VV Vorden – VV Jonge Kracht – 4:5 n.E.
„PYROTECHNIK IST KEIN VERBRECHEN!“
15.06.2024
Tweede-Klasse-Play-Off/Finale
Sportpark Dichteren
Zuschauer: 1143
DOETINCHEM – Der Trostpreis für den Vortag, wo mein Kaperversuch beim EM-Spiel Italien gegen Albanien an der letzten Kontrolle scheiterte, wartete in Holland. Play-Off-Spiele bei unserem westlichen Nachbarn sollte man sich im Kalender markieren. Denn nach Saisonende gibt es hier viele Endspiele, die die Massen anlocken und bisweilen auch Zuschauer aus den umliegenden Fanszenen mobilisieren, die es sich zur Tradition gemacht haben ihre Pyrovorräte zu verbraten.
Zum Intro gab es daher in dem neutralen „Sportpark Dichteren“ in Doetinchem die wahrscheinlich krasseste Pyroshow, die ich jemals in der 8. Liga gesehen habe. Jonge Kracht hatte dabei auch sowas wie eine kleine Choreo, Vorden ganz viele Fackeln, Raketenbatterien und Rauchtöpfe am Start. Alle zückten ihre Handys, alle fanden es geil. Und hier waren weit mehr als 1000 Zuschauer gekommen. Die Tribüne war randvoll, hinter den Toren versammelten sich die „Fanszenen“. Den Sommerhit von „Balkonultra“ wäre hier viral gegangen, wenn sie ihn gekannt hätten: „Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen!“.
Doch dann war es vorbei mit der Herrlichkeit. Siebte Liga gegen achte Liga hieß die Realität. Dem Spiel fehlte Struktur, Aufbau und Durchsetzungskraft. Fummelkutten hüben wie drüben, die immer wieder von resoluten Verteidigern aus dem Spiel genommen wurden. Die Nullnummer war schnell absehbar. Vorden traf nach der Pause die Latte, Jonge Kracht scheiterte in der letzten Minute der Verlängerung frei vor dem Tor. Das war’s. Puh, ein ganzes Wochenende verpulvert, für ein Spiel, das ich nicht sehen konnte und 120 torlosen Minuten in Holland. Die Extra-Time vernichtete zudem einen grenzübergreifenden Doppler in Bedburg-Hau.
Zum Glück war es das Finalspiel um den Aufstieg. Im Elfmeterschießen saßen 9 von 10 Versuchen und das unterklassige Team von Jonge Kracht, das in der Schlussphase immer besser wurde, behielt das glücklichere Ende für sich. Gefeiert wurde anschließend natürlich erstklassig. Die „Leistung“ der abgelaufenen 120 Minuten spielte angesichts knallender Sektkorken, dröhenender Hardstyle-Mucke und schmückender Blumensträuße jedenfalls schnell keine Rolle mehr in der allgemeinen Taktik-Analyse. (mm)









