SV Lurup – FC Elmshorn – 1:1

SV Lurup – FC Elmshorn – 1:1

„OBERLIGISTEN IN SPE“

23.03.2012
Landesliga Hammonia
Stadion an der Flurstraße
Zuschauer: 520

Wintereinbruch, unbespielbare Plätze, Spielabsagen en masse, Generalabsagen in den Stadtstaaten. It’s time for „Groundhopping classics“. Vor wenigen Tagen erreichte die Redaktion eine traurige Pressemitteilung vom SV Lurup. Der Verein, der vor 40 Jahren an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teilnahm, zieht sich aufgrund personeller Engpässe aus der Kreisliga 8 (!) zurück.

Da muss man gar nicht bis in das 1984 zurückgehen, um an die glanzvollen Tage des Vereins zu erinnern. Knapp 13 Jahren reichen. Im April 2012 kickte der SVL noch im alten „Stadion an der Flurstraße“ und empfing in der Landesliga Hammonia den FC Elmshorn zum absoluten Spitzenspiel.

Am Ende der Saison schafften beide Teams den Aufstieg. Und während Elsmhorn als Aufsteiger sogar Meister der Oberliga wurde, auf eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga jedoch verzichtete, musste Lurup den sofortigen Gang zurück in die Landesliga antreten. Es begann der stetige Zerfall des Vereins, der einige Jahre später den modernen neuen „Sportplatz an der Vorhornstraße“ bezog. Das alte Stadion wurde abgerissen.

Auch die die dritte Mannschaft der Luruper zog im Laufe der Saison zurück. Was zur neuen Spielzeit bleibt, ist zumindest die Hoffnung auf ein schlagkräftiges Team und eine etwas bessere Zukunft. Es muss ja nicht immer 2. Bundesliga sein, eine stabile Mannschaft in der Kreisliga würde erstmal reichen.


Der 13 Jahre alte Spielbericht wurde von unserem Autor (mm) unmittelbar nach dem Spiel angefertigt und auf footballfans.eu veröffentlicht. Wir haben ihn ohne jede Korrektur übernommen, auch die Überschrift wurde damals so gewählt.


HAMBURG – Zwei Oberligisten in Spe trafen an diesem strahlenden Sonntag-Nachmittag im Stadion an der Flurstraße, im Neusprech: Uwe-Einsath-Stadion genannt, aufeinander. Von den goldenen Zeiten der Hausherren aus dem Hamburger Stadteil Lurup soll demnächst wieder die Ligazugehörigkeit zeugen, was bis dahin bleibt, ist ein Ground, der sich sehen lassen kann.

Vor noch gar nicht allzu langer Zeit – Ende der 90er – fanden an der Flurstraße noch Regionalliga-Partien statt. Seit den 80er-Jahren baute der SV Lurup sein Stadion – unter gütiger Mithilfe des Bauunternehmers und Mäzen Uwe Einsath – sukzessive aus. Geblieben sind die zwei überdachten Tribünen an den jeweiligen Spielfeldseiten. Eine Stehplatz- und eine Sitzplatztribüne in erstaunlich gutem Zustand. Auf einen Ausbau der Hintertorseiten verzichtete man seinerzeit, doch eine wuchtige Anzeigetafel im 90er-Jahre-Stil, flankiert durch allerlei Werbung, rundet die Anlage ab. „Zehn Bier für’n Zwanni“ – auch diese Vorgabe erfüllt der SVL eindrucksvoll. Das Spiel konnte also beginnen.

Die Luruper trafen an diesem Sonntag auf den Spitzenreiter aus der holsteinischen Stadt Elmshorn, regional und bundesweit besser bekannt unter dem alten Vereinsnamen: Rasensport „RaSpo“ Elmshorn. Nach einer Vereinsfusion im Jahre 2004 nun mehr seit 8 Jahren firmierend als der FC Elmshorn. Sowohl für Lurup als auch die Gäste sah der Blick auf die Tabelle blendend aus: Beide Teams belegten die Aufstiegsplätze mit mindestens zehn Punkten Vorsprung. Der Sieger dieser Partie würde auf den ersten Rang vorrücken oder diesen verteidigen und damit seine Ausgangsposition weiterhin stärken.

Rekordkulisse in der Landesliga Hammonia: 520 Zuschauer fieberten in erster Linie der Wachablösung an der Spitze entgegen. Die Gastgeber zeigen sich engagiert, doch ohne Struktur. Die ballsicheren Elmshorner vermitteln den stabileren Eindruck. Dennoch geht der SVL kurz vor der Pause durch eine missglückte Hereingabe vom rechten Flügel in Führung. Mit dem Halbzeitpfiff und nach einer Ecke egalisiert Elmshorn die Führung. Auch danach hat man das Gefühl, die Gäste haben stets die bessere Antwort parat. Mit Glück und Spucke trotzt Lurup den Angriffen der Pinneberger und es bleibt bei der Punkteteilung.

Gemeinsam hoch in die „verlorene Liga“, wie es im Stadionheft hieß. Das wäre freilich die beste Lösung für beide Vereine. An diesem Sonntag trägt man dieser Forderung Rechnung. (mm)

FK Inter Bratislava – FK Beluša (0:2)

Herzlich Willkommen zur BILDERBUCHBUDE DER WOCHE (37). Heute eine ganz besondere! Das Štadión Pasienky in Bratislava. Ehemals genutzt von Slovan’s erster Mannschaft, mittlerweile nur noch von der zweiten Mannschaft und FK Inter Bratislava. Es gammelt an jeder Ecke, der Zahn der Zeit nagt an diesem herrlichem Stadion. Ein paar wenige Meter Luftlinie entfernt liegt ein trostloser Neubau. Der Kontrast könnte heftiger kaum sein. Allen Lesern wünschen wir ein wunderbares Wochenende!


10.08.2024
Štadión Pasienky
FK Inter Bratislava – FK Beluša (0:2)

PEC Zwolle – Heerenveen – 1:1

PEC Zwolle – Heerenveen – 1:1

“BAUKÄSTEN WIE IN ZWOLLE SIND EINFACH NICHT SO DOLLE”

16.02.2025
Mac³Park Stadion
Eredivisie
Zuschauer: 13.749

ZWOLLE – nach einer Bus bzw. Airport Nacht in Stansted gings für knapp 45 Minuten in die Ryanair Boeing und doppelt so lange mit der Bahn weiter nach Zwolle.

In der schönen Stadt angekommen, wurde diese erst mal besichtigt und sich kurz in einer Frituur gestärkt.

Schließlich kam ich an einen weiteren Baukasten des niederländischen Fußballs an und war wie so meistens in diesem Land nicht besonders begeistert vom Ground.

Für mehr Euphorie sorgten aber die Heimfans, die eine Choreo präsentierten.
Es wurden Blaue und Weiße Fahnen geschwenkt und ein Spruchband ausgerollt.
Zu lesen war: OMGEVING VERTROUWD- GEBOREN EN GETOGEN (VERTRAUTE UMGEBUNG- GEBOREN UND AUFGEWACHSEN). Zwischen den beiden Sätzen waren die Gesichter von den zwei lokalen Rappern Rico & Sticks zu sehen.

Die Gäste aus Heerenveen konzentrierten sich mehr auf den Support. Schwenkfahnen wurden im Gegensatz zu der anderen Seite nicht eingesetzt.

Das Spiel war relativ unspektakulär.
Zwar ging PEC früh durch Vente in Führung. In der 58. Minute gelang den Gästen aber der verdiente Ausgleich, was zugleich der Endstand war.

Nach dem Spiel noch kurz eine Frikandel aus dem Automaten geholt und schon ging es auf die Rückreise nach Schwechheim (fj)

Bursaspor – Anadolu Üniversitesi – 4:1

Bursaspor – Anadolu Üniversitesi – 4:1

“ÜBER VIERZIGTAUSEND TÜRKISCHE KROKODILE“

16.02.2025

3. Lig Grup 1
Yüzüncü Yıl Atatürk Stadyumu
Zuschauer: 41.270

    BURSA – Nach den Stationen Zypern/Nordzypern, Ägypten und Saudi-Arabien wurde es für den Landboten langsam Zeit, wieder Richtung Schwechheim aufzubrechen. Bei der Tourplanung kamen wir recht schnell auf Istanbul als Zwischenstation statt direkt von Riad den Rückflug anzutreten. Als sich dann noch ein Heimspiel von Bursaspor herauskristallisierte, drückten wir auf den Buchungsknopf.

    Der ein oder andere dürfte die neue Euphorie um den Klub aus der Heimat des Iskender Kebap mitbekommen haben. Nach der Meisterschaft 2010 und weiteren sportlichen Erfolgen geriet Bursaspor später in finanzielle Nöte und sackte immer weiter ab. Im letzten Sommer folgte sogar der Abstieg in die vierte Liga und es musste ein Neuanfang her. Die Klubführung holte mit Pablo Batalla den Topscorer aus der Meistersaison als Trainer zurück.

    Trotz des sportlichen Niedergangs halten die Fans ihren „grünen Krokodilen“ die Treue und kommen in Scharen zu den Heimspielen. Der Zuschauerschnitt liegt etwa bei 40.000, was für die vierte Liga aktuell wohl weltweit einmalig sein dürfte. Auch bei unserem Spiel gegen den kleinen Universitätsverein aus Eskişehir wurde diese Marke geknackt.

    Wir kamen etwa zwei Stunden vor Anpfiff am Stadion an, in dem übrigens auch bei der Europameisterschaft 2032 gekickt wird. Allein die Fassade mit dem stilisierten Krokodil schockt einfach und auch von innen wirkt das Ganze sehr stimmig. Die Dachkonstruktion erinnert etwas an das Volksparkstadion in Schwechheim.

    Was dann folgte, haute die Reisegruppe aus den Socken. Angepeitscht von Vorsängern auf jeder Tribüne zog das komplette Publikum mit und der Begriff Hexenkessel war hier wirklich mal angebracht. Die Fans auf der Gegengerade standen 90 Minuten und auch bei uns gegenüber der Hauptgruppe „Teksas“ war ordentlich was los. Die Gesänge kamen mitunter brachial laut rüber und die Mitmachquote blieb bis etwa zur 70. Minute sehr hoch.

    Auch das Geschehen auf dem Rasen sorgte für beste Stimmung. Bursa ließ zunächst einige Chancen aus, ging dann aber doch kurz vor Pausenpfiff in Führung. Im zweiten Durchgang erhöhte Ozek per Elfmeter. Anadolu kam in der 79. Minute nochmal ran, aber in der Nachspielzeit bissen die Krokodile doppelt zu und siegten mit 4:1. Bursa steht souverän an der Tabellenspitze und dürfte im Sommer aufsteigen. Wir vom Landboten wünschen dem Verein weiterhin viel Erfolg und empfehlen allen Lesern einen Besuch bei den Krokos. Es lohnt sich! (hr)

    Al-Ahli SFC – Al-Nassr FC – 2:3

    Al-Ahli SFC – Al-Nassr FC – 2:3

    13.02.2025
    Saudi Pro League
    King Abdullah Sports City
    Zuschauer: 50.144

    JEDDAH – Am gestrigen Tag erschien der Reisebericht über das ägyptische Gewusel. Der heutige Tag startete mit einer Uber-Fahrt vom Hotel zum Flughafen in Kairo. Die geplanten 3 Stunden als Puffer waren auch absolut notwendig, die Bordkarte am Schalter abgeholt und die unnötigen und nervtötenden Sicherheitskontrollen überstanden. Überall wird man kontrolliert und soll seinen Pass zeigen. Ich bin durch mit dem Land. Anstrengend, aber definitiv auch beeindruckend!

    Von Kairo aus ging es nach Jeddah, das vorab gebuchte Visa kostet 102,50€ und ist ein Jahr gültig. Eventuell schafft man es in diesem Jahr nochmal das Land als Umsteigeort einzubauen, damit sich das Visa mehr lohnt. Die Einreise war wie erwartet sehr fix und organisiert. Ein wahrer Segen, wenn man einen Tag zuvor den Großstadtdschungel Kairo besiegt hat.

    Der Abholpunkt von Uber am Airport läuft perfekt, innerhalb von 2-3 Minuten sitzen wir im Auto zur Unterkunft. Schnell eingecheckt und ab zum Essen. Endlich mal wieder ein Grillteller. Leckeres Fleisch gegrillt über Holzkohle schließt sich einfach in jedem Land in mein Herz. Die ideale Stärkung für einen schönen Fußballabend.

    Das Stadion in Jeddah liegt weit vom Stadtzentrum entfernt. Für uns war es heute essentiell wichtig früh am Stadion zu sein, die Zuschauerzahl sagt viel aus. Ich schätze mal 80% der Besucher kommen heute mit dem eigenen Auto. Die Einwohner haben Lust auf Fußball, ob es besonders an Cristiano Ronaldo liegt weiß ich nicht. Im letzten Jahr habe ich CR7 schon im VAE gesehen im Rahmen seines Auswärtsspiels bei Al-Ain FC. Ein Spieler, der so viele Menschen und Fußballfans positiv beeindruckt. Faszinierend!

    Vor dem Spiel wurde uns ein Beispiel für den aktuellen “modernen” Fußball gegeben. Eine Lasershow im ganzen Stadion und über dem Dach des Stadions. Für mich war es das erste Mal in dieser Form. Ich hoffe, wir bekommen solche Zustände nicht in unserem schönen Fußballland Deutschland.

    Zum Einlaufen der Mannschaften präsentierten die Heimfans eine Zettel-Choreo, Weltklasse! Hier kann man definitiv von einer fehlerfreien Umsetzung sprechen, untermalt von einer sehr guten Stimmung machte dieser Auftritt eine Menge Spaß. Im Gästeblock ging eine Blockfahne herunter, meine Erwartungen wurden damit deutlich übertroffen. Die ersten 25 Minuten waren geprägt durch eine fantastische Stimmung der Heimfans, der Block auf der Gegengerade stimmte viele Lieder an und oft zog das ganze Stadion mit.

    Der oben erwähnte CR7 tauchte in dem Spiel quasi komplett ab, seine Mannschaft spielte in der zweiten Halbzeit in Unterzahl. Er und sein Team gewannen aber dennoch mit 2:3, besonders durch eine sehenswerte Einzelaktion von Jhon Durán. Perfektes Solo und vorm Keeper eiskalt ins Tor geschoben. Ein sehr schöner Jubel mit vielen Emotionen, die gesamte Mannschaft lief in den Block der Al-Nassr Fans.

    Nach dem Spiel dauerte es fast eine Stunde bis wir ein Uber in unsere Unterkunft fanden. Es gibt schlimmeres, am Ende hat es ja wie immer geklappt. Das Stadion wird bei der WM sicherlich ein Austragungsort sein, wir plädieren für eine bessere Infrastruktur. Alles in allem das beste Spiel der Tour bisher! (tp)