Guernsey FC vs. Westfield FC

Guernsey FC vs. Westfield FC

„HURRA DIE GANZE INSEL IST DA“

29.03.2025
Isthmian League South Central Division
Victoria’s Playing Fields
Zuschauer: 2.207

SAINT SAMPSON – Freitag um 13 Uhr fiel der Stift im heimischen Büro und ab ging es zum Airport. Nachdem man die letzten beiden Jahre schon die Isle of Man und Jersey besucht hatte, sollte es diesem Mal nach Guernsey gehen. Ein bisschen haben es mir diese britischen Inseln angetan. Angereist wurde über Stansted und glücklicherweise bescherte uns der Spielplangott noch nen Kick beim Viertligisten Colchester.

Samstag früh ging es dann weiter von Gatwick mit Guernsey’s Airline aurigny auf die zweitgößte der Kanalinseln. Der Vormittag wurde zur Erkundung der Insel genutzt, am frühen Nachmittag sollte dann auch der Ball rollen und frühzeitiges erscheinen war geboten, denn der Guernsey FC eröffnete heute seinen neuen Ground nach 10 Jahren Planung und Umsetzung. Das man hier mächtig stolz auf dieses Projekt ist, zeigt auch der Artikel im Journal der Airline, so widmet man hier eine ganze Seite dem neuen künstlichen „Green Carpet“. Insgesamt vier Tribünen wurden errichtet, wobei neben zwei Sitztribünen an den Seitenlinien hinter den Toren nur jeweils eine kleine Stehtribüne zu finden ist.

Der Guernsey FC ist das fußballerische Aushängeschild der Insel und spielt im 8.Level der englischen Ligapyramide und darf somit alle zwei Wochen zu den Auswärtsspielen fliegen. Richtig erfolgreich ist man dabei diese Saison noch nicht, so benötigt man aktuell jeden Punkt im Abstiegskampf. Die bereits am Vortag angereisten Gäste aus Woking befinden sich dagegen im tabellarischem Niemandsland. Fußballerisch war es letztendlich dann doch eher grausam, die Führung nach Elfmeter in HZ 1 konnte Westerfield Mitte der 2.Halbzeit ausgleichen, weitere Torchancen gab es nicht. Insgesamt 2.207 zahlende Zuschauer waren trotzdem zufrieden (auch die 5 mitgereisten Lads aus Woking, die wir schon in unserem Flieger beobachten konnten). Für diese Liga wohl ein top Wert und insgesamt viermal soviel wie zu normalen Heimspielen, wie uns ein wichtig aussehender Vereinsverantwortlicher erzählte.

Nach dem Spiel ging es noch ein bisschen in die Stadt und der inoffizielle Länderpunkt wurde in nem Pub zwischen volltrunkenen Briten begossen. Zurück ging es dann Sonntag Abend, wobei uns mit dem London City Airport sogar noch ein neuer Flughafenpunkt beschert wurde, bevor uns Rainer am Montag morgen pünktlich zur Arbeit brachte und somit den netten Wochenendausflug vollendete. (CvS)

Kickers 94 Markkleeberg – Radebeuler BC 08 2-1

Ciao aus Markkleeberg!
Was hat der Leipziger Vorort Markkleeberg mit Italien zu tun? Die Antwort findet ihr nicht nur in der 43. BILDERBUCHBUDE DER WOCHE, sondern auch im Sportpark Camillo Ugi. Der Sohn italienischer Eltern Camillo Ugi gewann 1906 mit dem VfB Leipzig die Deutsche Meisterschaft und lebte bis zu seinem Tod in Markkleeberg. 36 Jahre nach seinem Tod wurde der Sportpark Markkleeberg umbenannt, um die
verdienste des ehemaligen Rekordnationalspielers zu würdigen.
Dazu erwartet euch ein schöner Ground, Hardtickets nette Leute und ein gutes Catering. Es gibt zwar keine Pasta, dafür selbstgemachte Buletten von der Frau des Verkäufers.


15.03.2025
Sportpark Camillo Ugi
Kickers 94 Markkleeberg – Radebeuler BC 08 2-1

FC Utrecht – SC Heerenveen – 2:0

FC Utrecht – SC Heerenveen – 2:0

„KIDS DAY BEIM FC UTRECHT”

30.03.2025
Stadion Galgenwaard
Eredivisie
Zuschauer: 22.366

UTRECHT – Das Wochenende in den Niederlanden sollte in Utrecht zu Ende gehen. Das Stadion Galgenwaard stand schon lange auf meiner Liste, da es sich von den klassischen Baukasten abhebt und durch seine Architektur überzeugt.

Circa Eine Stunde vor dem Spiel war man am Stadion angekommen. Für 3€ tauschte ich meine mobile Karte gegen ein Hardticket, ehe es in das moderne Stadion ging.

Hier wurde für heute der Kids-Day angekündigt. Kinder aus einem Krankenhaus durften heute eine besondere Verantwortung übernehmen. Die Namen der Utrecht- Spieler wurden von Kindern aufgeschrieben und auf die Trikots gedruckt, Kinder porträtierten die Spieler für die Videoleinwand und auch das Stadion-Mikro wurde von einem Kind verwendet.

Und auch das Intro zum Einlaufen der Mannschaften war besonders: Es gab reichlich Luftschlangen und Pyro auf dem Platz zu bestaunen. Der Anpfiff verzögerte sich dann aber noch etwas, da die Luftschlangen noch entfernt werden mussten, wobei auch während des Spiels das Feld noch nicht komplett von den Luftschlangen befreit war.

Dann konnte es aber losgehen und die Mannschaft rund um Ex-Bundesliga Star Sebastian Haller war bereit. Als Tabellen Dritter konnte man mit breiter Brust in das Spiel gegen den zehnten aus Heerenveen Gehen. Und Nach 22 Minuten fiel das 1:0 durch Rodriguez. Das Spiel ansonsten eher unspektakulär. Das zweite und letzte Tor fiel nach 58 Minuten, da der Unglücksrabe: Hopland den Ball in das eigene Tor köpfte.

Atmosphärisch konnte vor allem der kleine mitgereiste Gästeanhang überzeugen.
Aber auch Utrech hat eine kleine Gruppe.
Lautsprecherboxen wurden auch Außerhalb der Kurve aufgestellt, damit die Ansagen vom Capo auch im ganzen Stadion zu hören sind. Einen großen Effekt hatte das aber nicht. Supportet wurde über weite Strecken lediglich im Stimmungsblock. Nach dem Spiel wurde noch schnell Essen aus dem Automaten geholt und schon ging es wieder zurück in das wunderschöne Schwechheim (fj)

NEC Nijmegen – AZ Alkmaar – 3:3

NEC Nijmegen – AZ Alkmaar – 3:3

„SECHS TORE IM GOFFERSTADION”

29.03.2025
Goffertstadion
Eredivisie
Zuschauer: 12.650

NIJMEGEN- Am vergangenen Wochenende wurden die Uhren vorgestellt, doch wünscht man sich manchmal, die Zeit zurück zu drehen. Zum Beispiel im Jahr 2009, als der Hamburger SV noch Europapokal Teilnehmer war und auf den NEC Nijmegen traf. Doch die Zeiten haben sich geändert und mit der Zeit spielen nur die Personen in der Politik.

Daher ging es am Samstag Abend zu einem Ligaspiel des NEC gegen AZ Alkmaar. Das Stadion, welches mitten im Wald liegt, war im online Vorverkauf binnen weniger Minuten ausverkauft. Umso glücklicher waren wir, als die Ticketbestätigung im Postfach landete und die Tour geplant werden konnte.

Nach einem Spielbesuch in Breda ging es mit der Nederlandse Spoorwegen weiter nach Nijmegen und mit einem Linienbus zum Stadion. Bevor es in das Stadion ging, wurde an der Tageskasse dann das Online Ticket gegen ein Hard Ticket getauscht. Eine wunderbare Eintrittskarte, die zur Sammlung ebenso dazustößt, wie ein weiterer Stadionbecher, der mich optisch überzeugte und somit in meinem Beutel landete. Schnell noch ein Kroket-Brötchen abgeholt und ab auf den Sitzplatz.
Dieser befand sich leider direkt neben dem Gästeblock, sodass der Blick auf die AZ Fans nur von der Seite möglich war. Bei dem Ansturm auf die Eintrittskarten war man aber zufrieden, einer der insgesamt 12.650 Fans sein zu können. Ganz besonders aufgefallen war uns dann ein Nijmegen Fan, der tatsächlich noch den Spielschal des Europacup-Spiel gegen den Hamburger SV trug. 2009 gewannen die Hamburger mit 0:3 durch die Tore von Trochowski, Alex Silva und Ivica Olic.

Zum Intro zogen die Heimfans ein großes schwarzes Banner hoch. Zu lesen war: “STOP COLLECTIVE STRAFEN”. Da es ein ähnliches Banner bereits beim Breda Spiel gab, ist von einem Aktions- Spieltag auszugehen.

Das Spiel zwischen NEC und AZ war von Anfang an spannend und stürmisch. Bereits nach 10 Minuten stand es 1:1. Bei einer 1:3 Führung für den Gast gelang Nijmegen in der 71. Minute tatsächlich noch der Ausgleich. In der Schlussphase ging es hin und her. Chancen gab es auf beiden Seiten und niemand hätte sich über weitere Tore beschweren dürfen. Nachdem Alkmaar mit der letzten Chance den Pfosten traf, wurde das Spiel mit einem 3:3 beendet.
Ganz besonders in den Ohren blieb dabei der Torjingel von NEC, der beim nächsten Europapokalspiel gegen den HSV dann aber gerne wieder stumm bleiben darf. (fj)

FC Winterthur – FC Basel – 0:2

FC Winterthur – FC Basel – 0:2

„E CHLIINI ZIITREIS IN WINTI“

30.03.2025
Super League
Stadion Schützenwiese
Zuschauer: 8.700

WINTERTHUR – Inzwischen ist die Schweiz auch für mich schon eine Art Sehnsuchtsort geworden. Sei es die außergewöhnliche Landschaft, die freundlichen Menschen oder die hervorragende Infrastruktur. Mag sich nach üblichem Blabla aus dem Reiseführer anhören, meine ich aber so zu 100 Prozent. Nicht zuletzt zieht mich auch die Fankultur der Eidgenossen an und bisher gab es auf jeder Tour mindestens ein Highlight.

Nach dem Freitagabend in Aarau und einem Dreierhopp von Vorarlberg über Liechtenstein bis in den Tessin teilten tp und ich uns am Sonntag auf. Er zum Züriderby, ich nach Winterthur. Etwa 20 Minuten vor Anstoß kam ich auf der bereits proppevollen Schützenwiese an. Winti ist zwar abgeschlagen Tabellenletzter, doch das hält die Leute offensichtlich nicht vom Kommen ab. Auch die Gäste aus Basel waren selbstredend mit voller Kapelle angereist und der Stadionsprecher sollte später „räschtlos usverchauft“ melden.

Das Stadion wirkt wie eine kleine Zeitreise in die guten, alten Tage. Bereits um 1900 wurde hier gegen den Ball getreten. Heute sind drei von vier Tribünen in dem engen Rechteck reine Stehbereiche und selbst auf der Haupttribüne gibt es eine Art Dammsitz. Im Jahr 2015 wurde zwar die Gegengerade neu gebaut, die „versaut“ aber nicht den Gesamteindruck. In den Ecken verfolgen die Zuschauer nur von der Werbebande getrennt das Geschehen und die Kleinsten nehmen in der “Sirupkurve” Platz. Gut zu sehen im Hintergrund ist auch die Kirche St. Peter und Paul, die zwischendurch auch noch die Glocken läutete.

Auf den Rängen gaben die Basler wie erwartet den Ton an. Klatscheinlagen, melodische Gesänge, gutes Kurvenbild. Die Bierkurve versuchte im Rahmen der Möglichkeiten dagegen zu halten, aber so richtig laut wurde es dann nur bei den Schlachtrufen. Später hielten beide Fanszenen Spruchbänder gegen Kollektivstrafen hoch. Winti auf Schweizerdeutsch, Basel auf Französisch. Anhänger von Servette hatten beim Bundesgericht gegen eben diese Beschwerde eingelegt, wurden aber im Februar abgewiesen.

Fußballerisch war der FCB im ersten Durchgang überlegen, kreierte aber erst nach der Pause echte Torchancen. Keine fünf Minuten nach Wiederanpfiff besorgte Shaqiri nach Vorlage von Rüegg mit einem satten Schuss vom 16er das 0:1. Der anschließende provokante Jubel vor der Bierkurve sollte später noch eine Rolle spielen. Im Gästeblock stieg blauer, roter, und gelber Rauch auf. Dazu gingen noch ein paar Fackeln an.

Von da an hatten die Gäste das Spiel komplett im Griff. In der 70. Minute schob Traoré nach Vorlage von Captain Shaqiri den Ball durch die Hosenträger von Kapino, was das Spiel natürlich irgendwo entschied. Winti kam zu keiner nennenswerten Torchance mehr und es blieb beim 0:2. In der Nachspielzeit kochten die Gemüter hoch und es kam zu einer Rudelbildung, bei der Shaqiri erneut Richtung Heimfans meckerte und folgerichtig Gelb kassierte. Während Basel an Tabellenführer Servette dran bleibt, geht der FCW Ende April höchstwahrscheinlich mit einem mageren Punktekonto in die Abstiegsrunde. Aber egal ob erste oder zweite Liga, die Schützenwiese ist definitiv einen Besuch wert! (hr)