FK Novi Pazar – FK TSC Bačka Topola – 2:1

FK Novi Pazar – FK TSC Bačka Topola – 2:1

“GEISTERSPIEL LIGHT IM SANDŽAK“

24.02.2025
Super Liga Srbije
Gradski stadion Novi Pazar
Zuschauer: 0 (offiziell)

NOVI PAZAR – Vor einiger Zeit sagte ein weiser Groundhopper zu mir: „Wer viel fährt, greift auch mal daneben“. Als wir am Montagnachmittag bei Novi Pazar am Eingangstor standen und der Ordner auf die Frage „Ticket/Stadium?“ mit dem Kopf schüttelte und „nema publike“ entgegnete, musste ich sofort daran denken. Aber der Reihe nach.

Nach dem „Ewigen Derby“ und Lučani fuhren wir am Montag noch einmal über zwei Stunden weiter südlich in die historische Region Sandžak, welche sich über den Südwesten Serbiens und Teile von Montenegro sowie dem Kosovo erstreckt. Dabei bildet Novi Pazar das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum und die große Mehrheit der Bevölkerung sind Muslime. Zahlreiche Minarette prägen die Stadt und der wuselige Marktplatz mit seinem Sebilj erinnert ein klein wenig an Sarajevo. Bis heute gibt es Autonomiebestrebungen. Ein starker Kontrast zum serbisch-orthodoxen Leben, was wieder einmal die Vielfalt (aber auch Verletzlichkeit) des Balkans zeigt.

Während des Sightseeings meldete sich irgendwann der Magen und wir kehrten in die Ćevabdžinica „Rile“ ein. Zielsicher orderten wir je 10 Ćevapi und dazu wurde Lepinja (Fladenbrot) und gehackte Zwiebeln gereicht. So einfach, so erwartbar und doch immer wieder fantastisch. Beim Bezahlen rundete der Betreiber sogar den Betrag großzügig ab. Allein diese Herzlichkeit und das leckere Essen lösen schon beim Schreiben bei mir wieder die Sehnsucht nach Balkantouren aus.

Es sollte an diesem Tag aber auch noch um Fußball gehen. Nach der Ansage vom Ordner am Gradski Stadion machten wir kurz lange Gesichter, liefen dann aber trotzig zur Haupttribüne und der Pressesprecher ließ uns nach gutem Zureden doch rein. Die Erleichterung war förmlich greifbar, denn ansonsten wären es fast sechs Stunden Autofahrt für ein bisschen Stadtrundgang gewesen. Neben Medienvertretern und Spielerfrauen trieb sich auch die ein oder andere Kante auf der Tribüne herum, die ansonsten bei der „Torcida Sandžak“ stehen dürfte. Tatsächlich waren es am Ende ca. 150 Zuschauer.

Novi Pazar hatte nach Pyrovorfällen und einem überfüllten Stadion drei Geisterspiele aufgebrummt bekommen. Im vorherigen Spiel gegen Odžaci durften wieder Zuschauer rein, aber erneut hatte der Verband etwas auszusetzen und eben gegen Bačka Topola hieß es abermals „behind closed doors“. Mit Blick zum Beispiel auf die Pyro-Orgie in Belgrad wirken die harten Urteile eher so, als wolle man den Bosniaken aus dem Süden besonders wehtun.

Auf dem Platz gingen die Gäste aus der ungarisch geprägten Stadt im Norden in Führung. In der zweiten Halbzeit drehte Novi Pazar das Spiel per Doppelschlag und damit kam auch so etwas wie Stimmung auf. Die anwesenden Fans hauten ein paar Schlachtrufe raus und lagen sich nach Abpfiff selig in den Armen. Letztendlich eigentlich doch kein Fehlgriff, aber wir kommen sicher zurück in den Sandžak. Dann aber mit Zuschauern, versprochen! (hr)

FK Mladost Lučani – FK Napredak Kruševac – 1:0

FK Mladost Lučani – FK Napredak
Kruševac – 1:0

“DIE ROSTILJ LAUTER ALS DAS STADION”

23.02.2025
Stadion Mladost Lučani
Superliga Srbije
Zuschauer: 104

LUČANI – Der Tag nach dem Belgrader Derby begann mit einem Revisit auf dem Einkaufszentrum von Voždovac. Das Jugendspiel mittags um 12.00 Uhr kam der Reisegruppe gelegen, um den Ground mit einem Erstligaspiel in Lučani zu doppeln.

Am Ground angekommen deckten wir uns mit einem Hardticket ein und betraten das kleine, aber charmante Stadion. Von der Größe und Optik her hätte es auch in Georgien stehen können. Ausgestattet ist es mit vier Flutlichtmasten und zwei Tribünen, wovon eine Überdachung hat. Die etwa 13 mitgereisten Gästefans standen von uns aus gesehen auf der unüberdachten Seite hinter drei Zaunfahnen und machten ab und an auf sich aufmerksam.

Auf der Heimseite war keine Heimszene vorhanden, aber immerhin unterstützten
ein paar Kinder ihren Verein mit einer selbstgemalten blau-weißen Fahne sowie der serbischen Nationalflagge. Die anderen Zuschauer genossen das Spiel unter einem Regenschirm oder verfolgten den Kick mit ein paar Sonnenblumenkernen. Selbst der Ordner deckte sich mit dem Stadionsnack ein.

Nach Abpfiff fuhr der Mob weiter zu einer Rostilj in Čačak. Dort angekommen hörten wir bereits von draußen traditionelle serbische Musik, die lauter als das Stadion vorher war. Das lag daran, dass die Lokalität für einen Geburtstag gemietet wurde. Bei Livemusik wurde fröhlich getanzt, getrunken und gegessen. Wir entschieden uns für eine leckere Fleischplatte, bei deren Anblick mir noch heute das Wasser im Mund zusammenläuft.

Gesättigt und mit halb tauben Ohren verließen wir die Gaststätte. Den restlichen Abend verbrachten wir mit Kniffel und Kaltgetränken in einem gemütlichen Pub. (fj)

FK Crvena Zvezda – FK Partizan Beograd – 3:3

FK Crvena Zvezda – FK Partizan Beograd – 3:3

„TORE, TORE, TORE – PYRO, PYRO, PYRO!“

22.02.2025
Super Liga Srbije
Stadion Rajko Mitić
Zuschauer: 32.610

BELGRAD – Vorhang auf für das 175. „Ewige Derby“ in der „Weißen Stadt“! Im Gegensatz zum letztem Jahr, ging es in dieser Saison um, naja, nicht mehr so viel. Roter Stern spielt eine Fabelsaison. Wer erinnert sich nicht an das 5:1 zu Hause gegen Stuttgart in der Champions League? Dieser Form entsprechend, führt man das Klassement in Serbien kurz vor der Meisterrunde mit 16 Punkten Vorsprung an. Aber das hatte ja nicht so viel zu bedeuten, das Derby hat seinen eigenen Stellenwert.

Das legendäre Stadion mit dem Spitznamen „Marakana“ liegt mitten in der Stadt und von außen deutet nicht so viel darauf hin, dass sich zwischen den Häuserzeilen ein so großer Pott verbirgt. Ein paar alte Straßenbahnen zockeln drumherum und insgesamt herrscht wenig Aufregung um das Stadion. Das große Rund füllte sich an diesem Samstag nur zögerlich, am Ende konnte man aber eine akzeptable Kulisse registrieren. Partizan mit zwei Kurven, weil sich die Gruppierungen untereinander bekanntlich seit jeher zanken. Von der Haupttribüne sieht man nicht nur die jeweiligen Fanblöcke, sondern hat auch ein wunderbares Stadt-Panorama im Blick.

Lifehack: Da das Ticket, das im Vorverkauf um die 10€ kostet, beim Scanner rot aufblinkte und man keinen Bock auf irgendwelche Diskussionen und neue Wartezeiten hatte, quetschte man sich zu zweit durch das Drehkreuz. Hat niemanden interessiert, so wie grundsätzlich der Slogan „Leben und leben lassen“ gut auf Land und Bevölkerung passt.

Los ging das Derby ohne Pyro, aber mit Choreos auf beiden Seiten. Während die „Delije“ ein großes Konterfei des Sängers und ZVE-Anhängers Dragan Koljic präsentierte, entrollte die Gegenseite das Gesicht von Zoran Vujović, ein „Grobari“, der vor 16 Jahren bei den serbisch-kosovarischen Konflikten in der US-Botschaft ums Leben kam. Ein echter Partisane also. Eine genaue Analyse dieser beiden Choreos überlassen wir an dieser Stelle aber gerne den richtigen Balkan-Experten. Zusammen mit dem römisch-orthodoxen Gotteshaus im Hintergrund und den antiken Säulen in der Choreo, gab das Intro der Gastgeber schon ein cooles Bild ab. Erstes Highlight aber definitiv das 0:1 aus dem Nichts für die Gäste nach nicht mal 10 Minuten. Beim Jubel zeigt Partizan bzw. die „Grobari“ was sie so drauf haben. Überschwang ist gar kein Ausdruck und was da an Pyro aus der Kurve fliegt, obwohl die eigene Mannschaft noch im Umlauf feiert, ist kaum zu beziffern.

Was Besseres hätte nicht passieren können. Nun drückt die favorisierte Mannschaft auf den Ausgleich. Spielerisch ist das bis zum Halbzeitpfiff aber mau und auf den Rängen nicht so viel anders. Das sollte sich nach der Pause ändern. Kurz vor dem zweiten Abschnitt läutet Roter Stern die Aufholjagd mit unzähligen bunten Rauchtöpfen ein. Nach dem Wiederanpfiff gibt es ein Meer aus roten Fackeln. Direkt in diese Aktion hinein fällt das 1:1 und kurz darauf nach einem herben Torwartfehler das 2:1 für den Meister. Ekstase in der Kurve, aber an Partizan kommt es nicht heran. Und auch auf den übrigen Plätzen keine Eskalation. Daran merkt man dann doch, dass dieses Spiel auch ein „Event“ ist und die Begeisterung teilweise etwas oberflächlich rüberkommt. Trotzdem geil. Denn nun gleicht Partizan postwendend wieder aus. Erneut ein ähnliches Bild im Gästeblock wie beim 0:1.

Als kurze Zeit später nach einer schönen Einzelleistung des Senegalesen Cherif Ndiaye das 3:2 fällt, reibt man sich schon fast die Augen. Tore, Tore, Tore. Pyro, Pyro, Pyro. Da kommt man kaum noch hinterher. Nach diesem Spektakel ist etwas die Luft raus, aber das ist ja kein Wunder. Bis es in der Nachspielzeit zu einem VAR-Elfmeter für Partizan kommt. Vermutlich haben die „Grobari“ nicht mit so vielen Toren im Derby gerechnet, denn obwohl die Gäste ausgleichen, hält sich der Jubel in Grenzen. Komisch. Protest gegen den VAR? Alle Feuerwerks-Vorräte aufgebraucht? Man weiß es nicht, dann werden vor Freude halt die Sitzplätze „entlaubt“. Langeweile kommt jedenfalls nicht auf, zuvor hatte man bei den Gästen noch demonstrativ gezogene Fanschals des Gegners in Brand gesetzt.

Auch wenn man immer was zu bekritteln hat und nach dem Spiel noch mehr Fragezeichen aufgingen, wie der aktuelle deutsche Vizemeister bei diesem Team mit 5:1 unter die Räder geraten konnte, zog man nach dem Abpfiff doch hochzufrieden von dannen. Folgerichtig gab es noch ein Erinnerungsfoto vor dem Panzer und anschließend vergoldete man sich den Abend in einer der vielen Bierbars in Belgrad. (mm)

Hamburger SV – 1. FC Kaiserslautern – 3:0

Hamburger SV – 1. FC Kaiserslautern – 3:0

“TRADITIONSDUELL IM VOLKSPARKSTADION”

21.02.2025

2. Bundesliga
Volksparkstadion
Zuschauer: 57.000

    HAMBURG – Freitagabend, Flutlicht und zwei gut aufgelegte Fanszenen. Fußballherz, was willst du mehr? Das Duell zwischen den Clubs sorgt bei mir schon weit im Voraus für Vorfreude. Die Terminierungen am Freitagabend stimmte mich persönlich besonders glücklich, da es mit meinen weiteren Reiseplänen perfekt passte. Dennoch müssen wir diese Terminierungen kritisieren, wieso wird nicht am Sonnabend oder Sonntag gespielt. In der zweiten Bundesliga spielt zeitgleich Nürnberg bei der Hertha. Beides ewig weite Anreisen für zwei Fanlager, die oft mit einer hohen Anzahl an Gästen kommen. Aber wer interessiert sich aus der höheren Etage für Auswärtsfahrer?

    Das Hinspiel in Kaiserslautern ging mit einem späten Ausgleich der Hamburger mit 2:2 zu Ende. Damals ein ausgeglichenes Spiel auf dem traditionellen Betzenberg. Die Vorzeichen des Spiels waren faszinierend, ich würde wetten, kaum jemand hätte gedacht, dass dieses Spiel im Februar ein Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten und Tabellendritten wird. Ob ich damit jetzt das Heimteam meine oder das Auswärtsteam, ist den Lesern überlassen.

    Fakt ist, beide Mannschaften spielen aktuell einen sehr guten und effektiven Fußball. Der HSV ist weiterhin unter Trainer Polzin ungeschlagen, eine derartige Serie beim HSV ist auch sehr ungewöhnlich. Stehen die Zeichen dieses Jahr wirklich auf Aufstieg in die erste Liga? Der Frühling wird kommen, es bleibt spannend, ob der HSV diesen Trend fortsetzt.

    Der Gästeblock ist heute ausverkauft, ob sich viele Gäste wirklich die Tagestour Hamburg gönnen oder ein schönes Wochenende in Hamburg machen. Beides definitiv die richtige Entscheidung, ein beliebtes Reiseziel für Auswärtsfans. Respekt an jeden Fan, der die Tour auf sich nimmt. Deutschland ist eben einfach ein geiles Fußballland und die Fans aus Kaiserslautern bekannt für ihre bedingungslose Unterstützung. Ich erinnere mich an das Pokalfinale im Mai 2024, mein erstes Pokalfinale und bestaunen durfte ich einen phänomenalen Auftritt der Fans aus Kaiserslautern. Weiterhin viel Glück für die Saison!

    Zum Start der Partie wurde das Motto vorgegeben: “DIE MISSION GEHT WEITER, DAS ZIEL IST KLAR”. Punkt genau den Nagel auf dem Kopf getroffen. Das wunderschöne Stilmittel der Fackeln und Blinker wurde eingesetzt und die Partie konnte starten.

    Der HSV dominierte das Spiel, erspielte sich zahlreiche Chancen, Ecken und eine Menge Ballbesitz. Der Neuzugang Adedire Mebude mit einem sehr soliden Auftritt, macht definitiv Hoffnung auf mehr. Den gerechten Applaus gab es zur Auswechslung. Der Stürmer Davie Selke machte erneut 2 Tore, seinen Saisontreffer 15 und 16. Den Deckel machte heute Fabio Baldé drauf, ein schönes Tor für den Spieler vom HSV.

    Nach dem Spiel sollte es schnell ins eigene Bett gehen, entgegen den meisten Zuschauern nach einem Freitagabend Kick im Volksparkstadion. Statt Kiez, Party und Vollsuff ging es ins eigene Bett. Disziplin! Am Samstagmorgen stand der Flug Hamburg-Belgrad an. Das zweite Belgrad-Derby für mich und die erste Tour für den Schwechheimer Landbote mit vier aktiven Berichte Schreiberlingen. Das Leben ist schön! (tp)

    SV Lurup – FC Elmshorn – 1:1

    SV Lurup – FC Elmshorn – 1:1

    „OBERLIGISTEN IN SPE“

    23.03.2012
    Landesliga Hammonia
    Stadion an der Flurstraße
    Zuschauer: 520

    Wintereinbruch, unbespielbare Plätze, Spielabsagen en masse, Generalabsagen in den Stadtstaaten. It’s time for „Groundhopping classics“. Vor wenigen Tagen erreichte die Redaktion eine traurige Pressemitteilung vom SV Lurup. Der Verein, der vor 40 Jahren an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teilnahm, zieht sich aufgrund personeller Engpässe aus der Kreisliga 8 (!) zurück.

    Da muss man gar nicht bis in das 1984 zurückgehen, um an die glanzvollen Tage des Vereins zu erinnern. Knapp 13 Jahren reichen. Im April 2012 kickte der SVL noch im alten „Stadion an der Flurstraße“ und empfing in der Landesliga Hammonia den FC Elmshorn zum absoluten Spitzenspiel.

    Am Ende der Saison schafften beide Teams den Aufstieg. Und während Elsmhorn als Aufsteiger sogar Meister der Oberliga wurde, auf eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga jedoch verzichtete, musste Lurup den sofortigen Gang zurück in die Landesliga antreten. Es begann der stetige Zerfall des Vereins, der einige Jahre später den modernen neuen „Sportplatz an der Vorhornstraße“ bezog. Das alte Stadion wurde abgerissen.

    Auch die die dritte Mannschaft der Luruper zog im Laufe der Saison zurück. Was zur neuen Spielzeit bleibt, ist zumindest die Hoffnung auf ein schlagkräftiges Team und eine etwas bessere Zukunft. Es muss ja nicht immer 2. Bundesliga sein, eine stabile Mannschaft in der Kreisliga würde erstmal reichen.


    Der 13 Jahre alte Spielbericht wurde von unserem Autor (mm) unmittelbar nach dem Spiel angefertigt und auf footballfans.eu veröffentlicht. Wir haben ihn ohne jede Korrektur übernommen, auch die Überschrift wurde damals so gewählt.


    HAMBURG – Zwei Oberligisten in Spe trafen an diesem strahlenden Sonntag-Nachmittag im Stadion an der Flurstraße, im Neusprech: Uwe-Einsath-Stadion genannt, aufeinander. Von den goldenen Zeiten der Hausherren aus dem Hamburger Stadteil Lurup soll demnächst wieder die Ligazugehörigkeit zeugen, was bis dahin bleibt, ist ein Ground, der sich sehen lassen kann.

    Vor noch gar nicht allzu langer Zeit – Ende der 90er – fanden an der Flurstraße noch Regionalliga-Partien statt. Seit den 80er-Jahren baute der SV Lurup sein Stadion – unter gütiger Mithilfe des Bauunternehmers und Mäzen Uwe Einsath – sukzessive aus. Geblieben sind die zwei überdachten Tribünen an den jeweiligen Spielfeldseiten. Eine Stehplatz- und eine Sitzplatztribüne in erstaunlich gutem Zustand. Auf einen Ausbau der Hintertorseiten verzichtete man seinerzeit, doch eine wuchtige Anzeigetafel im 90er-Jahre-Stil, flankiert durch allerlei Werbung, rundet die Anlage ab. „Zehn Bier für’n Zwanni“ – auch diese Vorgabe erfüllt der SVL eindrucksvoll. Das Spiel konnte also beginnen.

    Die Luruper trafen an diesem Sonntag auf den Spitzenreiter aus der holsteinischen Stadt Elmshorn, regional und bundesweit besser bekannt unter dem alten Vereinsnamen: Rasensport „RaSpo“ Elmshorn. Nach einer Vereinsfusion im Jahre 2004 nun mehr seit 8 Jahren firmierend als der FC Elmshorn. Sowohl für Lurup als auch die Gäste sah der Blick auf die Tabelle blendend aus: Beide Teams belegten die Aufstiegsplätze mit mindestens zehn Punkten Vorsprung. Der Sieger dieser Partie würde auf den ersten Rang vorrücken oder diesen verteidigen und damit seine Ausgangsposition weiterhin stärken.

    Rekordkulisse in der Landesliga Hammonia: 520 Zuschauer fieberten in erster Linie der Wachablösung an der Spitze entgegen. Die Gastgeber zeigen sich engagiert, doch ohne Struktur. Die ballsicheren Elmshorner vermitteln den stabileren Eindruck. Dennoch geht der SVL kurz vor der Pause durch eine missglückte Hereingabe vom rechten Flügel in Führung. Mit dem Halbzeitpfiff und nach einer Ecke egalisiert Elmshorn die Führung. Auch danach hat man das Gefühl, die Gäste haben stets die bessere Antwort parat. Mit Glück und Spucke trotzt Lurup den Angriffen der Pinneberger und es bleibt bei der Punkteteilung.

    Gemeinsam hoch in die „verlorene Liga“, wie es im Stadionheft hieß. Das wäre freilich die beste Lösung für beide Vereine. An diesem Sonntag trägt man dieser Forderung Rechnung. (mm)