Moin und herzlich willkommen zur einer neuen Ausgabe der BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (58) aus’m Pott.
Genauer gesagt aus Bochum Langendreer, denn hier steht das Stadion in der Bezirkssportanlage am Hessenteich. Es ist die Heimspielstätte des einstigen Oberligisten SV Langendreer 04, der heute nur noch in der Kreisliga Bochum spielt.
Das Stadion hat eine Kapazität von 7000 Plätzen, und war Austragungsort der 4. Fussball Weltmeisterschaft der Menschen mit Behinderung. Am 10.09.2006 fand hier das Spiel der 1 Hauptrunde zwischen Mexiko und Australien statt. Es wird aber auch für die Bundesjugendspiele genutzt.
06.07.2025 Stadion am Hessenteich. SV Langendreer 04 – Dorstfelder SC.
GÖTEBORG – Zu Fuß taperte man für den Doppler des Tages einmal quer durch Göteborg. Vom „Gamla Ullevi“ ging es zum „Nörra Rambergsvallen“, dem man leider mit dem Umbau vor rund 10 Jahren den Sponsorennamen „Bravida Arena“ verpasste. Vorher schlenderte man noch an einem gewöhnlichen Kunstrasenplatz in der Stadt vorbei, den man mittels Behelfstribünen auf eine Kapazität von ca. 10.000 Zuschauern erweitert hatte. Warum das? In Göteborg wurde mitten in der Stadt der „Gothia Cup“ ausgetragen. Ein riesengroßes Jugendturnier mit Teilnehmern aus aller Welt.
Auf dem Weg zum Stadion begegnete uns der SC Nienstedten, Teams aus Ägypten, den USA, Brasilien waren dabei und natürlich der legendäre VfL Westercelle. Und zu guter Letzt lief uns Magnus Arvidsson über den Weg. Der saß in dem einzigen Biergarten von Hisingen, dem Stadtteil, in dem Häcken beheimatet ist, und ließ es sich gut gehen. Diesen Zufall hat man natürlich nur einmal im Leben – und zwar, wenn man mit einem Hansa-Fan unterwegs ist. Nach einem Erinnerungsfoto gab es die Info, dass Arvidssons Sohn beim Gegner mitspielt und dies steigerte natürlich die Vorfreude auf diesen eher unspektakulären Allsvenskan-Kick zweier Mittelfeldteams.
Im Fokus standen zunächst nur Minderjährige. Denn neben den zahlreichen Jugendteams im Stadion verfolgten die Augenpaare der Landboten den erst 17-jährigen Ludwig Arvidsson. Der Sohn der Hansa-Legende blieb eher blass, wenn auch bemüht. Doch seine Mannschaft war der des Europacup-Starters in allen Belangen unterlegen. Häcken hatte Bock und bot dem Publikum in der nahezu ausverkauften Arena Spielwitz und Kombinationsfußball vom Feinsten an. Mit einem 2:0 ging es in die Pause, aus der Arvidsson jr. leider nicht mehr zurückkehrte.
Der BKH machte einfach da weiter, wo er aufgehört hatte und schaltete munter in den Vorwärtsgang. Am Ende hätten es ein paar Tore mehr sein können, stattdessen gönnte man den tapferen Gästen in der Schlussminute sogar noch den Ehrentreffer. Das war ein Klassenunterschied und das ist kein Wunder, wenn man bedenkt dass Häcken 2022 den Meistertitel feierte und aktueller Pokalsieger ist, während Halmstad bis vor kurzem in der zweitklassigen „Superretan“ herumkrebste. Auch das Publikum in der Sichtbeton-Arena mit den steilen Flutlichtern hatte man sich verhaltener vorgestellt: Der Auftritt der Heimfans konnte durchaus mit dem Spiel mithalten, während Halmstads die Partie im gut gefüllten Gästeblock irgendwie über die Runden brachte.
Über die Fanszenen in Schweden müssen wir nicht reden. Wenn jetzt sogar noch sehenswerter Fußball dazukommt, könnte es spannend werden, im Land der drei Kronen. Als Gradmesser kann vielleicht das Rückspiel um die Europa-League-Qualifikation vom BK Häcken gegen Spartak Trnava heute Abend gelten, in das die Schweden mit einem 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel gehen. Und warum hat Magnus Arvidsson eigentlich nur 2 Länderspiele für Schweden bestritten? (mm)
12.07.2025 Eliteserien Fredrikstad Stadion Zuschauer: 8.384
FREDRIKSTAD – Im mitteleuropäischen Sommer darf natürlich eine Schlaflos-Tour nach Skandinavien nicht fehlen und so wurde frühzeitig eine Hin- und Rückfahrt von Rostock nach Schweden gebucht. Für jeweils 30€ pro Tour eskortierte „Stena Line“ den ausgehungerten Groundhopper rund 7 Stunden über das Wasser nach Trelleborg. Alle Göteborger Erstligisten wurden an dem Wochenende Mitte Juli zu Hause angesetzt und das sollte als grober Plan reichen. Eine Woche vorher entschied man sich aber gegen einen Doppelbesuch im „Gamla Ullevi“ und sicherte sich eine Flixbusfahrt nach Sarpsborg. An der Fernbus-Haltestelle „E6 Lekevollkrysset“ mitten im Nirgendwo zwischen Sarpsborg und Fredrikstad auszusteigen, ist eigentlich so ein „Once-in-a-Lifetime“-Ding, doch da man letztes Jahr auf gleichen Pfaden schon nach Sarpsborg wandelte, kannte man sich in der norwegischen Provinz bestens aus.
Der Tag in Norwegen startete mit einem Problem. Den Bus kann man nur mit Bargeld bezahlen. Huch, wo war man denn hier gelandet? Im Süden von Oslo ist das irgendwie ein anderes Norwegen, das man sonst von der Westküste oder dem Norden im Kopf hat. Mit „gut zureden“ ging es also kostenneutral in die Stadt, die aus viel Beton und Asphalt besteht, aber eine schöne Wasserstraße durch den Ort bietet und eine unspektakuläre Altstadt, die wie auch das Stadion, vorrangig per kostenloser Fähre erreichbar ist. Das Stadion kann sich sehen lassen und bietet gute norwegische Hausmannskost mit vier engen Tribünen und einer fünfstelligen Kapazität, auch wenn in diesen Breitengraden fast immer Kunstrasen verlegt wird.
Die Kapazität braucht der FFK aktuell, denn der Zuschauerschnitt liegt bei über 10.000 Zahlenden pro Spiel. Über 10 Jahre war der 9-malige norwegische Meister in der Versenkung verschwunden. Letztes Jahr glückte der Wiederaufstieg und prompt belegte man Platz 6 in der Eliteserien. Dass man im Europapokal startet verdankt FFK jedoch dem Triumph im Pokalwettbewerb. Der Aufsteiger konnte die 118. Auflage des „NM“-Cup auf Anhieb gewinnen – und das gegen Molde. Ein halbes Jahr später nun also die Wiederauflage des Endspiels. Allerdings nicht ganz so glorreich, denn beide Teams stecken im unteren Mittelfeld der Eliteserien fest.
Bei Fredrikstad wird der Einsatz von Pyrotechnik schon beim Aufgang zur Tribüne angekündigt und zum Einlauf wurde dann auch etwas gezündelt. Molde brachte blaue Rauchtöpfe mit und somit zeigte sich der Fußballreisende mit dem Intro in diesem norwegischen Mittelfeld-Duell durchaus zufrieden, auch wenn von den rund 400 MFK-Fans der Großteil im Sitzblock Platz nahm. Es ging Schlag auf Schlag weiter, die Gäste trafen nach zwei schönen Loop-Bällen zur frühen Führung. In der Folge blieb etwas Zeit, den verlorenen Schlaf von der nächtlichen Schifffahrt auszugleichen: In den Strafräumen passierte nicht mehr allzu viel. Das Spiel plätscherte so dahin, ehe Molde im zweiten Abschnitt mit einem Eigentor die vermeintliche Entscheidung glückte. Ein Eigentor, das minutenlang vom VAR gecheckt wird, hat man auch nicht alle Tage. Aber es sah zuvor tatsächlich nach Abseits aus. Generell ließen die Reaktionen aus dem Publikum vermuten, dass in Norwegen gegenüber den Unparteiischen weiterhin eine kurze Zündschnur besteht, auch wenn das Publikum den Kampf gegen den VAR verloren hat, so scheint es.
Dieses typische Profi-Spiel zweier mäßig begabter Mannschaften hätte nun vielleicht noch mit einem Ehrentor oder der endgültigen Entscheidung weitergehen können. Doch mit dem Anschlusstreffer von Fredrikstad entstand ein Sog des Sieges, dem sich niemand an diesem Abend entziehen konnte. Die Hausherren trafen in den letzten 10 Minuten vier Mal (!) und bei jedem Tor war Glück dabei. Immer wieder wurden Bälle abgefälscht, kamen zurückgeprallt oder landeten – wie in der letzten Aktion – von einem gegnerischen Fuß im Netz. So etwas sieht man wirklich nicht jeden Tag. Aber – heisann! – solche Spielverläufe passieren alle paar Jahre mal und diese Schlussphase war schließlich die beste Bestätigung dafür, 20 Stunden durch Nordeuropa gerumpelt zu sein.
Abgesehen von diesem tollen Spiel, sollte die Ochsentour jedoch nicht zu Ende sein. Zurück an der Bushaltestelle „E6 Lekevollkrysset“ verpasste man den Bus nach Göteborg um Haaresbreite und die nächste Verbindung hatte über eine Stunde Verspätung. Wenn dir jemand einen Regenwurm gibt: Mach Heringsfilet draus! Also verbummelte man die Zeit im nahen Vestvannet-See, einem Nebenarm der Glomma – dem längsten Fluss Norwegens. Die Bade-Qualität wurde mangels Ausrüstung getestet, wie Gott den Groundhopper schuf und für gut befunden. Irgendwann kam dann auch der abgeranzte Flixbus Richtung Göteborg. Da man die schwedische Stadt erst um 2 Uhr erreichen sollte, keine Unterkunft gebucht hatte, aber Teile der Redaktion dieselbe Idee vom Wochenende in Göteborg verfolgten, wurde beim Kollegen (CvS) im Einzelzimmer auf der Luftmatratze genächtigt. Der würdige Abschluss eines unvergesslichen Tages. (mm)
HAMBURG – Während mehrere Vertreter vom Schwechheimer Landboten für das Freundschaftsspiel zwischen Kopenhagen und dem HSV nach Dänemark gereist waren, führte mich der Weg in die schöne Hansestadt.
Nach meinem zehnten Besuch an der Dieselstraße stand anschließend der zehnte Besuch an der altehrwürdigen AJK an. Und für mich als England Fanatiker war der Test-Kick von Altona gegen Dulwich Hamlet natürlich Pflicht.
Wie Kopenhagen und dem HSV, so besteht auch zwischen Altona und Dulwich eine internationale Fanfreundschaft. Entstanden war sie damals, als ein Dulwich-Fan im Jahr 2010 gegen den Oststeinbeker SV an der AJK zu Besuch war. Sein Ziel: Alle Vereine in Europa zu besuchen, die wie Dulwich im Jahr 1893 gegründet wurden. Nachdem der Brite Fotos von dem schönen Stadion geschossen hatte, entwickelten sich Gespräche mit einem Altona-Fan, aus der später schließlich eine Freundschaft wurde.
Somit wurde der schöne Regionalliga Ground für dieses Spiel richtig schön hergerichtet. Es wurden Fahnen beider Vereine aufgehängt, denn zahlreiche Fans waren von der Insel nach Hamburg gereist. An der Tageskasse gab es besondere Eintrittskarten zu kaufen und im Stadion war ein Ciderstand aufgebaut, wo es drei Cider Sorten aus dem alten Land zu trinken gab. Ansonsten gab es auch zahlreiche andere alkoholische und nicht alkoholische Getränke, sodass für jeden was dabei war.
Die Atmosphäre an dem Tag war eine 10 von 10. Bereits vor dem Spiel rauchte und qualmte es aus allen Ecken der AJK. Fackeln und Rauch in verschiedenen Farben und die klassischen Fangesänge. Das eigentliche Spiel endete mit einem 1:1 , wobei man sich auf ein Elfmeterschießen geeinigt hatte, welches Altona für sich entscheiden konnte.
Für viele Fans war es ein unvergessliches Erlebnis, das nach dem Spiel wohl noch lange nicht zu Ende war. (fj)
13.07.2025 Bezirkspokal Lüneburg Qualifikation Sportplatz unter den Eichen (Bergen) Zuschauer: 115
SÜLZE – Mittlerweile haben wir den Juli im Jahr 2025 erreicht. In Norddeutschland wird es langsam Zeit, dass die Pflichtspiele in den unteren Ligen des Amateurfußballs den Betrieb aufnehmen. In der letzten Woche begannen die Pokalspiele im Raum Kiel, an diesem Wochenende endlich die Spiele in Niedersachsen. Grund genug für die Redaktion, einen Ausflug an den Rand der Südheide zu wagen.
Der Vortag wurde noch in der schönen Stadt København verbracht, HSV International war das Motto des Tages. Die Fähren von Puttgarden nach Rødby waren brachial voll und geschätzte 10.000 Hamburger machten sich auf den kurzen Weg in die dänische Hauptstadt. Der Ohrwurm: “Ooooh Hamburg – København” begleitet uns noch ein paar Tage oder Jahre. Wenn man bedenkt, dass 15 der aktuellen Erstligisten für die Fans eine längere Anreise bedeuten, ist diese Fahrt dagegen sehr entspannt. So hieß es kurz nach Mitternacht, in den heimischen Gefilden ankommen und am Sonntag entspannt ohne Wecker aufzustehen.
Auf dem Platz stehen sich ein neu aufgestiegener Bezirksligist und ein ehemaliger Landesligist gegenüber. Die Gäste aus Elstorf spielen seit einem Jahr wieder in der Bezirksliga. In der vergangenen Saison ergatterten die Akteure den dritten Platz und scheiterten somit an dem direkten Wiederaufstieg. Zum Vereinsjubiläum in diesem Jahr, kam der Hamburger SV letzte Woche zu Gast nach Elstorf. Welch ein Kontrastprogramm zum heutigen Tag. Die Hoheit im Pokalspiel war schnell den Gästen anzuerkennen, die Abläufe stimmten überein. Die Kicker waren oft einen Schritt schneller am Ball und nach 13. Minuten stand es schon 0:2. Die Messe war gelesen und der souveräne Auswärtssieg ging über die Bühne.
Während der Halbzeitpause erstellte ich noch fix über TikTok DB-Gutscheine. Für mich definitiv die Aktion der vergangenen Woche, mit sehr wenig Aufwand wurden die 50% Gutscheine über die Ladentheke gegeben und einige Touren wurden durchgeplant. Danke dafür an mein Lieblingsunternehmen.
Nach dem ersten Spiel sollte es noch weiter zum TuS Wieren gehen, ein weiterer Ground in der Bezirksliga Lüneburg und das nächste Pokalspiel. Die Gäste aus Celle sicherten sich auch hier einen ungefährdeten Auswärtssieg. Ein sehr entspannter Sonntag fand damit sein Ende. (tp)
¡Un cordial saludo desde las alturas de los Andes zur 57. Ausgabe der BILDERBUCHBUDE DER WOCHE! Auf 3.867 Metern Höhe liegt das Estadio Hernando Siles in La Paz und ist damit eins der höchstgelegenen Profistadien der Welt, mitten in den bolivianischen Anden. Wer einmal die Treppen im Oberrang hoch stiefelt wird verstehen, warum sich Messi hier einst bei einem Länderspiel seiner Albiceleste in der Halbzeit übergeben musste, kein Wunder bei einem 30% geringerem Sauerstoffgehalt als im seinerzeit gewohntem Barcelona. Viele Nationen lassen hier gegen den Fußballzwerg Bolivien somit Punkte. Neben der Nationalmannschaft teilen sich auch die beiden erfolgreichsten Vereine des Landes, Club Bolivar und The Strongest, das Stadion. Zusammen wurden über 45 Meistertitel errungen. Das auch dabei die Höhenmeter geholfen haben, erscheint wahrscheinlich.
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02.08.2018 Estadio Hernando Siles Club Bolivar – Deportivo Cali 1:2
2. Division/Abstiegsrunde Lars R. Jacobsen Park Zuschauer: ca. 200
ODENSE – Drei Tage vor dem kalendarischen Auslaufen der Saison sollte es doch noch zur größten Sensation dieser Serie kommen – ein Fußballspiel unter Zuschauern, dem ich beiwohnen durfte! Während in Schwechheim noch immer maximal zwei Haushalte ohne Kontaktbeschränkungen gesellschaftliches Miteinander pflegen dürfen, sind in Dänemark schon wieder Veranstaltungen mit bis zu 500 Zuschauern und in Ausnahmefällen auch mehr zugelassen. Das Wochenende würde man in Dänemark verbringen, das war klar.
Mit mir melden noch drei weitere Bekanntschaften Anspruch auf ein Plätzchen in meinem Wagen an. Am Samstag in der Früh sind wir dann aber gerade mal zu zweit, als es zusammen im dichten Reiseverkehr und pünktlich am ersten Ferientag Richtung Norden geht. Ein Grund für die beiden Drückeberger: Hamburger dürfen nicht als Tagestouristen nach Dänemark einreisen, das „Visum“ gilt nur für Schleswig-Holsteiner. Trotzdem ist mein Beifahrer auch aus der Hansestadt. An der Grenze stapeln sich die Autos. Da wir schon in den Morgenstunden losfahren, sind 15 Minuten Wartezeit aber natürlich akzeptabel. Trotzdem: Die dänischen Grenzer kommen aus dem Gestikulieren nicht mehr raus und winken – der Einfachheit halber – jedes Auto mit SH-Kennzeichen über die Grenze.
Wir sind drin. Und so langsam passt sich unsere Stimmung dem Wetter an. Für den Trip haben wir uns auch noch einen der schönsten Tage des bisherigen Jahres ausgesucht. Kein Wölkchen am Himmel und kein laues Lüftchen weht heute durch Dänemark – so hat man sich den Tag nach Corona vorgestellt. Als wir in Dalum einrollen, haben wir noch genug Zeit durch das Viertel zu streifen. Eine halbe Stunde vor dem Anpfiff sind wir schließlich wieder zurück am „Lars R. Jacobsen Park“ – einem charmanten Dorfsportplatz mitten in der Stadt, der nach einem Handwerksbetrieb benannt ist.
Schon bei Ankunft konnten wir einen Blick ins Innere werfen und sehen, dass auf dem Graswall auf der Längsseite Klappstühle aufgestellt sind. Etwa 150 Stück. Unter dem Wall sind zehn Stufen in den Hang eingelassen und mit Kies aufgefüllt worden. Das reicht in Corona-Zeiten und für einen Zuschauerschnitt von rund 250 Personen. Wegen dem „Sicherheitskonzept“ ist nur die Längsseite begehbar, allerdings hat man bei den übrigen Seiten auf einen Ausbau verzichtet. Der Ground ist sonst nur von Holzbanden umgeben und die Anzeigetafel ziert eine Ecke des Platzes. Es gibt einen Grill, die Bierbude ist geöffnet und vor den Sitzplätzen sind Desinfektionsspender aufgebaut. Die Plätze weisen in Dänemark nur einen Abstand von einem Meter auf, Maskenpflicht gibt es nicht. Noch nicht mal im Supermarkt. Außerdem feiern im ganzen Land heute Schulabgänger ihren abgeschlossenen Lebensabschnitt und fahren laut lärmend mit Partybussen durch die Stadt. The day after Corona. So haben wir uns das vorgestellt.
Im kleinen Stadion hören wir als erstes: Deutsch. Wir sind nicht die Einzigen, die auf die Idee gekommen sind, in Dänemark den Entzug zu beenden. Hier in Dalum tummeln sich aber noch nicht mal eine Handvoll deutsche Groundhopper, aus Tschechien hörte man teilweise von einer dreistelligen Anzahl. Wir schauen ein Spiel in der dritten dänischen Liga, die nach der regulären Runde in eine Aufstiegs- und in eine Abstiegsrunde mit je 12 Teams unterteilt wird. Dank Corona gibt es in dieser Runde mehr Auf- als Absteiger und für die beiden Vereine auf dem Rasen geht es daher fast nur noch um die Ehre. Sowohl Dalum als auch die Gäste aus Sjælland, finden sich bei zwei Fix-Absteigern im oberen Mittelfeld der zusammengewürfelten Tabelle wieder.
Das Spiel fängt flott an und schon nach rund fünf Minuten klingelt es im Kasten der Gastgeber. Der Zehner von HIB veredelt eine Direktabnahme im Strafraum zur Führung. Die andere Hälfte der Autobesatzung ist zu diesem Zeitpunkt gerade an der Bierbude und ärgert sich anschließend sehr, noch weitere fast 80 Minuten auf sein erstes Tor seit Februar warten zu müssen. Der Drittliga-Kick flacht in der Folge nämlich stark ab, was vor allem an den Hausherren liegt, die nicht in der Lage sind ein druckvolles Angriffsspiel aufzuziehen. Holbæk hat alles im Griff und überspielt das ein oder andere Mal gekonnt die Abwehr. Spannend wird es nur, als ein Freistoß von Dalum an den Pfosten prallt. Kurz vor Schluss erlöst ein kurioses Tor meine Reisebegleitung und alle sind zufrieden: Der Gästestürmer erwischt einen langen Ball eine Zehntelsekunde vor dem gegnerischen Torwart und die Kugel trudelt in hohem Bogen irgendwie über die Linie.
Da sitzen wir schon lange nicht mehr auf dem Klappstuhl, sondern aalen uns auf dem Hosenboden im schattigen Gras. Genau neben einem extra eingerahmten Bereich namens „Dalum Support“, in dem heute allerdings nur ein paar unmotivierte Jugendliche mit roten Fahnen hocken und inaktiv bleiben. Das heimische Publikum hätte eine erfolgreichere Darbietung ihrer Lieblinge verdient gehabt, dann wäre es auch öfter zu Klatscheinlagen gekommen. Egal, beschweren können wir uns wahrlich nicht über diesen schönen Tag.
Nach dem Spiel feiern die Gäste, als hätten sie den Aufstieg eingetütet. Noch fast eine Stunde später dröhnt laute Musik und Geschrei aus der Kabine. Wir haben uns aus meinem Kofferraum einen Fußball geschnappt und kicken barfuß noch ’ne Runde auf dem eingezäunten Kleinfeld, das an den Rasenplatz angrenzt. In Schwechheim würde man uns wahrscheinlich schief angucken. Folgerichtig schließt der Tag auf dem Heimweg auch mit einem apokalyptischen Starkregen kurz hinter Flensburg, der uns fast daran hindert, die Fahrt fortzusetzen. Wahrscheinlich wollte der liebe Fußballgott einfach, dass wir in Dänemark bleiben. (mm)
HALMSTAD – Die schwedischen Wochen beim Landboten gehen weiter. Nach dem schönen Tag in Torup ging es am Sonntag weiter nach Halmstad. Ein Revisit für mich, der a) gut in die Tour passte und b) mit den Gästen von AIK auch ein absolutes Highlight darstellen sollte. Die Gäste hätten sich mit einem Sieg näher an den Tabellenführer aus Mjällby katapultieren können. An diesem Wochenende scheiterten Malmö, AIK und Elfsborg. Erst im letzten Jahr besuchte ich das Stadion “Örjans Vall” und meiner Meinung nach kann man diesen Ground nur mögen. Jeder Zuschauer darf sich komplett frei bewegen, neben den zwei Tribünen gibt es Steh-Traversen und Bäume, die quasi drin verwachsen sind.
Der Favorit aus Solna kam einfach nicht ins Spiel. Anders als die Fans im Gästeblock, zum Anfang der Partie sang sich der Gästeblock euphorisch warm. Mein Knie wippte stetig mit, jeder Groundhopper kennt diese Momente und liebt diese wahrscheinlich so sehr wie ich. Besonders bei Vereinen, mit denen man sowieso eine gewisse Grundsympathie verspürt. Zum Einlaufen der Teams gab es einige Fackeln im Gästeblock zu sehen, immer wieder hörte der Block auf uns das knallende Geräusch ertönte in den Ohren der Zuschauer. Einfach herrlich und wunderschön. Das Intro der Heimfans ließ sich auch sehen, das Transparent wurde hochgezogen und man gratulierte zum 30 Jährigen Bestehen des „Bollklubben Support”.
Die Spieler der Gäste, unter anderem John Guidetti, dieser kickte auch schon in Deutschland für Hannover 96 oder in England für Manchester City. Das zähe Spiel belebte seine Einwechslung auch nicht, die Spieler vom “Nissan” kamen einfach besser ins Spiel. Pawel Chrupalla gelang in der 29’ Minute das sehenswerte 1:0. Das Stadion jubelte, obwohl die Haupttribüne zahlreich mit Gästen gefüllt war. Nur neun Minuten später gelang Naeem Mohammed das 2:0. Halmstad stand Kopf. Die restliche Spielzeit wurde das Ergebnis erfolgreich verteidigt, große Gefahr kam hierbei nicht auf.
Nach dem Abpfiff ging es bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Deutschland. Kurz vor der Öresundbrücke wurde das Auto nochmal für den Literpreis 1,40€/E10 vollgetankt und sich bei Max Burger gestärkt. Einfach ein Traum diese Preise, das ach so teure Schweden ist Geschichte. Um es mit der Band “Perkele” zu sagen und dem Ohrwurm der Tour: we are always coming back again. (tp)
02.07.25 Mongolian Premier League MFF Football Centre Zuschauer: 100
ULAANBAATAR – Die Mongolei sollte die dritte und letzte Station meiner Reise sein. Nach Erledigung meiner Pflicht in China konnte ich wieder in meine Redakteursrolle schlüpfen und flog mit der staatlichen Airline „MIAT“ von Peking in die mongolische Hauptstadt.
Ulaanbaatar ist ohne Zweifel das wirtschaftliche und politische Zentrum des am dünnsten besiedelten Landes der Welt. Die Hälfte der drei Millionen Einwohner lebt hier und gefühlt dürften es jeden Tag mehr werden. An allen Ecken und Enden wird gebaut und der Verkehr ist vollkommen überlastet.
Auch wenn Dschingis Khan seit fast 800 Jahren tot ist, hält man sein Erbe hoch. Selbstredend ist der Flughafen nach dem Begründer des Mongolenreiches benannt, ebenso die Straße dorthin und viele weitere Bauwerke. Im Nationalstadion übten mehrere Gruppen wahrscheinlich für das traditionelle „Nadaam Festival“, welches vom 11. bis 15. Juli statt findet. Auch dort prangte das bekannte Bildnis des Eroberers.
Leider wird das Stadion häufig „zweckentfremdet“. Alle Spiele der ersten Liga sowie die der Nationalmannschaft werden im schmucklosen „MFF Football Centre“ nebenan ausgetragen. Ein paar Bekannte aus Schwechheim hatten vor Jahren Glück und sahen eine Firmenmeisterschaft im großen Rund.
Zu den Ligaspielen verirren sich in der Regel nur die Angehörigen, Jugendspieler und unser Klientel. Immerhin kreuzten ein paar Fans von Deren auf und hatten eine Zaunfahne sowie Trommel dabei. Mehr will ich aber nicht meckern, denn Fußball ist hier einfach eine Randsportart.
Offizieller Gastgeber war Tuv Azarganuud, die es mit ihrer miserablen Bilanz von weit über 100 Gegentoren bis in unseren Boulevard schafften. Inzwischen haben sie sich etwas gefangen und gingen sogar in Führung, die aber nur bis zur 33. Minute hielt. Eingerahmt von den Wohnhäusern ringsrum spielte Deren immer besser und siegte am Ende verdient.
Am nächsten Tag startete das Touri-Programm. Von der Dsaisan-Gedenkstätte am Stadtrand inklusive tollem Ausblick fuhren wir zum Reiterstandbild von -natürlich- Dschingis Khan. Letzte Station war der Terelj-Nationalpark mit dem Schildkrötenfelsen und dem Aryapala-Tempel. Wer mehr Zeit hat, sollte hier unbedingt wandern gehen!
Für die restliche Zeit war eine Tour in die Wüste Gobi angedacht. Leider erwischte mich aber nach zweieinhalb Wochen ein grippaler Infekt (manche nennen es auch Klimaanlagenkrankheit) und so blieb ich in Ulaanbaatar im Bett. Die Apothekerin gab mir ein Mittel, wonach ich in ein paar Tagen pünktlich zum Rückflug wieder „strong like Dschingis Khan“ sei. Na dann! (hr)
05.07.2025 Division 5 Halland Södra Torulund Zuschauer: 86
TORUP – Schweden? Endlich wieder Schweden! War wohl die Antwort beim Quiz der Woche in der Reiseplanung. Am letzten Montag ging es vom Montagsspiel der Allsvenskan zurück nach Hause. Für 3 Tage Arbeit beim Nebenjob wurde der Sprit verbraten, da die Urlaubstage anderweitig verplant sind. Vollkommen ok, die Fähren von Puttgarden nach Rødby wurden auch erst kurzfristig gebucht, einfach mal Mensch sein!
Den freien Freitag nutzte man mit der billigsten Fähre mit der Abfahrtszeit um 04:45 Uhr. Klingt erstmal hart, sobald der Wecker gekonnt gehört wurde, ging es aber. Geheult wird bekanntlich eben Zuhause, die ersten 90 Minuten zur Fähre vergingen bei guter Musik sehr schnell. Angekommen, erneut am Arschloch von Schweden, ließ sich endlich die langersehnte Sonne blicken. Das Ruder des Gefährts brachte mich und meine Reisebegleitung zum “Stamm-ICA”. Für einen schmalen Taler wurde der Proviant des Tages aufgefüllt und das Pfand der letzten Schweden Tour abgegeben. Der Tag startete so richtig mit einem Frühstück und anschließendem Baden. Der Strand in Segelstorp bietet sich ideal an. Menschenleer, saubere Toiletten (natürlich!) und ein schöner Sandstrand noch dazu.
Am Abend folgte die erste Ansetzung der Tour, ein Heimspiel von Rinia IF in Falkenberg. Die Stadt, wohl eher bekannt durch den ansässigen Zweitligisten, spielt das besagte Amateurteam im Stadion: “Falkenbergs IP”. Früher wurde der Ground von dem höherklassigen Verein der Stadt bespielt, mittlerweile durch den Neubau des Stadions im Jahr 2017, nur wenige Meter Luftlinie entfernt, nicht mehr. Nach dem Kick gab es einen erneuten Besuch bei MAX Burger und der Abend endete im Regen-Schlamassel.
Das Wetter schlug auch am Sonnabend nicht wieder um, die Bedenken, ob der Kick im kleinen Ort Tarup wirklich über die Bühne ging, wurden größer. Am Ende vom Lied, das Wetter hier sind die Schweden nun mal gewohnt. Einfach geil, auch wenn es für mich eine der wenigen Male mit wirklich schlechtem Wetter in diesem Land ist. Irgendwo ja auch mega authentisch. Ich mag das Land einfach zu gerne!
Die Gäste aus Oskarströms “strömsten” heute in Massen ein, die Haupttribüne gefüllt mit den Auswärtsfans. 86 Zuschauer bei so einem “Schweine-Wetter”, der Grill rauchte und es gab selbst belegbare Burger. Auf dem Platz standen sich der Letztplatzierte und der Drittplatzierte gegenüber, bei bestem “Fritz Walter Wetter” brachte es richtig Spaß beim Zuschauen. Auf der Tribüne waren kaum Worte der Zuschauer zu vernehmen, lediglich bei gelungenen Aktionen oder bei den drei Toren wurde geklatscht. Ich würde sagen, die Leute hatten Spaß an dem Spiel. Ich ja sowieso, sonst würde ich hier wohl kaum sein.
Nach dem Tipp der fassungslosen Verkäuferin, wieso man sich als Deutscher in seinem Urlaub hier so ein Spiel gibt, fuhren wir noch den Wasserfall “Danska Fallen” an. Wenn der Dauerreisende der Reisegruppe allerdings im Mai erst auf Island war, findet man diesen Wasserfall wohl doch eher semi. Kann man durchaus mal besuchen, ist aber meiner Meinung nach kein Pflichtprogramm. Da liege ich doch lieber am See oder am Strand. (tp)
Morjen und herzlich willkommen aus dem Freistaat Thüringen zur 56.Ausgabe der BILDERBUCHBUDE DER WOCHE.
Heute präsentieren wir euch die „Skatbank Arena“ in Altenburg (früher auch bekannt als Leninstadion und später als Waldstadion), das Stadion wurde 1957 eingeweiht und fand seinen 1. Höhepunkt 1963 vor ausverkauften Haus mit 25.000 Zuschauern im FDGB-Pokalfinale zwischen Zwickau und Zeitz.
DDR-Liga-Spiele von Motor Altenburg besuchten damals 7000-10.000 Menschen. Heute spielt der Verein nur noch in der Kreisoberliga, wo höchstens noch zu einem Kreisderby Zuschauer im knappen 100er-Bereich kommen.
Die guten Zeiten sind leider vorbei. Sei es für den Verein als auch für das Stadion, im Januar 2009 wurde das Stadion zum dritten Mal umbenannt in das bis heute gültige „Skatbank Arena“.
30.05.2025 Vysheyshaya Liga Stadyen DASK Brestski Zuschauer: 9.341
BREST – Da liegt ein doch recht großer Staat in Europa und der Länderpunkt war immer noch nicht gemacht. Dabei ist die Republik Belarus eigentlich gar nicht so weit weg. Jedoch lässt der Parameter Politik die Sache zur Herausforderung, aber auch zum Abenteuer werden. Die Ausgangslage ist momentan sicher nicht die beste. Flugverbindungen zwischen Belarus und der EU sind seitens Brüssel untersagt und für den Landweg kursieren nur schwierig recherchierbare Routen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dazu stellt der Grenzübertritt EU/Belarus beziehungsweise auch der damit verbundene Wechsel zwischen dem Europäischen Wirtschaftsraum und der Eurasischen Wirtschaftsunion zwei Aspekte dar, welche die Ein- und Ausreise zu einer Lotterie des Zeitaufwandes machen. Eine ausreichende Versorgung sowie ein potenziell immens langer Geduldsfaden sollten folglich als Grundausstattung dieses Unterfangens eingepackt werden.
Allen Ungewissheiten und Querelen trotzend stand der Plan unserer Dreiergruppe, es über das Himmelfahrtswochenende dennoch irgendwie zu schaffen, aber fest. Mittwochmorgens vorm Feiertag, und mit allen eventuell erforderlichen Formalien ausgestattet, peitschte das Privatfahrzeug die knapp über 1000 km zum Grenzübergang Terespol/Brest. Als Einzelperson mit deutschem Pass sind die Hürden der Einreise auch gar nicht so hoch, da die Visapflicht für Weißrussland aktuell ausgesetzt ist. Lediglich eine das Zielland abdeckende Krankenversicherung in englischer oder russischer Sprache wird zusätzlich verlangt, welche aber auch für rund einen Euro pro Aufenthaltstag an der Grenze abgeschlossen werden kann. Für den fahrbaren Untersatz selbst kamen allerdings ein paar mehr Formalien hinzu. So musste ein professioneller Gutachter den Führerschein ins Russische übersetzen, eine Maut entrichtet werden und, wie auch sonst fast überall außerhalb der EU, der nette Aufkleber mit dem schwarzen „D“ auf weißem Grund ans Auto gepfeffert werden. Da Weißrussland außerdem 2022 von der Grünen Versicherungskarte gestrichen wurde, fehlte noch die örtliche KFZ-Versicherung, welche allerdings auch nur an der Grenze selbst abgeschlossen werden kann. Die Hausaufgaben waren also gemacht und auch die Wahl des Grenzübergangs hatte seinen erzwungenen Grund. Die polnische Grenze liegt nun mal am nächsten und hat eigentlich auch sechs Übergangsoptionen zum östlichen Nachbarn. Blöd ist dabei nur, dass seitens Polen zwei Drittel der Grenzposten verrammelt wurden, einer lediglich für LKWs bestimmt ist und man somit nur noch eine Option in der Hand hielt.
Gegen halb 9 abends reihte man sich schließlich in die Warteschlange ein und musste nach gut drei Stunden konstatieren, dass es nur rund 15 Autolängen voran ging, während Busse auf dem Parallelstreifen munter und zumindest bis zum ersten sichtbaren polnischen Grenzposten vorbeifuhren. Die Anekdote eines ebenfalls wartenden Russen, welcher sich auf dem entspannten Heimweg Hof – Sibirien befand, am letzten Weihnachten satte zwei Tage in Richtung Polen an der Grenze abgeschimmelt zu haben, brachte auch nicht die erforderliche Euphorie in unser Gefährt. Schließlich wurde erstmal das Handtuch geworfen, eine Buchte in Terespol spontan bezogen, das Auto links liegen gelassen und es am nächsten Tag noch einmal per Bus probiert. In unerfahrener Naivität buchte man auch noch online einen Bus, welcher am allgemeinen Abfahrtsort, dem Bahnhof Terespol, jedoch nicht auftauchte. Klar, Fahrpläne für Busse, welche nur über diese unberechenbare Grenze hin und her pendeln, kann man auch einfach in die Tonne treten. Es kam irgendwann zwar ein Bus, doch hatte dessen Fahrer nach einem achtzehnstündigen Grenzübertritt einfach nicht die Muße sofort wieder zurückzufahren. Nach insgesamt zweieinhalb Stunden fand sich dennoch eine Mitfahrgelegenheit für 20 Euro pro Nase (andere Unternehmen riefen lediglich 50 Złoty auf). Kurz vor der Grenze erspähte man noch einen üppigen Parkplatz und gut fünfzehn Leute bestiegen von dort den Bus. Eine Option für Autofahrer, die auf beiden Seiten Praxis fand.
Der Grenzübertritt als solcher war von beiden Seiten gut strukturiert, sehr genau und fair. Nur kostete diese Genauigkeit an Grenze und Zoll in unserem Fall stattliche sechs Stunden. Am eigentlichen weißrussischen Grenzposten durfte dann auch endlich mal der Punkt abgehakt werden, ins Hinterzimmer zur persönlichen Unterredung geladen zu werden. Im Vieraugengespräch mit einem englischsprachigen Grenzer, wobei noch ein deutlich dienstgradhöherer Tellermützenträger (Tellermützen sind einfach fantastisch!) daneben saß, durfte man sich zum genauen Reiseplan sowie dem persönlichen Wissensstand zum Land äußern. Im entsperrten Handy, sichtgeschützt hinter einem Computerbildschirm, wühlte besagter Grenzer auch noch etwas umher, ehe seitens der Uniformierten das Fazit gezogen wurde, uns passieren zu lassen. Die folgende Zollkontrolle fiel bei unserem minimalistischen Gepäck gering aus und lediglich ein Hund durfte über unseren alkoholischen Körpergeruch die Nase rümpfen. Andere Leute schleppten insbesondere technische Geräte wie Rasenmäher, Staubsauger oder Kühlschränke von großen westlichen Marken nach Belarus. Die Obergrenze für diesen Import wird übrigens nicht am monetären Wert, sondern am Gewicht festgemacht. Autos, welche nebenan eingeführt wurden, durften sich in vollem Umfang öffnen und entleeren. Also auch Motorhaube und Tankdeckel standen zusätzlich zu Türen und Heckklappe offen, während der gesamte Fahrzeuginhalt auf Tischen durchstöbert wurde. Nach abschließender Durchfahrt des Corona-Reliktes, einer Desinfektionsschleuse (für Autofahrer kostenpflichtig), wurde man endlich, 12 km nach Einstieg in den Bus, am Brester Busbahnhof ausgekippt.
Da die Aufenthaltsdauer im Land leider doch sehr gering ausfiel, sind die Erlebnisse dazu schnell erzählt. Nach geschaffter Einreise huschte uns der letzte Zug nach Minsk noch vor der Nase davon und ein Warten auf Busse Richtung Hauptstadt, welche noch irgendwo in der Grenze steckten, konnte auch nicht überzeugen. Die ungewisse Dauer der Rückreise und die nicht verschiebbaren Termine am heimischen Arbeitsplatz nur vier Tage später, ließen die Entscheidung fällen, lediglich eine Nacht in Brest zu buchen, die Stadt dafür intensiv anzuschauen, abends noch den sehnsüchtig erwarteten Länderpunkt einzutüten und anschließend die Nacht im Grenzgebiet zu verbringen. So weit, so gut und anlässlich des noch nicht ganz abgelaufenen Männertags, wurden noch intensive Manöver am Glas im Nachtleben von Brest vollzogen. Den Freitag startete man zwischen 5.00 und 6.00 Uhr mit der Rückführung des eigenen stark alkoholgetränkten Körpers in den gebuchten Plattenbau, ehe ab der Mittagszeit die touristische Seite Brests beehrt wurde. Die Stadt kann schon was, doch der halbe Tag war wiederum auch mehr als ausreichend. Im Übrigen konnte, entgegen der Angaben westlicher Quellen, überall problemlos mit deutscher Kreditkarte gezahlt werden. Auch die Einheimischen machten einen durchweg positiven, freundlichen und hilfsbereiten Eindruck, auch wenn Englischkenntnisse zur absoluten Seltenheit gehörte.
Das Thema Fußball lief recht unspektakulär ab. Ab einigen Stunden vor dem Spiel war die Tageskasse geöffnet und für knapp zwei Euro kann man beim Erstligagebolze auch nicht meckern. Einen Onlineverkauf gab es separat natürlich auch. Am Stadion selbst glänzte die Staatsmacht, erstmalig während unseres kurzen Aufenthalts, mit Anwesenheit, vegetierte aber größtenteils auch nur sinnlos daher. Viel interessanter waren da die kreativen Straßensperren am Stadion – zweimal Tanklaster, einmal Abschleppdienst. Auf dem Rasen konnten die Hauptstädter zwischen sehr gut gefüllten Rängen die drei Punkte einkassieren. Wirklich viele gefreut hat dies im Gästeblock allerdings nicht. Während im ersten Durchgang dem Sportsfreund mit Trommel noch ein stetes Bemühen zwischen den restlichen, sitzenden gut 50 Schweigefüchsen attestiert werden konnte, leerte sich nach der Halbzeit der Block auf eine einstellige Besucherzahl. Immerhin ermöglichten die Fahnen am Gästesektor ein illustres Vereineraten. Ob nun die Bayern, die Australier aus Brisbane oder auch Anderlecht und noch paar mehr Flaggen fanden ihre Präsentation im insgesamt ziemlich coolen Stadion. Auf der Heimseite bildete sich ein gut 100 Nasen starker Haufen, welcher hinter optisch schicken, aber sinnlos gedrucktem Fahnenmaterial über weite Strecken des Spiels supportete. Ein aus Dresden einschlägig bekanntes „DyDyDyDyDy-NaNaNaNaNa-MoMoMoMoMo“ konnte sich dabei in die Erinnerungen einbrennen. Fragt sich also bloß, wer da von wem abgeguckt hat. Als Hopper konnte man jedenfalls ungehindert durch den Fanblock laufen (ja, gehört sich nicht, aber Fotoperspektive dies, das) und somit auch direkt in die Reihen des Mobs schauen. Ein durchaus abwechslungsreiches Bild bot sich dabei. Hauptsächlich zwar jung und nicht unbedingt die Kategorie „Ostblockbrecher“, aber ein paar Hauer dürften schon dabei gewesen sein. Mindestens zwei trainierte und zivil gekleidete Burschen fielen auch durch das Tragen des Symbols der „Wagner Gruppe“ an der Gürteltasche auf.
Das fällige Länderpunktbier gab es schließlich erst im Bus bei der Nachtfahrt zurück nach Polen. Während der Wartezeit an der Ausreisekontrolle, durften aber noch ein paar Propagandaplakate begutachtet werden, welche die aus weißrussischer Sicht bestehenden Missstände in Polen und der EU thematisierten. Mit unseren Pässen ging es in dieser Richtung an den jeweiligen Grenzposten aber flott voran. Aufgrund des Verkehrsmittels und den damit verbundenen anderen Staatsbürgern, brachte dies aber keinen Vorteil mit sich. Auffällig war in beiden Richtungen der Grenze der verhältnismäßig hohe Anteil Ukrainer, welche passierten. Der gesperrte Luftraum über der Ukraine sowie die Schließung der direkten Landesgrenzen machen den Weg über Polen wohl zum einzig möglichen, um aus der Ukraine nach Weißrussland und ggf. auch weiter nach Russland zu reisen. Über die Reisegründe kann an dieser Stelle meinerseits nur gemutmaßt werden, aber Arbeit, Familie oder was auch immer können sich nun mal auch auf mehrere Staaten verteilen. Für uns konnte nach zwölf Stunden im Bus der Grenzübertritt als abgehakt betrachtet werden und das verbleibende Wochenende wurde in Polen verbracht. Insgesamt war der Aufenthalt in der Republik Belarus leider viel zu kurz, die Grenze und das ganze ringsum, quasi direkt vor der Haustür, machten die Sache aber dennoch zu einem absolut lohnenden Erlebnis. (Gastbericht von pf)
26.06.25 Chinese Super League Pudong Football Stadium Zuschauer: 17.326
SHANGHAI – Vom Reich der aufgehenden Sonne flog ich ins Reich der Mitte für den Arbeitsteil meiner Reise. Doch bevor es am Freitag los ging, zog ich mir noch Shanghai Port rein. Der rote Rivale von Shenhua kickt seit 2021 im Neubau in Pudong, welcher als erstes reines Fußballstadion in China errichtet wurde und damit absoluten Seltenheitswert hat.
Ein großes Manko ist aber die Dachkonstruktion: die ragt soweit ins Innere hinein, dass sich die Hitze schön staut und den Stadionbesuch für manch einen Europäer zur Mutprobe macht. Gegenüber Osaka war das noch einmal eine Steigerung. Immerhin kosteten die Softdrinks (0.5 Liter) umgerechnet nur 1,20 Euro und waren richtige „Schnelldreher“, wie man in meiner Branche sagt.
Auf dem Rasen nahmen die Hafenarbeiter schnell die Favoritenrolle an. Der Brasilianer Gustavo verlängerte die Kugel sehenswert per Hacke zum 1:0 und sorgte für Ekstase in der Fankurve. Marke Tor des Monats. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit legte der Vorlagengeber Li Xi selbst mit dem 2:0 nach. Die Gäste blieben ungefährlich und fingen sich mit einem Konter weit in der Nachspielzeit das dritte Tor.
Der Support von Port war gut und auch hier viele Schwenker im Einsatz. Im Gästeblock beschränkten sich die Anhänger von Dalian auf die eigene Stimmgewalt und waren mitunter gut zu hören. Mehr gibt es auch nicht zu schreiben und ihr könnt hier aufhören zu lesen.
Natürlich nicht! Immer wieder tauchen in den Hoppergruppen Fragen zu Tickets in China auf und darauf möchte ich kurz eingehen. Das Wichtigste ist zunächst die App „WeChat“. Eine Art Universalanwendung zum Chatten und vor allem Bezahlen.
Am besten schon in Deutschland herunterladen und mit der eigenen Kreditkarte verknüpfen, damit ihr die Bezahlfunktion „Weixin Pay“ nutzen könnt. Die wird quasi überall angeboten, egal ob Schmierimbiss oder Shoppingcenter. Vor Ort solltet ihr euch eine physische chinesische SIM-Karte kaufen, die für Bestätigungscodes per SMS notwendig ist.
Jeder Verein hat ein Profil bei WeChat und veröffentlicht vier bis fünf Tage vor Heimspielen die Ticketinfos. Meist sind diese über weitere Mini-Apps wie „Damai“ kaufbar. Hier auf jeden Fall die Übersetzungsfunktion nutzen. Es gibt weder physische Eintrittskarten noch „Print at Home“. Das Ticket wird auf den Reisepass ausgestellt, den ihr beim Einlass zur Kontrolle vorzeigt. Bei Shanghai Port gab es Straßenhändler, die für etwa drei Euro nachgemachte Tickets verkauften. Sahen nicht schlecht aus und immerhin eine Erinnerung.
Falls ihr doch nicht weiterkommt: die Hotelrezeption ansprechen und um Hilfe bitten. Die können dann in eurem Namen kaufen. Ganz wichtig: häufig endet der Vorverkauf um Mitternacht vor dem Spieltag, also vorher darum kümmern.
Neben den bekannten Ligen der CFA existieren übrigens lokal organisierte Turniere wie die „Football City League“ in Jiangsu oder die „Village Champions League“ in Guizhou, die die Einheimischen wie Volksfeste zelebrieren und viele Zuschauer anlocken. Durch das schlechte Abschneiden der Nationalmannschaft und das Chaos im Verband haben sich viele Chinesen genervt vom Profifußball abgewendet. Leider passten die Spiele zeitlich nicht in meine Tour.
Zu guter Letzt noch zwei Tipps: für die Navigation vorher die App „Amap“ herunterladen. Inzwischen auf Englisch verfügbar und bietet gute Wegbeschreibungen mit Öffis. Wenn es um Restaurants geht, macht man mit einfachen Läden meistens nichts falsch. Die sind an den rustikalen Holzbänken und Hockern drinnen zu erkennen und von Familien geführt. Anhand der Speisenbilder funktioniert die Bestellung recht einfach. 在中国玩得开心! (hr)
HÄLLEVIK – Als letztes Spiel unserer Reise nach Skandinavien bot sich der Kick am Montagabend perfekt an. Ein besonderes Stadion, welches direkt am Strand liegt. Der Verein meldete schon 3 Wochen vorab das Spiel als “Slutsåld”. Mjällby AIF ist dank aktuell sportlich sehr guter Leistungen auf dem ersten Tabellenplatz in der schwedischen Allsvenskan. In ihrer mittlerweile sechsten Saison in Folge in der höchsten Spielklasse sind sie aktuell ein waschechter Kandidat für den diesjährigen Meistertitel. Die Brisanz an dem Spiel liegt auch an den Gästen aus dem Arschloch von Schweden (Bericht vom gestrigen Tag). Der Rekordmeister aus Malmö mit 24 gewonnenen Meistertiteln gibt sich die Ehre am Ostseestrand. Unter der Leitung von Henrik Rydström dominieren die Gäste fast jedes Jahr die Liga. In diesem Jahr kommt der Meister-Express aus der “Turning Torso“-Stadt noch nicht ganz aus dem Quark. Nach 13 Spielen sind es nur 22 Punkte und 8 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus Mjällby.
Mit dem Abendspiel am Montag opferte die Reisegruppe mittlerweile nur noch aus 2 bestehenden Redakteuren ein paar Überstunden beim Nebenjob. Nachdem Kollege (mb) sich am Sonntagabend in den Zug aus Alvesta nach Schwechheim begeben sollte. Nach den anderen beiden Erstliga-Kicks in Växjö und Värnamo starteten wir am Montag zunächst sehr entspannt in den Tag. Bei herrlichen Temperaturen von 21 Grad hielt man sich entspannt am Wasser auf und sammelte Kraft für die anstehende Rückfahrt nach Hause. Ein perfektes Land, um mal richtig die Seele baumeln zu lassen und teilweise auch noch richtig gute Fanszenen ohne Verbote von Gästefans oder Ähnlichem zu sehen. Hoffen wir mal, dass das alles noch lange so bleibt.
Nach einiger Zeit mit viel Sonnencreme machten wir uns auf den Weg ins Stadion. Diese Lage des Grounds ist einfach nur phänomenal. Auch wenn die Heimspielstätte gar nicht in der Stadt Mjällby liegt, kann man es einfach nur mögen. Spontan fallen mir nur wenige Grounds ein, die durch ihre Lage in unmittelbarer Umgebung vom Strand punkten können. Zum Beispiel Liepaja in Lettland, Katwijk im Nachbarland, Struga am Ohridsee oder Petrovac in Montenegro. Nach fast 4 Stunden am Strand (ohne Sonnenbrand!) wurde es in der Stadt immer voller, die Gästefans aus Malmö trafen in der Stadt ein. Andere haben es sich auf den zahlreichen Campingplätzen schon vorab bequem gemacht. Die Quote der Auswärtsfans war bei dem Spiel definitiv höher als das eigentliche Kontingent. Aber irgendwo muss der Sold-out-Stempel ja auch her kommen. Besser kann man den Ground wohl nicht machen. Nach mehrmaliger vorheriger Beobachtung des Stadions, wäre man hier heute wohl auch ohne Probleme ohne Ticket ins Stadion gekommen. Die Pforten standen bis 2 Stunden vor Anpfiff einfach offen, als Tipp für den nächsten Groundhopper, der sonst vor geschlossenen Türen steht. Möglich ist alles.
Doch nicht nur die Lage des Spielfeldes konnte mich überzeugen, je voller das Stadion wurde, umso schöner war es anzusehen, wie viele Zuschauer sich heute hier eingefunden haben. Überall wurde gestanden, an jeder Ecke fanden sich Kinder und Erwachsene ein, um den besten Blick auf das Spielfeld zu bekommen. Auf der Heimseite wurde eine Choreo zum Einlaufen der Mannschaften präsentiert. Vor dem Spiel wurden kleine Fähnchen verteilt, um ein einheitliches Bild abzugeben oder um die hellblauen auffallenden Trikots zu übertönen. Da die “Korv med bröd” an den Essensständen nicht mit Kreditkarte bezahlbar war, gab es für mich eine Wurst aufs Haus. Fair, die Bezahlmethode “Swish” besitze ich leider nicht. Die Ähnlichkeiten zu Dänemark mit MobilePay sind hier definitiv erkennbar.
Im Gästeblock gab es vereinzelt Fackeln zu sehen, die Stimmung besonders in den ersten Minuten war wirklich gut. Oftmals stiegen die Fans aus den anderen Bereichen mit ein. Die Spieler des Rekordmeisters hatten nach Anpfiff direkt mehr Bock und keine Scheu direkt auf das erste Tor zu gehen. Der aktuelle Tabellenführer ließ sich zunächst in die Schranken weisen und kassierte schnell den Gegentreffer. Routiniert und abgezockt gehörte die erste Halbzeit definitiv den Himmelblauen. Zum Seitenwechsel drehte sich das Spiel, die Schwarz-Gelben kamen besser ins Spiel und zeigten ihr Talent endlich auf dem Platz. Mit der Leistung kann man sagen, zurecht steht das Team aktuell auf dem ersten Tabellenplatz. In der Schlussphase wurde das Spiel noch einmal hitzig, nach dem Ausgleich der Hausherren flog in der 88’ Minute ein Spieler der Jungs aus Malmö vom Platz. Tätlichkeit und glatt Rot. Kurzer Prozess, in den offiziellen 7 Minuten Nachspielzeit passierte nicht mehr viel, das Unentschieden hilft beiden Teams nicht wirklich weiter. Ob der Positiv-Trend bestehen bleibt und die Allsvenskan dieses Jahr einen Überraschungsmeister zum Vorschein bringt, wird mit Spannung betrachtet.
Nach dem Abpfiff machten wir uns schnellstmöglich auf den Weg zum Landboten-Mobil. Die circa 5½ Stunden inklusive Fahrt auf der Fähre sollten zügig hinter uns gebracht werden. Die nächste Schweden Tour kommt bestimmt und muss gar nicht so lange auf sich warten lassen. Es ist einfach ein Paradies im Sommer und zudem kann der Fußball in dem Land ohne den VAR genossen werden. Die Arbeit in Schwechheim ruft und gegen 02:30 Uhr kamen alle Redakteure im Wohnort an. Das ist die pure Menschlichkeit. (tp)