CS Sfaxien – ES Métlaoui – 1:1

CS Sfaxien – ES Métlaoui – 1:1

„MACHT MAL KEINE SFAXIEN HIER“

19.04.2025
Tunisian Ligue Professionnelle 1
Stade Taïeb Mhiri
Zuschauer: 5.137

SFAX – Schon vor ca. zwei Monaten buchten drei Redakteure des Landboten ihre Flüge nach Tunis. Der Kalender bot zu diesem Zeitpunkt zwei Möglichkeiten: Halbfinale der afrikanischen Champions League oder das Derby de Tunis standen im Spielplan. Da Espérance letztendlich gegen Mamelodi Sundowns aus Südafrika ausschied, stand dem angesetztem Spieltag nichts mehr im Wege. Neben dem bereits erwähntem Derby (über das der Kollege HR an anderer Stelle berichten wird) fiel unsere Wahl auf Sfax. Die Stadt liegt ca. drei Autostunden von Tunis entfernt, wenn man nicht aufgrund des fesselnden Podcasts von „Aktenzeichen XY-ungelöst-“ zwei Ausfahrten verpasst. Gut, dass die Maut hier überschaubar ist.

Der Club Sportif Sfaxien kündigte das Spiel zwar auf seinen Social-Media-Kanälen an, aber zur Kartensituation gab es leider keinerlei Informationen. Auf Nachrichten wurde wie erwartet ebenfalls nicht geantwortet. Vor Ort stellten wir das Auto ab und wurden von einem Ordner an der ersten Kreuzung zu einem „Büro“ geschickt, welches wir aber vergeblich suchten. Am eigentlichen Eingang dann die Ernüchterung: zu allen Spielen werden grundsätzlich keine Tickets verkauft und nur Dauerkarteninhaber dürfen ins Stadion.

Nachdem der erste Schock verdaut war, versuchten wir über andere Wege ans weitläufig abgesperrte Stadion zu kommen. Vielleicht könnte man einen Vereinsoffiziellen sprechen. Leider zunächst vergebens, jedoch nahm man unser Problem an einer Straßensperre jetzt etwas ernster. Nach einem längerem Gespräch bat man uns, fünf Minuten zu warten. Der Anstoß war zu diesem Zeitpunkt noch ungefähr 1:15 Stunden entfernt.

Fünf afrikanische Minuten später kam dann tatsächlich ein wichtig aussehender Mensch auf uns zu. Er hatte bei den Sicherheitsorganen vermutlich etwas zu melden und ihm wurde das Problem erneut erläutert.Erst checkte er unsere Pässe inklusive der Visastempel mit kritischem Blick. Dann mussten wir quasi bis auf die Größe unserer Unterhosen alles beantworten und er fragte nochmals ungläubig, ob wir wirklich nur für dieses Spiel den weiten Weg aus Tunis angetreten sind. Nach kurzem Überlegen seinerseits begann ein wildes Telefonieren. Doch leider verschwand der vermeintliche Retter wieder und die Ordner vertrösteten uns weiter.

Die Minuten verstrichen und etwa zehn Minuten vor Anpfiff schwand langsam die Hoffnung. Als wir schon nicht mehr damit rechneten, kam der nun deutlich freundlichere Herr im Sakko zurück und begrüßte uns mit den Worten „Bienvenue à Sfax“ und erwähnte, dass der Vereinspräsident persönlich uns ins Stadion einlädt. Ich reise ja nun schon zwei Jahrzehnte zum Fußball in fremde Länder, aber das was sich jetzt abspielte hab ich auch noch nicht erlebt.

Wir wurden durch den Eingang der Polizei ins Stadion gebracht, vorbei an einer gut ausgerüsteten Hundertschaft und schon standen wir mit Anpfiff im Innenraum. Anschließend ging es vor der Auswechselbank(!) der Heimmannschaft auf die VIP-Tribüne. Merci Herr Präsident.

Von unseren Plätzen an der Mittellinie hatten wir einen sensationellen Blick auf das Geschehen auf und neben dem Platz. Wir waren sofort von Letzterem begeistert. Die Kurve bot einen top Auftritt. Standen die Jungs anfänglich noch in verschiedenen Gruppen getrennt, gelang es in Halbzeit zwei dank vieler holländischer Hüpfeinlagen den Mob zu vereinen. Selbst das Führungstor für die Gäste sorgte für keinen Stimmungseinbruch. Anders auf der VIP-Tribüne, die den zugegebenermaßen sehr provokantem Jubel mit einem Hagel an Wasserflaschen beantworteten. Wie wir auch später noch beobachten konnten gehört es in diesem Land aber zum gutem Ton, den Gästen einfach mal seine halbvolle Wasserflasche entgegen zu feuern.

Der Ausgleich in den Schlussminuten wurde frenetisch gefeiert, sodass wir nach Spielschluss absolut zufrieden die Heimreise in unsere Redakteurbase in Tunis antreten konnten. Für mich als Verfasser war die Partie der Kontinentalpunkt Afrika und verrückter konnte es kaum laufen. Einfach nur ein top Tag! (CvS)

Norwich City – Portsmouth FC – 3:5

Norwich City – Portsmouth FC – 3:5

“ACHT TORE AN DER CARROW ROAD”

18.04.2025
Championship
Carrow Road
Zuschauer: 26.838

NORWICH – Erstmals flog ich vom Flughafen Lübeck ab. Da dieser über einen eigenen Bahnhof verfügt, war er einfach zu erreichen. Insgesamt zwei „Rainer“ Flieger sollten um diese Zeit die schöne Hansestadt verlassen. Der eine Richtung Málaga und der andere nach London-Stansted. Da für die Komplettierung der 92 noch einiges auf der Liste steht, entschied ich mich für die Maschine Richtung Insel. Wieder einmal machte Ryanair ihrem Jingle alle Ehre, denn auch dieser Flug landete “on time”.

Mit dem Stansted Express ging es erst zur Liverpool Street und anschließend mit einem anderen Zug nach Norwich. Praktischerweise liegt die Heimstätte der Canaries nicht einmal zehn Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt.

Im Stadion erblickte ich dann sogar ein paar Fahnen auf der Hintertortribüne, die auf ein Intro hindeuteten. Beim Einlaufen der Mannschaften wurden diese dann auch geschwenkt. Die Gäste aus Portsmouth füllten den Gästeblock bis auf den letzten Platz und sorgten für gute Stimmung. Das lag aber auch wie eigentlich immer in England am Erfolg ihres Teams. Bereits nach 15 Minuten brachte Bishop die Gäste in Führung. Zwar konnte der ehemalige Bremer Sargent für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgen, aber Pompey antwortete noch vor dem Seitenwechsel doppelt. Zunächst traf Ritchie in der 39. Minute und in der Nachspielzeit gab es einen Foulelfmeter, den Bishop sicher im Tor unterbringen konnte. Mit Pfiffen wurden die Spieler von Norwich in die Kabine begleitet.

Sechs Minuten nach Wiederanpfiff entschied Bishop mit seinem dritten Treffer zum 1:4 die Partie. Doch lobenswert zu erwähnen ist die Moral der Kanarienvögel, die noch zweimal verkürzten. Am Ende stand aber ein hoch verdientes 3:5 auf der Anzeigetafel, dass die Fans im Gästeblock noch ordentlich zelebrierten.

Für mich ging es mit Ground 55/92 wieder in den Zug zum Flughafen. Dieses Mal allerdings nach Gatwick, wo der Airbus von Wizzair mich nach Istanbul befördern sollte.(fj)

AIK Solna – Malmö FF – 0:0

AIK Solna – Malmö FF – 0:0

„SCHROTTSPIEL STATT TOPSPIEL“

14.04.2025
Allsvenskan
Strawberry Arena
Zuschauer: 28.472

SOLNA – Die Fallhöhe war enorm an diesem Montag-Abend, an dem die wohl erfolgreichsten Vereine Schwedens am 3. Spieltag der Allsvenskan aufeinandertrafen. Das Wochenende in Schweden wurde ganz früh fixiert, als feststand, dass AIK an einem Montag auf Malmö trifft. Nach dem Motto: „Das kann ja nur gut werden“. Mit dieser Erwartungshaltung ging es nach Solna, einer eigenständigen Gemeinde im Norden Stockholms, die faktisch einen Teil der Hauptstadtregion bildet. Dort steht die „Strawberry Arena“, benannt nach einer Hotelkette. Mit 54.329 Plätzen die größte Arena des Landes und auch so etwas wie das Nationalstadion Schwedens. Jeder erinnert sich an das Fallrückziehertor von Zlatan Ibrahimović im Eröffnungsspiel gegen England.

Das Stadionviertel verzückt moderne Städtebauplaner und treibt traditionellen Fußballfans Sorgenfalten auf die Stirn. Direkt neben dem Stadion steht das vermutlich größte Hotel Nordeuropas, zwischen ganz viel Beton und Bahnschienen schließt sich das größte Einkaufszentrum des Landes an. Hier darf man ganz viel Geld ausgeben, auf Begrünung wurde verzichtet. Wenn man sich vor Augen hält, dass bis zur Fertigstellung des neuen Stadions vor 12 Jahren im alten „Råsunda“ gekickt wurde, kriegt man schon feuchte Augen. Die neue Multifunktionsarena ist aber an und für sich in Ordnung. Futuristisches Ambiente trifft auf engen Saalplan. Das passt schon, auch wenn bei den meisten AIK-Spielen der Oberrang gesperrt bleibt.

Vor dem Gästeblock bildeten sich bereits lange Schlangen und per Rolltreppe ging es in den Oberrang. Nicht zuletzt weil eine Popcorntüte nach der nächsten am Verkaufsstand über den Tresen ging, kam echtes Kino-Feeling auf. Immerhin wird Bier verkauft, wenn auch nur mit einem Alkoholgehalt von 3,5%. Da die Krone akutell günstig steht, fällt der Preis im Vergleich zu Deutschland mit 5,85€ für den halben Liter ziemlich moderat aus, zumindest für skandinavische Verhältnisse. Kurz vor dem Anpfiff konnte man dann viele vermummte MFF-Ultras entdecken und auf der Heimseite wurde eine Choreo vorbereitet. Läuft doch.

Tatsächlich begann man auf Seiten von AIK schon rund 10 Minuten vor dem Anpfiff mit der Choreo. Hier wurde der Vereinshymne gehuldigt, weswegen das beeindruckende Kurvenbild schon frühzeitig zum Abspielen der Musik präsentiert wurde. Auch sonst freute sich das Auge über eine massive Crowd auf der Heimseite, die in der Hochphase des Spiels ordentlich am Rad drehte. Malmö konnte den Block füllen, zündete immer mal wieder eine Fackel – blieb sonst nicht großartig in Erinnerung.

Vielleicht lag es auch an dem Spiel vom amtierenden Meister. Von dem hochgelobten „Relationismus“, den Trainer Henryk Rydström praktiziert, war gar nichts zu sehen. Wenn das dabei herauskommt, wenn man seinen Spielern keinen Plan mit auf den Weg gibt und den Offensiv-Akteuren freien Lauf lässt, ist das – Pardon: ein großer Haufen Scheiße. Zumindest in diesem Spiel. Lustlos und ohne Siegeswillen nahm Malmö frühzeitig das torlose Spiel und den gewonnenen Punkt an.

Bei AIK wurden da schon andere Saiten aufgezogen. Immer wieder investierte der Vorjahresdritte in die Zweikämpfe, übernahm das Kommando. Aber die Mittel waren begrenzt. Nach einer Stunde sah es so aus, als ob man das Spiel gewinnen könnte. Die Mannschaft und die Ultras zogen an einem Strang. Doch der ganze Aufwand war umsonst. Eine einzige Torchance spielte sich die Heimelf in den zweiten 45 Minuten heraus. Publikumsliebling John Guidetti zielte Zentimeter neben das Tor. Danach schalteten die Teams in den Verwaltungsmodus, auf den Rängen ließ man sich auch nichts mehr einfallen. Kurzum: Das Topspiel, das zum Schrottspiel wurde. (mm)

Hammarby IF – Djugårdens IF – 2:0

Hammarby IF – Djugårdens IF – 2:0

„STOCKHOLM IN GRÜN-WEIßER HAND“

13.04.2025
Allsvenskan
3Arena
Zuschauer: 28.333

STOCKHOLM – Vorhang auf für das erste Stockholm-Derby der Saison am 3. Spieltag der Allsvenskan. Hammarby empfing den Europapokal-Viertelfinalisten aus dem Stadtteil Djurgården in der multifunktionalen Arena im Süden der Stadt, die seit diesem Jahr auf den tollen Namen „3Arena“ hört und die sich beide Teams teilen. Das bedeutet auch, dass den Anhängern beider Vereine eine ganze Hintertorseite zur Verfügung steht. Das sind natürlich gute Voraussetzungen für ein Stadtderby.

Obwohl Hammarby im vergangenen Jahr die Vizemeisterschaft einfuhr, startet man erst in der nächsten Saison im Europapokal, das liegt daran, dass in Schweden die Meisterschaft nach wie vor im Jahresryhthmus ausgetragen wird. Das aktuelle Viertelfinale von DIF in der Conference League hat seinen Ursprung noch in dem 4. Platz aus dem Jahre 2023. Am Donnerstag verlor Djugården das Hinspiel zu Hause gegen Rapid Wien mit 0:1. Dieser Auftritt wird am Ende des Derbys noch wichtig sein für die Pointe des Spiels.

Das Prestigespiel war im Mitglieder-Verkauf ratzfatz ausverkauft und guter Rat teuer, zumal für den Schwechheimer Landboten kein Platz mehr auf der Pressetribüne verblieb. Stockholm ist zwar eine begeisterte Fußballstadt, aber irgendwie würde es schon klappen mit den Tickets. Ganz so verrückt ist die Masse in Schweden dann ja doch nicht. Und siehe da: Ein paar Tage später gingen noch irgendwelche Restkarten in den Verkauf. Mit 535 Kronen wirklich teuer für ein Spiel in der Allsvenskan, aber die Derbys in Schweden sind es wert.

Bereits zwei Stunden vor dem Anpfiff schlug man an der Arena auf und lungerte am Treffpunkt von HIF herum, ohne dass sich dort was Weltbewegendes hervortat. Und so entschied man mit einer Gondelfahrt an der benachbarten „Avicii-Arena“ etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Die motorisierte Kapsel führt auf das Dach des kugelrunden Gebäudes, von wo man einen herrlichen Rundumblick über Stockholm und natürlich auch auf das Fußballstadion genießt. Weit vor dem Anpfiff ging es dann rein in die Arena mit dem verschließbaren Dach, in der bei bestem Frühlingswetter allerdings „open air“ gegen die Kugel getreten wurde. Beide Fanszenen waren eine knappe Stunde vor dem Anpfiff schon fast in Gänze hinter dem Tor vertreten.

Los ging es mit Blockfahnen-Choreos auf beiden Seiten. Während die Gäste mit einem „Revolverhelden“ und dem martialischen Spruch „DIF – oder hau ab!“ das Derby einläuteten, huldigte Hammarby auf einer detailgetreuen Choreo mehreren Vereinsgrößen mit dem Spruch: „So lange auf der Hammarby-See Wellen schlagen, werden echte Legenden niemals sterben“. Der „Revolver“-Choreo bei DIF schlossen sich ein paar Knalleffekte an. Wahrscheinlich deswegen wurden die Mannschaften vom Schiedsrichter nochmal in die Kabine geschickt und das Spiel begann mit 7 Minuten Verzögerung. Als es dann endlich losging und die Blockfahne bei Djurgården verschwand, präsentierten sich die Gäste einheitlich in blauen Ponchos. Sah schon dufte aus, der Auftritt. Hammarby verzichtete auf textile Uniform, allerdings hatte jeder Zuschauer im Rund, wirklich jeder, irgendwas Grün-Weißes am Körper.

Das Spiel hinterließ zunächst einen sehr intensiven Eindruck. Hammarby war bemüht das Spiel in der gegnerischen Hälfte abzuwickeln. Bis auf ein paar Halbchancen kam erstmal nicht viel dabei herum. Irgendwann erhöhte auch DIF das Tempo, ebenfalls ohne was Zählbares zu hinterlassen. Doch HIF blieb am Drücker und kurz vor der Halbzeit schalteten die Grün-Weißen am schnellsten, als ein verloren geglaubter Ball zurück in den Strafraum gepasst wurde und der Torschütze nur noch abdrücken musste. Im zweiten Abschnitt konnte sich der Europapokal-Viertelfinalist dann kaum noch aus dem zweikampfstarken Spiel von Hammarby befreien. Es dauerte allerdings bis kurz vor Schluss, ehe sich noch was am Ergebnis tat. Extraklasse sucht man bei den schwedischen Teams im Angriffsspiel vergebens. Das 2:0 wurde aber schön herauskombiniert.

Auch der Sieg auf den Rängen ging an Hammarby. Hier wurde wirklich herausragend supportet und öfter das ganze Stadion mitgenommen. Während DIF kompakt und konzentriert auftrat, aber auch am Spielverlauf zu knabbern hatte. Fette Pyroshows blieben leider aus, allerdings wurde 90 Minuten immer wieder vereinzelt gezündet. Irgendwie scheint man in Schweden gerade etwas sensibel zu sein, siehe den verspäteten Anpfiff. Und Djugården wollte sich den Auftritt bei Rapid Wien am jetzigen Donnerstag sicherlich nicht durch irgendwelche Verbandsstrafen vermasseln lassen.

Das Halbfinale in der Conference League zu erreichen dürfte aber schwer werden. Rapid verkündete nach dem Hinspielsieg per Banner: „Stockholm in grün-weisser Hand“. Dieses Spruchband übergab man nach dem Spiel der befreundeten Szene von Hammarby. Das Ende ist bekannt. Vielleicht gibt es für die Gäste in Österreich ja trotzdem ein Happy End. Wenn man schon nicht Stockholm erobern konnte, dann wird man es nun in Wien versuchen. (mm)

DSC Wanne-Eickel – Westfalia Herne – 2:2

DSC Wanne-Eickel – Westfalia Herne – 2:2

„ERNEUTES 2:2 BEIM PFERDERENNEN GEGEN DEN ABSTIEG”

13.04.2025
Westfalenliga
Mondpalast-Arena
Zuschauer: 302

HERNE – Auf den Tag genau vor 50 Jahren standen sich am selben Ort wie heute die Mannschaften aus Herne zum ersten Mal in einem Stadtduell gegenüber. Während damals Massen in das Stadion kamen, beschränkte sich die Zuschauerzahl heute auf 302 zahlende Fans.

Die Zeiten haben sich geändert. Damals kämpften die Teams um den Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse. Heute müssen beide Teams um den Abstieg aus der Westfalenliga bangen.
Vor dem Spieltag stand der DSC Wanne-Eickel mit 22 Punkten auf Platz 13 der Tabelle – einen Platz vor den Abstiegsrängen. Herne dagegen stand mit 27 Punkten auf Platz 11. Beste Anzeichen also für ein spannendes Derby mitten im Abstiegskampf.

Somit sollte es mit viel Vorfreude in den Pott gehen. Aufgrund des Bahnchaos von der Tour am Vortag, machte ich mich drei Stunden nach Ankunft am Schwechheimer Bahnhof erneut auf den Weg.

Nach der Ankunft wurde noch schnell ein 11:00 Uhr Kick in Bochum mitgenommen und schon stand ich vor den Toren der Mondpalast-Arena. Der Name des Stadions stammt vom Mondpalast Theater. Eine gelungene Vorstellung mit Standing Ovation sollte es heute allerdings von keinen der beiden Teams geben. Immerhin waren aber ein paar Westfalia Fans mit in die Nachbarschaft gekommen. Gelegentlich wurde “WEST – WEST – WESTFALIA“ oder ein langgezogenes “HEEEERNE” gerufen und ein paar kleine Fahnen der älteren Fraktion geschwenkt.

Pünktlich zum Halbzeit-Tee war es dann aber der Regen, der auf das Dach der schönen Tribüne klatschte und auch ein Gewitter zeigte sich kurz. Da dieses aber noch vor dem Wiederanpfiff aufhörte, hatte das Wetter keinen Einfluss auf das Spiel.

Die zweite Halbzeit war geprägt von zahlreichen Chancen der Gäste. Den Ball im Netz unterbringen konnten allerdings nur noch der Gastgeber. Luca Robert war es, der in der Nachspielzeit den 2-2 Ausgleich erzielte. Der Endstand war, wie es der Zufall wollte: Genau der gleiche Endstand wie beim Spiel vor 50 Jahren. Manche Sachen ändern sich einfach nie (fj)