23.08.2023: TuS Rotenhof – Osterrönfelder TSV – 5:0
„ZWISCHEN DERBY UND TRAGÖDIE“
Sportanlage Fockbeker Chaussee
Landesliga Schleswig
RENDSBURG – Dem „Rendsburger Herbst“ sei Dank fand dieses Derby in der Landesliga an einem Mittwoch statt. Denn die Osterrönfelder trumpften auf dem Volksfest mit einem eigenen Stand auf – ist ja klar, da ist ein Spieltermin am Wochenende ungünstig. Rund 400 Zuschauer betraten den herausgeputzten Ground bei solidem Sommerwetter an diesem Abend. Neu ist eine unüberdachte Sitzplatztribüne über den Stehstufen. Auch sonst macht der Ort mit vielen kleinen Details und guter Versorgung auf sich aufmerksam.
Es kommt schon nicht von ungefähr, dass der Verein seit einigen Jahren an das Tor zur Oberliga klopft. Das sieht man an jeder Ecke und nicht nur auf dem Rasen. Vor wenigen Wochen stand man bis in die Nachspielzeit als Aufsteiger fest, ehe der VfR Neumünster in den letzten Sekunden den Rendsburgern das Oberliga-Ticket entriss. Letztes Jahr nach einem Auswärtssieg beim TSV Kropp gab es großes Gezeter unter den mitgereisten Meckerrentnern – dabei hatte man das Spiel gewonnen. Die Ansprüche in Rotenhof sind also gewachsen.
Diesmal gab es wenig zu beanstanden: In einem zunächst ausgeglichenen Spiel übernahm Rotenhof nach und nach das Zepter und verewigte sich als aktivere Mannschaft völlig zu Recht fünf Mal in der Torschützenliste. Ein Elfmeter war der Türöffner und beim dritten Tor aus spitzem Winkel von der Torauslinie, hat sich Lothar Emmerich vermutlich im Grabe umgedreht. Die Gäste aus Osterrönfeld gaben sich nicht auf und hatten eine gute Portion Mitleid spätestens verdient, als der Referee einen berechtigten Elfmeter beim Stand von 0:4 oder 0:5 nicht geben wollte.
Es gibt so Tage, an denen einfach nichts klappen will. So ähnlich und noch viel schlimmer konnte man wohl auch das Heimspiel von Rotenhof 11 Tage zuvor gegen den Husumer SV beschreiben. In der 28. Minute fiel der Husumer Valentin Sinzel ohne gegnerische Fremdeinwirkung auf den Rasen. Der Nordfriese musste notoperiert werden – Hirnblutung und Schlaganfall. Mit 25. Aus diesem Grund präsentierten Spieler beider Teams vor dem Anpfiff ein Banner mit der Aufschrift: „Kämpfen Valle, du schaffst das!“.
Der Pöbelfaktor an diesem Abend hielt sich bei den Meckerrentnern danach ausnahmsweise mal in Grenzen, hatte man das Gefühl. (mm)









