GAIS ‐ Hammarby IF – 3:2

GAIS ‐ Hammarby IF – 3:2

„GÖTEBORGS ATLET- & IDROTTSSÄLLSKAP – MEHR ALS NUR DIE NUMMER 2 DER STADT“

13.07.2025
Allsvenskan
Gammla Ullevi
Zuschauer: 17.800

GÖTEBORG – Nach zweiwöchiger Abstinenz und den ersten Entzugserscheinungen ging es endlich wieder los ins geliebte Skandinavien. Ziel sollte dieses Mal Göteborg werden, so bot sich ein perfektes Wochenende an dem alle drei Erstligisten zu Hause spielen sollten. Zur Schonung der Redaktionsreisekasse wurde mal wieder der grüne Bus gewählt, zweimal über Nacht, was zusätzlich auch noch Hotelkosten spart. Bei der Buchung ca. einen Monat vor der Fahrt gefeiert und für eine super Idee befunden, kam man mal wieder völlig fertig und sich selbst verfluchend am Zielort an und stellte sich die Frage, warum man sich das Ganze jenseits der 40 noch antut, nur um ein paar Tage später wieder eine Tour mit Flughafennacht zu buchen. Es ist das Leben was wir wählten.

Nachdem man in Schwechheim erst mit einer Stunde Verspätung startete, gab der Fahrer ordentlich Gas und spuckte mich 5:30 Uhr in der zweigrößten Stadt Schwedens (600.000 EW) aus um selbst noch weiter noch Oslo zu düsen (auch diesen Trip werd ich wohl irgendwann mal leichtsinnig buchen). Die ersten 5 Stunden verbrachte ich mit Sightseeing im Morgengrauen und einem top Frühstück in der „Brogyllen Hamnagatan“ für nen 10er. Die Stadt ist durchaus sehenswert und der Schrittzähler wurde mal wieder auf Rekordniveau getrieben. Glücklicherweise konnte ich dann bereits um 12 Uhr im gebuchten Einzelzimmer/Redaktionsschlafsaal einchecken und für zwei Stunden pennen.

Um 15 Uhr sollte bereits der erste Kick stattfinden: IFK Göteborg traf im „Västderbyt“ auf Elfsborg, viel zu Berichten gab es aber in einem eher langweiligem Spiel nicht und so ging’s direkt wieder in die Unterkunft, um nochmal Augenpflege zu betreiben und um sich im Anschluss noch ein bisschen auf die Kneipenmeile zu stürzen. Spätestens hier wurde dem Schreiberling jedoch aufgezeigt, dass lange Busnächte ihren Tribut zollen und ich wurde erst um 2 Uhr nachts wieder wach, um dem Kollegen (mm) aus Norwegen kommend Asyl zu gewähren. Zusammen ging es dann am nächsten Morgen nach ausgiebigem Frühstück und kurzem Pub-Besuch erneut ins wiederholt ausverkaufte Gamla Ullevi, zum Hauptspiel und wahrscheinlich schnellstem Revisit der jemals von mir gemacht wurde.

Dieses Mal hieß der Gastgeber GAIS und man erwartete erstmal fantechnisch nichts, umso mehr von den Gästen aus Stockholm. Hammarby, mein persönlicher Favorit in Schweden, konnte auch dieses Mal auf den Rängen überzeugen, reiste mit ca. 5000 Leuten an und hatte auch einiges an Tifomaterial dabei. Völlig unbekannt waren mir bis Dato die Anhänger von GAIS. Umso überraschender erlebten wir dann eine gut aufgelegte Heimkurve mit Choreo zum Intro untermalt mit grünem Rauch und einer durchweg hohen Mitmachqoute.

Sicher auch dem Spielverlauf geschuldet, konnte dieser Heimauftritt völlig überzeugen. Sportlich verpasste Hammarby erneut den Anschluss zu Mjällby, vielleicht bahnt sich diese Saison ja eine Sensationsmeisterschaft an? Nach dem Spiel ging es per Pedes die 4km zum nächsten Kick, über den wir aus organisatorischen Gründen schon am Donnerstag berichteten. Pünktlich um 22 Uhr war man dann auch wieder am Busbahnhof, nur leider war kein Bus in Sicht. Erst mit zwei Stunden Verspätung ging es dann zurück nach Schwechheim, um nach erneut kurzer Nacht den Dienst im Nebenjob leicht verspätet anzutreten. (CvS)

BK Häcken – Halmstads BK – 4:1

BK Häcken – Halmstads BK – 4:1

„GÖTEBORG, HALMSTAD, WESTERCELLE“

13.07.2025
Allsvenskan
Bravida Arena
Zuschauer: 6.353

GÖTEBORG – Zu Fuß taperte man für den Doppler des Tages einmal quer durch Göteborg. Vom „Gamla Ullevi“ ging es zum „Nörra Rambergsvallen“, dem man leider mit dem Umbau vor rund 10 Jahren den Sponsorennamen „Bravida Arena“ verpasste. Vorher schlenderte man noch an einem gewöhnlichen Kunstrasenplatz in der Stadt vorbei, den man mittels Behelfstribünen auf eine Kapazität von ca. 10.000 Zuschauern erweitert hatte. Warum das? In Göteborg wurde mitten in der Stadt der „Gothia Cup“ ausgetragen. Ein riesengroßes Jugendturnier mit Teilnehmern aus aller Welt.

Auf dem Weg zum Stadion begegnete uns der SC Nienstedten, Teams aus Ägypten, den USA, Brasilien waren dabei und natürlich der legendäre VfL Westercelle. Und zu guter Letzt lief uns Magnus Arvidsson über den Weg. Der saß in dem einzigen Biergarten von Hisingen, dem Stadtteil, in dem Häcken beheimatet ist, und ließ es sich gut gehen. Diesen Zufall hat man natürlich nur einmal im Leben – und zwar, wenn man mit einem Hansa-Fan unterwegs ist. Nach einem Erinnerungsfoto gab es die Info, dass Arvidssons Sohn beim Gegner mitspielt und dies steigerte natürlich die Vorfreude auf diesen eher unspektakulären Allsvenskan-Kick zweier Mittelfeldteams.

Im Fokus standen zunächst nur Minderjährige. Denn neben den zahlreichen Jugendteams im Stadion verfolgten die Augenpaare der Landboten den erst 17-jährigen Ludwig Arvidsson. Der Sohn der Hansa-Legende blieb eher blass, wenn auch bemüht. Doch seine Mannschaft war der des Europacup-Starters in allen Belangen unterlegen. Häcken hatte Bock und bot dem Publikum in der nahezu ausverkauften Arena Spielwitz und Kombinationsfußball vom Feinsten an. Mit einem 2:0 ging es in die Pause, aus der Arvidsson jr. leider nicht mehr zurückkehrte.

Der BKH machte einfach da weiter, wo er aufgehört hatte und schaltete munter in den Vorwärtsgang. Am Ende hätten es ein paar Tore mehr sein können, stattdessen gönnte man den tapferen Gästen in der Schlussminute sogar noch den Ehrentreffer. Das war ein Klassenunterschied und das ist kein Wunder, wenn man bedenkt dass Häcken 2022 den Meistertitel feierte und aktueller Pokalsieger ist, während Halmstad bis vor kurzem in der zweitklassigen „Superretan“ herumkrebste. Auch das Publikum in der Sichtbeton-Arena mit den steilen Flutlichtern hatte man sich verhaltener vorgestellt: Der Auftritt der Heimfans konnte durchaus mit dem Spiel mithalten, während Halmstads die Partie im gut gefüllten Gästeblock irgendwie über die Runden brachte.

Über die Fanszenen in Schweden müssen wir nicht reden. Wenn jetzt sogar noch sehenswerter Fußball dazukommt, könnte es spannend werden, im Land der drei Kronen. Als Gradmesser kann vielleicht das Rückspiel um die Europa-League-Qualifikation vom BK Häcken gegen Spartak Trnava heute Abend gelten, in das die Schweden mit einem 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel gehen. Und warum hat Magnus Arvidsson eigentlich nur 2 Länderspiele für Schweden bestritten? (mm)

Halmstads BK – AIK – 2:0

Halmstads BK – AIK – 2:0

“FREIE FAHRT FÜR MJÄLLBY – FAVORIT STRAUCHELT”

06.07.2025
Allsvenskan
Örjans Vall
Zuschauer: 9.776

HALMSTAD – Die schwedischen Wochen beim Landboten gehen weiter. Nach dem schönen Tag in Torup ging es am Sonntag weiter nach Halmstad. Ein Revisit für mich, der a) gut in die Tour passte und b) mit den Gästen von AIK auch ein absolutes Highlight darstellen sollte. Die Gäste hätten sich mit einem Sieg näher an den Tabellenführer aus Mjällby katapultieren können. An diesem Wochenende scheiterten Malmö, AIK und Elfsborg. Erst im letzten Jahr besuchte ich das Stadion “Örjans Vall” und meiner Meinung nach kann man diesen Ground nur mögen. Jeder Zuschauer darf sich komplett frei bewegen, neben den zwei Tribünen gibt es Steh-Traversen und Bäume, die quasi drin verwachsen sind.

Der Favorit aus Solna kam einfach nicht ins Spiel. Anders als die Fans im Gästeblock, zum Anfang der Partie sang sich der Gästeblock euphorisch warm. Mein Knie wippte stetig mit, jeder Groundhopper kennt diese Momente und liebt diese wahrscheinlich so sehr wie ich. Besonders bei Vereinen, mit denen man sowieso eine gewisse Grundsympathie verspürt. Zum Einlaufen der Teams gab es einige Fackeln im Gästeblock zu sehen, immer wieder hörte der Block auf uns das knallende Geräusch ertönte in den Ohren der Zuschauer. Einfach herrlich und wunderschön. Das Intro der Heimfans ließ sich auch sehen, das Transparent wurde hochgezogen und man gratulierte zum 30 Jährigen Bestehen des „Bollklubben Support”.

Die Spieler der Gäste, unter anderem John Guidetti, dieser kickte auch schon in Deutschland für Hannover 96 oder in England für Manchester City. Das zähe Spiel belebte seine Einwechslung auch nicht, die Spieler vom “Nissan” kamen einfach besser ins Spiel. Pawel Chrupalla gelang in der 29’ Minute das sehenswerte 1:0. Das Stadion jubelte, obwohl die Haupttribüne zahlreich mit Gästen gefüllt war. Nur neun Minuten später gelang Naeem Mohammed das 2:0. Halmstad stand Kopf. Die restliche Spielzeit wurde das Ergebnis erfolgreich verteidigt, große Gefahr kam hierbei nicht auf.

Nach dem Abpfiff ging es bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Deutschland. Kurz vor der Öresundbrücke wurde das Auto nochmal für den Literpreis 1,40€/E10 vollgetankt und sich bei Max Burger gestärkt. Einfach ein Traum diese Preise, das ach so teure Schweden ist Geschichte. Um es mit der Band “Perkele” zu sagen und dem Ohrwurm der Tour: we are always coming back again. (tp)

Torup/Rydö FF – Oskarströms IS – 0:3

Torup/Rydö FF – Oskarströms IS – 0:3

“DIE FEINE SEITE SCHWEDENS”

05.07.2025
Division 5 Halland Södra
Torulund
Zuschauer: 86

TORUP – Schweden? Endlich wieder Schweden! War wohl die Antwort beim Quiz der Woche in der Reiseplanung. Am letzten Montag ging es vom Montagsspiel der Allsvenskan zurück nach Hause. Für 3 Tage Arbeit beim Nebenjob wurde der Sprit verbraten, da die Urlaubstage anderweitig verplant sind. Vollkommen ok, die Fähren von Puttgarden nach Rødby wurden auch erst kurzfristig gebucht, einfach mal Mensch sein!

Den freien Freitag nutzte man mit der billigsten Fähre mit der Abfahrtszeit um 04:45 Uhr. Klingt erstmal hart, sobald der Wecker gekonnt gehört wurde, ging es aber. Geheult wird bekanntlich eben Zuhause, die ersten 90 Minuten zur Fähre vergingen bei guter Musik sehr schnell. Angekommen, erneut am Arschloch von Schweden, ließ sich endlich die langersehnte Sonne blicken. Das Ruder des Gefährts brachte mich und meine Reisebegleitung zum “Stamm-ICA”. Für einen schmalen Taler wurde der Proviant des Tages aufgefüllt und das Pfand der letzten Schweden Tour abgegeben. Der Tag startete so richtig mit einem Frühstück und anschließendem Baden. Der Strand in Segelstorp bietet sich ideal an. Menschenleer, saubere Toiletten (natürlich!) und ein schöner Sandstrand noch dazu.

Am Abend folgte die erste Ansetzung der Tour, ein Heimspiel von Rinia IF in Falkenberg. Die Stadt, wohl eher bekannt durch den ansässigen Zweitligisten, spielt das besagte Amateurteam im Stadion: “Falkenbergs IP”. Früher wurde der Ground von dem höherklassigen Verein der Stadt bespielt, mittlerweile durch den Neubau des Stadions im Jahr 2017, nur wenige Meter Luftlinie entfernt, nicht mehr. Nach dem Kick gab es einen erneuten Besuch bei MAX Burger und der Abend endete im Regen-Schlamassel.

Das Wetter schlug auch am Sonnabend nicht wieder um, die Bedenken, ob der Kick im kleinen Ort Tarup wirklich über die Bühne ging, wurden größer. Am Ende vom Lied, das Wetter hier sind die Schweden nun mal gewohnt. Einfach geil, auch wenn es für mich eine der wenigen Male mit wirklich schlechtem Wetter in diesem Land ist. Irgendwo ja auch mega authentisch. Ich mag das Land einfach zu gerne!

Die Gäste aus Oskarströms “strömsten” heute in Massen ein, die Haupttribüne gefüllt mit den Auswärtsfans. 86 Zuschauer bei so einem “Schweine-Wetter”, der Grill rauchte und es gab selbst belegbare Burger. Auf dem Platz standen sich der Letztplatzierte und der Drittplatzierte gegenüber, bei bestem “Fritz Walter Wetter” brachte es richtig Spaß beim Zuschauen. Auf der Tribüne waren kaum Worte der Zuschauer zu vernehmen, lediglich bei gelungenen Aktionen oder bei den drei Toren wurde geklatscht. Ich würde sagen, die Leute hatten Spaß an dem Spiel. Ich ja sowieso, sonst würde ich hier wohl kaum sein.

Nach dem Tipp der fassungslosen Verkäuferin, wieso man sich als Deutscher in seinem Urlaub hier so ein Spiel gibt, fuhren wir noch den Wasserfall “Danska Fallen” an. Wenn der Dauerreisende der Reisegruppe allerdings im Mai erst auf Island war, findet man diesen Wasserfall wohl doch eher semi. Kann man durchaus mal besuchen, ist aber meiner Meinung nach kein Pflichtprogramm. Da liege ich doch lieber am See oder am Strand. (tp)

Mjällby AIF – Malmö FF – 1:1

Mjällby AIF – Malmö FF – 1:1

“ERST BEACHEN, DANN KREUZEN”

30.06.2025
Allsvenskan
Strandvallen
Zuschauer: 7.000

HÄLLEVIK – Als letztes Spiel unserer Reise nach Skandinavien bot sich der Kick am Montagabend perfekt an. Ein besonderes Stadion, welches direkt am Strand liegt. Der Verein meldete schon 3 Wochen vorab das Spiel als “Slutsåld”. Mjällby AIF ist dank aktuell sportlich sehr guter Leistungen auf dem ersten Tabellenplatz in der schwedischen Allsvenskan. In ihrer mittlerweile sechsten Saison in Folge in der höchsten Spielklasse sind sie aktuell ein waschechter Kandidat für den diesjährigen Meistertitel. Die Brisanz an dem Spiel liegt auch an den Gästen aus dem Arschloch von Schweden (Bericht vom gestrigen Tag). Der Rekordmeister aus Malmö mit 24 gewonnenen Meistertiteln gibt sich die Ehre am Ostseestrand. Unter der Leitung von Henrik Rydström dominieren die Gäste fast jedes Jahr die Liga. In diesem Jahr kommt der Meister-Express aus der “Turning Torso“-Stadt noch nicht ganz aus dem Quark. Nach 13 Spielen sind es nur 22 Punkte und 8 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus Mjällby.

Mit dem Abendspiel am Montag opferte die Reisegruppe mittlerweile nur noch aus 2 bestehenden Redakteuren ein paar Überstunden beim Nebenjob. Nachdem Kollege (mb) sich am Sonntagabend in den Zug aus Alvesta nach Schwechheim begeben sollte. Nach den anderen beiden Erstliga-Kicks in Växjö und Värnamo starteten wir am Montag zunächst sehr entspannt in den Tag. Bei herrlichen Temperaturen von 21 Grad hielt man sich entspannt am Wasser auf und sammelte Kraft für die anstehende Rückfahrt nach Hause. Ein perfektes Land, um mal richtig die Seele baumeln zu lassen und teilweise auch noch richtig gute Fanszenen ohne Verbote von Gästefans oder Ähnlichem zu sehen. Hoffen wir mal, dass das alles noch lange so bleibt.

Nach einiger Zeit mit viel Sonnencreme machten wir uns auf den Weg ins Stadion. Diese Lage des Grounds ist einfach nur phänomenal. Auch wenn die Heimspielstätte gar nicht in der Stadt Mjällby liegt, kann man es einfach nur mögen. Spontan fallen mir nur wenige Grounds ein, die durch ihre Lage in unmittelbarer Umgebung vom Strand punkten können. Zum Beispiel Liepaja in Lettland, Katwijk im Nachbarland, Struga am Ohridsee oder Petrovac in Montenegro. Nach fast 4 Stunden am Strand (ohne Sonnenbrand!) wurde es in der Stadt immer voller, die Gästefans aus Malmö trafen in der Stadt ein. Andere haben es sich auf den zahlreichen Campingplätzen schon vorab bequem gemacht. Die Quote der Auswärtsfans war bei dem Spiel definitiv höher als das eigentliche Kontingent. Aber irgendwo muss der Sold-out-Stempel ja auch her kommen. Besser kann man den Ground wohl nicht machen. Nach mehrmaliger vorheriger Beobachtung des Stadions, wäre man hier heute wohl auch ohne Probleme ohne Ticket ins Stadion gekommen. Die Pforten standen bis 2 Stunden vor Anpfiff einfach offen, als Tipp für den nächsten Groundhopper, der sonst vor geschlossenen Türen steht. Möglich ist alles.

Doch nicht nur die Lage des Spielfeldes konnte mich überzeugen, je voller das Stadion wurde, umso schöner war es anzusehen, wie viele Zuschauer sich heute hier eingefunden haben. Überall wurde gestanden, an jeder Ecke fanden sich Kinder und Erwachsene ein, um den besten Blick auf das Spielfeld zu bekommen. Auf der Heimseite wurde eine Choreo zum Einlaufen der Mannschaften präsentiert. Vor dem Spiel wurden kleine Fähnchen verteilt, um ein einheitliches Bild abzugeben oder um die hellblauen auffallenden Trikots zu übertönen. Da die “Korv med bröd” an den Essensständen nicht mit Kreditkarte bezahlbar war, gab es für mich eine Wurst aufs Haus. Fair, die Bezahlmethode “Swish” besitze ich leider nicht. Die Ähnlichkeiten zu Dänemark mit MobilePay sind hier definitiv erkennbar.

Im Gästeblock gab es vereinzelt Fackeln zu sehen, die Stimmung besonders in den ersten Minuten war wirklich gut. Oftmals stiegen die Fans aus den anderen Bereichen mit ein. Die Spieler des Rekordmeisters hatten nach Anpfiff direkt mehr Bock und keine Scheu direkt auf das erste Tor zu gehen. Der aktuelle Tabellenführer ließ sich zunächst in die Schranken weisen und kassierte schnell den Gegentreffer. Routiniert und abgezockt gehörte die erste Halbzeit definitiv den Himmelblauen. Zum Seitenwechsel drehte sich das Spiel, die Schwarz-Gelben kamen besser ins Spiel und zeigten ihr Talent endlich auf dem Platz. Mit der Leistung kann man sagen, zurecht steht das Team aktuell auf dem ersten Tabellenplatz. In der Schlussphase wurde das Spiel noch einmal hitzig, nach dem Ausgleich der Hausherren flog in der 88’ Minute ein Spieler der Jungs aus Malmö vom Platz. Tätlichkeit und glatt Rot. Kurzer Prozess, in den offiziellen 7 Minuten Nachspielzeit passierte nicht mehr viel, das Unentschieden hilft beiden Teams nicht wirklich weiter. Ob der Positiv-Trend bestehen bleibt und die Allsvenskan dieses Jahr einen Überraschungsmeister zum Vorschein bringt, wird mit Spannung betrachtet.

Nach dem Abpfiff machten wir uns schnellstmöglich auf den Weg zum Landboten-Mobil. Die circa 5½ Stunden inklusive Fahrt auf der Fähre sollten zügig hinter uns gebracht werden. Die nächste Schweden Tour kommt bestimmt und muss gar nicht so lange auf sich warten lassen. Es ist einfach ein Paradies im Sommer und zudem kann der Fußball in dem Land ohne den VAR genossen werden. Die Arbeit in Schwechheim ruft und gegen 02:30 Uhr kamen alle Redakteure im Wohnort an. Das ist die pure Menschlichkeit. (tp)

Ariana FC – FC Rosengård – 1:2

Ariana FC – FC Rosengård – 1:2

“DAS SCHWEDISCHE ARSCHLOCH”

27.06.2025
Ettan Södra
Malmö IP
Zuschauer: 1.028

MALMÖ – Die Überschrift trifft es perfekt, der Reisemob bestehend aus drei Redakteuren des Landboten ließ am vergangenen Freitag alle Stifte frühzeitig fallen. Der Grund war eine Tour ins schöne Schweden. Eine geeignete Zeit, um aus Schwechheim schnellstmöglich staufrei über die A1 zur Fähre zu gelangen. Das Kombi-Ticket bestehend aus der Fähre Puttgarden-Rødby plus Öresundbrücke kostete nur schmale 121€. Diese Wucherpreise muss man sich einfach teilen. Zum Glück ist es “Scandlines” egal, zu welcher Zeit man die Fähre am gebuchten Tag nutzt. Somit kann man immer den günstigsten Tarif buchen und hat dennoch freie Schiffswahl. Absolut top! Auf der Fähre kann man sich zudem für 12€ noch 24 Dosen Bier kaufen. Für einen Trip nach Schweden gar nicht mal so verkehrt. In knappen 4½ Stunden inklusive Überfahrt erreichen wir das schwedische “Arschloch”: Malmö. Liebevoll, irgendwann mal so aufgeschnappt, hat es sich bis heute in meinem Gehirn abgespeichert. Vergleichbar mit Städten wie Stockholm oder Göteborg kann Malmö in meiner Meinung eben maximal nur einpacken.

Die zweite gute Tat des Tages war nach dem frühen Feierabend aber der Besuch bei “MAX Burger”. Eine Fast-Food-Kette aus Skandinavien, die sich dermaßen stark in mein Herz eingeschlossen hat. Ich empfehle den Besuch dort dringend, wem dieses Kreuz in der Statistik noch fehlt. Für einen schmalen Taler gibt es hier das Menü mit auffüllbaren Getränken. Da können die sonst bekannten Ketten wie BK oder das goldene M definitiv nicht mithalten.

Das Highlight des Tages sollte aber der Besuch im Stadion Malmö IP sein. Ariana FC trägt sonst die Heimspiele im Malmö Stadion aus. Dieses wird allerdings neu gebaut und befindet sich aktuell im Abriss. Ein Trauerspiel, dieses Stadion hatte echt Charme und ich erinnere mich gerne an meinen Besuch zurück. Das heutige Stadion ist trotz des Kunstrasens aber auch eine schöne Perle, unterschiedliche Tribünen und Zuschauer können sich ohne Einschränkungen frei durch’s Rund bewegen. So soll es sein und so gefällt es mir. Bei bestem Wetter für schwedische Verhältnisse gab es das kleine stadtinterne Duell.

Das Heimteam wurde von zahlreichen Fans auf der Haupttribüne inklusive Megaphone unterstützt. Zunächst lief es für die Hausherren sportlich besser, nach dem Pausentee gab es die umjubelte Führung. Das Spiel wurde danach interessanter. Bis zur 81. Minute hielt die Führung, der Ausgleich sorgte für zusätzliche Spannung. In der Nachspielzeit der zweiten Hälfte schossen die Gäste per direktem, sehr sehenswertem Freistoß das Siegtor. Absolut schönes Ding. Die 53 (!) eingecheckten Profile in der Lieblingsapp vieler Groundhopper sollten zufrieden sein. Wahnsinn so eine hohe Check-In Zahl bei einem Spiel in der dritten Liga in Schweden.

Nach dem Spiel ging es für die Reisegruppe nach Eslöv, eine Kleinstadt, die uns mit der billigsten Unterkunft entlang der Reisestrecke für sich gewann. Für knappe 23€ hatte jeder sein eigenes Bett und sogar sein eigenes Zimmer und das in Schweden! Da soll nochmal jemand sagen, Skandinavien ist immer so teuer. Nach dem Einchecken kam endlich der teure Teil des Abends. Als Tipp geben wir hier den Laden: “Bankers Pub”. Zu den Abendstunden dient die Lokalität als Karaoke Bar und den halben gezapften Liter gibt es hier für schlappe 7,70€. Das Flaschenbier hingegen immerhin für nur 5,35€. Geiler abgerockter Laden, das Mikrofon wurde auch an uns weitergegeben. Zu einem kostenfreien Bier sage ich nicht nein, auch wenn ich dafür “I Want It That Way” singen muss. Danke dafür, gerne gemacht. Zwischenzeitlich schaltete der DJ mein Mikrofon allerdings aus, die Stimme gefiel ihm anscheinend doch nicht so gut. Das bezahlte Bier schmeckte besonders gut und brachte mich auf den Geschmack. Kurz zum DJ und nach den Fähigkeiten der Geräte erkundigt, Ok, ein Song von Spotify geht auch zum Karaoke singen. Kurze Zeit später lief die beliebte Band Abschlach im Laden und die Einheimischen freuten sich sehr über den Besuch aus Deutschland. Das Mikrofon hingegen hatte ich keine 10 Sekunden in meiner Hand, dann eben mit lauterer Stimme. Getreu dem Motto: Abschlach! live in Eslöv! (tp)

Halmstad BK – Djurgårdens IF – 1:0

Halmstad BK – Djurgårdens IF – 1:0

“HALMSTAD KOMMT MIT BLAUEM AUGE DAVON”

01.06.2025
Örjans Vall
Allsvenskan
Zuschauer: 6.068

Halmstad – Am 12. Spieltag ging es für den Redakteur ins Halland, südwestlich gelegen zwischen Skåne und Västragötaland in Schweden. Das Land benannt nach ihrer Stadt, Halmstad, in welcher seit 1922 der Halmstad Bollklub seine Heimspiele im Örjans Vall austrägt. Bei leichten Regenschauern ging es für mich auf dem Weg zur Haupttribüne vorbei am Fluss Nissan, welcher durch die Stadt und ähnlich wie in Fulham die Themse direkt am Stadion entlang fließt.

Das Örjans Vall ist wie bereits gesagt seit 1922 die offizielle Heimspielstätte von HBK sowie dem Stadtrivalen und ersten Derbygegner IS Halmia: davor spielte man von 1914-1918 im Wasaplanen und von 1918-1922 im Fylgiaplanen. Die Kapazität beträgt rund 15.500 Plätze, davon sind auch gut die Hälfte überdacht. Lediglich die Gäste im Norden haben konsequent auf ihrer Stahlrohrtribüne mit Holzzaun einen Platz an der Sonne oder im Regen, je nach Wetterlage. Auf der Südseite des Stadion gibt es keine Tribüne, dafür aber eine kleine parkähnliche Anlage, in welcher sich der kleine Stehrang aus dem Westen perfekt hineinverläuft. Im Westen findet man dann die Heimfans, die sich auf Höhe der Mittellinie hinter einem schwarz-weiß-blauen “Västra Ståplats“ Banner versammeln.

Diese zeigten mit einem einfach ‘‘Halmstad-Banner“ und blauem Rauch ein kleines Intro zum Einlaufen, DIF beschränkte sich in der Zeit auf das Singen ihrer Vereinshymne, zeigte aber wie auch die Heimseite regelmäßig im Verlauf des Spiels, dass sie Fackelträger in ihren Reihen haben, um auf die Spieler den berühmten Funken überspringen zu lassen. Dies sollte in der ersten Hälfte allerdings auf keiner Seite gelingen, war es doch ein recht chancenarmes Spiel, lediglich HBK konnte zwei Großchancen verbuchen, die aber nicht im Tor, sondern im Fangzaun dahinter landeten.

Die zweite Halbzeit begann mit einer drückenden Stockholmer Mannschaft, die aber nach gut 60 Minuten einen Elfmeter gegen sich bekam, der aber erst gehalten und der Nachschuss frei vor dem Tor stehend kläglich vorbei geschoben wurde. Nach einer Flanke in der 70‘ machten es die Südschweden aber besser, bzw. der Torwart schlechter, indem er eine Flanke falsch einschätzte und sie hinter ihm ins Tor ging. In der Nachspielzeit gab es noch eine kleine Schubserei unter den Spielern sowie ruppige Frustfouls der Hauptstädter, wonach es noch ein paar gelbe Karten regnete. Dies änderte aber auch nichts mehr am Spielstand, sodass der viermalige Meister aus Halmstad die Punkte am Nissan behalten konnte. Hervorzuheben war am heutigen Tag nur der wieder starke stimmgewaltige Auftritt der Himmelblauen hinter dem Zaun! (Gastbericht von tk)

AIK Solna – Malmö FF – 0:0

AIK Solna – Malmö FF – 0:0

„SCHROTTSPIEL STATT TOPSPIEL“

14.04.2025
Allsvenskan
Strawberry Arena
Zuschauer: 28.472

SOLNA – Die Fallhöhe war enorm an diesem Montag-Abend, an dem die wohl erfolgreichsten Vereine Schwedens am 3. Spieltag der Allsvenskan aufeinandertrafen. Das Wochenende in Schweden wurde ganz früh fixiert, als feststand, dass AIK an einem Montag auf Malmö trifft. Nach dem Motto: „Das kann ja nur gut werden“. Mit dieser Erwartungshaltung ging es nach Solna, einer eigenständigen Gemeinde im Norden Stockholms, die faktisch einen Teil der Hauptstadtregion bildet. Dort steht die „Strawberry Arena“, benannt nach einer Hotelkette. Mit 54.329 Plätzen die größte Arena des Landes und auch so etwas wie das Nationalstadion Schwedens. Jeder erinnert sich an das Fallrückziehertor von Zlatan Ibrahimović im Eröffnungsspiel gegen England.

Das Stadionviertel verzückt moderne Städtebauplaner und treibt traditionellen Fußballfans Sorgenfalten auf die Stirn. Direkt neben dem Stadion steht das vermutlich größte Hotel Nordeuropas, zwischen ganz viel Beton und Bahnschienen schließt sich das größte Einkaufszentrum des Landes an. Hier darf man ganz viel Geld ausgeben, auf Begrünung wurde verzichtet. Wenn man sich vor Augen hält, dass bis zur Fertigstellung des neuen Stadions vor 12 Jahren im alten „Råsunda“ gekickt wurde, kriegt man schon feuchte Augen. Die neue Multifunktionsarena ist aber an und für sich in Ordnung. Futuristisches Ambiente trifft auf engen Saalplan. Das passt schon, auch wenn bei den meisten AIK-Spielen der Oberrang gesperrt bleibt.

Vor dem Gästeblock bildeten sich bereits lange Schlangen und per Rolltreppe ging es in den Oberrang. Nicht zuletzt weil eine Popcorntüte nach der nächsten am Verkaufsstand über den Tresen ging, kam echtes Kino-Feeling auf. Immerhin wird Bier verkauft, wenn auch nur mit einem Alkoholgehalt von 3,5%. Da die Krone akutell günstig steht, fällt der Preis im Vergleich zu Deutschland mit 5,85€ für den halben Liter ziemlich moderat aus, zumindest für skandinavische Verhältnisse. Kurz vor dem Anpfiff konnte man dann viele vermummte MFF-Ultras entdecken und auf der Heimseite wurde eine Choreo vorbereitet. Läuft doch.

Tatsächlich begann man auf Seiten von AIK schon rund 10 Minuten vor dem Anpfiff mit der Choreo. Hier wurde der Vereinshymne gehuldigt, weswegen das beeindruckende Kurvenbild schon frühzeitig zum Abspielen der Musik präsentiert wurde. Auch sonst freute sich das Auge über eine massive Crowd auf der Heimseite, die in der Hochphase des Spiels ordentlich am Rad drehte. Malmö konnte den Block füllen, zündete immer mal wieder eine Fackel – blieb sonst nicht großartig in Erinnerung.

Vielleicht lag es auch an dem Spiel vom amtierenden Meister. Von dem hochgelobten „Relationismus“, den Trainer Henryk Rydström praktiziert, war gar nichts zu sehen. Wenn das dabei herauskommt, wenn man seinen Spielern keinen Plan mit auf den Weg gibt und den Offensiv-Akteuren freien Lauf lässt, ist das – Pardon: ein großer Haufen Scheiße. Zumindest in diesem Spiel. Lustlos und ohne Siegeswillen nahm Malmö frühzeitig das torlose Spiel und den gewonnenen Punkt an.

Bei AIK wurden da schon andere Saiten aufgezogen. Immer wieder investierte der Vorjahresdritte in die Zweikämpfe, übernahm das Kommando. Aber die Mittel waren begrenzt. Nach einer Stunde sah es so aus, als ob man das Spiel gewinnen könnte. Die Mannschaft und die Ultras zogen an einem Strang. Doch der ganze Aufwand war umsonst. Eine einzige Torchance spielte sich die Heimelf in den zweiten 45 Minuten heraus. Publikumsliebling John Guidetti zielte Zentimeter neben das Tor. Danach schalteten die Teams in den Verwaltungsmodus, auf den Rängen ließ man sich auch nichts mehr einfallen. Kurzum: Das Topspiel, das zum Schrottspiel wurde. (mm)

Hammarby IF – Djugårdens IF – 2:0

Hammarby IF – Djugårdens IF – 2:0

„STOCKHOLM IN GRÜN-WEIßER HAND“

13.04.2025
Allsvenskan
3Arena
Zuschauer: 28.333

STOCKHOLM – Vorhang auf für das erste Stockholm-Derby der Saison am 3. Spieltag der Allsvenskan. Hammarby empfing den Europapokal-Viertelfinalisten aus dem Stadtteil Djurgården in der multifunktionalen Arena im Süden der Stadt, die seit diesem Jahr auf den tollen Namen „3Arena“ hört und die sich beide Teams teilen. Das bedeutet auch, dass den Anhängern beider Vereine eine ganze Hintertorseite zur Verfügung steht. Das sind natürlich gute Voraussetzungen für ein Stadtderby.

Obwohl Hammarby im vergangenen Jahr die Vizemeisterschaft einfuhr, startet man erst in der nächsten Saison im Europapokal, das liegt daran, dass in Schweden die Meisterschaft nach wie vor im Jahresryhthmus ausgetragen wird. Das aktuelle Viertelfinale von DIF in der Conference League hat seinen Ursprung noch in dem 4. Platz aus dem Jahre 2023. Am Donnerstag verlor Djugården das Hinspiel zu Hause gegen Rapid Wien mit 0:1. Dieser Auftritt wird am Ende des Derbys noch wichtig sein für die Pointe des Spiels.

Das Prestigespiel war im Mitglieder-Verkauf ratzfatz ausverkauft und guter Rat teuer, zumal für den Schwechheimer Landboten kein Platz mehr auf der Pressetribüne verblieb. Stockholm ist zwar eine begeisterte Fußballstadt, aber irgendwie würde es schon klappen mit den Tickets. Ganz so verrückt ist die Masse in Schweden dann ja doch nicht. Und siehe da: Ein paar Tage später gingen noch irgendwelche Restkarten in den Verkauf. Mit 535 Kronen wirklich teuer für ein Spiel in der Allsvenskan, aber die Derbys in Schweden sind es wert.

Bereits zwei Stunden vor dem Anpfiff schlug man an der Arena auf und lungerte am Treffpunkt von HIF herum, ohne dass sich dort was Weltbewegendes hervortat. Und so entschied man mit einer Gondelfahrt an der benachbarten „Avicii-Arena“ etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Die motorisierte Kapsel führt auf das Dach des kugelrunden Gebäudes, von wo man einen herrlichen Rundumblick über Stockholm und natürlich auch auf das Fußballstadion genießt. Weit vor dem Anpfiff ging es dann rein in die Arena mit dem verschließbaren Dach, in der bei bestem Frühlingswetter allerdings „open air“ gegen die Kugel getreten wurde. Beide Fanszenen waren eine knappe Stunde vor dem Anpfiff schon fast in Gänze hinter dem Tor vertreten.

Los ging es mit Blockfahnen-Choreos auf beiden Seiten. Während die Gäste mit einem „Revolverhelden“ und dem martialischen Spruch „DIF – oder hau ab!“ das Derby einläuteten, huldigte Hammarby auf einer detailgetreuen Choreo mehreren Vereinsgrößen mit dem Spruch: „So lange auf der Hammarby-See Wellen schlagen, werden echte Legenden niemals sterben“. Der „Revolver“-Choreo bei DIF schlossen sich ein paar Knalleffekte an. Wahrscheinlich deswegen wurden die Mannschaften vom Schiedsrichter nochmal in die Kabine geschickt und das Spiel begann mit 7 Minuten Verzögerung. Als es dann endlich losging und die Blockfahne bei Djurgården verschwand, präsentierten sich die Gäste einheitlich in blauen Ponchos. Sah schon dufte aus, der Auftritt. Hammarby verzichtete auf textile Uniform, allerdings hatte jeder Zuschauer im Rund, wirklich jeder, irgendwas Grün-Weißes am Körper.

Das Spiel hinterließ zunächst einen sehr intensiven Eindruck. Hammarby war bemüht das Spiel in der gegnerischen Hälfte abzuwickeln. Bis auf ein paar Halbchancen kam erstmal nicht viel dabei herum. Irgendwann erhöhte auch DIF das Tempo, ebenfalls ohne was Zählbares zu hinterlassen. Doch HIF blieb am Drücker und kurz vor der Halbzeit schalteten die Grün-Weißen am schnellsten, als ein verloren geglaubter Ball zurück in den Strafraum gepasst wurde und der Torschütze nur noch abdrücken musste. Im zweiten Abschnitt konnte sich der Europapokal-Viertelfinalist dann kaum noch aus dem zweikampfstarken Spiel von Hammarby befreien. Es dauerte allerdings bis kurz vor Schluss, ehe sich noch was am Ergebnis tat. Extraklasse sucht man bei den schwedischen Teams im Angriffsspiel vergebens. Das 2:0 wurde aber schön herauskombiniert.

Auch der Sieg auf den Rängen ging an Hammarby. Hier wurde wirklich herausragend supportet und öfter das ganze Stadion mitgenommen. Während DIF kompakt und konzentriert auftrat, aber auch am Spielverlauf zu knabbern hatte. Fette Pyroshows blieben leider aus, allerdings wurde 90 Minuten immer wieder vereinzelt gezündet. Irgendwie scheint man in Schweden gerade etwas sensibel zu sein, siehe den verspäteten Anpfiff. Und Djugården wollte sich den Auftritt bei Rapid Wien am jetzigen Donnerstag sicherlich nicht durch irgendwelche Verbandsstrafen vermasseln lassen.

Das Halbfinale in der Conference League zu erreichen dürfte aber schwer werden. Rapid verkündete nach dem Hinspielsieg per Banner: „Stockholm in grün-weisser Hand“. Dieses Spruchband übergab man nach dem Spiel der befreundeten Szene von Hammarby. Das Ende ist bekannt. Vielleicht gibt es für die Gäste in Österreich ja trotzdem ein Happy End. Wenn man schon nicht Stockholm erobern konnte, dann wird man es nun in Wien versuchen. (mm)

Malmö FF – IFK Göteborg – 2:1

Malmö FF – IFK Göteborg – 2:1

„DIE FESTE FEIERN WIE SIE FALLEN“

28.10.2024
Allsvenskan
Eleda Stadion
Zuschauer: 22.500

MALMÖ – Man soll die Feste feiern wie sie fallen. Notfalls auch mal im Gästeblock. 6 Spiele in 6 verschiedenen Ländern innerhalb von 6 Tagen, standen für den Lokalreporter dieses Blättchens ins Haus. Urlaub im zivilen Leben bedeutet: Arbeit für den Landboten. Aber dieser Umtrieb ist eine wahre Freude.

Nach ein paar zweisamen Tagen in Italien und San Marino, ging es am Donnerstag-Abend wieder Richtung Schwechheim, wo man am nächsten Abend wie ein Meckerfrührentner der 0:1-Niederlage des hiesigen Landesliga-Vereins beiwohnen durfte. Bereits um 5.30 Uhr klingelte der Wecker und über den Umweg England führte die Reise weiter nach Skandinavien. Vom großen Flughafen in der Millionenstadt Schwechheim gibt es dauerhaft günstige Verbindungen nach London. Und von dort heben rund um die Uhr Flieger nach Kopenhagen ab. Klar, war man auch scharf darauf noch einen Kick auf der Insel mitzunehmen. Unterm Strich der klassische Fall von einer Fliegenklatsche und zwei oder drei Käfern.

Der Plan sollte aufgehen, auch wenn am Sonntag wieder um 4 Uhr der Wecker klingelte. Nach einem grottenschlechten Kopenhagen-Derby fuhr man schließlich mit dem Regionalzug über den Øresund rüber in die drittgrößte Stadt Schwedens. Der dritte Aufenthalt in Malmö, das erste Mal mit dem Zug, was ganz klar eine gute Variante ist. Da das Spiel erst am nächsten Abend anstand, galt es die Zeit bis zum Anpfiff zu verbummeln. Das war gut so, denn da man den Rucksack vor dem Spiel bei Brøndby im Wald versteckte und die restliche Wechselkleidung dabei dank Dauerregen nass wurde, mussten ein paar neue Klamotten her.

Der Trip nahm schon Anfang September Formen an. Die Fähre am Dienstag zurück nach Schwechheim für läppische 21€ war als erstes eingetütet. Dass Malmö an diesem Montag das Meisterstück abliefern konnte, spielte in den Planungen keine Rolle. So ein Spiel am Wochenanfang mit Top-Gästeszene nimmt man mal mit für ein paar Euro Unkosten. Skeptisch wurde man, als ein freier Verkauf ausblieb und Malmö für das Spiel „totally sold out“ meldete. Erst ab diesem Zeitpunkt wurde der Ernst der Lage klar. Vorab: Aus Schweden gab es keinerlei Rückmeldungen bezüglich Tickets. Ticketbörsen in sozialen Medien ignorierten Beitrittsgesuche, kein MFF-Fan meldete sich auf „Annoncen“, nicht mal irgendwelche Agenturen boten Tickets zu überhöhten Preisen an. Umso erstaunlicher, dass man einfach ohne Auflagen im Online-Shop eine Karte für den Auswärtsblock ergattern konnte.

Was man hat, das hat man. Vor dem Stadion dann aber wirklich keinerlei Schwarzmarkt präsent, die Drehkreuze gut bewacht. Also rein in den Gästeblock, der 15 Minuten vor dem Anpfiff nicht gut gefüllt war, dann aber proppevoll wurde. Auf beiden Seiten ein Intro – Malmö mit hunderten Fahnen und Pyro. Göteborg mit Schriftzug und Feuer. Malmö auf dem Rasen von Beginn an bemüht, aber es läuft einfach nicht. Die Pässe verfehlen jeden Abnehmer im Strafraum. Göteborg kontert einmal und trifft sofort. Party im Stadion – aber auf der anderen Seite! Für die Gäste geht es noch knallhart um den Abstieg.

Der aktuelle Meister aus Malmö spielt sich einen Mist zusammen. „Skit“ nennt das der Schwede wohl. Ausgelassene Stimmung im Gästeblock, der wirklich geschlossen, laut und melodisch Bock hat zu singen. Es hat schon seinen Grund, warum Malmö an diesem Tag Meister werden kann und Göteborg auf Rang 14 steht. In Ansätzen rollt die Kugel gut – es muss nur mal ein Brustlöser her. Und MFF-Trainer Henrik Rydstrom verabreicht der Elf mit zwei Wechseln in der Pause die richtige Medizin: Taha Ali und Hugo Bolin treffen jeweils mit schönen Schüssen Richtung Heimkurve ins Netz. Ekstase pur und der Erguss auf dem Rasen kennt nach einer ellenlangen Nachspielzeit keine Grenzen mehr! Zunächst wird der Gästeblock mit Fackeln angegriffen. Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Danach konzentriert Malmö sich doch lieber auf die Feierlichkeiten rund um die 24. Meisterschaft der Klubgeschichte.

Mit ein bisschen List schafft man es auch aus dem Gästeblock auf den Rasen, kann an den Restfeierlichkeiten teilnehmen, Souvenirs ergattern und schöne Schnappschüsse für diese Zeitung anfertigen. Stort grattis till mästaren! Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft, Malmö FF! Nach dem Asyl im Gästeblock soll aber nicht unter den Tisch fallen, dass Göteborg an den restlichen beiden Spieltagen feste die Daumen für den Klassenerhalt gedrückt werden! (mm)

AIK – Hammarby IF – 1:0

AIK – Hammarby IF – 1:0

“SIEGTREFFER IN DER NACHSPIELZEIT”

29.09.2024
Allsvenskan
Strawberry Arena
Zuschauer: 47.129

STOCKHOLM – Nach meinem Besuch im Juni beim Stockholm-Derby in der Tele2 Arena wurde es mal wieder Zeit. Dieses Mal sollte es das Derby von AIK gegen Hammarby IF sein, die Arena von AIK wurde im Juli 2024 in den aktuellen Namen umbenannt. Bei meinem letzten Besuch im Jahr 2021 hieß es noch Friends Arena. Wie so oft bei meinen Reisen ins schöne Schweden, musste der Plan mal wieder umgeworfen werden. Ursprünglich war der Plan am Freitagabend mit dem Nachtzug von Hamburg nach Stockholm zu fahren, dieser wurde allerdings in der Woche zuvor 15(!) Minuten nach hinten verschoben. Bei der Deutschen Bahn gehört dies wohl zum Alltag eines jeden Pendlers, bei dem schwedischen Betrieb kann man in solchen Fällen kostenfrei stornieren. Somit lockte mich eine Nacht im eigenen Bett und ersparte mir die Nacht im Zug nach Stockholm. Stattdessen flog man am Samstagabend von Hamburg über Danzig nach Stockholm. 8 Tage vor Abflug die neuen ausgesuchten Flüge für schlappe 35€ gebucht und ab ging der Flug. Mit so einer schönen Verbindung erwärmt sich doch das Herz von Statistik Füchsen, zwei Flüge mehr auf dem ökologischen Fußabdruck. Hierbei sollte man den Vergleich Flugpreis und Airporttransfer mal weg lassen. Sagen wir mal so, der Flixbus bringt einen um 00:45 Uhr nicht mehr vom Airport ins Stadtzentrum, somit musste man für 15,50€ den Zug nehmen. Kranke Zustände, für 7 Stationen Zug fahren genauso viel zu bezahlen wie für beispielsweise den Flug Hamburg – Danzig. Somit habe ich aber auch genug Kuriositäten erwähnt, das Flugzeug und die Bahn wäre auch ohne mich gestartet.

Sportlich gesehen war das Derby auf dem Papier vielversprechend, AIK auf dem vierten Tabellenplatz und Hammarby IF auf dem dritten. Wovon ich hier eigentlich spreche, für den absoluten Luxuskick fährt wohl kein Mensch nach Schweden. Meine Augen fokussierten sich auch eher auf die Tribünen. Vor dem Spiel die schon länger bekannte Hymne “Å vi é AIK” im Stadion. Persönlich finde ich die richtig gut, auch ohne schwedische Sprachkenntnisse kann man zumindest mitsummen. Dieses Lied muss auf jeder Playlist sein! Das Spiel startete in der Heimkurve mit zwei Choreographien nacheinander und im Gästeblock mit einem simpel gehaltenen Hammarby Banner, Fähnchen und Pyrotechnik. Effekt auf beiden Seiten erreicht und absolut derby würdig. Die Stimmung in den ersten Minuten war wirklich gut, das Spiel in den ersten Minuten war geprägt von Fehlern der Gäste, die Chancen konnte das Heimteam nur leider nicht nutzen. Je länger das Spiel lief, desto langsamer wurde es. Der Schiedsrichter pfiff nach exakt 45 Minuten zur Halbzeit ab, in der Halbzeit wurde das Spiel von mir als bisher schlechtestes Spiel dieses Jahres gekürt. Ich sollte wohl Recht behalten. Zum Intro der zweiten Halbzeit kamen die Heimkurve und die Gäste auf ein sehr hohes Niveau. Die Jahreszahl 1891 wurde vor dem Block aufgebaut, gelber Rauch stieg hoch und nach einigen Sekunden wurden die Raketen in den Himmel geschossen. Ein sehr schönes und imposantes Bild, wenn die Mannschaft so spielen würde wie AIK zündet, dann brauch ich nicht mehr von einem sportlich schlechten Spiel schreiben. Im Gästeblock wurden im Ober- und Unterrang Pyrotechnik gezündet, ebenfalls ein sehr starkes Bild. In der 60. Minute wurden auf beiden Seiten gegnerische Fan Materialien verbrannt, dies reichte dem Schiedsrichter endgültig und schickte die Teams für 30 Minuten in die Kabinen. Einen Spielfluss gab es sowieso nicht, nach Wiederanpfiff wurde es auch nicht besser. In der Nachspielzeit war es dann endlich soweit. Das erlösende Tor zum Heimsieg von AIK. John Guidetti, spielte unter anderem schon in Deutschland für Hannover 96. Der Verteidiger von Hammarby IF konnte den Ball im eigenen 5-Meter-Raum nicht klären und eher durch Zufall stand der Stürmer da und preschte das Ding ins Tor vor der Heimkurve. Absolute Ekstase, ein geiler Jubel im großen Stadion. Witzigerweise mein zweiter 1:0 Heimsieg im Derby bei AIK, es hätte mich nicht gewundert, wenn dieses Spiel torlos ausgegangen wäre. Aber mit einem Siegtreffer in der Nachspielzeit wird man doch belohnt für alles, der kleine aber feine Aufwand hat sich mal wieder gelohnt.

Nach dem Schlusspfiff gab es noch ein paar kleine Scharmützel im Mittelkreis, die Spieler von AIK rannten schnell in ihre Kurve zur verdienten Siegesfeier. Im Heimblock wurden ein paar Fackeln angerissen und das Stadion feierte den Derbysieg. Wunderschöne Bilder und Emotionen im Stadion! Nach dem sportlichen Sieg überholte AIK auch in der Tabelle und steht auf Platz 3. Wichtige Punkte im Kampf um die europäischen Plätze. Für uns ging es nach dem Spiel noch in die Mall direkt gegenüber des Stadions oder besser gesagt zu MAX Burger. Ein Besuch in Schweden ohne diesen Laden ist meiner Meinung nach totaler Quatsch. Das Menü wurde hier quasi inhaliert und danach ging es schon zurück in Richtung Airport. Im Gegensatz zum Juni flog mich Eurowings dieses Mal wirklich abends nach Hamburg. Keine Verschiebung, keine großartige Verspätung und alles in Butter. Im Gegensatz zum Flixbus, ließ der Bus mich und meine Reisegruppe doch tatsächlich einfach an der Bushaltestelle stehen, immerhin der nächste hat uns freundlicherweise mitgenommen. Was ein Service! Für dieses Jahr war es wohl mein letzter Besuch in Schweden, es war doch immerhin mein 13. Spiel in diesem Jahr dort. (tp)

Malmö FF – PAOK FC – 2:2

Malmö FF – PAOK FC – 2:2

„EUROPAPOKAL ABEND IN MALMÖ“

06.08.2024
Champions League Qualifikation
Eleda Stadion
Zuschauer: 18.658

MALMÖ – Drei Jahre ist es nun her, dass die Groundperle: Malmö Stadion gekreuzt wurde. Heute zog es mich aber direkt gegenüber in das im Jahr 2009 eröffnete Eleda Stadion. Nachdem sich Malmö FF in der zweiten Runde der Champions League-Qualifikation quasi im Vorbeigehen gegen Klaksvik durchgesetzt hatte, wartete nun mit dem griechischen Meister ein ganz anderes Kaliber auf die himmelblauen Kicker.

Die Aufgabe war klar: Im eigenen Stadion sollte eine möglichst gute Ausgangsposition erkämpft werden, um für den berühmten Hexenkessel Toumba Stadium, gut gewappnet zu sein. Doch auch in Malmö steht einer.
Bereits 45 Minuten vor Anpfiff wurden in der Kurve die Fahnen geschwenkt und lautstark Lieder gesungen. Bei der Hymne hielten alle Malmö-Fans ihre Schals hoch, sangen begeistert mit und das gesamte Stadion hüpfte im Takt.

Der Funke sprang schnell auf den Platz über: Bereits nach 10 Sekunden verzeichneten die Gastgeber einen Treffer an die Latte. Die Anfangsphase gehörte den Himmelblauen, die mit zahlreichen Torchancen aufwarteten. In der 30. Minute war es schließlich Jansson, der nach einer Ecke den Ball zum 1:0 ins Netz köpfen konnte.

Es schien, als hätte der Rückstand bei den Griechen einen „Hallo-wach“-Effekt ausgelöst, denn kurz vor dem Pausenpfiff gelang ihnen der Ausgleich. Der Treffer wurde zwar zunächst annulliert, doch der VAR intervenierte und das Tor zählte. In der zweiten Halbzeit wiederholte sich das Szenario: Malmö ging erneut durch Nanasi nach einer Ecke in Führung, aber PAOK glich in der 75. Minute durch Baba aus.

Die zahlreich mitgereisten Fans von PAOK blieben beim Auswärtsspiel in Malmö weitestgehend unauffällig, dürften jedoch trotz der zehnminütigen Block-Sperre nach dem Spiel zufrieden mit ihrem Besuch in Schweden gewesen sein. (fj)

Kalmar FF – Hammarby IF – 1:4

Kalmar FF – Hammarby IF – 1:4

„PYROTEKNIK ÄR INGET BROTT“

04.08.2024
Guldfågeln Arena
Allsvenskan
Zuschauer: 9.360

KALMAR – Wer auf der Suche nach einer charmanten Stadt am Wasser ist, der ist in Kalmar richtig aufgehoben. Die Stadt mit ihren 38.400 Einwohnern in Småland hat einiges zu bieten. Hier findet man unter anderem einen beeindruckenden Dom, einen Wasserturm und ein historisches Schloss, dessen Geschichte bis ins Mittelalter zurückreicht.

Nicht allzu lange her ist die Gründung des örtlichen Fußballvereins Kalmar FF, der 1910 ins Leben gerufen wurde.

Gemeinsam mit einigen HIF-Fans machte ich mich mit dem „FlixBus“ auf den Weg von Stockholm nach Kalmar. Die Fahrt dauerte etwa sechs Stunden, bis schließlich Kalmar erreicht wurde. Nach dem angekündigten Touri- Programm ging es zu Fuß zum weit außerhalb gelegenen Stadion. Glücklicherweise befindet sich nur wenige Meter von der Arena entfernt ein IKEA, wo für umgerechnet 37 Cent pro Hot-Dog ein Mittagessen eingenommen werden konnte.

Anschließend ging es in das Stadion, welches mit 9.360 von 14.000 möglichen Zuschauern nicht ausverkauft war. Immerhin hatten einige grün-weiße Fans aus Stockholm den Weg ins Stadion gefunden und sorgten mit einer Pyro-Show für Aufmerksamkeit. Um gegen das Verbot von Pyrotechnik zu protestieren, wurden grüner Rauch, leuchtende Fackeln und mehrere kleine Batterien gezündet. Zudem ein Transparent mit der Aufschrift „SVERIGES HARDASTE VISITERING – TILL VILKET NYTTA?“ (Übersetzung: Schwedens härteste Durchsuchung – mit welchem Nutzen?) und wenig später das Banner „PYROTEKNIK – ÄR INGET BROTT“ präsentiert, was man heutzutage sogar auf dem Ballermann als „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“ hören kann. Später folgten zwei weitere Fackeln sowie der Spruch: „10 ÅR AV SAKNAD – ALDRIG GLÖMD“ (Übersetzung: 10 Jahre vermisst – nie vergessen).

Im Spiel konnte Hammarby einen deutlichen 1:4-Auswärtssieg verbuchen. Obwohl sie zur Halbzeit nur mit 1:0 führten und der Gastgeber die ein oder andere Chance hatte, wurde in der zweiten Halbzeit klar, dass Hammarby zu den drei stärksten und Kalmar zu den zwei schwächsten Mannschaften der aktuellen Saison zählt. Der Besuch eines Spiels von Hammarby hat sich erneut gelohnt. (fj)

Västerås SK – AIK – 1:2

Västerås SK – AIK – 1:2

„ENDLICH AIK“

03.08.2024
Hitachi Energy Arena
Allsvenskan
Zuschauer: 8.689

VÄSTERÅS – Nach einer zwölfstündigen Reise mit dem Nachtzug von Hamburg nach Stockholm stand mir noch eine Busfahrt nach Västerås bevor. Leider hatte dieser Bus eine Verspätung von 50 Minuten, sodass ich auf die schwedische Bahn ausweichen musste. Ungefähr 30 Minuten vor Anpfiff betrat ich die „Hitachi Energy Arena“ und traf dort einen Kollegen vom Schwechheimer Landboten.

Endlich war es soweit – ich durfte zum ersten Mal ein Spiel von AIK Solna live erleben. Bisher kannte ich nur die Videos der Gruppen Ultras Nord, Solna Invictus oder der Black Army. Doch nun war ich tatsächlich vor Ort. Der Gästeblock in Schwarz-Gelb war bereits gut gefüllt, und die Fans aus Solna sorgten mit ihren vielen Fahnen für ein beeindruckendes Bild. Besonders aufmerksam lauschte ich den angestimmten Liedern aus dem Gästeblock. Aufgrund einer früheren Freundschaft zwischen der mittlerweile aufgelösten Gruppe „Poptown“ aus Hamburg und den Ultras Nord sind einige Melodien, die bei AIK zu hören sind, bis heute auch bei den Spielen des Hamburger SV präsent.

Das interessantere Intro fand jedoch auf der Heimseite statt, als die Fans von Västerås mehrere rote Fackeln zündeten.

Das Spiel endete vor 8689 Zuschauern mit einem 1:2-Auswärtssieg für AIK. Besonders sehenswert war das zwischenzeitliche 0:2 von Besirovic in der 34. Spielminute. Zwar gelang Victor Granath in der 41. Minute noch der 1:2-Anschlusstreffer, doch der Halbzeitstand blieb gleichzeitig das Endergebnis.

Die Vorfreude auf das bevorstehende Derby zwischen AIK und Hammarby, das im September in der Strawberry- Arena ausgetragen wird, ist bereits groß. Auch dann wird der Schwechheimer Landbote wieder vor Ort sein. (fj)

Halmstads BK – IFK Värnamo – 1:0

Halmstads BK – IFK Värnamo – 1:0

“ABENDSPIEL IN DER ALLSVENSKAN”

27.07.2024
Örjans Vall
Allsvenskan
Zuschauer: 7.377

HALMSTAD – Endlich darf der Redakteur mal in den wohlverdienten Urlaub. Pünktlich am Freitagmittag ausgestempelt und ab in den Norden! Da der August in diesem Jahr quasi ein kompletter Urlaub ist, geht es auf der ersten Tour endlich mal wieder nach Skandinavien. Wer hier vergangene Berichte von mir gelesen hat, entdeckt vielleicht eine leichte Vorliebe für Skandinavien. Die Vorfreude ist groß, am Samstagabend stand auch schon das erste Spiel für mich in der Allsvenskan an.

Halmstads BK spielte zur etwas ungewöhnlichen Anstoßzeit 20:00 Uhr. Ich glaube, ich brauch keinen von unseren Lesern erzählen, dass mir die Ansetzung natürlich gefällt. Top Zeit! Einen kleinen Tipp gebe ich gerne noch mit, wenn ihr in Schweden seid, besucht doch mal den Burgerladen “MAX”. Hier wurde ich schnell und zu fairen Preisen gestärkt, top Laden! Vor Ort angekommen, erschreckte mich etwas das erhöhte Zuschaueraufkommen, mit so vielen Zuschauern habe ich nicht gerechnet. Die Partie bot uns ein wenig Spannung, beide Teams waren in der unteren Tabellenhälfte und beide brauchten den kleinen Befreiungsschlag. Die anwesenden Zuschauer mussten bis in die zweite Halbzeit (63′) warten, um das Siegtor von Halmstads BK zu sehen. Somit gelang es dem Heimteam, für einen größeren Abstand zu den Abstiegsplätzen zu sorgen.

Nach dem Spiel ging es flott zum Auto, Schweden war eben nicht mein letztes Ziel auf der Reise. Der Weg nach Gjøvik (Norwegen) musste zumindest schon einmal mit einer Teilstrecke absolviert werden. (tp)

Mjällby AIF – Malmö FF- 2:1

Mjällby AIF – Malmö FF- 2:1

“KEIN SCHÖNER SOMMERTAG FÜR MALMÖ-FANS AM STRANDVALLEN”

13.07.2024
Strandvallen
Allsvenskan
Zuschauer: 7.500 (sold out)

HÄLLEVIK – Typisch für meine Reise durch Skandinavien begleitete mich auch an diesem Juli-Tag stets der Regen auf meinem Weg zum Strandvallen in Hällevik im Süden von Schweden am Rande der Ostsee. Hier trägt der aktuell Tabellendritte der Allsvenskan aus Mjällby seine Heimspiele aus und konnte hier zum Topspiel gegen den Tabellenführer aus Malmö eine volle Hütte verbuchen, denn nach nicht mal 24 Stunden konnte der freie VVK schon wieder beendet werden!

Das Strandvallen liegt, wie es der Name sagt, auch am Strand, allerdings im Nachbarort von Mjällby, nämlich Hällevik. Vier allein stehende Tribünen, davon 3,5 überdacht, lediglich der Anhang aus Malmö durfte sich an diesem Sommertag den Regentropfen frönen. Die Gästetribüne befindet sich zwar hinter dem Tor, allerdings waren im gesamten Stadion Fans des MFF zu finden, was sich vor allem beim Torjubel zeigte. Die aktive Fanszene von MAIF steht wiederum auf Höhe der Mittellinie und kann einen kleinen Block ihr Eigen nennen; umfasst deren Kern doch auch nur rund 100 aktive Supporter.

Die Fans von Mjällby lieferten dennoch zum Intro ein kleines Fahnenmeer mit Spruchband über den Großteil der Tribüne wohingegen die Malmö Fans mit einem einfachen Pyro-Intro ihrer Mannschaft Feuer unter dem Hintern machen wollten. Dies gelang in der ersten Hälfte aber gar nicht, denn der MAIF spielte sie hier an die Wand und ging folgerichtig zur HZ mit 1:0 in Führung und erhöhte diese 14 Sekunden nach Wiederanpfiff schon auf 2:0. Jetzt wachte auch Malmö auf und kam durch ein Eigentor zum Anschluss. Die größten Lichtblicke für Malmö blieben jedoch die immer wieder vereinzelt aufblinkenden Bengalos im Gästeblock. Bis auf ein wütendes Anrennen kam dann auch nicht viel mehr bei deren Spielern raus und somit holte sich der kleine Club aus Mjällby die drei Punkte im Rennen um Europa. Frenetisch wurde dies auch nach dem Abpfiff mit Gesängen und bengalischen Feuern gefeiert und für den Schreiberling ging es am nächsten Tag zurück in die Heimat. (tk)

IFK Norrköping – Djurgården IF – 1:3

IFK Norrköping – Djurgården IF – 1:3

“DER FUSSBALLHIMMEL IN NORRKÖPING ERSTRAHLT IN ROT-GELB-BLAU”

08.07.2024
PlatinumCars Arena
Allsvenskan
Zuschauer: 12.636

NORRKÖPING – Einer der vielen Orte in Schweden, welches mit einem -köping endet, doch eine der Top-Adressen, welche der schwedische Fußball zu bieten hat. Bei durchgängigem Regenwetter erreichte man mehr als pünktlich die Stadt, welche zwischen Lin- und Nyköping auf der Karte zu finden ist und den 13-maligen schwedischen Meister beheimatet.

Die PlatinumCars Arena liegt mitten in der Stadt im Viertel mit dem vielversprechenden Namen Kneippen. Vier Flutlichtmasten ragen hier in den Abendhimmel, allerdings ist das Innere des Stadions vor wenigen Jahren erneuert wurden, sodass man drei von vier Tribünen überdacht und bestens bestuhlt vorfindet. Aber halt, eine Tribüne hat es mir dann doch angetan: die Gästetribüne. Gastfreundlich ohne Dach standen hier die 1500 offiziellen Anhänger des DIF (eher waren es 2500) und trotzten dem Regen von Norrköping mit bekannten Schlachtrufen, gutem Tifo-Einsatz und zum Anpfiff der zweiten HZ mit einer riesigen Pyroshow, welche den gesamten Block erstrahlen und das Stadion noch Minuten später eingenebelt hinterließ.

Überhaupt hatten die Gäste hier die gesamte Zeit die Hoheit sowohl über das Spielgeschehen, als auch auf den Rängen und fuhren einen ungefährdeten 3:1 Sieg ein. Die Peking-Ultras vom IFK konnten allerdings auch regelmäßig gute Akzente setzen und zeigten, dass man hier durchaus von einer intakten Fanszene reden kann, welche aber bei so einem Kaliber wie DIF schlichtweg unterlegen ist. In den letzten Minuten hörte dann auch der Regen etwas auf und passend zum Abend leuchtete ein Regenbogen in den Farben von DIF über dem Stadion und zeigte auch schon von Weitem, wer hier heute im 7. Fußballhimmel ist und die Punkte mit nach Hause nimmt.(tk)

IK Sirius – IFK Norrköping – 5:1

IK Sirius – IFK Norrköping – 5:1

“EIN STUDENT AUS UPPSALA UND VIELE TORE”

01.06.2024
Allsvenskan
Studenternas IP
Zuschauer: 6.529

UPPSALA – Ein Ort nördlich von Stockholm, den man natürlich einmal besuchen muss, um irgendwann die Komplettierung der schwedischen Ersten Liga zu vollstrecken. Bei wunderschönen Temperaturen von 25 Grad und strahlender Sonne ein richtig angenehmer Tag in Uppsala. Wie so oft bei meinen Besuchen in Schweden. Beheimatet ist hier der Erstligist IK Sirius, heute kam es zum Kellerduell gegen die Mannschaft aus Norrköping. Die Saison in Schweden ist noch lang, dennoch war es für das Heimteam ein Befreiungsschlag im Tabellenkeller. Das Stadion in Uppsala besteht aus 3 Holztribünen und einer Haupttribüne. Sehr schön anzusehen und erinnerte mich an meinen Besuch in der Pancho Aréna in Ungarn. Für mich definitiv eines der besseren Stadien in Schweden.

Mich beeindruckte allerdings noch viel mehr, dass beide Fanszenen für dieses Spiel ein Intro vorbereiteten. Vor allem der Gästeblock überraschte mich positiv, bei dem Spielverlauf sank die Stimmung und die Mitmachqoute leider sehr schnell. Ein schönes Fahnen-Intro und ein paar Fackeln ließen die Gesichter staunen. Nicht viel erwartet und mal wieder positiv überrascht. Im Heimbereich zündete man zu den meiner Meinung nach sehr schönen Vereinsfarben ein paar Rauchtöpfe in blauer und schwarzer Farbe.

Die Stadt Uppsala in Schweden war eventuell schon in vielen Ohren, dieser eine Student aus Uppsala begleitete uns durch das Wochenende. Schöner Song, passt zu diesem schönen Land und den tollen Leuten. Die Rückfahrt nach Stockholm verging wie im Flug, die Bahnstrecke zwischen Uppsala und Stockholm ist wirklich gut ausgebaut und gefühlt fährt jede 5 Minuten ein Zug. Die nächste Schweden-Tour wurde am Abend auch noch gebucht, es gefällt mir hier einfach zu gut. (tp)

IFK Göteborg – IF Elfsborg – 1:0

IFK Göteborg – IF Elfsborg – 1:0

„EINE UNVERGESSLICHE PARTY“

01.06.2024
Gamla Ullevi
Allsvenskan
Zuschauer: 17.183

GÖTEBORG – Um 18:00 Uhr machte sich mein bevorzugtes Busunternehmen auf den Weg und brachte mich mit der Fähre nach Göteborg, wo der Bus nach einer Tour von fast 11 Stunden gegen 05:15 Uhr morgens ankam. Das war genug Zeit, um die Stadt zu erkunden, das örtliche Schwimmbad auszuprobieren und eine Kleinigkeit zu essen. Glücklicherweise befindet sich direkt im Gamla Ullevi-Stadion eine Filiale von ,,Max Burger“, die ich aufgrund von Empfehlungen ausprobieren wollte.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte. Das Gleiche lässt sich jedoch nicht über IFK Göteborg sagen. 405 schwedische Kronen und dann nur ein Kassenbon als Eintrittskarte? Das ist sehr enttäuschend für jeden Sammler von Eintrittskarten!
Leider war es auch nicht erlaubt, einen Rucksack mit in das Stadion zu nehmen, doch glücklicherweise konnte man diesen kostenfrei im LARON COLLECTION HOTEL in der Nähe des Stadions abgeben.
Auf dem Rückweg zum Stadion hörte man den lauten Fanmarsch der Gästefans durch die Straßen bis zum Stadion.

Im Stadion waren es vor allem die IFK-Anhänger, die die Stimmung dominierten. Besonders laut wurde es, als der Spieler Sebastian Eriksson für 365 Spiele geehrt wurde. Die IFK-Fanszene zeigte dazu mehrere Spruchbänder. In der 30. Minute feierten die befreundeten Ultras aus Nürnberg im Oberrang der Fantribüne ihren Geburtstag. Die Wörter „ALLES GUTE ZU“ waren auf einem rot-weiß-schwarzen Banner zu sehen, und die Symbole „30 JAHRE UN“ auf einem blau-weißen Banner. Außerdem wurde Pyrotechnik in den entsprechenden Farben gezündet.
Im Gästeblock gab es zunächst nur eine gezündete Fackel. Das Motto auf der Fahne lautete: „Freiheit für Ultras“. Zum Beginn der zweiten Halbzeit wurde dann reichlich Rauch in Gelb und Weiß erzeugt.
Auf der anderen Seite gab es in der zweiten Halbzeit fast durchgehend Pyrotechnik aus dem Unterrang zu bestaunen.
Die Heimszene überzeugte auch heute mit einer sehr starken Beteiligung und ordentlicher Lautstärke. Die IFK-Fans haben sich den schmeichelhaften 1:0-Sieg vor ausverkauftem Haus verdient und feierten neben dem Geburtstag der Freunde auch noch den Derbysieg! (fj)

Djurgårdens IF – Hammarby IF – 0:3

Djurgårdens IF – Hammarby IF – 0:3

„DER SCHWEDISCHE MITTELFINGER”

02.06.2024
Allsvenskan
Tele2 Arena
Zuschauer: 27.344

STOCKHOLM – Nachdem ich letztes Jahr schon in der „Tele2 Arena“ zu Gast war, lockte mich dieses Mal das Derby für einen zweiten Besuch in die Arena. Die Rahmenbedingungen waren perfekt: Der aktuelle Tabellenführer Malmö FF patzte am Vortag und spielte nur Unentschieden. Djurgårdens IF hatte als direkter Verfolger 7 Punkte Rückstand auf den Tabellenersten und noch ein Spiel weniger. Die nötige Spannung war also gegeben und die Vorzeichen für ein gutes Derby standen. Zudem bekamen wir ein erneutes Wiedersehen mit dem Ex-Hamburger und in Stockholm geborenen Albin Ekdal. Wahnsinn, zuletzt habe ich ihn im Trikot von Sampdoria Genua gesehen. In Hamburg galt Albin Ekdal wahrscheinlich als “dauerverletzt”, diesmal startete Ekdal von der Bank und wurde immerhin in der zweiten Halbzeit eingewechselt.

Die Heimseite zeigte eine sehenswerte Choreo, detailreich und schön umgesetzt vor einem Fahnenmeer. Man könnte meinen, es sind die Wochen der großen Choreos für den Landboten. Im Gästeblock breitete sich eine Blockfahne aus, auf der Petur Marteinsson zu sehen war, ein ehemaliger Spieler von Hammarby IF. Im Derby am 10.04.2006 hatte dieser seinen Landsmann im Trikot von Djurgårdens Mattias Jonsons beschimpft. Ursache hierfür war ein überhartes Einsteigen gegen den Keeper von Hammarby IF. Zurecht flog Jonsons mit Rot vom Platz. Mit Blick auf die Geschichte wirkt diese Choreo noch faszinierender für mich.

Leider erwischte Djurgårdens IF einen absolut rabenschwarzen Tag, es passte einfach nichts zusammen. Die Körpersprache der Spieler war absolut unwürdig für ein Derby, man könnte meinen, das wäre ein Spiel mit Hamburger-Beteiligung gewesen. Auf den Rängen fing es stark an, Wechselgesänge mit der Gegengerade schallten durch das weite Rund. Die Mitmachqoute zum Anfang einfach nur richtig gut. Positiv hervorzuheben ist der Support ohne Trommeln und trotzdem eine sehr gute Koordination.

Der Gästeblock überzeugte mich zu Anfang eher weniger, durch den Spielverlauf drehte sich das Blatt allerdings sehr schnell. Immer wieder wurden einzelne Fackeln angerissen und die Lieder überzeugten. Besonders die Hüpfeinlagen gaben ein sehr geschlossenes Bild ab. Das Highlight des Tages folgte nach dem Abpfiff der Partie, es gab eine Choreographie, die den schwedischen Musiker “Kenta Gustafsson” würdigte. Dieser galt als großer Hammarby-Fan. Das Bild von ihm wurde mit einem detailreichen Hammerby-T-Shirt und ausgestrecktem Mittelfinger Richtung Heimkurve verfeinert. Geniale Idee, untermalt von einer Menge Fackeln im Gästeblock. Die erste größere Pyroshow in diesem Spiel – absolut gelungen!

Zum Thema Mittelfinger noch eine Anekdote zur Rückreise: Die Reisegruppe buchte bereits vor Monaten die Strecke Stockholm-Hamburg für den Sonntagabend mit der bekannten deutschen Airline Eurowings. Wochen vor dem Trip kam dann die Mitteilung: „Ihr Flug wurde auf Sonntagnachmittag verlegt“. Ein absoluter Graus, ein Umbuchen auf Berlin oder Hannover war möglich und die Gruppe entschied sich für Berlin. Als wir dann im Bolt auf dem Weg zum Arlanda-Airport waren, kam die Horrormeldung für jeden begeisterten Vielflieger: Stockholm-Berlin 2 Stunden vor Abflug gecancelt. Tausende Alternativen gecheckt und am Ende saßen wir im Eurowings-Flieger nach Hannover. Wer viel reist, hat eben auch viel zu erzählen. Der Stimmung schadete es zumindest nicht und so zeigten sich wahre Reise-Kompetenzen. Diese wurden von den tobenden Berlin-Touristen in der Schlange am Schalter bewundert. Umso schöner ist es, dass man am Samstagabend noch den Rückflug von Stockholm nach Hamburg für den kommenden September und das nächste Stockholm-Derby gebucht hat. Natürlich mit Eurowings. Hoffen wir einmal mehr, dass es dann glatt läuft und der Mittelfinger von “Kenta Gustafsson” nicht erneut ausgepackt werden muss.

Danke für alles, Schweden! Hier fühle ich mich persönlich sehr wohl, die Preise in dem Land sind wahrscheinlich aktuell auf dem niedrigsten Kurs jemals. Hier kann man sich mittlerweile besser geben, als man eigentlich ist. Ich bin mir sicher, ich komme nicht nur im September wieder! (tp)

Falkenbergs FF – Oskarshamns AIK – 1:0

Falkenbergs FF – Oskarshamns AIK – 1:0

„DER FALKE TRINKT KEINEN ALKOHOL“

25.05.2024
Falcon Alkoholfri Arena
Ettan Södra
Zuschauer: 966

FALKENBERG – Meine Frau und ich wurden zu Weihnachten 2022 mit einer Mini-Kreuzfahrt nach Schweden beschenkt. Am 24.05.2024 war es endlich soweit und wir konnten in Travemünde auf’s Schiff steigen. Am nächsten Morgen wurden wir von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und hatten einen wunderschönen Tag im günstigsten Land Skandinaviens.

Natürlich sollte es auch zum Fußball gehen. Wir fuhren bis nach Falkenberg hoch und kurz vor unserem Ziel sahen wir die Carlsberg-Brauerei mit dem Spruch „Probably The Best Beer In The World“ auf der Fabrik. Unser Zielort hätte also auch richtig gut: „Carlsberg Stadion“ heißen können, aber sie entschieden sich für den abstrusen Sponsorennamen: „Falcon Alkoholfri Arena“. Warum hier das Alkoholfreie Produkt gewählt wurde, konnte mir leider keiner beantworten.

An der Tageskasse wechselten wir 150 digitale schwedische Kronen gegen einen Kassenbon und betraten relativ zeitig das Stadion. Der erste Blick ging natürlich auf die Speisekarte. Und siehe da, es gibt hier tatsächlich auch normales Falcon-Bier.

Während wir uns gemütlich auf die Tribüne setzten, baute eine kleine und relativ junge Gruppe ihre Banner auf und schwenkte schon ein paar Fahnen. Jeder „Falke“ muss hart im Nehmen sein, denn der Verein stieg 2020 aus der Allsvenskan und 2021 aus der Superettan ab. Dazu scheiterten sie in den letzten beiden Jahren in den Play-Offs zur Superettan.

Momentan sieht es aber viel besser aus, denn Falkenberg ist Tabellenführer und tut alles für den Aufstieg. Das Spiel gegen den Außenseiter aus Oskarhamn spielten sie glanzlos herunter und konnten 1:0 gewinnen. Nach dem Spiel gab es für die Spieler dann wahrscheinlich das ein oder andere alkoholfreie Bierchen.

Während die Spieler sich von den Fans auf den beiden Tribünen feiern ließen, eilten wir zum Auto, denn in Trelleborg stand „Tinker Bell“ bereit – die Fähre, die uns wieder zurück nach Travemünde brachte. (mb)

IFK MALMÖ – FALKENBERGS FF – 1:6

IFK MALMÖ – FALKENBERGS FF – 1:6

06.08.2022, 16.00 Uhr

Division 1 Schweden

Malmö Stadion

Zuschauer: Ca. 300 (40 Gäste)

MALMÖ – Falkenbergs FF siegt haushoch in Malmö und wird 90 Minuten lautstark unterstützt. Der IFK Malmö hat am vergangenen Samstag um 16:00 Uhr die 1. Mannschaft aus Falkenberg empfangen. Die Gastmannschaft nahm die ca. 200 Kilometer weite Anreise in Kauf und ungefähr 40 Fans folgten ihr.

Der Ausflug hat sich gelohnt. 6-1 konnten die überlegenen Falkenberger in Malmö gewinnen. Die Fans feierten ihre Mannschaft 90 Minuten lautstark. Zum Einlaufen wurde eine kleine Blockfahne präsentiert und gelbe Rauchtöpfe angezündet.

Leider war das Spiel ansonsten sehr einseitig und vor allem schlecht besucht. Ein wirklich wunderschönes Leichtathletik-Stadion, welches bis zu 27.500 Besuchern Platz bietet und akut vom Abriss bedroht ist, da der große Malmö FF eine Sporthalle an derselben Stelle errichten will.

Leider besuchten das Spiel nur ungefähr 300 Zuschauer.

Immerhin konnte bei bestem Fußballwetter leckeres Bier und knackige Poelser genossen werden. Der Getränkestand war durchgehend gut besucht und so war es für die Fans von Malmö am Ende auch noch ein relativ runder Tag.

Die Gäste reisten nachdem Spiel teilweise gemeinsam mit der Mannschaft im Bus zurück nach Falkenberg. (hd)