauten und gleichzeitig leerstehenden Häusern und Hotels. Teilweise gleicht der Ort einer nur von Affen bevölkerten Geisterstadt. Die chinesische Vision für eine Art Las Vegas ging wohl nicht auf. Nachdem wir dann eine Weile an einem tatsächlich schönem Strand chillten, stand die Nahrungsaufnahme auf dem Programm und wir entschieden uns für ein kambodschanisches Barbecue. Tatsächlich sehr lecker. Allerdings musste man darüber hinwegschauen, dass auch reichlich Kakerlaken und Ratten in den Laden einkehrten.

Im Anschluss besichtigten wir noch den Buddha-Tempel und schon ging es zum Ground. Das Stadion auf dem Universitätsgelände ist schon ein Hingucker und auf drei Seiten gibt es hier relevanten Ausbau. Top Länderpunkt! Auch überraschend, wie gut das Ganze besucht war. Über 800 Zuschauer wollten die Mannschaft vom vollkommen unbekannten deutschen Trainer Jörg Steinebrunner sehen. Dessen Vita liest sich aufgrund seiner vielen exotischen Stationen übrigens traumhaft.

Zu Gast war heute das Team vom Ministry of Interior, welches -Überraschung- nicht von Fans begleitet wurde. Ein zähes Spiel endete mit einer Punkteteilung. Leider hatten wir nach dem Spiel keine Zeit mehr für einen kleinen Schnack mit dem Jörg. Wir mussten umgehend zum Busterminal, um die letzte Verbindung nach Phnom Penh zu bekommen. Diesmal entschieden wir uns für den Hotelbus. Einfach nur eine geile Erfindung, denn man absolviert die komplette Fahrt im Liegen und das ist gerade für längere Strecken über Nacht absolut zu empfehlen. Das gleiche Transportmittel wählten wir ein paar Tage später erneut zur Tempelanlage Angkor Wat und sparten damit eine Hotelnacht und viel Zeit. Lifehack: nehmt euch lange Klamotten mit! Die Busse werden von der Aircondition so hart runter gekühlt, dass man sonst schon etwas grumpy werden kann. 😉 Ansonsten absolute Empfehlung. Nach fünf Stunden erholsamer Fahrt erreichten wir auch schon wieder vollkommen zufrieden die Hauptstadt. (Gastbeitrag von CvS)

1.FC Magdeburg – 1.FC Köln – 3:0

1.FC Magdeburg – 1.FC Köln – 3:0

„HISTORISCHER SIEG IN EINER HISTORISCHEN SAISON?“

14.02.2025

2. Bundesliga
Heinz-Krügel-Stadion
Zuschauer: 27.055

    MAGDEBURG – Generalabsagen haben auch was Gutes. Als am Vorabend absehbar war, dass der Berliner Verband allen Spielen am Wochenende einen Riegel vorschieben wird, beschäftigte man sich mit Alternativen. Für das Zweitliga-Topspiel in Magdeburg gab es noch vereinzelt Karten in der Wiederverkaufsbörse und am Plan B gab es schnell keine Zweifel mehr. Block U statt Kunstrasenplatz an der Schildhornstraße, Magdeburg statt Polar Pinguin. Am Knotenpunkt Wittenberge bestieg man einfach die Bahn Richtung Sachsen-Anhalt und fuhr nicht in die Hauptstadt weiter – schon war das Ding geritzt.

    Vom Hauptbahnhof wählte man bei eisigen Temperaturen den Fußweg zum Heinz-Krügel-Stadion und am Spielort angekommen, fing es sogar leicht an zu schneien. Beim ersten Blick auf Block U fiel sofort eine vorbereitete Choreo auf und gespannt wurden die wenigen Minuten bis zum Anpfiff abgewartet. Tatsächlich zog die Kurve zwei riesige Blockfahnen mit der Aufschrift „Original Clubfan“ und „Original Ultra“ hoch, untermalt mit Blinkern und Rauchtöpfen. Hinzu gesellte sich der bekannte, aber stimmgewaltige Support, der auch einige Male das ganze Stadion mitnehmen konnte. Von Köln? Nix.

    Es sollte der Abend der Magdeburger werden. Nach kurzen Drangphasen erwiesen sich die Gäste auf dem Rasen zwar als seriösere Mannschaft, doch bis auf einen Pfostentreffer kurz vor der Pause musste man ein brotloses Fazit hinter den Bemühungen der Kölner setzen. Nach dem Seitenwechsel erneut viel Tifo im Block U. Der erste Heimsieg der Saison war fällig. Doch das Spiel pendelte sich auf ein 0:0 ein. Der FCM mit viel zu wenig Wucht nach vorn, die Geißbockelf zwar spielbestimmend, aber nun kam man gar nicht mehr vor das Tor.

    Es sollte eine Standard-Situation sein, die Block U eskalieren ließ. Ausgerechnet Abwehrspieler Daniel Heber, der am Spieltag zuvor noch erheblichen Anteil an der bitteren 3:4-Heimniederlage gegen Nürnberg hatte, traf per Kopf nach einem Freistoß. Kurze Zeit später dann endlich mal ein Konter wie aus dem Lehrbuch und die Vorentscheidung. Teile des Publikums konnte es gar nicht glauben. Als Köln nochmal alles nach vorne warf, fiel per anspruchsvoller Direkt-Abnahme sogar noch der dritte Treffer. Nach dem Spiel sah man hinter der Gegentribüne Leuchtspur und Feuerwerk, was man zunächst als Siegesfeier einordnete, stellte sich als handfeste Auseinandersetzung zwischen den Fanszenen heraus. Ersten Quellen zufolge, soll dies den Triumph der Gastgeber aber nicht geschmälert haben…

    Unglaublich: Der erste Magdeburger Heimsieg der Saison, spät im Februar und das gegen den aktuellen Tabellenführer, dazu der Sprung auf den Relegationsplatz. Ganz viel Liebe am Valentinstag in die Elbstadt – vielleicht wird es am Ende ja wirklich noch eine historische Saison. (mm)