Real Betis Balompié – Sevilla FC – 1:

Real Betis Balompié – Sevilla FC – 1:1

„141. DERBI SEVILLANO“

28.04.24

Estadio Benito Villamarín

Zuschauer: 55.770

SEVILLA – Am Tag nach der Choreo-Überraschung in Vitoria flog ich morgens nach Andalusien, wo mit dem Derbi Sevillano das Zielspiel der Reise bevorstand.

Nach einer ersten kurzen Sightseeing Tour nahm ich den Bus nach Cadiz und zog mir dort das Abstiegsduell gegen Mallorca rein. Endstand 1:1, definitiv zu wenig für die Gastgeber.

Die Rückfahrt nach Sevilla verzögerte sich durch Unfälle und Staus um über zwei Stunden. Allerdings lag das Stadion von Betis auf dem Weg zum Busbahnhof und der Busfahrer ließ die Derbybesucher freundlicherweise vorzeitig raus. So war noch Zeit für das ein oder andere Getränk, bevor die journalistische Pflicht rief.

Das Estadio Benito Villamarín wurde 1929 eröffnet und fasst seit der letzten Erweiterung knapp über 60.000 Plätze. Es liegt im Süden der Stadt und wie bei vielen Derbys auf diesem Planeten existiert neben der geographischen auch eine soziale Zuordnung der Vereine. Während Betis als Klub der einfachen Leute und Arbeiter gilt, ist der Sevilla Fútbol Club im gut betuchten Nervion im Osten beheimatet.

Bekanntermaßen drehen die spanischen Vereine bei Top-Spielen ordentlich an der Preisschraube und auch Betis ist da keine Ausnahme. So war es kaum verwunderlich, dass mit unter 56.000 Zuschauern kein Sold Out vermeldet werden konnte.

Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch und mit der Vereinshymne vor dem Anpfiff kam schon gut was rüber an Atmosphäre. Zusätzlich zogen die Béticos eine große Blockfahne über den Unter- und Mittelrang hoch, begleitet von einem Spruchband. Die grünen und weißen Papptafeln (von einem Sponsor) rundeten die Choreographie ab. Auf der anderen Seite zeigten die Gäste rote Ballons zum Einlaufen der Mannschaften.

Während des Spiels schwappten die Gesänge der Ultras teilweise durch das Stadion. Richtig gut war die Mitmachquote aber eher bei den spanienüblichen Schlachtrufen und auch die Pfeifkonzerte gegen die Sevillistas waren mitunter sehr laut. Die wiederum waren wenig zu hören, bei der Unterzahl aber kaum verwunderlich.

Auf dem Feld ging Betis nach einem Elfmeter in Führung und machte das bessere Spiel. Die Gäste glichen aber früh in der zweiten Halbzeit aus und vermiesten den Verdiblancos den ersten Derbysieg seit 2018 in der Liga. (hr)

Deportivo Alavés – Celta de Vigo 3:0

Deportivo Alavés – Celta de Vigo 3:0

“STADIONGEBURTSTAG IM BASKENLAND-VIERSEITIGE CHOREOGRAPHIE-DREI PUNKTE”

27.04.2024

Mendizorrotza

Primera División

Zuschauer: 18.039

VITORIA – Für den Saisonendspurt in Europa endsandte mich der Chefredakteur nach Spanien, Portugal und Italien. Dort sollten unter anderem gleich vier Begegnungen in La Liga anstehen. Leider wurde das Spiel Real Sociedad-Real Madrid aufgrund der Terminierung in der Champions League kurzfristig vorgezogen und musste von der Liste gestrichen werden. Dafür entpuppte sich allerdings Alavés-Celta de Vigo als echte Überraschung, aber der Reihe nach.

Nach einem Abstecher in die Tercera Division bei Calahorra B als Lückenfüller –übrigens ein netter Ground und nette Leute- fuhr ich weiter nach Vitoria-Gasteiz. Benannt nach der baskischen Provinz Álava empfingen die Gastgeber Celta de Vigo aus Galizien, welche sich auf dem Weg zum Gästeblock durch Böller und ein paar Rauchtöpfe bemerkbar machten.

Bei Deportivo Alavés dürfte den meisten wahrscheinlich das UEFA Cup Finale von 2001 einfallen, welches knapp gegen Liverpool verloren ging. Dieser und andere Momente sind rundherum am Stadion verewigt. Apropos Stadion: journalistisch völlig unvorbereitet betrat ich das Mendizorrotza und erwartete einen durchschnittlichen Erstliga-Kick. Allerdings erspähte ich dann schnell die ersten gespannten Schnüre auf der Hintertortribüne und weiteres Choreomaterial. Ferner hatte der Verein Plastikfahnen auf allen Sitzen ausgelegt.

Und tatsächlich: mit dem Einlaufen der Mannschaften zogen die Alavés-Fans zwei Blockfahnen hinter den Toren hoch, eine auf der Haupttribüne sowie ein großes Spruchband mit den Worten „100 Jahre Mendizorrotza“. Ein wirklich starkes Gesamtbild, vor allem für spanische Verhältnisse.

Auf den Tag genau am 27.04.1924 rollte hier zum ersten Mal der Ball. Natürlich veränderte sich das Erscheinungsbild über die Jahrzehnte. Im Zuge der letzten großen Renovierung 1999 schloss man die Ecken und seitdem liegt die Kapazität bei knapp 20.000 Zuschauern. Besonders gefiel mir die Kompaktheit und Nähe zum Spielfeld.

Auf dem Rasen wiederum hatte El Glorioso alles im Griff und bescherte den Fans zum Geburtstag einen hoch verdienten Heimsieg. Die wiederum hatten richtig Spaß auf der Tribüne und zogen 90 Minuten durch. Es gab abwechslungsreiche Melodien und Gesänge, wobei auch immer mal wieder das ganze Stadion mit einstieg. Alles in allem verließ der Landbote hochzufrieden das Baskenland. (hr)

1.FC Lokomotive Leipzig – BSG Chemie Leipzig – 0:2

1.FC Lokomotive Leipzig – BSG Chemie Leipzig – 0:2

“111 DERBYS”

05.05.2024

Bruno-Plache-Stadion

Regionalliga Nordost

Zuschauer: 10.700

LEIPZIG – Das Wochenende wurde von drei Landboten-Schreiberlingen nach dem Hamburger Derbysieg in Tschechien eingeläutet. Hauptgrund der Reise war das letzte Spiel vom Wochenende das 111. Derby in Leipzig. Wie ein Zufall sollte es hier wie in Hamburg heute das 111. Stadtderby sein. Leider war es sportlich nicht mehr wirklich relevant, beide Teams befinden sich im Mittelfeld der Tabelle und es geht für beide nicht mehr nach oben oder unten. Nach unserem erstmaligen Besuch im letzten Jahr beim Leipzig-Derby, gab es heute die zweite Chance für eine Überzeugung der Schreiber.

Die Fans der Heimseite bereiteten ein Intro unter dem Motto “Support your lokal Fußballclub” und dazu wurden gelbe Fähnchen verteilt. Im Gästeblock zeigte man eine Blockfahne mit der Aufschrift “Chemie”. Die Stimmung im Stadion wurde geprägt von viel Gepöbel vom Heimbereich gegenüber dem Schiedsrichter oder Chemie. Die melodischen Lieder im Gästeblock fanden Gehör im weiten Rund und erhielten die Sympathie aller Mitfahrer. Würdiger Auftritt in einem Derby und unserer Meinung nach sportlich sowie auf den Rängen deutlich besser als das angesprochene erste Leipzig-Derby.

Chemie gestaltete das Spiel relativ schnell zu ihren Gunsten und ging mit dem 0:2 in die Halbzeitpause. Nachdem die Anhänger die Spieler mit Gegenständen bewarfen, schaltete sich der Stadionsprecher ein und bat die Fans, alle Schandtaten nach dem Spiel zu erledigen. Geile Durchsage passt irgendwie in das ganze Stadion. Das Bruno Plache Stadion ist eine Perle in Deutschland, die Leute hier sind richtig abgeranzt und asozial. Hier wird der Fußball noch gelebt! (tp)

Hamburger SV – FC St. Pauli – 1:0

Hamburger SV – FC St. Pauli – 1:0

„DIE STADT GEHÖRT UNS!“

03.05.2024

2. Bundesliga

Volksparkstadion

Zuschauer: 57.000

Hamburg – „Die Stadt gehört uns!“. Gleich 6 von 7 Schwechheimer Redaktionsmitgliedern konnten dem mit Spannung erwarteten Hamburger Derby am Freitag beiwohnen. Nach dem Spiel brannte die Nordtribüne – doch auch die Redaktionsköpfe rauchten. Was war das für ein Kick? Ein Spiel mit einer Jahrhundertkonstellation? Ein Spiel auf Landesliga-Niveau? Beides trifft zu. Eine ultimative Wahrheit herauszufiltern, stellte sich aber als schwer heraus.

Mein Vorschlag, das Spiel in der Kopfzeile als „TSV Stellingen“ gegen „VfL Hammonia Hamburg Zwote“ einzuleiten, wurde abgeschmettert. Die Überschrift hätte das Derby gut beschreiben können, ohne in die Tiefe zu gehen. Wobei man sich bei der Zwoten vom VfL Hammonia eventuell entschuldigen müsste. Um auf eine sachliche Ebene zurückzukommen: Dieses Spiel, in dem St. Pauli im Volksparkstadion mit einem Sieg hätte aufsteigen können, war einfach „to much“, zu spannungsgeladen. Bei solchen Konstellation gibt es oft nicht viel Spielraum zwischen „Jahrhundertspiel“ und „Landesliga-Kick“. Nichts Weltbewegendes, das passiert jedes Wochenende in irgendeiner Liga. Und das traf auch an diesem Freitag zu.

Fast, denn Derbysieger und Stadtmeister wurde zu Recht der HSV, das sollte bei allen historischen Pauli-Chancen nicht unter den Tisch fallen. Von zwei nervösen Teams war man die Mannschaft, die nicht locker ließ und – vorsichtig formuliert – schlichtweg weniger „Einscheißpotential“ besaß. So ist es. Über eine schöne, aber austauschbare HSV-Choreo lässt sich streiten. Aber am Ende einer mäßigen Saison lief das Ding im vermutlich letzten Aufeinandertreffen mit Pauli in die richtige Richtung.

Die Kiezkicker wiederum zogen in allen Belangen den Kürzeren. Auf den Rängen startete man mit einer satten Pyroshow. Und dann? Nichts mehr, wie auf dem Rasen. Vermutlich hatte man sich den Rest für eine große Aufstiegsause nach dem Abpfiff aufgehoben. Mit einem stinknormalen Sieg zu Hause gegen abgeschlagene Osnabrücker nächstes Wochenende kann der Stadtteilverein nun ganz unspektakulär aufsteigen. Also: Nicht viel los, am Freitag in Hamburg. (mm)

Sheffield Wednesday – West Bromwich Albion – 3:0

Sheffield Wednesday – West Bromwich

Albion – 3:0

“WAR DAS WIRKLICH ENGLAND?!“

27.04.2024

Hillsborough Stadium

Championship

Zuschauer : 33.295

SHEFFIELD – Wir schreiben den 15.04.1989. Viele Fußballfans sind voller Vorfreude auf das F.A Cup Halbfinale zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forrest und machen sich am Samstag Vormittag auf dem Weg zum Hillsborough-Stadium. Kurz vor Anpfiff warteten noch tausende Fans darauf, in das restlos ausverkaufte Stadion zu gelangen. Es bildete sich ein Gedränge und der Polizei Einsatzleiter Duckenfield öffnete ein Fluchttor. Er leitete die Massen an Fans in einen ohnehin schon überfüllten Block. Dadurch wurden Fans in den vorderen Reihen gegen einen Stahlzaun gedrückt. Fans, die auf das Spielfeld flüchten wollten, wurden zurück in den Block gedrängt. Insgesamt starben bei dem Unglück 96 Menschen. Lange hat die Polizei und unter anderem auch die Boulevardzeitung: ,,the sun“ die Fans für die Geschehnisse verantwortlich gemacht. Erst 27 Jahre nach dem Unglück erklärte die Jury einer Untersuchungskommission, dass es sich um fahrlässige Tötung aufgrund schwerwiegender Fehler der Polizei handelte. Es ist eine der größten Katastrophen des Fußballs.

35 Jahre nach der Katastrophe, berichtet nun der Schwechheimer Landbote von einem Spiel im Hillsborough-Stadium. Wegen der Massenpanik haben sich die Stadien des Landes verändert. Die meisten Grounds, wozu auch das Hillsborough-Stadium zählt, sind all-seater ohne Zäune. Die Kapazität beträgt nur noch knapp 35.000 Plätze. Heute beim letzten Heimspiel der Saison von Sheffield Wednesday war das Stadion zum ersten Mal in dieser Spielzeit ausverkauft. Alle zelebrierten den Klassenerhalt und das konnte man von Anfang an spüren. Was für eine tolle Atmosphäre. Die Stimmung war nicht nur auf der Fantribüne „The Kop” zu spüren. Als Musamba nach 22 Minuten zum 1:0 traf, explodierte das ganze Stadion. Es war einer dieser Tage, wo bei den Owls alles zusammen passte. Nach dem Seitenwechsel konnte der Gastgeber ihre Führung ausbauen. Ugbo traf in der 50. und Windass in der 69. Spielminute. Auch in der Höhe geht das 3:0 am Ende in Ordnung. Die Fans von Sheffield Wednesday dürften sich nun nicht nur über den fast feststehenden Klassenerhalt, sondern auch auf das Derby nächste Saison gegen Sheffield United freuen. (fj)

Barnsley FC – Northampton Town FC – 1:1

Barnsley FC – Northampton Town FC – 1:1

„LETZTER SPIELTAG BEI THE TYKES“

27.04.2024

Oakwell-Stadion

League One

Zuschauer: 15.108

Barnsley – Nach einer nächtlichen FlixBus-Fahrt und einem Flug von Berlin nach Manchester führte mich der Weg über Huddersfield nach Barnsley. Ein Verein, der 1887 gegründet wurde – vielversprechend!

Sportlich geht es am 46. und letzten Spieltag der League One noch um einiges für die „Tykes“. Ein Sieg gegen Northampton würde den Einzug in die Play-Offs sichern. Gegen 11:00 Uhr erreichte ich die 91.000-Einwohnerstadt in South Yorkshire. Das Oakwell-Stadion, das nur 15 Minuten vom Bahnhof entfernt ist, beeindruckte sofort und findet einen Platz in der englischen „Hall of Fame“. Atemberaubend-schöne Flutlichtmasten und vier unterschiedliche Tribünen lassen das Fußball-Herz höher schlagen.

Sowohl die Akteure auf dem Platz als auch die Fans neben dem Platz machten keine Werbung für den englischen Fußball. Die Fangesänge beschränkten sich auf gelegentlich angestimmte Klassiker, wie z.B. „Your Shit Bastard“ nach den Eckbällen oder „Barnsley Till I Die“.

Die Begegnung war geprägt von vielen Fehlpässen und wenig herausgespielten Torchancen, die meistens aus einfachen Fehlern des Gegners resultierten. Möglichkeiten mit viel Potenzial wurden leichtfertig verschenkt und die Gäste wussten sich oft nur noch mit dem Kick and Rush zu helfen.

Immerhin gab es in der ersten Halbzeit einen Treffer zu bewundern, als sich der Barnsley-Spieler Kane ein Herz nahm und aus der Distanz einfach mal abzog – das verdiente 1:0. Die zweite Halbzeit ähnelte der ersten sehr. Mehr Ballbesitz für den Gastgeber, aber wenig Chancen auf beiden Seiten. Erst in der Schlussphase meldete sich der Gast und kam zu gefährlichen Torchancen.

In der sechsten Minute der Nachspielzeit gelang Apperè dann tatsächlich noch der Ausgleich zum 1:1. Der Punkt reicht Barnsley am Ende jedoch, um die Saison auf dem sechsten Platz abzuschließen und nun in die Play-Offs zu gehen. Mit der Leistung vom Sonnabend dürfte ein Aufstieg jedoch zu einer Mammutaufgabe werden. (fj)

Hull City FC – Ipswich Town – 3:3

Hull City FC – Ipswich Town – 3:3

“TICKETGLÜCK BEIM TOPSPIEL“

27.04.2024

MKS Stadium

Championship

Zuschauer: 24.298

HULL- Mühsam war der Weg auf die Suche nach einem Ticket. Flüge waren gebucht, Busse waren gebucht und Züge waren gebucht. Da kam die Ticket-Info von Hull: VVK nur an Personen mit Booking-History. Während der Gästesektor bereits ausverkauft war, waren im Hull-Shop noch sehr viele Karten verfügbar. Der Verein zeigte kein Mitleid mit mir und hatte eine Mail Anfrage abgelehnt. Somit wurde in diverse Hull Facebook Gruppen geschrieben. Auch dort wollte man mir nicht helfen und ich wurde für einen tractor boy gehalten. Nachdem zwei Tage vor dem Spiel das Stadion fast ausverkauft war, wurde die Partieankündigung von Hull auf Facebook genutzt. Es wurden insgesamt fünf Leute angeschrieben, die unter dem Beitrag gepostet haben, dass sie zum Spiel gehen. Tatsächlich hatte sich ein Fan gemeldet und bestellte mir eine Karte im südlichen Sektor. Nachdem bereits „the Oakwell“ in Barnsley und das Hillsborough Stadium in Sheffield gekreuzt wurden, sollte mit dem „MKS Stadium“ in Hull nun der dritte 92 Ground an diesem Tag fallen.

Mit 24.298 Zuschauern war die Hütte auch gut gefüllt. Im Gästeblock sorgten die mitgereisten Fans für ordentlich Stimmung. Für ihren Verein geht’s schließlich noch um den direkten Aufstieg in die Premier League. Und da Konkurrent Leeds mit 0:4 gegen QPR gepatzt hatte, war die Euphorie dementsprechend hoch. Auch Hull hat noch eine theoretische Chance, sich über die Playoffs für die Premier League zu qualifizieren.

Die Zuschauer sahen ein sehr unterhaltsames Spiel auf Augenhöhe mit hohem Tempo und vielen Chancen auf beiden Seiten. Insgesamt gab es an dem Tag sechs schöne Tore zu bestaunen.

Kurz vor dem Ende konnte Hull durch Ohio noch den verdienten 3:3 Ausgleich erzielen.

Im Stadion zeigte sich, wie sehr sich der Fußball von dem distanziert, was ein Fußball-Romantiker unter Fußball versteht. Feuerflammen und Lichtshow beim Einlaufen der Mannschaften, die Maskottchen in Gestalt von einem männlichen und einen weiblichen Tiger: Amber und Roary, die die Fans mit Klatschpappen zum Anfeuern motivierten, eine Boxershort die gefühlt alle 10 Minuten mit dem Werbespruch: Keep an eye on the balls beworben wurde und die Vermarktung von jedem Eckball, sowie auch jeder Parade des eigenen Torhüters. What a safe. Präsentiert von: Ihr macht unseren Sport kaputt. Wer in die Königsklasse des modernen Fußballs aufsteigt, wird sich am kommenden Wochenende zeigen. Ipswich hat Dienstag noch ein Nachholspiel in Coventry und trifft am letzten Spieltag im eigenen Stadion auf Huddersfield. Vier Punkte reichen für den Aufstieg. Um sich für die Playoffs zu qualifizieren, muss Hull City neben einen eigenen Sieg in Plymouth darauf hoffen, dass Westbrom zu Hause gegen Preston verliert. Es dürfte spannend werden. (fj)

Trapani Calcio – US Siracusa – 1:0

Trapani Calcio – US Siracusa – 1:0

“Ausverkauftes Stadion, Spitzenspiel und 8.000 Zuschauer in der Serie D Girone I”

07.04.2024

Polisportivo Provinciale

Serie D Girone I

Zuschauer: 8.000 (ausverkauft)

TRAPANI – Es war irgendein Wochentag in der letzten Woche, da wurde spaßeshalber in meiner Lieblingsapp nach Spielen auf Sizilien geguckt. Beinahe wäre es mir entgangen, dass Trapani Calcio zu einer so schönen Uhrzeit am Sonntag spielt. 20:30 Uhr. Das lieben wir. Somit musste ich zwar meine Tour ein wenig umplanen und so ging es dann Sonntagmorgen recht früh nach Catania zum Flughafen, um dort meinen Mietwagen abzuholen. Was man nicht eben alles macht, der Besuch vorher in Messina sollte dadurch ja nicht auf der Strecke bleiben. Wer bis hier gelesen hat und sich mal mit Sizilien beschäftigt hat, wird wissen, was das hier für Entfernungen sind. Reisestrecke also heute war:

Palermo-Catania-Airport-Messina-Trapani-Catania-Airport.

Da kann ich mal sagen, der Mietwagen im kleinen zweistelligen Bereich hat sich gelohnt, um die 750. Autobahn-Kilometer waren es am Ende.

Über die sozialen Medien erfuhr ich schon am Freitag, dass dieses Topspiel vom Tabellenersten gegen den Tabellenzweiten offiziell ausverkauft ist. Die Tickets konnte man nur vor Ort in Trapani besorgen, dies konnte ich natürlich nicht auch noch einrichten.

Eine alte Floskel sagt, irgendwie klappt’s ja immer. Dieses Sprichwort traf dann Gott sei Dank auch heute zu. Zwei Minuten vor Anpfiff saß man auf der Haupttribüne. Zum Intro wurden für das gesamte Stadion kleine Rot-Weiße Fähnchen verteilt. Schlicht, aber sieht auch einfach gut aus. Zudem gab es noch eine kleine Choreo der Curva Nord Trapani, nett anzusehen mit ein bisschen Rauch. Der Anfang war also gemacht und das Spiel konnte starten. In der ersten Halbzeit passierte nicht viel und das Spiel war eher durch die Nervosität beider Vereine geprägt. Direkt zum Anfang der zweiten Halbzeit war es dann soweit. Kollektives Ausrasten des gesamten Stadions, denn die Heimmannschaft ging in Führung. Diese Führung spielten sie auch über die Zeit, dadurch sind es jetzt 13 Punkte Vorsprung in der Tabelle Auf den direkten Verfolger US Siracusa. Die Gäste heute haben übrigens den identischen Rückreiseweg, denn die Stadt Siracusa liegt südlich von Catania. (tp)

AEK – PAOK – 2:2

“DOPPELKOPFADLER UNTER SICH”

07.04.2024

OPAP Arena

Super League

Zuschauer: 31.080

ATHEN – Wenige Tage nach dem Athener Derby wurde es Zeit für das nächste Traditionsduell in der griechischen Hauptstadt. In der Meisterrunde traf AEK auf PAOK, wobei die Gastgeber nach der Derbyniederlage bei Panathinaikos unter Zugzwang standen.

Beide Vereine verbindet eine gemeinsame Gründungsgeschichte. Nach der Vertreibung aus Konstantinopel gründeten Griechen in den 1920er Jahren sowohl in Athen als auch in Thessaloniki neue Sportvereine. Der Bezug zur alten Heimat wurde sowohl im Vereinsnamen („K“ für Konstantinopel) sowie im Vereinswappen (Doppelkopfadler als Symbol des Byzantinischen Reiches) verankert.

Damit begann allerdings auch die Rivalität. Beide sehen sich als „Erben“ des griechisch geprägten Vereins Pera, der im Zuge der Vertreibung zwangsweise einen türkischen Namen bekam.

100 Jahre später steht AEK bei 13 Meisterschaften und diese sollte zum Vereinsgeburtstag natürlich verteidigt werden. Nach fast zwei Jahrzehnten im Olympiastadion konnten die Gastgeber im September 2022 endlich ihre neue Arena im Norden Athens einweihen und man kann hier wirklich sagen: „mal etwas anderes“.

Benannt nach der (H)agia Sophia Kathedrale spiegeln die vier tragenden Säulen den byzantinischen Stil wieder. Ferner beherbergt das Stadion ein Museum zur Geschichte der Vertriebenen. Eine Doppelkopfadler-Skulptur auf dem Vorplatz darf natürlich nicht fehlen.

Nun aber zum Spiel. Gästefans auch hier verboten, das nur der Vollständigkeit halber. Wie schon im Bericht zu Panathinaikos-AEK angedeutet, halten sich die Ultras mit Pyrotechnik aktuell weitestgehend zurück. So bestand das Intro aus ein paar Kassenrollen, Wunderkerzen sowie schwarzen und gelben Luftballons im Eck-Oberrang. Dafür wusste allerdings das Einsingen akustisch zu überzeugen.

Spätestens mit dem 1:0 war das gesamte Stadion auf Betriebstemperatur. Gate 21 konnte die Stimmung immer wieder anfachen und mitunter war es sehr laut. Mit einer Zwei-Tore-Führung sah AEK wie der sichere Sieger aus, vergeigte den Vorsprung aber durch dicke Fehler in der Abwehr. (hr)

SV Babelsberg 03 – FC Energie Cottbus – 0:3

SV Babelsberg 03 – FC Energie Cottbus – 0:3

“MIT EINEM DERBYSIEG RICHTUNG PROFIFUßBALL“

21.04.2024

Karl-Liebknecht-Stadion

Regionalliga Nord/ Ost

Zuschauer : 6.709

POTSDAM – Ob Arbeit macht frei – Babelsberg 03 oder Zecken, Zigeuner und Juden: Babelsberg 03.

In der Vergangenheit waren Energie Anhänger immer wieder mit provokanten, rechtsextremen Parolen aufgefallen.

Umso schöner, dass es bei Energie auch Personen und Initiativen gibt, die mit Nazis nicht so viel anfangen können und der Gästeblock diesmal mit anderen Elementen und Aktionen in Erscheinung trat.

Zum Intro zeigten die Gästefans eine kleine Choreo. Ganz Brandenburg steht zu deinen Farben war auf einem großen Transparent zu lesen und es wurden Fahnen in den Vereinsfarben geschwenkt.

Die Fanszene von Babelsberg trauerte mit dem Spruch: Kiste unvergessen und schwarzen Transparenten um einen kürzlich verstorbenen Anhänger des befreundeten FC St. Pauli: nicht wegen der Pyro, sondern weil sich viele Besucher noch vor den Stadiontoren befanden, wurde die Partie 15 min später angepfiffen. Der Einlass erfolgte erst eine Stunde vor Spielanpfiff.

Noch lächerlicher machte sich der Verein damit, bei kaltem April-Wetter zum Trikot-Tag aufzurufen, bloß um die aktuellen Shirts zu einem Sonderpreis von 45€ abzusetzen.

Dementsprechend kamen wenig Fans mit einem Trikot ins Stadion und die SVB Gruppe: Underdogs zeigte ein Spruchband zu diesem Thema: MOTTOSPIELTAG ALS RESTVERKAUF. EIN VEREIN GIBT SEINE WERTE AUF.

Aufgegeben hatten wohl auch SVB Anhänger, als ihnen Ultras von Energie Cottbus vor den Augen standen.

Denn die Fanszene von Cottbus präsentierte die Fahne der Gruppe Underdogs vermummt auf einem Zaun. Von der genannten Gruppe gab es den Vorwurf, die geklaute Fahne mit der Aufschrift: niemand kann uns brechen im Internet gekauft zu haben.

Vor dem Zaun auf dem Rasen zeigte Energie deutlich, dass sie die Liga Richtung Profifußball verlassen möchten.

Nach Toren von Pronichev (37′), Thiele (53′) und dem Treffer von Krauß in der Nachspielzeit konnte die Elf von Peter Wollitz das Derby mit 0:3 gewinnen und grüßt weiterhin von der Tabellenspitze.

Bereits am 25. Mai findet das nächste Derby der Rivalen statt. Dann geht es im Cottbuser Stadion der Freundschaft um den Landespokal. (fj)

SK Sturm Graz – SK Rapid Wien – 1:0

SK Sturm Graz – SK Rapid Wien – 1:0

„MEISTERRUNDE UND POKALFINALE – DREI BEGEGNUNGEN BINNEN 13 TAGEN“

19.04.2024

Merkur Arena

Bundesliga

Zuschauer: 15.205

GRAZ – Dem Landboten-Reporter hat das Ösi-Fieber gepackt, nach meinem Besuch im Februar beim Wiener-Stadtderby wurde der Geist geweckt und die Meisterrunde terminiert. Meine Augen wurden immer größer, als diese Paarung am Freitagabend stattfinden sollte, schnell eine bekannte Flugpreis-App durchforstet und Hamburg-Graz mit Direktflügen von Freitag bis Montag gebucht. Eine sehr schöne Verbindung und arbeitnehmerfreundliche Flugzeiten, kann ich nur wärmstens empfehlen.

Heute durfte es endlich soweit sein: Mein viertes Spiel von Sturm Graz und endlich das erste Heimspiel. Der heutige Gast aus Wien gab dem Besuch die Kirsche auf der Torte. Auf den Rängen definitiv das Beste, was Österreich aktuell zu bieten hat. Sturm Graz liefert sich aktuell ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Meistertitel mit einem Verein aus Salzburg. Für Rapid hingegen geht es in der Meisterrunde um die goldene Ananas. Besonders beeindruckend war hier die Mitmachqoute im Heimblock, wahnsinnig laut und einfach geil! Zum Intro gab es eine kleine Gedenkchoreo plus Beifall für “Heimo” von den Gästen. Kurz danach ging die Rapid-Show los, der Gästeblock erstrahlte mit einer schönen Pyroshow und gepaart mit Doppelhaltern ergab es ein sehr ansehnliches Bild. Die melodischen Lieder von beiden Seiten werden in den nächsten Tagen weiterhin im Ohr des Landboten erklingen.

Das Spiel startete mit Angsthasen-Fußball, nicht ohne Grund fiel heute das einzige Tor des Tages durch einen fatalen Fehler vom Rapid-Torwart in der 79. Spielminute. Fast pünktlich zur Rapid-Viertelstunde hielt der Torwart klassisch den Ball nicht fest und der Stürmer konnte einnetzen. Somit stieg meine persönliche Serie von kuriosen “Eigentoren”, auf Platz 1 schafft es der Torwart aber nicht. Daniel Heuer Fernandes wird es verstehen. Im Heimbereich wurden von nun an ebenso pyrotechnische Gegenstände abgebrannt, welche die Stimmung nochmal anhob. Den Sieg ließ sich der SK Sturm Graz heute nicht mehr nehmen. Somit eroberte Sturm Graz den ersten Tabellenplatz!

Für den Landboten ging es nach dem Spiel noch mit dem Bus nach Brno, hier standen drei Spiele am Samstag auf dem Programm. Schon am Mittwoch findet das Rückspiel der Partie in Wien statt und am 1. Mai das Pokalfinale in Klagenfurt. Das Stadion ist schon lange für das Finale ausverkauft, wir werden es mit Spannung verfolgen! (tp)

FC Midtylland – FC København 2:2

FC Midtylland – FC København 2:2

“VEREINE FUSIONIERT-PUNKTE GETEILT”

14.04.2024

MCH Arena

Superliga

Zuschauer: 11.714

HERNING – Wie schon in der Vergangenheit nutzte ich ein Spiel des eigenen Herzensvereins für einen Ausflug zu unseren nördlichen Nachbarn. Nach einem weiteren überzeugenden Sieg gegen Osnabrück steuert Holstein weiter Richtung Bundesliga. Aber das soll hier nicht das Thema sein.

Aufgrund einer längeren Redaktionssitzung am Freitag musste nach dem Holstein-Spiel doch etwas Schlaf nachgeholt werden. Umso fitter und motivierter ging es dann am Sonntag raus aus den Federn zunächst Richtung Syddanmark. In Fredericia durfte ich erneut einen ungefährdeten Sieg bestaunen, mit denen die Gäste von Sonderjyske aus Haderslev in die Superliga zurückkehren werden.

Von Fredericia fuhr ich eine weitere Autostunde zum Ziel- und Spitzenspiel der Superliga. Benannt nach der Region Midtyjlland ist der Gastgeber ebenso wie der renommierte FC Kopenhagen das Produkt einer Fusion lokaler Vereine. Woanders undenkbar, in Dänemark ein gerne gewähltes Modell. Pragmatisch. Auf der Suche nach einem Wappentier wählten die Verantwortlichen einen Wolf. Der ist zwar in Herning und umzu seit über 200 Jahren ausgestorben, aber damit kann irgendwie jeder etwas anfangen. Eben pragmatisch. Bereits in den 2000ern konnte Midtylland dank intensivem Scouting und einem breiten Netzwerk im Nachwuchsbereich erste Erfolge feiern und blickt mittlerweile auf drei Meisterschaften und zwei Pokalsiege zurück.

Zurück zum Hier und Jetzt. Der Tabellenführer (punktgleich mit Bröndby) empfing den Drittplatzierten aus der Hauptstadt, die mit sechs Punkten Rückstand ins Spiel gingen. Die Arena (auf dem Messegelände gelegen, schon wieder pragmatisch) war quasi ausverkauft. Die Heimfans präsentierten zum Einlaufen der Mannschaften ein Fahnenintro in den Vereinsfarben garniert mit roten Rauchfontänen sowie roten und weißen Kassenrollen. Eingerahmt von Folien in den Vereinsfarben zog Kopenhagen eine Blockfahne mit dem Wappen und der Botschaft „Mein Ein und Alles“ hoch. Beides ansehnlich und für den Rahmen würdig.

Nachdem sich der Rauch langsam verzog, konnte es auch auf dem Rasen losgehen. In einer rasanten Partie führte Midtylland durch ein Traumtor von der 16er-Grenze 2:1 zur Halbzeit. Der Stimmungskern auf Heimseite war durchaus bemüht, die anderen Bereiche einzubeziehen. Gelang aber eher selten. Auf der anderen Seite die Gäste über 90 Minuten gut hörbar immer in Bewegung.

Im zweiten Durchgang trafen die Gastgeber 2x Alu und verpassten es, den Sack zuzumachen. Stattdessen bekam Kopenhagen in der letzten Minute der Nachspielzeit dank VAR einen umstrittenen Elfmeter zugesprochen, den Diks sicher verwandelte. So richtig frei drehte der Gästeblock aber nicht, denn die Punkteteilung war im Kampf um die Meisterschaft zu wenig. (hr)

NK Bravo – NK Maribor – 1:1 & NK Domžale – NK Olimpija Ljubljana – 1:3

NK Bravo – NK Maribor – 1:1

„HIER GEWINNT NUR EINER…“

14.04.2024

Prva Liga

Glavni Stadion Park Šiška

Zuschauer: 1.450

LJUBLJANA – Mit dem Zug und per 49€-Ticket ging es bereits am Freitag Richtung Süden. In Unterhaching sollte der Lieblingsverein in der 3. Liga gastieren. Eine spröde Veranstaltung, wenn man es mit dem VfB Lübeck hält, das wusste man vorher schon. Teuer zudem. Irgendwie musste der Trip aufgepeppt werden und da stach ein Top-Doppler am Sonntag in Slowenien ins Auge. Die beiden wohl interessantesten Vereine Sloweniens sollten im Großraum Ljubljana Auswärtsspiele bestreiten. Ein Spiel nachmittags, ein Spiel abends.

Flixbus fährt am Samstag-Abend für 20€ von München nach Ljubljana? Perfekt, auf so eine Verbindung hat man ein halbes Leben gewartet. Im Bus dann aber der erste Rückschlag: Das Hostel storniert wegen der späten Ankunft die Buchung. Nicht dass der 49€-Trip nach Bayern schon hart genug gewesen wäre, in Ljubljana müssen direkt nach der Ankunft mit unterlaufenen Äuglein und auf gut Glück ein paar Hostel-Adressen abgeklappert werden. Die erste Adresse ist gleich mal ausgebucht, die zweite auch. Ob das wirklich so ein perfektes Wochenende in Slowenien wird? Im „Ibis“ sind via Internet noch Schlafplätze verfügbar, also wird der Hotelmokel damit unter Druck gesetzt, weil schon wieder abgeriegelt wird. Am Ende springt ein freies Vierbettzimmer heraus und der Preis wird sogar noch von 55 auf 40€ gedrückt. Ein guter Deal, auch für den Hotelmokel…

Gut ausgeschlafen ging es nächsten Tag bei tollstem Frühsommerwetter in die Altstadt, wo man vor 9 Jahren mal eine Nacht verbrachte, in der verdammt viel Pflaumenschnaps konsumiert wurde. Damals war Ljubljana ein Geheimtipp – und eigentlich ist es das immer noch. Eine herrlich angenehme Altstadt mit einigen Touristen, aber nicht zu vielen. Nach einer großen Portion Ćevapčići schlug man dann quer durch den Stadtpark zu Fuß den Weg zum Ground ein.

Das Stadion besteht eigentlich nur aus einer großen Tribüne. Die Gegenseite mit einigen Stufen, Gästekäfig und Sitzplätzen wird nicht genutzt oder nicht gebraucht. Vor dem Eingang ist eine Tafel mit Stadionrekorden angenagelt. Danny Ecker ist hier 1997 mit seinem Stab 5,70m hoch gesprungen. Grüße nach Leverkusen, wo zeitgleich um die deutsche Meisterschaft gespielt wurde! In Slowenien – wo 4 Runden je Spielzeit ausgetragen werden – befinden wir uns in der Endphase der Saison. Eigentlich steht mit Celje der Meister und die übrige Top-3 fest. Es geht wohl nur noch um die Platzierung 2 und 3 und die entsprechende Europacup-Qualifikation. Bravo ist Vierter, Maribor Dritter.

Weil die Gästefans auf der Gegengerade vermutet werden und Maribor zuletzt Geisterspiele austrug, ist der verwaiste Gästeblock gegenüber zunächst eine ziemliche Enttäuschung. Nach etwa 20 Minuten geht Maribor in Führung – und plötzlich jubelt es aus der Ecke! Da sind ja doch Gästefans! Und zwar nicht zu knapp. Am Ende vielleicht 200. Ob die zu spät gekommen sind oder der Autor dieser Zeilen zu blöd für einen Rundumblick war – keine Ahnung. Wahrscheinlich waren die Fans zu spät, weil man nach dem Tor einen konstant guten Lärmpegel hält. Gesänge und Fahnenparade überzeugen durchaus in dem kleinen Block. Auch in den restlichen Sektoren auf der Tribüne tummeln sich viele Zuschauer, die es mit Maribor halten.

Der Lärmpegel auf der ganzen Tribüne ist auf gutem Niveau, weil das Spiel sehr flott und unterhaltsam ist. Das 0:2 wird vom VAR wegen Foulspiel einkassiert. Im Gegenzug trifft Bravo, die schnelle Konter spielen, zum Ausgleich. Viele Angriffe und Chancen, hüben wie drüben. Alle gehen mit einem guten Gefühl in die Pause. Die zweite Halbzeit hätte so weitergehen können. Doch auch in Slowenien gibt es wie oben erwähnt einen VAR. Und der kassiert zwei weitere Treffer ein. Jeweils einen auf jeder Seite, wobei nach dem vermeintlich dritten Maribor-Tor schon gar nicht mehr gejubelt wird. Punkteteilung für beide Teams. Als Sieger an diesem Tag darf sich allerdings eindeutig der „Video Assistent Referee“ fühlen. Jubelarien und Freudentänze löst das aber nirgendwo aus. (mm)

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NK Domžale – NK Olimpija Ljubljana – 1:3

„PERFEKTES WOCHENENDE IN SLOWENIEN“

14.04.2024

Prva Liga

Stadion Domžale

Zuschauer: 1.050

DOMŽALE – Nach dem ersten Spiel bei Bravo geht es ziemlich zügig zum Busbahnof um das erste Gefährt nach Domžale zu erwischen. Für 1,90€ steigt man in den Bus Richtung Kleinstadt. Die frühe Verbindung hätte man sich sparen können, denn Domžale hat nicht sonderlich viel zu bieten. Es ist die klassische Schlafstadt im Umland einer osteuropäischen Gemeinde und völlig unspektakulär.

Als im ganz neuen Bahnhof vom Domžale die Rückfahrverbindungen nach Ljubljana gecheckt werden und keine einzige Verbindung angezeigt wird, ist man zunächst sprachlos. Busse fahren nach dem Spiel nicht mehr, via Internet hatte man keine Zugverbindung gefunden, sehr wohl jedoch dutzende an den Tagen darauf. Am ZOB sprach man den Tipp aus am Bahnhof nochmal die Abfahrtszeiten abzuklappern. Auch eine Frau, die über die Gleise ströpert und nach einem Bahnbeamtenstatus aussieht, kann keine Antworten auf die Fragen liefern. Irgendwie kommt man schon nach Ljubljana. Als letzte Option vielleicht mal wieder trampen. Oder halt zu Fuß. Es sind nur gut 12km und um 2 Uhr kommt der Bus nach Graz. Selbst das passt noch.

Also ab zum Stadion. Domžale musste sich in seiner Europacup-Geschichte vor 19 Jahren knapp dem VfB Stuttgart geschlagen geben. Vor 6 Jahren warf man jedoch Freiburg aus der Europa League. Zweimal wurde man Meister. 2007 und 2008. Danach gewann der Vorstadtverein ebenfalls noch zwei Mal den Pokal. Klingt nach einer verschworenen Fußballgemeinde. Trotzdem ist hier nichts los, selbst wenn der aktuelle Meister aus der großen Stadt von nebenan kommt. Ein paar hundert Fans verlieren sich auf der Tribüne. Knapp die Hälfte davon aus Ljubljana. Davon rund 50 Leutchen im abgeriegelten Gästeblock. Wieder die gleiche Situation wie bei Bravo: Alle auf einer Tribüne, obwohl eine Gegenseite existiert. Diesmal kommt man aber viel näher an den Gästeblock.

Der harte Kern im Käfig ist recht unterhaltsam und die üblichen Gesänge schallen durch den Ground. Nicht mehr und nicht weniger. Das Spiel ist zunächst ein Abbild vom Kick zuvor. Der Außenseiter spielt ganz gut mit. Nach einer flotten Anfangsphase kriegen beide Teams dann nicht mehr viel auf die Reihe. Im zweiten Abschnitt trifft Ljubljana mit sehenswerten Abschlüssen zwei Mal schnell ins Tor und mit der komfortablen 2:0-Führung ist der Hase fast gegessen. Spannend wird es vielleicht nochmal nach einem Platzverweis für die Gäste, doch Olimpija trifft sofort humorlos zum 0:3. In der Schlussminute markiert Domžale immerhin noch den Ehrentreffer.

Bei beiden Spielen viel Miliz und bissige Ordner, auch wenn sonst nicht viel los ist in den Stadien – beim „Nein-Sagen“ ist man auf Zack. Das macht es für den konventionellen Berichterstatter nicht einfacher, den Gästeblock zu fotografieren. Bleibt noch die Rückfahrt. Drei Ljubljana-Leute, die nach dem Spiel angesprochen werden, müssen leider alle in die falsche Richtung. Also zu Fuß Richtung slowenische Hauptstadt und unterwegs den Daumen raushalten. Bereits das zweite Auto hält an, der Fahrer entpuppt sich als Taxifahrer außer Dienst, wir einigen uns auf ein paar Euro. Fazit: Perfektes Wochenende in Slowenien! (mm)

Alemannia Aachen – ROT WEISS AHLEN e.V. – 3:0

Alemannia AachenROT WEISS AHLEN e.V. – 3:0

“ALLE MANN NACH AACHEN“

13.04.2024

Neuer Tivoli

Regionalliga West

Zuschauer: 26.000

AACHEN – Die Alemannia aus Aachen erlebt momentan einen echten „Hype“ in der Regionalliga West. Diesen Hype wollte sich der Landbotenreporter aus Norddeutschland nicht entgehen lassen.

Nach einer zweistündigen Stippvisite im Landkreis Düren machte ich mich auf den Weg nach Aachen. Die Ankunftszeit wurde laut Google Maps immer später, aber durch meine arabischen Fahrkünste auf der Autobahn konnte ich auf der kurzen Strecke gut zehn Minuten gut machen. Rund 35 Minuten vor Anpfiff wollte ich mein Auto auf dem Parkplatz, welcher Platz für ungefähr 7500 Autos bietet abstellen, nur dieser wurde ohne Begründung geschlossen. Weitere 20 Minuten fuhr ich wie wild ums Stadion herum und fand keinen Parkplatz. Als ich wieder an dem ominösen Großparkplatz ankam, durften auf einmal alle Stadionbesucher rauffahren. Nun tickte die Uhr aber gegen mich. Ich muss meine Karte noch abholen und den Eingang finden. In Windeseile lief ich über den Parkplatz zum Stadion und sah sofort den „Info-Point“. Ratzfatz bekam ich meine Karte, lief einmal ums halbe Stadion zum Eingang und erreichte pünktlich und durchgeschwitzt zu „You’ll never walk alone“ meinen Platz. WOW! Fast volles Haus, hunderte Fahnen und eine kleine Choreografie. Ist das wirklich die Regionalliga West, oder bin ich versehentlich in der zweiten Liga gelandet?

Die Antwort bekam ich auf dem Rasen. Die 26.000 Zuschauer sahen ein absoluten Grottenkick auf dem Platz. Passend dazu fiel das 1:0 durch einen Elfmeter kurz vor der Halbzeit. Ein langer Ball des Tabellenführers reichte gegen die abstiegsbedrohten Ahlener, um dessen Abwehr auszuhebeln.

In der zweiten Hälfte spielte Aachen das Spiel wie ein „Spitzenreiter“ herunter und erzielte in der Nachspielzeit die beiden Siegtreffer. Für beide Vereine ist es ein weiterer Schritt in eine neue Liga. Passend sangen die Heimfans „Wir steigen auf und ihr steigt ab.“

Fröhlich gingen die Aachener aus dem Neubau, der auch in Augsburg stehen könnte, nach Hause oder feierten den Sieg mit einem weiteren „Bit“.

Für mich ging es sehr schnell vom Parkplatz, denn die Frituur „an der Grenze“ wartete auf mich. (mb)

Hertha BSC – F.C. Hansa Rostock – 4:0

“HOCHSICHERHEITSSPIEL, FANGNETZE, SICHERHEITSPLANE UND REICHLICH NEBEL IN BERLIN”

12.04.2024

Olympiastadion Berlin

2. Bundesliga

Zuschauer: 62.177 / 22.000 Gäste (ausverkauft)

BERLIN – Am Freitag zu Gast beim Auswärtsspiel der “Kogge” in Berlin, dieses Spiel fand zuletzt 2007 statt. Hansa gewann das Spiel damals mit 1:3. Die Vorfreude um die Partie stieg ins Unermessliche, da man sich auch hier einiges an Stimmung auf beiden Seiten versprach. Offiziell wurde sich über den Hertha-Fanshop eingedeckt, um am Ende doch im Gästeblock zu landen. Na, vielen Dank auch. Eventuell schlecht informiert, so musste es am Ende unter der angesprochenen Sicherheitsplane in den Heimbereich gehen.

Kaum angekommen auf der Haupttribüne ging es auch schon los. Das Stadion wurde vom Intro aus dem Gästeblock mit ordentlich Rauch übersät und so fing das Spiel zehn Minuten später an. Nach Anpfiff zeichnete sich schnell das relativ gute Spiel von der alten Dame aus, wahrscheinlich war es Frank Zander als gutes Omen. Dieser trat heute nach überstandener Kopf-OP das erste Mal wieder live im Olympiastadion auf. Danke an dieser Stelle für den erneuten Ohrwurm. Die Kogge überließ der Hertha komplett das Spiel und der Sohn von Hertha-Trainer Pal Dardai traf zum verdienten 1:0. Fabian Reese, für viele Hamburger sicher leider noch ein Begriff, traf per Handelfmeter nach 31. Minuten zum 2:0. Das Spiel schien nun endgültig gelaufen. In meinen Augen konnte man bei Hansa lediglich dem Torhüter Markus Kolke ein positives Arbeitszeugnis ausstellen, dieser hielt den einen oder anderen Ball echt sicher. In der zweiten Halbzeit trafen die Berliner noch zweimal im Rostocker Tor und entschieden das Spiel für sich 4:0. Die Gäste dennoch mit einem sehr ansehnlichen Support und einer guten Mitmach-Quote und Lautstärke. Die Fans in der Berliner Ostkurve ebenfalls mit einem sehr guten Auftritt, mein zehntes Spiel im Berliner Olympiastadion wurde dem Rahmen absolut gerecht.

Nach dem Spiel ging es noch fix mit dem Auto bis nach Dresden, um dort einen Revisit im Ibis-Budget zu kreuzen. Es folgte die erste Tschechien-Tour des Jahres und das Wochenende wurde bei 23 Grad und Sonne perfekt absolviert. Das letzte Spiel wurde am Sonntag um 15:00 Uhr angepfiffen und danach ging es für den Autoren vom Landboten auf direkten Wege nach Hause. Liebe Grüße an Frank Zander! (fj)

SpVgg Bayern Hof e.V. – ATSV 1898 Erlangen e.V. – 1:3

„VON HERZEN GRANTIG“

09.04.2024

Bayernliga Nord

Städtisches Stadion „Grüne Au“

Zuschauer: 824

HOF – Lohnt es sich mitten in der Woche für ein mäßig bedeutsames Fünftligaspiel von Schleswig-Holstein nach Bayern „rüberzumachen“? So wie einst Millionen von DDR-Bürgern, die Ende 1989 in die oberfränkische Kreisstadt einfielen und den Geldinstituten dort innerhalb von nur 7 Wochen sage und schreibe 91 Millionen D-Mark Begrüßungsgeld entlockten? Es lohnt sich. Auch ohne Begrüßungsgeld.

Statt Sparkasse oder Citibank heißt das Ziel mittlerweile „Städtisches Stadion Grüne Au“ und dort bekommt man auch kein Geldgeschenk, sondern muss 8,50€ Eintritt abdrücken. Ein stolzer Preis für Bayernliga Nord, zumal das Ticket nicht zum Sitzen berechtigt. Wenn man den Eintritt aber an den Spielort koppelt und die Liga-Zugehörigkeit vergisst, lassen sich die paar Münzen schnell verschmerzen.

An dem 111 Jahre alten Stadion im äußersten Nordosten Bayerns kann man sich gar nicht satt sehen. So viele unterschiedliche Details gibt es hier, jede Seite hat ihren eigenen Charakter. Überragt wird die „Grüne Au“ von der „neuen Tribüne“, die sich über den Stehplätzen erhebt. Aber auch der 70 Jahre alte Holzunterstand auf der Gegenseite ist schlicht überragend. Dieses Stadion würde selbst im grenznahen Tschechien um die vorderen Plätze mitspielen. Hier und da hat man einige Bereiche ausgebessert, aber nie für einen Radikalschlag gesorgt. Im Sommer soll es die nächsten baulichen Veränderungen geben, betroffen ist wohl vor allem die Hauptseite.

In die Jahre gekommen, aber einfach nur zum Liebhaben – so kann auch das Publikum vor Ort beschrieben werden. Hier wird noch aus vollem Herzen gegrantelt. Bei der Getränkedame auf der Holztribüne gibt es nur Bier zu kaufen – und die Frau freut sich über regen Zulauf. Am Grill gibt es „1 Paar Würstchen im Weckla“, die so gut sind, dass man sich am nächsten Tag beim Catering-Metzger im Laden noch Wurstvorräte anlegen lässt. Bei einem Blick in den Fanshop gab es dann doch noch was geschenkt: Ein Mousepad und eine CD. 1989 will hier einfach niemals enden.

Sportlich stand es um die SpVgg schon schlechter. Auch wenn man bereits 2. Bundesliga und vor über 50 Jahren gar Bundesliga-Aufstiegsrunde gespielt hat. Vor 20 Jahren erfolgte übrigens die Fusion mit der SpVgg Hof, was die kleine Fanszene naturgemäß nicht gut verdaut hat. Im Stadion wird weiterhin der „FC“ angefeuert. Unter der „neuen Tribüne“ versammelt sich ein kleiner Haufen mit Zaunfahnen und dicker Lippe.

Das Spiel kam schwer in die Pötte. Mit einem Sieg wäre Hof dicht dran gewesen an den Aufstiegsplätzen und die leichte Überlegenheit mündete in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit dank feiner Einzelleistung auch im ersten Treffer der Partie. Nach der Pause war man die bessere Mannschaft. Es deutete nicht viel auf einen Punktverlust hin. Aber Fußball wäre ja nicht die beliebteste Sportart der Welt, wenn es nicht diverse Möglichkeiten gäbe den Verlauf eines Spiels zu verändern. Der Kapitän der Gäste aus Erlangen jedenfalls ist ein ausgezeichneter Freistoßschütze und zwei seiner Bälle schlugen per hohen Bogen im Torknick ein. Die Entscheidung zum 1:3 im Halbdunkel der flutlichtlosen Anlage ging dann schon fast im Gegrummel und Gegrantel der 824 flüchtenden Zuschauer unter. (mm)

Alibeyköy Spor – Istanbul Beylikdüzüspor 1-2

„VOM ARARAT ZUM BOSPORUS“

05.04.2024

Bölgesel Amatör Lig

Alibeyköy Stadi

Zuschauer: 250

ISTANBUL – Nach 11 Spielen in Armenien ging es für unseren Autor Hannes per Nachtflug nach Istanbul. Diese Anreise hatte es in sich.

Nachdem Kollege Timo am Mittwoch mit einem kurzen Zwischenstop in Österreich weiter nach Italien flog, begann für mich die wohl beschissenste Situation die man auf einer Reise nur haben kann. Beschissen im wahrsten Sinne des Wortes, denn es handelte sich um ungewöhnlich unschönen Durchfall. Am Mittwoch habe ich mir bei der Zweitvertretung vom FC Noah so einen gewaltigen Sonnenstich eingefangen, dass ich in der Nacht auf Donnerstag mehr Zeit auf und über der Schüssel verbracht habe als im Bett. Soweit so gut:

Am Donnerstag war allerdings geplant um 12:00 Uhr auszuchecken und die Zeit bis zum Abflug, Freitag, 01.00 Uhr, noch irgendwie rumzukriegen. Mit ordentlich Toilettenpapier bewaffnet zog es mich in den „englischen Park“ von Yerevan. Salzbrezeln, Cola sowie Wasser wurden im schattigsten Plätzchen der Stadt vernichtet und dabei gebetet, dass eben genanntes hoffentlich lange drin bleibt. Direkt neben den Park befindet sich ein Einkaufszentrum mit guten Toiletten, was etwas Ruhe schaffte.

Gegen 16:00 Uhr war ich dann noch beim Pyunik FC um den 6. von insgesamt 8 Grounds der ersten armenischen Liga zu kreuzen. Da die Toiletten Situation vor Ort auch hier für passabel erklärt werden konnte, ging ich recht entspannt auf die Tribüne und war überracht sogar einen kleinen Gästemob erspähen zu können. Neben dem 30 Mann Pjunik Mob konnten ungefähr 50 Gäste aus Gyumri gezählt werden. An dieser Stelle ein kurzer Sidefact: Armenien ist das wahrscheinlich bescheidenste Land welches ich bisher bereist habe wenn es um das Thema Bierspezialitäten geht. Lediglich das Gyumri Gold konnte halbwegs überzeugen, wo wir wieder bei den Gästen wären. Das Bierrating von Armenien wurde auch schon von einem Fussballfan aus Berlin thematisiert, welcher ebenfalls das Buch „,Englische Wochen in Armenien“ geschrieben hat.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Das Spiel endete 1-1 und der FC Shirak aus Gyumri kann damit mehr als zufrieden sein.

Nachdem Spiel fuhr ich zurück zum Hotel um meinen Rucksack abzuholen und bestellte mir ein Taxi zum Airport. Noch kurz vom mehr als netten Gastgeber verabschiedet, war ich froh gegen 22 Uhr an der Sicherheitskontrolle zu stehen. In der Apotheke am Airport habe ich mir noch (scheinbar) russische Tabletten gegen Übelkeit und Erbrechen gekauft da mir schon wieder mega schlecht war. Kurz vorm Boarding also zwei Teile reingeworfen und tatsächlich ging es mir relativ schnell besser. Die Wahrheit hinter diesen Tabletten ist vermutlich nicht, dass es einem plötzlich wesentlich besser geht, sondern vielmehr dass man vorallem ruhig und müde wird. Schlussendlich brachte aber auch das nichts, denn: Die gesamte Besatzung inklusive der ca. 150 Passagiere wartete nur noch auf das „Ready for Take Off“ des Captains doch stattdessen kam vom zuletzt genannten eine Durchsage auf armenisch, das Anschallzeichen ging aus und die Maschine wurde von mehreren Polizeiautos von der Startbahn zurück geführt. Nunja, so langsam fühlte ich mich wie Christoph Maria Herbst in „Stromberg – Der Film“ und fragte laut: „Haben sie dass gerade gehört ? Dass war mein Geduldspfaden und dieser ist so eben gerissen“. Gehört haben das sicher einige, verstanden hat es definitiv niemand da ich in dieser Maschine der einzige deutschsprachige Passagier war.

1 1/2 Stunden später wurde ein mir unbekannter Passagier von der Polizei aus dem Flugzeug geholt und es konnte endlich losgehen. Gegen 04:00 Uhr am „neuen“ IST Airport gelandet und gegen 05:00 Uhr schlussendlich im Hotel. Lange war die Freude nicht mehr so groß über ein Bett, eine Toilette und vorallem ein bisschen Privatsphäre.

Halbwegs ausgeschlafen ging es am Freitag Mittag dann per Metro und Tram zum türkischen 5. Ligisten „Alibeyköy Spor“. Istanbul Card, türkische SIM und ein paar tausend Lira hatte ich mir bereits auf dem Hinweg nach Armenien besorgt, da mein Stopover am SAW fast 8h Betrug.

In Alibeyköy befindet sich das kleine Stadion vom Stadtteilverein, welches für ungefähr 3000 Zuschauer Platz bietet. Die kleine Tribüne auf der Gegengeraden wurde vor ein paar Jahren abgerissen. Theoretisch handelt es sich bei dem Stadion um ein „Allseater“, so wirklich viele Sitzschalen waren allerdings nicht mehr vorzufinden.

In der ersten Halbzeit passierte bis kurz vor Schluss nicht wirklich viel. Das Spiel pletscherte so vor sich hin und die ca. 30-40 Jungs von Alibeyköy unterstützen umzingelt von der türkischen Polizei ihre Mannschaft akribisch. Kurz vor der Halbzeitpause dann aber der Schock: Ausgelöst durch ein Foul von einem Alibeyköy Spieler brach auf dem Platz eine Schlägerei aus. Da aber nur ein einziger Spieler abtransportiert werden musste, beließ der Unparteiische es bei einer gelben Karte und ließ die letzen zwei Minuten zu Ende Spielen. Nach der Halbzeitpause stellte die Gruppe von Alibeyköy den Support überraschend ein und zog sich sogar komplett aus dem Stadion zurück. Ich frage mich weiterhin ob der Mob mit der Leistung ihrer Mannschaft unzufrieden war oder ob es an den eigentlich sehr entspannten Polizisten lag. Das Spiel wurde wieder angepfiffen und die Gäste sind wesentlich stärker aus der Pause zurückgekommen und haben das Spiel verdient mit 1-2 gewonnen.

Nachdem Abpfiff habe ich den Fehler gemacht und habe statt der Tram den Bus genommen. Um 17:15 Uhr in Istanbul nicht unbedingt die beste Idee, da ich statt angegebenen 34 Minuten ungefähr 1 1/2 Stunden bis nach Taksim gebraucht habe.

(hd)

Panathinaikos – AEK – 2:1

Panathinaikos – AEK – 2:1

“BEIM BARTE DES ZEUS ! ATHENER DERBY UNTER BESONDEREN VORZEICHEN”

03.04.2024

Stadio Apostolis Nikolaidis

Super League

Zuschauer: 12.101

ATHEN – Ursprünglich war die Tour nach Athen im Rahmen einer Englischen Woche für den Januar geplant. Allerdings verhängte die griechische Regierung nach mehreren Zwischenfällen einen Zuschauerausschluss für zwei Monate und es musste umgebucht werden. Nach einem kurzen Check des Rahmenterminkalenders fiel die Wahl auf den Doppelspieltag nach Ostern mit der Hoffnung auf ein bisschen Normalität und natürlich gute Spiele. Tatsächlich hatte ich dann bei der Terminierung der Meisterrunde Glück und erwischte die zwei Traditionsduelle Panathinaikos-AEK und AEK-PAOK.

Nach Ablauf der zwei Monate waren Zuschauer bei den Spielen tatsächlich wieder erlaubt, jedoch mehr oder weniger auf Bewährung. Flogen früher massenhaft Gegenstände und wurden die Stadien in Pyro-Orgien komplett in Rauch gehüllt, droht die Politik aktuell mit weiteren Geisterspielen auch bei kleinen Vergehen. Darüber hinaus soll die Videoüberwachung intensiviert und eine Art „griechische Passolig“ eingeführt werden. Details wusste keiner, den ich im Stadion fragte. Typisch Griechenland.

Apropos Stadion. Nach dem Genuss einer leckeren Pita für absolut faire 3,20 Euro traf ich circa eine Stunde vor Anpfiff am Apostolis Nikolaidis ein. Was für eine Perle! Es bröckelt an allen Ecken und Enden. Offiziell beträgt die Kapazität nur knapp 16.000 Zuschauer, aber die zwei wuchtigen Kurven hinter dem Tor lassen es größer erscheinen. Rundherum finden sich viele Graffiti und im Inneren der Tribünen haben weitere Sportabteilungen von Panathinaikos ihre Trainings/Wettkampfmöglichkeiten. Übrigens baut Panathinaikos nach langem Rechtsstreit seit einem Jahr einen neuen Stadionkomplex, der 2026 fertig sein soll.

Das ist allerdings Zukunftsmusik und im April 2024 stand erstmal der Kampf um die Meisterschaft an.

Im kleinen Athener Derby war Panathinaikos gegen AEK fast schon zum Siegen verdammt. Wie üblich bei Duellen der Big Five in Griechenland waren Gästefans verboten. Wie erwartet verzichtete Gate 13 auf eine Pyroshow, allerdings auch auf eine Choreo oder sonstige Aktion. Schade. Mit dem 0:1 nach nur 5 Minuten wurde es auch sehr leise im Stadion.

Allerdings drehte Panathinaikos das Spiel noch in der ersten Halbzeit. Nach einem geilen Torjubel ging dann auch die ein oder andere Fackel an und natürlich wurde die Stimmung merklich besser. Neben Wechselgesängen gab es auch Schlachtrufe, bei denen alle Tribünen mit einstiegen. Trotz Dauerdruck in den letzten 20 Minuten brachten die Gastgeber das 2:1 über die Zeit und sicherten sich den Derbysieg.

Mit Blick auf die schwierigen Vorzeichen war ich unterm Strich mit diesem Derby zufrieden. (hr)

Palermo FC – UC Sampdoria – 2:2

“SIZILIEN, ANDREA PIRLO UND EIN SCHÖNES STADION IN PALERMO“

06.04.2024

Stadio Renza Barbera

Serie B

Zuschauer: 22.000

PALERMO – Der Schwechheimer Landbote Schreiberling verbrachte seinen Rest des Urlaubs in Italien. Nachdem ich im Februar diesen Jahres Palermo schon geplant hatte und mir die Reise leider aufgrund eines Streiks in Deutschland durch die Lappen ging, konnte ich es einfach nicht lassen. Dieses Stadion begeistert mich einfach zu sehr. Mitte März kamen dann auch endlich mal alle Termine für die Ligen in Italien und die Flüge wurden schnell gebucht.

Angekommen in Palermo am Airport ging es relativ fix in die Innenstadt, hier erkannte man schnell, dass hier heute ein Fußballspiel stattfindet. Am Hauptbahnhof standen die Shuttle-Busse bereit und es liefen einige in einem wunderbaren Palermo Trikot herum. Die Recherche vorher ergab noch eine wunderbare Story, Trainer bei UC Sampdoria ist aktuell Andrea Pirlo. Dieser spielte selbst nie für den Verein aus Genua, doch hat hier seine mittlerweile dritte eigene Trainerstation. Da man ihn leider nur von weitem erkannte, sieht er aus meiner Sicht immer noch so aus, wie im WM-Halbfinale 2006 gegen Deutschland. Zeit für die danach anknüpfende Pressekonferenz blieb dem Schwechheimer Landboten auch nicht, da noch der Berg mit dem besten Panorama über Palermo erklungen werden musste. Bei Sonnenuntergang hatte man hier einen wirklich schönen Blick über die Stadt Palermo und über dieses wunderschöne Stadion.

Die Stimmung im Stadion war von der Heimmannschaft rund um die Curva Nord richtig gut, immer wieder stiegen mehrere Leute auf den Tribünen herum in die Gesänge ein. Ein wirkliches Spektakel für die Ohren. Die Gäste mit einer sehr weiten Anreise aus Genua, laut den bekannten Navigationssystemen immerhin eine 14-Stunden Autofahrt und circa 1408 Kilometern. Sollte also ein entspannter Tagesausflug werden. Dennoch fanden sich ungefähr 150 Gäste im Gästeblock ein, auch hier war die Stimmung einfach herrlich. “Palermo Palermo Vaffanculo” hallte durch diesen wunderbaren Ground. Meine persönliche Sympathie galt aber eindeutig der schönen Farbkombination von UC Sampdoria, bei diesem Anblick kann jedem Reporter nur das Herz aufgehen.

Tabellarisch finden sich beide Vereine absolut im Mittelfeld der Tabelle wieder, so war das Unentschieden auch einfach fair. Besonders hervorzuheben ist hier das Tor zum 2:2, E. Darboe zog einfach mal auf ungefähr 30 Metern ab und der Ball landete perfekt im oberen linken Eck.

Nach dem Spiel ging es also fix mit anderen Reisefreudigen aus der Hansestadt Hamburg auf den Berg, um die Aussicht über die Stadt zu genießen. Danach wurde die zweite Pizza des Tages verschlungen, Italien ist einfach jede Reise wert. (tp)

VSG Altglienicke – FSV Zwickau – 2:3

„REVANCHE IM FRIEDRICH-LUDWIG-JAHNSPORTPARK“

07.04.2024

Regionalliga Nordost, 28. Spieltag

Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark

Zuschauer: 455

Der Sonntag in Berlin startete mit einem leckeren Gemüse-Kebab bei Rüyam. Dieser ist nur wenige Meter von dem Friedrich-Ludwig Jahn-Sportpark entfernt.

Dort hatte der singende Stadionsprecher: Ronny Rothé jahrelang für gute Laune gesorgt. Nun drückt er der VSG bestimmt von ganz oben die Daumen. Mit seinen Hits hatte sich der Verein in puncto Musik von den anderen Klubs abgehoben. Heute laufen bekannte Songs, wie „Erfolg ist kein Glück“ oder der Tor-Jingle: „Freed From Desire“. Für gute Musik hingegen sorgten aber geschätzte 150-200 mitgereisten Gästefans aus Zwickau. Viele Lieder mit Ohrwurm-Potential. Auch optisch war der Block nett anzusehen.

Die Fans rund um die Gruppe: ,,Red Kaos“ schwenkten viele kleine Fahnen in rot und weiß, sowie drei etwas größere Schwenker. Zufrieden dürften die Anhänger auch mit dem Ausgang des Spiels gewesen sein. Bei bestem Frühlingswetter ging der Gastgeber zwei Mal in Führung und zur Halbzeit stand es auch 1:0.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es aber nur vier Minuten, ehe Albert zum 1:1 traf. Und auch als Cigerci die VSG in der 66. Minute erneut in Führung brachte, zeigte der Drittlig-Absteiger der Vorsaison Moral: Die Mannschaft von Trainer Schmitt konnte das Spiel durch die Treffer von Hermann in der 75. und Klein in der 83. Minute innerhalb von nur neun Minuten drehen und ging am Ende als Sieger vom Platz.

Für den FSV war es die große Revanche, nachdem man sich im Hinspiel noch mit 0:5 geschlagen geben musste. Mit dem Abstieg dürften die ,,Schwäne“ diese Saison dementsprechend nichts mehr zu tun haben. (fj)

FC Ararat Yerevan – FC Urartu – 0:0

“ENGLISCHE WOCHE IN ARMENIEN”

03.04.2024

Armenian Premier League

Vazgen Sargsyan Republican Stadium

Zuschauer: ca. 200

YEREVAN – Zwei Redakteure vom Schwechheimer Landbote nutzten die freien Ostertage, um das Land Armenien mal etwas genauer zu begutachten. Insgesamt waren es an 6 Tagen Aufenthalt 10 Spiele und somit kann ein eigenes Urteil gebildet werden.

Ich berichte von diesem Spiel, weil es für mich meiner Meinung nach der schönste Ground und das schlechteste Spiel war. Für armenische Verhältnisse sind 200 Zuschauer schon recht viel.

Aktuell wird dieses Stadion unter anderem für die Spiele der Nationalmannschaft genutzt, das altehrwürdige Hrazdan Stadium wurde vorübergehend mit diesem ersetzt. In den Medien liest man Artikel über ein potenziell neues Nationalstadion, da die Kosten für die Sanierung zu hoch sind. Der Schwechheimer Landbote verfolgt das ganze natürlich, denn noch eine Ansetzung im alten Ground wäre ein absoluter Traum. Dafür würde ich definitiv wieder nach Armenien fliegen. (tp)

VfL Halle 1896 – VfB Germania Halberstadt – 1:1

„DAS PERFEKTE OBERLIGASPIEL“

30.03.2024

NOFV-Oberliga Süd

HGW-Stadion am Zoo

Zuschauer: 110

HALLE – Am Karfreitag stellte ich den Wecker auf sechs Uhr, um mit einem Landbotenbegleiter nach Halle zu fahren. Nur blöd, wenn man den Standardwecker für die Arbeit auswählt. Dieser klingelt nämlich nur von Montag bis Freitag.

Als ich um kurz nach sechs wach wurde, dachte ich mir, irgendwann muss das Gerät doch bimmeln. Tat es aber leider nicht. Somit war es leider nicht mehr möglich die S1 zu kriegen. Der Bolt-Roller musste her, damit ich in kürzester Zeit zur S3 fahren konnte. Nur leider hatte der aufgefundene Roller keine funktionierenden Bremsen, wodurch ein Arbeitnehmer am Ostersamstag einen schlechten Start in den Tag hatte. Der Weg war breit genug für uns zwei, wäre er nicht arg getaumelt.

Anyway, die S3 habe ich bekommen und der Rest der Anreise lief problemlos. Das Vorspiel bei der ESG Halle wurde auf’m Campingstuhl genossen und dann ging es zum Zoo. Am Eingang wechselten wir acht Euro gegen eine Eintrittskarte und genossen schon den Anblick von Wurst und Buletten. Da wurde natürlich sofort zugeschlagen und ein Getränk gleich hinterher geordert. Mit der Bulette in der Hand entdeckten wir auf der gegenüberliegenden Seite auch die kleine Fanszene von Germania Halberstadt. Damit haben wir nach dem Abstieg in die Oberliga überhaupt nicht gerechnet. Eine sehr nette Überraschung. Die Jungs und das eine Mädchen hatten über 90 Minuten ihren Spaß. Unterbrochen wurden sie nur einmal vom sehr aktiven Stadionsprecher, der den Ball wieder zurückhaben wollte.

Das Spiel auf dem Rasenplatz begann quasi mit einem Elfmeter für den Außenseiter aus Halle. Halberstadt kam nach dem verwandelten Elfmeter aber postwendend zurück und erzielte das 1:1. Mehr Tore durften wir leider nicht mehr sehen. Für Halle ein wichtiger Punkt im Kampf um den Klassenerhalt, für Halberstadt ist der Aufstiegszug nun wahrscheinlich abgefahren.

Das Stadion am Zoo ist ein kleines altes Schmuckstück mit einer Sitzplatztribüne auf der einen Seite und einer Stehplatztribüne auf der anderen. Dazu haben sie hier alles mögliche abgezäunt und mehrere Eingänge aufgebaut. Regionalliga könnte man hier also ohne Probleme spielen. Der Stadionsprecher verabschiedete uns dann pünktlich um 15.47 Uhr mit einem „Tschüssikowski“ und das war’s dann auch aus’m Zoo.

Ein rundum perfekter Nachmittag in der NOFV-Oberliga Süd (mb)

SSV Ziethen – SpVgg Lütau – 4:2

„DIE ANDERE SEITE DES FUẞBALLS“

25.03.2024

Kreisklasse B

Herzogtum Lauenburg

Schleswig-Holstein

Sportplatz am Gemeindezentrum

Zuschauer: ca. 50

ZIETHEN – Das letzte März-Wochenende wurde ausnahmsweise fernab von jeglichen Fußball-Ambitionen verbracht. Am Sonntag sollte es trotzdem mal rausgehen – auf die andere Seite des Fußballs. Während fast jedes Wochenende Pyro-Fackeln gezählt und Flugmeilen gesammelt werden, ging es diesmal nur ein paar Fahrradminuten Richtung Mecklenburger Grenze. Das kleine Dörfchen Ziethen liegt so nah an Ostdeutschland, dass es vor dem Krieg jahrhundertelang dem Herzogtum Mecklenburg-Strelitz angehörte und erst im Zuge von irgendwelchen kruden Grenzziehungen nach dem großen Knall Schleswig-Holstein zugeschlagen wurde.

Alles lange her, mittlerweile interessiert die Dorfbewohner nur noch die Kreisklasse B. Das jedenfalls, ist durchaus als Erfolg zu bewerten. Denn der SSV tritt erst seit 2 Jahren wieder als eigenständige Elf an. Zuvor spielte man in einer SG mit der benachbarten Kreisstadt Ratzeburg bzw. konnte gar keine Elf stellen. Im ersten Jahr nach dem Relaunch folgte gleich der Aufstieg in die B-Klasse. Vielleicht erklärt dieser Umstand die intensive Atmosphäre am Sportplatz im Herzen der Gemeinde.

Im Spitzenspiel der Kreisklasse Lauenburg war die Mannschaft aus Lütau im Osten des Kreises zu Gast. Ein schönes Dörfchen bei Büchen, das für seine Säfte hamburgweit bekannt ist. Von Anfang an kam man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der kleine Hoppelplatz, den man zu Gesicht bekommt, wenn man die Treppe zum Ground hinunterstiefelt, versprach sofort ein Spiel voller Kuriositäten und Anekdoten. Und es dauerte nicht lange, da lag der Tabellenvierte aus Ziethen dank Eigentor, Platz- und Torwartfehler mit 2:0 in Front.

Lütau hatte sich eine Menge vorgenommen. Als Zweiter in der Tabelle konnte man mit einem Punkt bereits auf den ersten Rang springen. Und mit zwei sehenswerten Treffern kam man schnell in das Spiel zurück. Von nun an wurden die Tore weniger, doch die Highlights mehrten sich. Nach einem Pressschlag erntete die Nummer 9 der Gastgeber eine Gelb-/Rote-Karte, die nach Beleidigungen in glatt Rot umgewandelt wurde. Aus einem guten Spiel wurde ein wahnsinniges Spiel. Die Portion Adrenalin hatte Ziethen gebraucht – denn nun warf man alles nach vorne und wollte die vermeintliche Fehlentscheidung rächen. Mit dem Halbzeitpfiff traf ein Spieler per Hinterkopf zur erneuten Führung. Grenzenlose Freude: Ersatzspieler, Zuschauer, Grillmeister und Vereinslegenden in einer Jubeltraube auf dem Platz vereint!

Nach der Pause verteidigte der SSV kompromisslos – auf dem Rasen und auf den Rängen. Das Gepöbel an der Seitenlinie war teilweise wirklich unter der Gürtellinie, aber die Taktik ging auf: Hier arbeiteten alle an den drei Punkten und Lütau ließ sich davon beeindrucken. Fußballerisch passierte nicht mehr viel. Es gab auf beiden Seiten einen Elfmeter. Wobei „Heim“ die Chance für den Endstand nutzte und „Gast“ sich von der Nervosität der „Heimkurve“ einfach nicht freimachen konnte und vergab. Die sagenhaft gute Leistung des Ziethener Keepers tat ihr Übriges. In der Haut des arg verrufenen Schiedsrichters wollte wohl niemand stecken. Der Platzverweis war vertretbar und auch sonst gab es keinen Kartenhagel für diverse Knochenbrecherfouls. Kurzum: Der Schiri hatte die Partie im Griff. Aber das ist an solchen Orten immer nur die halbe Wahrheit.

Abpfiff. Heimsieg. Tumulte. Pyrotechnik. Und doch wieder mittendrin. Da mehrfach gezündet wurde, scheint diese Art von „Support“ wohl auch System zu haben. Probiert sie mal wieder aus, die andere Seite des Fußballs. Die kerosinarme Anreise tut dem Wurstbauch gut und wenn man das Verlangen hat diese entstandene Delle auszubessern, dann helfen Würstchen für zwei Euro und Flaschenbier für Einsfünfzig schnell nach. (mm)

VfB Borussia Neunkirchen – 1.FC Saarbrücken – 0:4

VfB Borussia Neunkirchen – 1.FC Saarbrücken – 0:4

„SAARLAND ASOZIAL UND BALD INTERNATIONAL?“

23.03.2024

Saarland-Pokal/Achtelfinale

Ellenfeldstadion

Zuschauer: 7.000

NEUNKIRCHEN (SAAR) – Nach über 1,5 Jahren wurde im schönen und altehrwürdigen Ellenfeldstadion Neunkirchen mal wieder ein Spiel angepfiffen. Im Rahmen des Saarland-Pokal-Achtelfinale traf die Borussia auf den DFB-Pokal-Halbfinalist 1.FC Saarbrücken. Zur Einweihung vom neuen Rasenplatz kamen Personen aus dem ganzen Land. Auch über die Grenze hinaus wurden Karten verkauft.

Der Gästeblock prall gefüllt, zeigte ein kleines Intro mit dem Spruch: „Lang lebe der Stolz der Saar“. Außerdem wurden blau-gelbe Luftschlangen geworfen und blau-schwarzer Rauch gezündet. Nachdem der Underdog aus Saarlands zweitgrößter Stadt Neunkirchen 2010 noch mit 2:1 im Halbfinale des Saarland-Pokals gegen den FCS gewinnen konnte, waren die Rollen dieses Mal klar verteilt. Bereits zur Halbzeit führten die Gäste mit 0:3. den Schlussstrich setzte Sontheimer in der 73. Minute zum verdienten 0:4, worauf die Gäste „Saarland asozial-international“ anstimmten.

Internationale Spitzenklasse auch das Ellenfeldstadion, das nur nach Nostalgie riecht. Besonders zu empfehlen dazu das Video von „Stadiontouri“, der über den genannten Ground berichtet und Einblicke darüber gibt, wie die Bundesliga in den 1960ern aussah. Mal sehen ob im Saarland bald tatsächlich wieder internationaler Fußball gespielt wird. (fj)

KSV Baunatal – SC Viktoria Griesheim – 1:0

KSV Baunatal – SC Viktoria Griesheim – 1:0

„HERKULES WACHT ÜBER BAUNATAL!“

16.03.2024

Hessenliga

Parkstadion Baunatal

Zuschauer: 280

BAUNATAL – Der ein oder andere ehemalige Hattrick- oder Fußball-Manager-Zocker kann sich noch an den KSV Baunatal erinnern. Auch die alteingesessenen Fußballromantiker schweben noch in Zweitliga-Erinnerungen, als der Kultur- und Sportverein zwischen 1976-1979 mehr oder weniger erfolgreich in der zweiten Liga sein Glück versuchte. Für die neuere Generation ist der KSV Baunatal ein unbekanntes Pflaster unter dem Schatten des Herkules.

Um dieses Stück deutsche Fußball-Kultur genauer zu beobachten ging es relativ entspannt die A7 runter in die Region Kassel. Nach gut 170 Kilometern erschwerte uns ein Stein die Sicht. Steinschlag Nummero drei in meiner Autofahrer-Karriere lässt grüßen. Die Nummer von Carglass kenne ich mittlerweile auswendig. Trotz der eingeschränkten Sichtweise kamen wir überpünktlich am Herkules an. Die Sicht dort war auch schon mal besser, da die Regenwolken nicht über den Herkules rüber kamen. Dazu schmälerten zwei Kräne die Aussicht.

Nach der Sightseeing-Runde ging es dann bergab ins Tal. Das Parkstadion in Baunatal öffnete für neun Euro die Pforten. Mit einem Sieg können sie hier wieder auf einen Aufstiegsplatz klettern. Trotz der guten sportlichen Leistung verlieren sich nur sehr wenig Zuschauer im Parkstadion. Hätten wir gewusst, was die Spieler für einen Grottenkick auf’s Parkett zaubern würden, wären wir vielleicht doch nicht hier hergekommen.

Baunatal bugsierte das Leder in der ersten Hälfte irgendwie über die Linie und verschoss in der zweiten Hälfte einen Elfmeter. Mehr gibt’s nicht zu sagen. Dafür präsentierte sich der Stadionsprecher in Gönnerlaune: Nach 75 Minuten begann die Bratwurst-Happy-Hour. Zuerst wurde sie für 2,50 Euro verkauft, später sogar nur noch für 1,50. Die Reisegruppe überlegte kurz, merkte dann aber, dass das Kuchenbuffet gut gesättigt hatte. Mit vollem Magen genossen wir lieber den Blick auf das nette Parkstadion von der Gegentribüne, die aus Stufen und Wellenbrechern besteht. Gegenüber bestaunten wir die überdachte Haupttribüne und den Rasenwall hinter den Seiten. Ein schönes, altes Schmuckstück in Nordhessen.

Vielleicht wird Baunatal in der nächsten Saison bei den ein oder anderen auf der To-do-Liste stehen, wenn sie eventuell in der Regionalliga Südwest antreten dürfen. Kassel vs Baunatal, warum nicht? (mb)

Ruch Chorzów – Górnik Zabrze – 1:2

„KEINE GNADE IM 123. SCHLESISCHEN DERBY“

16.03.2024

Ekstraklasa

Stadion Śląski

Zuschauer: 38.106

CHORZÓW – Knapp 38.000 Zuschauer zog es an diesem Samstag in das große Stadion Śląski, um sich das Wielkie-Derby-Slaska zwischen Ruch Chorzów und Górnik Zabrze anzuschauen, da im alten Stadion wegen Sicherheitsbedenken nicht mehr gespielt werden darf und Chorzów an einen Neubau denkt. Zugelassen waren 5% Gästefans in der knapp 54.000 Zuschauer fassenden Arena, so dass 2.040 Górnik-Anhänger den kurzen Weg in den Gästeblock fanden.

Auch viele Hopper aus Nah und Fern wollten sich den Kick um die Herrschaft von Schlesien nicht entgehen lassen. Da die Kommunikation in Sachen Tickets vom Verein allerdings sehr ausbaufähig ist, hatten viele große Sorgen keine Karten für das Spiel erwerben zu können. Der VVK war lediglich für Personen geöffnet, die bereits ein Spiel in der Saison bei Ruch gesehen hatten. Somit deckten sich viele Besucher schon mit Tickets für das vorherige Heimspiel gegen Piast bzw. für den Derby- Dreierpack ein. Letztendlich wurde pünktlich am Spieltag die Tageskasse geöffnet.

Aber auch der Mehrpreis war am Ende das Geld wert. Zum Einlauf der Mannschaften zeigten die Heimfans eine große Pappen-Choreo in den Vereinsfarben von Ruch. „Super Ruch“, ein Pokal auf dem die Ziffern 14 (14 Meistertitel von Ruch) abgebildet waren, sowie eine Fahne zwischen Ober- und Unterrang mit 14 goldenen Sternen, sorgte für ein eindrucksvolles Bild.

Abgerundet wurde die Choreo mit Fontänen- artigen Pyro-Elementen, die nacheinander von links nach rechts in die Luft geschossen wurden. Immer wieder zündelten die Fans blauen Rauch und diverse Fackeln.

Mitten im Spiel der zweiten Halbzeit wurde dann eine zweite Choreo ausgerollt. Ein weinender Bart Simpson, gekleidet in Górnik-Farben war in einem brennenden Kessel zu erkennen. Hinter ihm drei muskuläre Ruch-Anhänger. Außerdem war ein Transparent zu sehen. Der Kessel kocht, das Feuer brennt. Heute ohne Gnade für unseren Rivalen – war auf Polnisch zu lesen. Der Gästeblock meldete sich erst zur zweiten Halbzeit richtig an. Sie schwankten mehrere Górnik-Fahnen und zündeten rote Fackeln über dem Oberrang von Gästeblock.

Im Spiel gelang Lukas Podolski und seiner Torcida der 1:2-Derby-Sieg. Nachdem ein Treffer von Ruch aberkannt wurde, war es Kapralik, der kurz vor Anpfiff der ersten Halbzeit den nicht ganz verdienten Führungstreffer für die Gäste markierte. Die Vorentscheidung gab es in der 81. Spielminute, als Kozuki den Ball in das Netz drosch. Zwar kam Ruch durch Novothny noch zum Anschlusstreffer. Aber auch die 10 Minuten Nachspielzeit konnten den Auswärtssieg der Gäste nicht verhindern.

Für die Torcida-Fans dürfte es ein langer Abend gewesen sein, welchen ich wenig später mit leckeren Piroggen auf dem Teller beendete. (fj)

FK Crvena Zvezda – FK Partizan – 2:2

„172. DERBY – ZUM ERSTEN MAL AUSVERKAUFT!“

10.03.2024

Stadion Rajko Mitić

Superliga Srbije

Zuschauer: 49100 (12000 Gäste)

BELGRAD – Heute schaute unser zweiköpfiges Team vom Schwechheimer Landbote das 172. Belgrader Stadtderby. Es war das erste Derby, das offiziell als ausverkauft galt. Wir besorgten uns vorab Tickets und bezahlten 8,50€ für die Gegengerade, jeder einzelne Cent wurde belohnt.

Das Intro auf der Heimseite mit tausenden von Luftballons war richtig schön anzusehen. Die Ballons flogen noch ein paar Minuten durch den Ground. Das Intro der Gäste wurde eingeleitet durch schwarzen und weißen Rauch, ebenfalls nett anzusehen und den gesamten Gästeblock mal eben in Rauchschwaden eingehüllt.

Sportlich war unserer Meinung nach Crvena Zvezda eindeutig besser, das Team spielte sich große Chancen heraus. Bei dem 1:0 kurz vor der Halbzeit eskalierte der Heim-Anhang völlig zurecht. Schnell wurde der Treffer egalisiert, denn Partizan glich aus. Im Gästeblock wurden zeitgleich mehrere Fackeln angerissen, dieser Anblick war einfach nur schön! Es ging also mit einem sportlich sehr ungerechten Unentschieden in die Kabinen.

Das Spiel in der zweiten Halbzeit ähnlich wie in der ersten Halbzeit: Crvena Zvezda machte das Spiel und schoss einfach keine Tore. Partizan nutzte die Gunst der Stunde und erzielte das zwischenzeitliche 1:2. Im Gästeblock wurden wieder etliche Bengalen angerissen. Die Stimmung im Gästeblock war auf dem Höhepunkt und die Gesänge hallten nur so durch dieses großartige Stadion. Nach einem Platzverweis auf Seiten der Gäste kamen die Gastgeber wieder besser ins Spiel, trafen zum Ausgleich und vergaben mal wieder die größten Chancen zum Siegtreffer. Unglaublich viel Pech in einigen Aktionen.

Zusammenfassend finden wir, dass es ein reines Spektakel war. Auf den Rängen sehen wir die Gäste weiter vorne, immerhin gibt’s hier in unseren Augen einen Sieger. Eines ist sicher, der Schwechheimer Landbote wird sicherlich noch das ein oder andere Belgrader Derby besuchen. (tp)

Al Ain FC – Al Nassr FC – 1:0

04.03.2024: Al Ain FC – Al Nassr FC – 1:0

„CR7 LIVE IN AL AIN!“

Hazza Bin Zayed Stadium

AFC Champions League

Zuschauer: 22326 (300 Gäste)

AL AIN – Zwei Stunden vor dem Anpfiff reiste das heute zweiköpfige Team vom Landboten an. Wir merkten schnell, dass hier heute ein Verkehrschaos ausgebrochen war. Überall standen Autos an den Straßen und entsprechend überall wurde auch geparkt. Hier, wo sonst die Heimspiele vor deutlich weniger Zuschauern ausgetragen werden, waren heute 22.236 Zuschauer am Start. Das Ticketsystem war vollkommen überlastet. Vier Tage vor dem Spiel meldete Al Ain FC ausverkauft!

Der Grund wird vielen bekannt sein: Bei Al Nassr FC aus Saudi Arabien stehen aktuell Sadio Mané, Aymeric Laporte und eben Cristiano Ronaldo unter Vertrag. Die Quote an CR7-Trikots war dementsprechend hoch.

Die Heimfans präsentierten zum Einlauf der Spieler eine schicke Choreo über 2 Tribünen. Für das Team vom Landboten Fan-technisch eine tolle Überraschung, hatte man doch im Vorfeld nichts erwartet.

Die Spieler sogen die Atmosphäre auf und brachten das Auswärtsteam ins Wanken. Das erste Tor von Al Ain wurde durch den VAR aberkannt, dennoch war der Jubel sehr ordentlich und durchaus emotional. Kurze Zeit später fiel der Treffer, der dieses Mal nicht aberkannt wurde. 1:0 für Al Ain, wer hätte das gedacht? Cristiano Ronaldo fiel immer mehr durch Meckern statt durch sportlich relevante Aktionen auf.

Dieses Ergebnis hielt Al Ain bis zum Ende. Der oben erwähnte Aymeric Laporte, ehemals Manchester City, flog in der Nachspielzeit aufgrund einer Tätlichkeit dank dem VAR noch vom Platz. Seine punktgenauen Pässe über 60 Meter brachten am Ende also auch nicht viel ein.

Die Stars um das Team von Al Nassr wirkten bedient und gingen nach Abpfiff zügig in die Kabine. Somit kam also kein exklusives CR7-Interview mit dem Schwechheimer Landbote zu Stande. Ronaldo scheint das Glück verlassen zu haben. Im Rückspiel unterlag er mit Al Nassr schließlich im Elfmeterschießen und schied sang- und klanglos im Viertelfinale dieses Wettbewerbs aus. (tp/hr)

Longridge Town FC – Padiham FC 2:3

02.03.2024: Longridge Town FC – Padiham FC 2:3

„GROUNDHOP-DAY IN LANCASHIRE“

England

North West Counties Premier Division

The Mike Riding Ground

Zuschauer: 438

LINGRIDGE – Schon auf den Kanälen der sozialen Medien hatte der Longridge Town FC zum Groundhop-Day 2024 aufgerufen. Von Freitag bis Sonntag konnte der leidenschaftliche Stadion-Sammler gleich sieben Kreuze setzen. Den Auftakt für den Samstag gab es in einem 11:00-Uhr-Kick im Stadion „The Mike Riding Ground“, ungefähr 30 Minuten mit dem Bus vom Zentrum Prestons entfernt.

Dem Motto: „A Point For The Ground“ kamen 438 Zuschauer nach. In der Futbology App waren tatsächlich mehr Check-ins zu verzeichnen als bei dem nicht weit entfernten Championship-Spiel von P.N.E. Dass der Geldbeutel bei einigen leichter wurde, dafür sorgten diverse Verkaufsstände. Ob Pins, Bücher oder Spieltagshefte aus der Vergangenheit – für den nostalgischen Fußball- Liebhaber war wirklich alles dabei.

Auch beim Spiel kamen die Zuschauer auf ihre Kosten. Insbesondere in der ersten Halbzeit gab es auf beiden Seiten zwei Tore zu sehen. Besonders sehenswert waren die Tore der Heimmannschaft durch Homson-Smith in der 20. und Marshall in der. 45. Spielminute. Auch in der zweiten Halbzeit kamen beide Teams zu zahlreichen Torchancen. In der 79. Spielminute war es dann James, der den „Caldersiders“ den 2:3-Auswärtssieg bescherte.

Für Longridge war das nun schon die fünfte Niederlage am Stück und man kann es dem Longridge FC nur wünschen, dass es in Zukunft besser läuft. Dennoch war es für alle Beteiligten ein erfolgreicher Tag und man kann sich schon auf den nächsten Groundhop- Day freuen. (FJ)

SK Rapid Wien – FK Austria Wien – 3:0

25.02.2024: SK Rapid Wien – FK Austria Wien – 3:0

„ERSTER SIEG IM 342. DERBY“

Allianz Stadion

Bundesliga

Zuschauer: 26000 (ausverkauft)

WIEN – Schon weit vor Anpfiff wusste ich, dass dieses Spiel heute richtig gut wird. Rapid Wien vor diesem Spiel seit 12 Derbys sieglos, irgendwann muss ja mal wieder ein Derbysieg nach Hütteldorf gehen. Zu meinem Glück traf es ein und Rapid gewann das Spiel glanzvoll mit 3:0. Zudem war es der erste Derby-Heimsieg überhaupt im neuen Stadion.

Rapid spielte in der ersten Halbzeit Austria Wien fast schon an die Wand und ging mit dem heutigen Endstand in die Kabinen. In der zweiten Halbzeit, holte der Rapid-Keeper einige Paraden heraus und so blieb es beim 3:0. Guido Burgstaller spielte lange in Deutschland, kehrte 2022 nach Österreich zurück und traf zum zwischenzeitlichen 2:0.

Der Gästeblock passte sich schnell der Mannschaft an und blieb ein wenig hinter den Erwartungen. Die Rapid-Fans hingegen mit einer brutalen Ohrwurm-Parade. Ganz großes Kino! Dieses Kurvenbild mit den Schwenkern, da kann man ja nur schwärmen. Die Choreo 1A umgesetzt, alles hat gestimmt und der Support allererste Sahne.

Dieser Sieg ist auch enorm wichtig für die eventuelle Teilnahme an der Meisterrunde. Jetzt sind es noch zwei Spieltage, meine persönlichen Daumen sind natürlich gedrückt. (tp)