FC Kopenhagen – Banik Ostrava – 1:0

FC Kopenhagen – Banik Ostrava – 1:0

„LAST-MINUTE-ERFOLG FÜR DEN FCK“

07.08.2024
Conference League / 3. Qualifikationsrunde
Parken Stadion
Zuschauer: 16.513

KOPENHAGEN – Von Malmö aus überquerte ich die Öresundbrücke und fand mich bereits in Dänemarks Hauptstadt: Kopenhagen. Da ich bisher nur das Parken Stadion, den Flughafen und den Hauptbahnhof kannte, nutzte ich die Gelegenheit, um die Stadt näher zu erkunden.

Besonders beeindruckt hat mich das alternative Viertel Christiania, das mit seiner einzigartigen Streetart begeisterte, sowie der malerische Nyhavn mit seinen bunten Häuserfassaden. Kopenhagen zählt zweifelsohne zu den lebenswertesten Städten der Welt und zeichnet sich zugleich durch nachhaltige Entwicklung aus. Dies zeigt sich besonders in den zahlreichen Fahrradstraßen und der effizienten Metro, mit der man von vielen Stadtteilen in weniger als 10 Minuten ins Zentrum gelangt. Ich entschied mich jedoch, zum Stadion zu Fuß zu gehen und war bei meinem zweiten Besuch erneut fasziniert von der Atmosphäre dieses Grounds. Mit Plätzen an der Mittellinie hatte ich den perfekten Blick auf die beiden Fangruppierungen.

Die Gäste aus Tschechien waren zahlreich aus Ostrava angereist, hatten im Vorfeld des Spiels einen Fanmarsch durch Kopenhagen organisiert und präsentierten sich im Stadion in einheitlichen weißen Shirts. Zum Intro trugen die Gäste blaue Ponchos und entrollten eine beeindruckende Blockfahne mit ihrem Wappen. Während des Spiels wurden die Shirts ausgezogen und fröhlich durch die Luft gewedelt. Auf der anderen Seite konnte man Ähnliches beobachten.

Während der Oberrang der Sektion 12 geschlossen blieb, sorgte der Unterrang für die Stimmung. Dort entzündeten die FCK-Fans immer wieder einzelne bis mehrere rote Fackeln. Viele Lieder hatten Ohrwurm-Potenzial und auch optisch war der Block ansprechend gestaltet. Die Mitmachquote war über die gesamte Spielzeit hinweg noch ausbaufähig.

Der Höhepunkt des Abends war jedoch der Treffer von Froholdt in der Nachspielzeit, der das Stadion zum Explodieren brachte.

Dieses 1:0 stellte zugleich den Endstand dar, wodurch Kopenhagen mit einer hervorragenden Ausgangsposition in das Rückspiel gegangen war. (fj)

KF Drita – FK Auda – 3:1

KF Drita – FK Auda – 3:1

15.08.2024
Conference League – 3. Qualifikationsrunde
Stadiumi Fadil Vokrri
Zuschauer: 3.155

„SCHLECHTE VORBEREITUNG“

PRISTINA – Nach dem morgendlichen baden im Pool und einem bescheidenen Frühstück in unserer Unterkunft in Montenegro machten wir uns auf eine abenteuerliche Reise. Es ging über “Straßen” mit Schlaglöchern, die ich vorher nirgends gesehen habe. Eventuell kann man in diesem Land “Google Maps” nicht ganz so vertrauen. Wir können nur hoffen, dass das Auto keinen Schaden davon getragen hat. Die Schweißperlen und das Adrenalin schossen nur förmlich durch unseren Körper. In Pristina erkundeten wir einige kulturelle Highlights, darunter die Mutter-Theresa-Kathedrale, die Bill Clinton Statue und das Newborn-Denkmal.

Nach dem Sightseeing stärkten wir uns bei einer Pizza, bevor wir uns auf den Weg zum Fadil Vokrri Stadion machten. Zu unserer Überraschung hatten auch einige auswärtige Fans den langen Weg aus Lettland zum Spiel auf sich genommen. Auf der Heimseite präsentierten die Fans des KF Drita, die eigentlich im Stadiumi Sintetic Gjilan beheimatet sind und aufgrund der UEFA-Regelungen nach Pristina ausweichen mussten, ein kleines Pyro-Intro mit blauem Rauch und roten Fackeln. Auch die Blitze, die über der Tribüne zu sehen waren, sorgten für eine spektakuläre Atmosphäre. Während es in Deutschland wahrscheinlich zur Spielunterbrechung gekommen wäre, wurde hier munter weitergespielt. Das Spiel verlief bis zur 70. Minute eher ereignislos.

Der erste Treffer fiel durch den Spieler Krasniqi, der nach einem Foul einen Elfmeter verwandelte, was frenetisch vom Publikum gefeiert wurde. Mit einem Stand von 1:0 wurde das Spiel zur 90. Minute abgepfiffen.

Aufgrund eines fehlenden Internetzugangs waren wir schlecht vorbereitet und verließen das Stadion in dem Glauben, dass das Hinspiel 2:0 für den FK Auda ausgegangen war. Da jedoch die Zuschauer im Stadion blieben und wir durch einen Spalt noch den Schiedsrichter auf dem Rasen beobachten konnten, wurde uns schnell klar: Es war noch lange nicht vorbei – es gab Verlängerung.

Da wir bereits die Stadionrunde hinter uns gebracht hatten, nutzten wir den Eingang der gegenüberliegenden Tribüne. Dort wollte der Ordner unsere Karten sehen. In der Hektik kramte ich alle Eintrittskarten aus der Bauchtasche, die ich noch finden konnte. Der Ordner nahm die Karten, riss sie und wies uns an, auf die Tribüne zu gehen. Der Schmerz war groß, da nicht nur die Eintrittskarte für das heutige Spiel verloren ging, sondern auch das Ticket vom Conference-League-Qualifikationsspiel am Dienstag aus Montenegro, das sich farblich kaum unterscheiden ließ. Eine Diskussion war zwecklos, da der Ordner weder Englisch sprach, noch an den Anliegen von Ticket-Sammlern interessiert war.

Immerhin hatten wir jetzt einen Perspektivwechsel und fanden Platz im Block neben den Ultras. In der Verlängerung dauerte es nicht lange, bis der Spieler Talla das 1:1 erzielte. Da das Hinspiel mit 1:0 für FK Auda endete, benötigte KF Drita nun ein Tor für das Elfmeterschießen und zwei Tore, um weiterzukommen. Zur Freude der zahlreichen KF-Fans erzielte Broja noch vor der Halbzeit der Verlängerung das 2:1.

Was dann geschah, hätte niemand für möglich gehalten: In der 115. Minute schoss das Team aus dem Kosovo das 3:1 und zog in die Playoffs ein, wo nun Legia Warschau wartet. Eine Eintrittskarte konnte zumindest vom heutigen Spiel von dem Boden aufgesammelt werden. (fj/tp)