AIK Solna – Malmö FF – 0:0

AIK Solna – Malmö FF – 0:0

„SCHROTTSPIEL STATT TOPSPIEL“

14.04.2025
Allsvenskan
Strawberry Arena
Zuschauer: 28.472

SOLNA – Die Fallhöhe war enorm an diesem Montag-Abend, an dem die wohl erfolgreichsten Vereine Schwedens am 3. Spieltag der Allsvenskan aufeinandertrafen. Das Wochenende in Schweden wurde ganz früh fixiert, als feststand, dass AIK an einem Montag auf Malmö trifft. Nach dem Motto: „Das kann ja nur gut werden“. Mit dieser Erwartungshaltung ging es nach Solna, einer eigenständigen Gemeinde im Norden Stockholms, die faktisch einen Teil der Hauptstadtregion bildet. Dort steht die „Strawberry Arena“, benannt nach einer Hotelkette. Mit 54.329 Plätzen die größte Arena des Landes und auch so etwas wie das Nationalstadion Schwedens. Jeder erinnert sich an das Fallrückziehertor von Zlatan Ibrahimović im Eröffnungsspiel gegen England.

Das Stadionviertel verzückt moderne Städtebauplaner und treibt traditionellen Fußballfans Sorgenfalten auf die Stirn. Direkt neben dem Stadion steht das vermutlich größte Hotel Nordeuropas, zwischen ganz viel Beton und Bahnschienen schließt sich das größte Einkaufszentrum des Landes an. Hier darf man ganz viel Geld ausgeben, auf Begrünung wurde verzichtet. Wenn man sich vor Augen hält, dass bis zur Fertigstellung des neuen Stadions vor 12 Jahren im alten „Råsunda“ gekickt wurde, kriegt man schon feuchte Augen. Die neue Multifunktionsarena ist aber an und für sich in Ordnung. Futuristisches Ambiente trifft auf engen Saalplan. Das passt schon, auch wenn bei den meisten AIK-Spielen der Oberrang gesperrt bleibt.

Vor dem Gästeblock bildeten sich bereits lange Schlangen und per Rolltreppe ging es in den Oberrang. Nicht zuletzt weil eine Popcorntüte nach der nächsten am Verkaufsstand über den Tresen ging, kam echtes Kino-Feeling auf. Immerhin wird Bier verkauft, wenn auch nur mit einem Alkoholgehalt von 3,5%. Da die Krone akutell günstig steht, fällt der Preis im Vergleich zu Deutschland mit 5,85€ für den halben Liter ziemlich moderat aus, zumindest für skandinavische Verhältnisse. Kurz vor dem Anpfiff konnte man dann viele vermummte MFF-Ultras entdecken und auf der Heimseite wurde eine Choreo vorbereitet. Läuft doch.

Tatsächlich begann man auf Seiten von AIK schon rund 10 Minuten vor dem Anpfiff mit der Choreo. Hier wurde der Vereinshymne gehuldigt, weswegen das beeindruckende Kurvenbild schon frühzeitig zum Abspielen der Musik präsentiert wurde. Auch sonst freute sich das Auge über eine massive Crowd auf der Heimseite, die in der Hochphase des Spiels ordentlich am Rad drehte. Malmö konnte den Block füllen, zündete immer mal wieder eine Fackel – blieb sonst nicht großartig in Erinnerung.

Vielleicht lag es auch an dem Spiel vom amtierenden Meister. Von dem hochgelobten „Relationismus“, den Trainer Henryk Rydström praktiziert, war gar nichts zu sehen. Wenn das dabei herauskommt, wenn man seinen Spielern keinen Plan mit auf den Weg gibt und den Offensiv-Akteuren freien Lauf lässt, ist das – Pardon: ein großer Haufen Scheiße. Zumindest in diesem Spiel. Lustlos und ohne Siegeswillen nahm Malmö frühzeitig das torlose Spiel und den gewonnenen Punkt an.

Bei AIK wurden da schon andere Saiten aufgezogen. Immer wieder investierte der Vorjahresdritte in die Zweikämpfe, übernahm das Kommando. Aber die Mittel waren begrenzt. Nach einer Stunde sah es so aus, als ob man das Spiel gewinnen könnte. Die Mannschaft und die Ultras zogen an einem Strang. Doch der ganze Aufwand war umsonst. Eine einzige Torchance spielte sich die Heimelf in den zweiten 45 Minuten heraus. Publikumsliebling John Guidetti zielte Zentimeter neben das Tor. Danach schalteten die Teams in den Verwaltungsmodus, auf den Rängen ließ man sich auch nichts mehr einfallen. Kurzum: Das Topspiel, das zum Schrottspiel wurde. (mm)

Hammarby IF – Djugårdens IF – 2:0

Hammarby IF – Djugårdens IF – 2:0

„STOCKHOLM IN GRÜN-WEIßER HAND“

13.04.2025
Allsvenskan
3Arena
Zuschauer: 28.333

STOCKHOLM – Vorhang auf für das erste Stockholm-Derby der Saison am 3. Spieltag der Allsvenskan. Hammarby empfing den Europapokal-Viertelfinalisten aus dem Stadtteil Djurgården in der multifunktionalen Arena im Süden der Stadt, die seit diesem Jahr auf den tollen Namen „3Arena“ hört und die sich beide Teams teilen. Das bedeutet auch, dass den Anhängern beider Vereine eine ganze Hintertorseite zur Verfügung steht. Das sind natürlich gute Voraussetzungen für ein Stadtderby.

Obwohl Hammarby im vergangenen Jahr die Vizemeisterschaft einfuhr, startet man erst in der nächsten Saison im Europapokal, das liegt daran, dass in Schweden die Meisterschaft nach wie vor im Jahresryhthmus ausgetragen wird. Das aktuelle Viertelfinale von DIF in der Conference League hat seinen Ursprung noch in dem 4. Platz aus dem Jahre 2023. Am Donnerstag verlor Djugården das Hinspiel zu Hause gegen Rapid Wien mit 0:1. Dieser Auftritt wird am Ende des Derbys noch wichtig sein für die Pointe des Spiels.

Das Prestigespiel war im Mitglieder-Verkauf ratzfatz ausverkauft und guter Rat teuer, zumal für den Schwechheimer Landboten kein Platz mehr auf der Pressetribüne verblieb. Stockholm ist zwar eine begeisterte Fußballstadt, aber irgendwie würde es schon klappen mit den Tickets. Ganz so verrückt ist die Masse in Schweden dann ja doch nicht. Und siehe da: Ein paar Tage später gingen noch irgendwelche Restkarten in den Verkauf. Mit 535 Kronen wirklich teuer für ein Spiel in der Allsvenskan, aber die Derbys in Schweden sind es wert.

Bereits zwei Stunden vor dem Anpfiff schlug man an der Arena auf und lungerte am Treffpunkt von HIF herum, ohne dass sich dort was Weltbewegendes hervortat. Und so entschied man mit einer Gondelfahrt an der benachbarten „Avicii-Arena“ etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Die motorisierte Kapsel führt auf das Dach des kugelrunden Gebäudes, von wo man einen herrlichen Rundumblick über Stockholm und natürlich auch auf das Fußballstadion genießt. Weit vor dem Anpfiff ging es dann rein in die Arena mit dem verschließbaren Dach, in der bei bestem Frühlingswetter allerdings „open air“ gegen die Kugel getreten wurde. Beide Fanszenen waren eine knappe Stunde vor dem Anpfiff schon fast in Gänze hinter dem Tor vertreten.

Los ging es mit Blockfahnen-Choreos auf beiden Seiten. Während die Gäste mit einem „Revolverhelden“ und dem martialischen Spruch „DIF – oder hau ab!“ das Derby einläuteten, huldigte Hammarby auf einer detailgetreuen Choreo mehreren Vereinsgrößen mit dem Spruch: „So lange auf der Hammarby-See Wellen schlagen, werden echte Legenden niemals sterben“. Der „Revolver“-Choreo bei DIF schlossen sich ein paar Knalleffekte an. Wahrscheinlich deswegen wurden die Mannschaften vom Schiedsrichter nochmal in die Kabine geschickt und das Spiel begann mit 7 Minuten Verzögerung. Als es dann endlich losging und die Blockfahne bei Djurgården verschwand, präsentierten sich die Gäste einheitlich in blauen Ponchos. Sah schon dufte aus, der Auftritt. Hammarby verzichtete auf textile Uniform, allerdings hatte jeder Zuschauer im Rund, wirklich jeder, irgendwas Grün-Weißes am Körper.

Das Spiel hinterließ zunächst einen sehr intensiven Eindruck. Hammarby war bemüht das Spiel in der gegnerischen Hälfte abzuwickeln. Bis auf ein paar Halbchancen kam erstmal nicht viel dabei herum. Irgendwann erhöhte auch DIF das Tempo, ebenfalls ohne was Zählbares zu hinterlassen. Doch HIF blieb am Drücker und kurz vor der Halbzeit schalteten die Grün-Weißen am schnellsten, als ein verloren geglaubter Ball zurück in den Strafraum gepasst wurde und der Torschütze nur noch abdrücken musste. Im zweiten Abschnitt konnte sich der Europapokal-Viertelfinalist dann kaum noch aus dem zweikampfstarken Spiel von Hammarby befreien. Es dauerte allerdings bis kurz vor Schluss, ehe sich noch was am Ergebnis tat. Extraklasse sucht man bei den schwedischen Teams im Angriffsspiel vergebens. Das 2:0 wurde aber schön herauskombiniert.

Auch der Sieg auf den Rängen ging an Hammarby. Hier wurde wirklich herausragend supportet und öfter das ganze Stadion mitgenommen. Während DIF kompakt und konzentriert auftrat, aber auch am Spielverlauf zu knabbern hatte. Fette Pyroshows blieben leider aus, allerdings wurde 90 Minuten immer wieder vereinzelt gezündet. Irgendwie scheint man in Schweden gerade etwas sensibel zu sein, siehe den verspäteten Anpfiff. Und Djugården wollte sich den Auftritt bei Rapid Wien am jetzigen Donnerstag sicherlich nicht durch irgendwelche Verbandsstrafen vermasseln lassen.

Das Halbfinale in der Conference League zu erreichen dürfte aber schwer werden. Rapid verkündete nach dem Hinspielsieg per Banner: „Stockholm in grün-weisser Hand“. Dieses Spruchband übergab man nach dem Spiel der befreundeten Szene von Hammarby. Das Ende ist bekannt. Vielleicht gibt es für die Gäste in Österreich ja trotzdem ein Happy End. Wenn man schon nicht Stockholm erobern konnte, dann wird man es nun in Wien versuchen. (mm)

Malmö FF – IFK Göteborg – 2:1

Malmö FF – IFK Göteborg – 2:1

„DIE FESTE FEIERN WIE SIE FALLEN“

28.10.2024
Allsvenskan
Eleda Stadion
Zuschauer: 22.500

MALMÖ – Man soll die Feste feiern wie sie fallen. Notfalls auch mal im Gästeblock. 6 Spiele in 6 verschiedenen Ländern innerhalb von 6 Tagen, standen für den Lokalreporter dieses Blättchens ins Haus. Urlaub im zivilen Leben bedeutet: Arbeit für den Landboten. Aber dieser Umtrieb ist eine wahre Freude.

Nach ein paar zweisamen Tagen in Italien und San Marino, ging es am Donnerstag-Abend wieder Richtung Schwechheim, wo man am nächsten Abend wie ein Meckerfrührentner der 0:1-Niederlage des hiesigen Landesliga-Vereins beiwohnen durfte. Bereits um 5.30 Uhr klingelte der Wecker und über den Umweg England führte die Reise weiter nach Skandinavien. Vom großen Flughafen in der Millionenstadt Schwechheim gibt es dauerhaft günstige Verbindungen nach London. Und von dort heben rund um die Uhr Flieger nach Kopenhagen ab. Klar, war man auch scharf darauf noch einen Kick auf der Insel mitzunehmen. Unterm Strich der klassische Fall von einer Fliegenklatsche und zwei oder drei Käfern.

Der Plan sollte aufgehen, auch wenn am Sonntag wieder um 4 Uhr der Wecker klingelte. Nach einem grottenschlechten Kopenhagen-Derby fuhr man schließlich mit dem Regionalzug über den Øresund rüber in die drittgrößte Stadt Schwedens. Der dritte Aufenthalt in Malmö, das erste Mal mit dem Zug, was ganz klar eine gute Variante ist. Da das Spiel erst am nächsten Abend anstand, galt es die Zeit bis zum Anpfiff zu verbummeln. Das war gut so, denn da man den Rucksack vor dem Spiel bei Brøndby im Wald versteckte und die restliche Wechselkleidung dabei dank Dauerregen nass wurde, mussten ein paar neue Klamotten her.

Der Trip nahm schon Anfang September Formen an. Die Fähre am Dienstag zurück nach Schwechheim für läppische 21€ war als erstes eingetütet. Dass Malmö an diesem Montag das Meisterstück abliefern konnte, spielte in den Planungen keine Rolle. So ein Spiel am Wochenanfang mit Top-Gästeszene nimmt man mal mit für ein paar Euro Unkosten. Skeptisch wurde man, als ein freier Verkauf ausblieb und Malmö für das Spiel „totally sold out“ meldete. Erst ab diesem Zeitpunkt wurde der Ernst der Lage klar. Vorab: Aus Schweden gab es keinerlei Rückmeldungen bezüglich Tickets. Ticketbörsen in sozialen Medien ignorierten Beitrittsgesuche, kein MFF-Fan meldete sich auf „Annoncen“, nicht mal irgendwelche Agenturen boten Tickets zu überhöhten Preisen an. Umso erstaunlicher, dass man einfach ohne Auflagen im Online-Shop eine Karte für den Auswärtsblock ergattern konnte.

Was man hat, das hat man. Vor dem Stadion dann aber wirklich keinerlei Schwarzmarkt präsent, die Drehkreuze gut bewacht. Also rein in den Gästeblock, der 15 Minuten vor dem Anpfiff nicht gut gefüllt war, dann aber proppevoll wurde. Auf beiden Seiten ein Intro – Malmö mit hunderten Fahnen und Pyro. Göteborg mit Schriftzug und Feuer. Malmö auf dem Rasen von Beginn an bemüht, aber es läuft einfach nicht. Die Pässe verfehlen jeden Abnehmer im Strafraum. Göteborg kontert einmal und trifft sofort. Party im Stadion – aber auf der anderen Seite! Für die Gäste geht es noch knallhart um den Abstieg.

Der aktuelle Meister aus Malmö spielt sich einen Mist zusammen. „Skit“ nennt das der Schwede wohl. Ausgelassene Stimmung im Gästeblock, der wirklich geschlossen, laut und melodisch Bock hat zu singen. Es hat schon seinen Grund, warum Malmö an diesem Tag Meister werden kann und Göteborg auf Rang 14 steht. In Ansätzen rollt die Kugel gut – es muss nur mal ein Brustlöser her. Und MFF-Trainer Henrik Rydstrom verabreicht der Elf mit zwei Wechseln in der Pause die richtige Medizin: Taha Ali und Hugo Bolin treffen jeweils mit schönen Schüssen Richtung Heimkurve ins Netz. Ekstase pur und der Erguss auf dem Rasen kennt nach einer ellenlangen Nachspielzeit keine Grenzen mehr! Zunächst wird der Gästeblock mit Fackeln angegriffen. Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Danach konzentriert Malmö sich doch lieber auf die Feierlichkeiten rund um die 24. Meisterschaft der Klubgeschichte.

Mit ein bisschen List schafft man es auch aus dem Gästeblock auf den Rasen, kann an den Restfeierlichkeiten teilnehmen, Souvenirs ergattern und schöne Schnappschüsse für diese Zeitung anfertigen. Stort grattis till mästaren! Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft, Malmö FF! Nach dem Asyl im Gästeblock soll aber nicht unter den Tisch fallen, dass Göteborg an den restlichen beiden Spieltagen feste die Daumen für den Klassenerhalt gedrückt werden! (mm)

AIK – Hammarby IF – 1:0

AIK – Hammarby IF – 1:0

“SIEGTREFFER IN DER NACHSPIELZEIT”

29.09.2024
Allsvenskan
Strawberry Arena
Zuschauer: 47.129

STOCKHOLM – Nach meinem Besuch im Juni beim Stockholm-Derby in der Tele2 Arena wurde es mal wieder Zeit. Dieses Mal sollte es das Derby von AIK gegen Hammarby IF sein, die Arena von AIK wurde im Juli 2024 in den aktuellen Namen umbenannt. Bei meinem letzten Besuch im Jahr 2021 hieß es noch Friends Arena. Wie so oft bei meinen Reisen ins schöne Schweden, musste der Plan mal wieder umgeworfen werden. Ursprünglich war der Plan am Freitagabend mit dem Nachtzug von Hamburg nach Stockholm zu fahren, dieser wurde allerdings in der Woche zuvor 15(!) Minuten nach hinten verschoben. Bei der Deutschen Bahn gehört dies wohl zum Alltag eines jeden Pendlers, bei dem schwedischen Betrieb kann man in solchen Fällen kostenfrei stornieren. Somit lockte mich eine Nacht im eigenen Bett und ersparte mir die Nacht im Zug nach Stockholm. Stattdessen flog man am Samstagabend von Hamburg über Danzig nach Stockholm. 8 Tage vor Abflug die neuen ausgesuchten Flüge für schlappe 35€ gebucht und ab ging der Flug. Mit so einer schönen Verbindung erwärmt sich doch das Herz von Statistik Füchsen, zwei Flüge mehr auf dem ökologischen Fußabdruck. Hierbei sollte man den Vergleich Flugpreis und Airporttransfer mal weg lassen. Sagen wir mal so, der Flixbus bringt einen um 00:45 Uhr nicht mehr vom Airport ins Stadtzentrum, somit musste man für 15,50€ den Zug nehmen. Kranke Zustände, für 7 Stationen Zug fahren genauso viel zu bezahlen wie für beispielsweise den Flug Hamburg – Danzig. Somit habe ich aber auch genug Kuriositäten erwähnt, das Flugzeug und die Bahn wäre auch ohne mich gestartet.

Sportlich gesehen war das Derby auf dem Papier vielversprechend, AIK auf dem vierten Tabellenplatz und Hammarby IF auf dem dritten. Wovon ich hier eigentlich spreche, für den absoluten Luxuskick fährt wohl kein Mensch nach Schweden. Meine Augen fokussierten sich auch eher auf die Tribünen. Vor dem Spiel die schon länger bekannte Hymne “Å vi é AIK” im Stadion. Persönlich finde ich die richtig gut, auch ohne schwedische Sprachkenntnisse kann man zumindest mitsummen. Dieses Lied muss auf jeder Playlist sein! Das Spiel startete in der Heimkurve mit zwei Choreographien nacheinander und im Gästeblock mit einem simpel gehaltenen Hammarby Banner, Fähnchen und Pyrotechnik. Effekt auf beiden Seiten erreicht und absolut derby würdig. Die Stimmung in den ersten Minuten war wirklich gut, das Spiel in den ersten Minuten war geprägt von Fehlern der Gäste, die Chancen konnte das Heimteam nur leider nicht nutzen. Je länger das Spiel lief, desto langsamer wurde es. Der Schiedsrichter pfiff nach exakt 45 Minuten zur Halbzeit ab, in der Halbzeit wurde das Spiel von mir als bisher schlechtestes Spiel dieses Jahres gekürt. Ich sollte wohl Recht behalten. Zum Intro der zweiten Halbzeit kamen die Heimkurve und die Gäste auf ein sehr hohes Niveau. Die Jahreszahl 1891 wurde vor dem Block aufgebaut, gelber Rauch stieg hoch und nach einigen Sekunden wurden die Raketen in den Himmel geschossen. Ein sehr schönes und imposantes Bild, wenn die Mannschaft so spielen würde wie AIK zündet, dann brauch ich nicht mehr von einem sportlich schlechten Spiel schreiben. Im Gästeblock wurden im Ober- und Unterrang Pyrotechnik gezündet, ebenfalls ein sehr starkes Bild. In der 60. Minute wurden auf beiden Seiten gegnerische Fan Materialien verbrannt, dies reichte dem Schiedsrichter endgültig und schickte die Teams für 30 Minuten in die Kabinen. Einen Spielfluss gab es sowieso nicht, nach Wiederanpfiff wurde es auch nicht besser. In der Nachspielzeit war es dann endlich soweit. Das erlösende Tor zum Heimsieg von AIK. John Guidetti, spielte unter anderem schon in Deutschland für Hannover 96. Der Verteidiger von Hammarby IF konnte den Ball im eigenen 5-Meter-Raum nicht klären und eher durch Zufall stand der Stürmer da und preschte das Ding ins Tor vor der Heimkurve. Absolute Ekstase, ein geiler Jubel im großen Stadion. Witzigerweise mein zweiter 1:0 Heimsieg im Derby bei AIK, es hätte mich nicht gewundert, wenn dieses Spiel torlos ausgegangen wäre. Aber mit einem Siegtreffer in der Nachspielzeit wird man doch belohnt für alles, der kleine aber feine Aufwand hat sich mal wieder gelohnt.

Nach dem Schlusspfiff gab es noch ein paar kleine Scharmützel im Mittelkreis, die Spieler von AIK rannten schnell in ihre Kurve zur verdienten Siegesfeier. Im Heimblock wurden ein paar Fackeln angerissen und das Stadion feierte den Derbysieg. Wunderschöne Bilder und Emotionen im Stadion! Nach dem sportlichen Sieg überholte AIK auch in der Tabelle und steht auf Platz 3. Wichtige Punkte im Kampf um die europäischen Plätze. Für uns ging es nach dem Spiel noch in die Mall direkt gegenüber des Stadions oder besser gesagt zu MAX Burger. Ein Besuch in Schweden ohne diesen Laden ist meiner Meinung nach totaler Quatsch. Das Menü wurde hier quasi inhaliert und danach ging es schon zurück in Richtung Airport. Im Gegensatz zum Juni flog mich Eurowings dieses Mal wirklich abends nach Hamburg. Keine Verschiebung, keine großartige Verspätung und alles in Butter. Im Gegensatz zum Flixbus, ließ der Bus mich und meine Reisegruppe doch tatsächlich einfach an der Bushaltestelle stehen, immerhin der nächste hat uns freundlicherweise mitgenommen. Was ein Service! Für dieses Jahr war es wohl mein letzter Besuch in Schweden, es war doch immerhin mein 13. Spiel in diesem Jahr dort. (tp)

Malmö FF – PAOK FC – 2:2

Malmö FF – PAOK FC – 2:2

„EUROPAPOKAL ABEND IN MALMÖ“

06.08.2024
Champions League Qualifikation
Eleda Stadion
Zuschauer: 18.658

MALMÖ – Drei Jahre ist es nun her, dass die Groundperle: Malmö Stadion gekreuzt wurde. Heute zog es mich aber direkt gegenüber in das im Jahr 2009 eröffnete Eleda Stadion. Nachdem sich Malmö FF in der zweiten Runde der Champions League-Qualifikation quasi im Vorbeigehen gegen Klaksvik durchgesetzt hatte, wartete nun mit dem griechischen Meister ein ganz anderes Kaliber auf die himmelblauen Kicker.

Die Aufgabe war klar: Im eigenen Stadion sollte eine möglichst gute Ausgangsposition erkämpft werden, um für den berühmten Hexenkessel Toumba Stadium, gut gewappnet zu sein. Doch auch in Malmö steht einer.
Bereits 45 Minuten vor Anpfiff wurden in der Kurve die Fahnen geschwenkt und lautstark Lieder gesungen. Bei der Hymne hielten alle Malmö-Fans ihre Schals hoch, sangen begeistert mit und das gesamte Stadion hüpfte im Takt.

Der Funke sprang schnell auf den Platz über: Bereits nach 10 Sekunden verzeichneten die Gastgeber einen Treffer an die Latte. Die Anfangsphase gehörte den Himmelblauen, die mit zahlreichen Torchancen aufwarteten. In der 30. Minute war es schließlich Jansson, der nach einer Ecke den Ball zum 1:0 ins Netz köpfen konnte.

Es schien, als hätte der Rückstand bei den Griechen einen „Hallo-wach“-Effekt ausgelöst, denn kurz vor dem Pausenpfiff gelang ihnen der Ausgleich. Der Treffer wurde zwar zunächst annulliert, doch der VAR intervenierte und das Tor zählte. In der zweiten Halbzeit wiederholte sich das Szenario: Malmö ging erneut durch Nanasi nach einer Ecke in Führung, aber PAOK glich in der 75. Minute durch Baba aus.

Die zahlreich mitgereisten Fans von PAOK blieben beim Auswärtsspiel in Malmö weitestgehend unauffällig, dürften jedoch trotz der zehnminütigen Block-Sperre nach dem Spiel zufrieden mit ihrem Besuch in Schweden gewesen sein. (fj)

Kalmar FF – Hammarby IF – 1:4

Kalmar FF – Hammarby IF – 1:4

„PYROTEKNIK ÄR INGET BROTT“

04.08.2024
Guldfågeln Arena
Allsvenskan
Zuschauer: 9.360

KALMAR – Wer auf der Suche nach einer charmanten Stadt am Wasser ist, der ist in Kalmar richtig aufgehoben. Die Stadt mit ihren 38.400 Einwohnern in Småland hat einiges zu bieten. Hier findet man unter anderem einen beeindruckenden Dom, einen Wasserturm und ein historisches Schloss, dessen Geschichte bis ins Mittelalter zurückreicht.

Nicht allzu lange her ist die Gründung des örtlichen Fußballvereins Kalmar FF, der 1910 ins Leben gerufen wurde.

Gemeinsam mit einigen HIF-Fans machte ich mich mit dem „FlixBus“ auf den Weg von Stockholm nach Kalmar. Die Fahrt dauerte etwa sechs Stunden, bis schließlich Kalmar erreicht wurde. Nach dem angekündigten Touri- Programm ging es zu Fuß zum weit außerhalb gelegenen Stadion. Glücklicherweise befindet sich nur wenige Meter von der Arena entfernt ein IKEA, wo für umgerechnet 37 Cent pro Hot-Dog ein Mittagessen eingenommen werden konnte.

Anschließend ging es in das Stadion, welches mit 9.360 von 14.000 möglichen Zuschauern nicht ausverkauft war. Immerhin hatten einige grün-weiße Fans aus Stockholm den Weg ins Stadion gefunden und sorgten mit einer Pyro-Show für Aufmerksamkeit. Um gegen das Verbot von Pyrotechnik zu protestieren, wurden grüner Rauch, leuchtende Fackeln und mehrere kleine Batterien gezündet. Zudem ein Transparent mit der Aufschrift „SVERIGES HARDASTE VISITERING – TILL VILKET NYTTA?“ (Übersetzung: Schwedens härteste Durchsuchung – mit welchem Nutzen?) und wenig später das Banner „PYROTEKNIK – ÄR INGET BROTT“ präsentiert, was man heutzutage sogar auf dem Ballermann als „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“ hören kann. Später folgten zwei weitere Fackeln sowie der Spruch: „10 ÅR AV SAKNAD – ALDRIG GLÖMD“ (Übersetzung: 10 Jahre vermisst – nie vergessen).

Im Spiel konnte Hammarby einen deutlichen 1:4-Auswärtssieg verbuchen. Obwohl sie zur Halbzeit nur mit 1:0 führten und der Gastgeber die ein oder andere Chance hatte, wurde in der zweiten Halbzeit klar, dass Hammarby zu den drei stärksten und Kalmar zu den zwei schwächsten Mannschaften der aktuellen Saison zählt. Der Besuch eines Spiels von Hammarby hat sich erneut gelohnt. (fj)

Västerås SK – AIK – 1:2

Västerås SK – AIK – 1:2

„ENDLICH AIK“

03.08.2024
Hitachi Energy Arena
Allsvenskan
Zuschauer: 8.689

VÄSTERÅS – Nach einer zwölfstündigen Reise mit dem Nachtzug von Hamburg nach Stockholm stand mir noch eine Busfahrt nach Västerås bevor. Leider hatte dieser Bus eine Verspätung von 50 Minuten, sodass ich auf die schwedische Bahn ausweichen musste. Ungefähr 30 Minuten vor Anpfiff betrat ich die „Hitachi Energy Arena“ und traf dort einen Kollegen vom Schwechheimer Landboten.

Endlich war es soweit – ich durfte zum ersten Mal ein Spiel von AIK Solna live erleben. Bisher kannte ich nur die Videos der Gruppen Ultras Nord, Solna Invictus oder der Black Army. Doch nun war ich tatsächlich vor Ort. Der Gästeblock in Schwarz-Gelb war bereits gut gefüllt, und die Fans aus Solna sorgten mit ihren vielen Fahnen für ein beeindruckendes Bild. Besonders aufmerksam lauschte ich den angestimmten Liedern aus dem Gästeblock. Aufgrund einer früheren Freundschaft zwischen der mittlerweile aufgelösten Gruppe „Poptown“ aus Hamburg und den Ultras Nord sind einige Melodien, die bei AIK zu hören sind, bis heute auch bei den Spielen des Hamburger SV präsent.

Das interessantere Intro fand jedoch auf der Heimseite statt, als die Fans von Västerås mehrere rote Fackeln zündeten.

Das Spiel endete vor 8689 Zuschauern mit einem 1:2-Auswärtssieg für AIK. Besonders sehenswert war das zwischenzeitliche 0:2 von Besirovic in der 34. Spielminute. Zwar gelang Victor Granath in der 41. Minute noch der 1:2-Anschlusstreffer, doch der Halbzeitstand blieb gleichzeitig das Endergebnis.

Die Vorfreude auf das bevorstehende Derby zwischen AIK und Hammarby, das im September in der Strawberry- Arena ausgetragen wird, ist bereits groß. Auch dann wird der Schwechheimer Landbote wieder vor Ort sein. (fj)

Halmstads BK – IFK Värnamo – 1:0

Halmstads BK – IFK Värnamo – 1:0

“ABENDSPIEL IN DER ALLSVENSKAN”

27.07.2024
Örjans Vall
Allsvenskan
Zuschauer: 7.377

HALMSTAD – Endlich darf der Redakteur mal in den wohlverdienten Urlaub. Pünktlich am Freitagmittag ausgestempelt und ab in den Norden! Da der August in diesem Jahr quasi ein kompletter Urlaub ist, geht es auf der ersten Tour endlich mal wieder nach Skandinavien. Wer hier vergangene Berichte von mir gelesen hat, entdeckt vielleicht eine leichte Vorliebe für Skandinavien. Die Vorfreude ist groß, am Samstagabend stand auch schon das erste Spiel für mich in der Allsvenskan an.

Halmstads BK spielte zur etwas ungewöhnlichen Anstoßzeit 20:00 Uhr. Ich glaube, ich brauch keinen von unseren Lesern erzählen, dass mir die Ansetzung natürlich gefällt. Top Zeit! Einen kleinen Tipp gebe ich gerne noch mit, wenn ihr in Schweden seid, besucht doch mal den Burgerladen “MAX”. Hier wurde ich schnell und zu fairen Preisen gestärkt, top Laden! Vor Ort angekommen, erschreckte mich etwas das erhöhte Zuschaueraufkommen, mit so vielen Zuschauern habe ich nicht gerechnet. Die Partie bot uns ein wenig Spannung, beide Teams waren in der unteren Tabellenhälfte und beide brauchten den kleinen Befreiungsschlag. Die anwesenden Zuschauer mussten bis in die zweite Halbzeit (63′) warten, um das Siegtor von Halmstads BK zu sehen. Somit gelang es dem Heimteam, für einen größeren Abstand zu den Abstiegsplätzen zu sorgen.

Nach dem Spiel ging es flott zum Auto, Schweden war eben nicht mein letztes Ziel auf der Reise. Der Weg nach Gjøvik (Norwegen) musste zumindest schon einmal mit einer Teilstrecke absolviert werden. (tp)

Mjällby AIF – Malmö FF- 2:1

Mjällby AIF – Malmö FF- 2:1

“KEIN SCHÖNER SOMMERTAG FÜR MALMÖ-FANS AM STRANDVALLEN”

13.07.2024
Strandvallen
Allsvenskan
Zuschauer: 7.500 (sold out)

HÄLLEVIK – Typisch für meine Reise durch Skandinavien begleitete mich auch an diesem Juli-Tag stets der Regen auf meinem Weg zum Strandvallen in Hällevik im Süden von Schweden am Rande der Ostsee. Hier trägt der aktuell Tabellendritte der Allsvenskan aus Mjällby seine Heimspiele aus und konnte hier zum Topspiel gegen den Tabellenführer aus Malmö eine volle Hütte verbuchen, denn nach nicht mal 24 Stunden konnte der freie VVK schon wieder beendet werden!

Das Strandvallen liegt, wie es der Name sagt, auch am Strand, allerdings im Nachbarort von Mjällby, nämlich Hällevik. Vier allein stehende Tribünen, davon 3,5 überdacht, lediglich der Anhang aus Malmö durfte sich an diesem Sommertag den Regentropfen frönen. Die Gästetribüne befindet sich zwar hinter dem Tor, allerdings waren im gesamten Stadion Fans des MFF zu finden, was sich vor allem beim Torjubel zeigte. Die aktive Fanszene von MAIF steht wiederum auf Höhe der Mittellinie und kann einen kleinen Block ihr Eigen nennen; umfasst deren Kern doch auch nur rund 100 aktive Supporter.

Die Fans von Mjällby lieferten dennoch zum Intro ein kleines Fahnenmeer mit Spruchband über den Großteil der Tribüne wohingegen die Malmö Fans mit einem einfachen Pyro-Intro ihrer Mannschaft Feuer unter dem Hintern machen wollten. Dies gelang in der ersten Hälfte aber gar nicht, denn der MAIF spielte sie hier an die Wand und ging folgerichtig zur HZ mit 1:0 in Führung und erhöhte diese 14 Sekunden nach Wiederanpfiff schon auf 2:0. Jetzt wachte auch Malmö auf und kam durch ein Eigentor zum Anschluss. Die größten Lichtblicke für Malmö blieben jedoch die immer wieder vereinzelt aufblinkenden Bengalos im Gästeblock. Bis auf ein wütendes Anrennen kam dann auch nicht viel mehr bei deren Spielern raus und somit holte sich der kleine Club aus Mjällby die drei Punkte im Rennen um Europa. Frenetisch wurde dies auch nach dem Abpfiff mit Gesängen und bengalischen Feuern gefeiert und für den Schreiberling ging es am nächsten Tag zurück in die Heimat. (tk)

IFK Norrköping – Djurgården IF – 1:3

IFK Norrköping – Djurgården IF – 1:3

“DER FUSSBALLHIMMEL IN NORRKÖPING ERSTRAHLT IN ROT-GELB-BLAU”

08.07.2024
PlatinumCars Arena
Allsvenskan
Zuschauer: 12.636

NORRKÖPING – Einer der vielen Orte in Schweden, welches mit einem -köping endet, doch eine der Top-Adressen, welche der schwedische Fußball zu bieten hat. Bei durchgängigem Regenwetter erreichte man mehr als pünktlich die Stadt, welche zwischen Lin- und Nyköping auf der Karte zu finden ist und den 13-maligen schwedischen Meister beheimatet.

Die PlatinumCars Arena liegt mitten in der Stadt im Viertel mit dem vielversprechenden Namen Kneippen. Vier Flutlichtmasten ragen hier in den Abendhimmel, allerdings ist das Innere des Stadions vor wenigen Jahren erneuert wurden, sodass man drei von vier Tribünen überdacht und bestens bestuhlt vorfindet. Aber halt, eine Tribüne hat es mir dann doch angetan: die Gästetribüne. Gastfreundlich ohne Dach standen hier die 1500 offiziellen Anhänger des DIF (eher waren es 2500) und trotzten dem Regen von Norrköping mit bekannten Schlachtrufen, gutem Tifo-Einsatz und zum Anpfiff der zweiten HZ mit einer riesigen Pyroshow, welche den gesamten Block erstrahlen und das Stadion noch Minuten später eingenebelt hinterließ.

Überhaupt hatten die Gäste hier die gesamte Zeit die Hoheit sowohl über das Spielgeschehen, als auch auf den Rängen und fuhren einen ungefährdeten 3:1 Sieg ein. Die Peking-Ultras vom IFK konnten allerdings auch regelmäßig gute Akzente setzen und zeigten, dass man hier durchaus von einer intakten Fanszene reden kann, welche aber bei so einem Kaliber wie DIF schlichtweg unterlegen ist. In den letzten Minuten hörte dann auch der Regen etwas auf und passend zum Abend leuchtete ein Regenbogen in den Farben von DIF über dem Stadion und zeigte auch schon von Weitem, wer hier heute im 7. Fußballhimmel ist und die Punkte mit nach Hause nimmt.(tk)

IK Sirius – IFK Norrköping – 5:1

IK Sirius – IFK Norrköping – 5:1

“EIN STUDENT AUS UPPSALA UND VIELE TORE”

01.06.2024
Allsvenskan
Studenternas IP
Zuschauer: 6.529

UPPSALA – Ein Ort nördlich von Stockholm, den man natürlich einmal besuchen muss, um irgendwann die Komplettierung der schwedischen Ersten Liga zu vollstrecken. Bei wunderschönen Temperaturen von 25 Grad und strahlender Sonne ein richtig angenehmer Tag in Uppsala. Wie so oft bei meinen Besuchen in Schweden. Beheimatet ist hier der Erstligist IK Sirius, heute kam es zum Kellerduell gegen die Mannschaft aus Norrköping. Die Saison in Schweden ist noch lang, dennoch war es für das Heimteam ein Befreiungsschlag im Tabellenkeller. Das Stadion in Uppsala besteht aus 3 Holztribünen und einer Haupttribüne. Sehr schön anzusehen und erinnerte mich an meinen Besuch in der Pancho Aréna in Ungarn. Für mich definitiv eines der besseren Stadien in Schweden.

Mich beeindruckte allerdings noch viel mehr, dass beide Fanszenen für dieses Spiel ein Intro vorbereiteten. Vor allem der Gästeblock überraschte mich positiv, bei dem Spielverlauf sank die Stimmung und die Mitmachqoute leider sehr schnell. Ein schönes Fahnen-Intro und ein paar Fackeln ließen die Gesichter staunen. Nicht viel erwartet und mal wieder positiv überrascht. Im Heimbereich zündete man zu den meiner Meinung nach sehr schönen Vereinsfarben ein paar Rauchtöpfe in blauer und schwarzer Farbe.

Die Stadt Uppsala in Schweden war eventuell schon in vielen Ohren, dieser eine Student aus Uppsala begleitete uns durch das Wochenende. Schöner Song, passt zu diesem schönen Land und den tollen Leuten. Die Rückfahrt nach Stockholm verging wie im Flug, die Bahnstrecke zwischen Uppsala und Stockholm ist wirklich gut ausgebaut und gefühlt fährt jede 5 Minuten ein Zug. Die nächste Schweden-Tour wurde am Abend auch noch gebucht, es gefällt mir hier einfach zu gut. (tp)

IFK Göteborg – IF Elfsborg – 1:0

IFK Göteborg – IF Elfsborg – 1:0

„EINE UNVERGESSLICHE PARTY“

01.06.2024
Gamla Ullevi
Allsvenskan
Zuschauer: 17.183

GÖTEBORG – Um 18:00 Uhr machte sich mein bevorzugtes Busunternehmen auf den Weg und brachte mich mit der Fähre nach Göteborg, wo der Bus nach einer Tour von fast 11 Stunden gegen 05:15 Uhr morgens ankam. Das war genug Zeit, um die Stadt zu erkunden, das örtliche Schwimmbad auszuprobieren und eine Kleinigkeit zu essen. Glücklicherweise befindet sich direkt im Gamla Ullevi-Stadion eine Filiale von ,,Max Burger“, die ich aufgrund von Empfehlungen ausprobieren wollte.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte. Das Gleiche lässt sich jedoch nicht über IFK Göteborg sagen. 405 schwedische Kronen und dann nur ein Kassenbon als Eintrittskarte? Das ist sehr enttäuschend für jeden Sammler von Eintrittskarten!
Leider war es auch nicht erlaubt, einen Rucksack mit in das Stadion zu nehmen, doch glücklicherweise konnte man diesen kostenfrei im LARON COLLECTION HOTEL in der Nähe des Stadions abgeben.
Auf dem Rückweg zum Stadion hörte man den lauten Fanmarsch der Gästefans durch die Straßen bis zum Stadion.

Im Stadion waren es vor allem die IFK-Anhänger, die die Stimmung dominierten. Besonders laut wurde es, als der Spieler Sebastian Eriksson für 365 Spiele geehrt wurde. Die IFK-Fanszene zeigte dazu mehrere Spruchbänder. In der 30. Minute feierten die befreundeten Ultras aus Nürnberg im Oberrang der Fantribüne ihren Geburtstag. Die Wörter „ALLES GUTE ZU“ waren auf einem rot-weiß-schwarzen Banner zu sehen, und die Symbole „30 JAHRE UN“ auf einem blau-weißen Banner. Außerdem wurde Pyrotechnik in den entsprechenden Farben gezündet.
Im Gästeblock gab es zunächst nur eine gezündete Fackel. Das Motto auf der Fahne lautete: „Freiheit für Ultras“. Zum Beginn der zweiten Halbzeit wurde dann reichlich Rauch in Gelb und Weiß erzeugt.
Auf der anderen Seite gab es in der zweiten Halbzeit fast durchgehend Pyrotechnik aus dem Unterrang zu bestaunen.
Die Heimszene überzeugte auch heute mit einer sehr starken Beteiligung und ordentlicher Lautstärke. Die IFK-Fans haben sich den schmeichelhaften 1:0-Sieg vor ausverkauftem Haus verdient und feierten neben dem Geburtstag der Freunde auch noch den Derbysieg! (fj)

Djurgårdens IF – Hammarby IF – 0:3

Djurgårdens IF – Hammarby IF – 0:3

„DER SCHWEDISCHE MITTELFINGER”

02.06.2024
Allsvenskan
Tele2 Arena
Zuschauer: 27.344

STOCKHOLM – Nachdem ich letztes Jahr schon in der „Tele2 Arena“ zu Gast war, lockte mich dieses Mal das Derby für einen zweiten Besuch in die Arena. Die Rahmenbedingungen waren perfekt: Der aktuelle Tabellenführer Malmö FF patzte am Vortag und spielte nur Unentschieden. Djurgårdens IF hatte als direkter Verfolger 7 Punkte Rückstand auf den Tabellenersten und noch ein Spiel weniger. Die nötige Spannung war also gegeben und die Vorzeichen für ein gutes Derby standen. Zudem bekamen wir ein erneutes Wiedersehen mit dem Ex-Hamburger und in Stockholm geborenen Albin Ekdal. Wahnsinn, zuletzt habe ich ihn im Trikot von Sampdoria Genua gesehen. In Hamburg galt Albin Ekdal wahrscheinlich als “dauerverletzt”, diesmal startete Ekdal von der Bank und wurde immerhin in der zweiten Halbzeit eingewechselt.

Die Heimseite zeigte eine sehenswerte Choreo, detailreich und schön umgesetzt vor einem Fahnenmeer. Man könnte meinen, es sind die Wochen der großen Choreos für den Landboten. Im Gästeblock breitete sich eine Blockfahne aus, auf der Petur Marteinsson zu sehen war, ein ehemaliger Spieler von Hammarby IF. Im Derby am 10.04.2006 hatte dieser seinen Landsmann im Trikot von Djurgårdens Mattias Jonsons beschimpft. Ursache hierfür war ein überhartes Einsteigen gegen den Keeper von Hammarby IF. Zurecht flog Jonsons mit Rot vom Platz. Mit Blick auf die Geschichte wirkt diese Choreo noch faszinierender für mich.

Leider erwischte Djurgårdens IF einen absolut rabenschwarzen Tag, es passte einfach nichts zusammen. Die Körpersprache der Spieler war absolut unwürdig für ein Derby, man könnte meinen, das wäre ein Spiel mit Hamburger-Beteiligung gewesen. Auf den Rängen fing es stark an, Wechselgesänge mit der Gegengerade schallten durch das weite Rund. Die Mitmachqoute zum Anfang einfach nur richtig gut. Positiv hervorzuheben ist der Support ohne Trommeln und trotzdem eine sehr gute Koordination.

Der Gästeblock überzeugte mich zu Anfang eher weniger, durch den Spielverlauf drehte sich das Blatt allerdings sehr schnell. Immer wieder wurden einzelne Fackeln angerissen und die Lieder überzeugten. Besonders die Hüpfeinlagen gaben ein sehr geschlossenes Bild ab. Das Highlight des Tages folgte nach dem Abpfiff der Partie, es gab eine Choreographie, die den schwedischen Musiker “Kenta Gustafsson” würdigte. Dieser galt als großer Hammarby-Fan. Das Bild von ihm wurde mit einem detailreichen Hammerby-T-Shirt und ausgestrecktem Mittelfinger Richtung Heimkurve verfeinert. Geniale Idee, untermalt von einer Menge Fackeln im Gästeblock. Die erste größere Pyroshow in diesem Spiel – absolut gelungen!

Zum Thema Mittelfinger noch eine Anekdote zur Rückreise: Die Reisegruppe buchte bereits vor Monaten die Strecke Stockholm-Hamburg für den Sonntagabend mit der bekannten deutschen Airline Eurowings. Wochen vor dem Trip kam dann die Mitteilung: „Ihr Flug wurde auf Sonntagnachmittag verlegt“. Ein absoluter Graus, ein Umbuchen auf Berlin oder Hannover war möglich und die Gruppe entschied sich für Berlin. Als wir dann im Bolt auf dem Weg zum Arlanda-Airport waren, kam die Horrormeldung für jeden begeisterten Vielflieger: Stockholm-Berlin 2 Stunden vor Abflug gecancelt. Tausende Alternativen gecheckt und am Ende saßen wir im Eurowings-Flieger nach Hannover. Wer viel reist, hat eben auch viel zu erzählen. Der Stimmung schadete es zumindest nicht und so zeigten sich wahre Reise-Kompetenzen. Diese wurden von den tobenden Berlin-Touristen in der Schlange am Schalter bewundert. Umso schöner ist es, dass man am Samstagabend noch den Rückflug von Stockholm nach Hamburg für den kommenden September und das nächste Stockholm-Derby gebucht hat. Natürlich mit Eurowings. Hoffen wir einmal mehr, dass es dann glatt läuft und der Mittelfinger von “Kenta Gustafsson” nicht erneut ausgepackt werden muss.

Danke für alles, Schweden! Hier fühle ich mich persönlich sehr wohl, die Preise in dem Land sind wahrscheinlich aktuell auf dem niedrigsten Kurs jemals. Hier kann man sich mittlerweile besser geben, als man eigentlich ist. Ich bin mir sicher, ich komme nicht nur im September wieder! (tp)

Falkenbergs FF – Oskarshamns AIK – 1:0

Falkenbergs FF – Oskarshamns AIK – 1:0

„DER FALKE TRINKT KEINEN ALKOHOL“

25.05.2024
Falcon Alkoholfri Arena
Ettan Södra
Zuschauer: 966

FALKENBERG – Meine Frau und ich wurden zu Weihnachten 2022 mit einer Mini-Kreuzfahrt nach Schweden beschenkt. Am 24.05.2024 war es endlich soweit und wir konnten in Travemünde auf’s Schiff steigen. Am nächsten Morgen wurden wir von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und hatten einen wunderschönen Tag im günstigsten Land Skandinaviens.

Natürlich sollte es auch zum Fußball gehen. Wir fuhren bis nach Falkenberg hoch und kurz vor unserem Ziel sahen wir die Carlsberg-Brauerei mit dem Spruch „Probably The Best Beer In The World“ auf der Fabrik. Unser Zielort hätte also auch richtig gut: „Carlsberg Stadion“ heißen können, aber sie entschieden sich für den abstrusen Sponsorennamen: „Falcon Alkoholfri Arena“. Warum hier das Alkoholfreie Produkt gewählt wurde, konnte mir leider keiner beantworten.

An der Tageskasse wechselten wir 150 digitale schwedische Kronen gegen einen Kassenbon und betraten relativ zeitig das Stadion. Der erste Blick ging natürlich auf die Speisekarte. Und siehe da, es gibt hier tatsächlich auch normales Falcon-Bier.

Während wir uns gemütlich auf die Tribüne setzten, baute eine kleine und relativ junge Gruppe ihre Banner auf und schwenkte schon ein paar Fahnen. Jeder „Falke“ muss hart im Nehmen sein, denn der Verein stieg 2020 aus der Allsvenskan und 2021 aus der Superettan ab. Dazu scheiterten sie in den letzten beiden Jahren in den Play-Offs zur Superettan.

Momentan sieht es aber viel besser aus, denn Falkenberg ist Tabellenführer und tut alles für den Aufstieg. Das Spiel gegen den Außenseiter aus Oskarhamn spielten sie glanzlos herunter und konnten 1:0 gewinnen. Nach dem Spiel gab es für die Spieler dann wahrscheinlich das ein oder andere alkoholfreie Bierchen.

Während die Spieler sich von den Fans auf den beiden Tribünen feiern ließen, eilten wir zum Auto, denn in Trelleborg stand „Tinker Bell“ bereit – die Fähre, die uns wieder zurück nach Travemünde brachte. (mb)

IFK MALMÖ – FALKENBERGS FF – 1:6

IFK MALMÖ – FALKENBERGS FF – 1:6

06.08.2022, 16.00 Uhr

Division 1 Schweden

Malmö Stadion

Zuschauer: Ca. 300 (40 Gäste)

MALMÖ – Falkenbergs FF siegt haushoch in Malmö und wird 90 Minuten lautstark unterstützt. Der IFK Malmö hat am vergangenen Samstag um 16:00 Uhr die 1. Mannschaft aus Falkenberg empfangen. Die Gastmannschaft nahm die ca. 200 Kilometer weite Anreise in Kauf und ungefähr 40 Fans folgten ihr.

Der Ausflug hat sich gelohnt. 6-1 konnten die überlegenen Falkenberger in Malmö gewinnen. Die Fans feierten ihre Mannschaft 90 Minuten lautstark. Zum Einlaufen wurde eine kleine Blockfahne präsentiert und gelbe Rauchtöpfe angezündet.

Leider war das Spiel ansonsten sehr einseitig und vor allem schlecht besucht. Ein wirklich wunderschönes Leichtathletik-Stadion, welches bis zu 27.500 Besuchern Platz bietet und akut vom Abriss bedroht ist, da der große Malmö FF eine Sporthalle an derselben Stelle errichten will.

Leider besuchten das Spiel nur ungefähr 300 Zuschauer.

Immerhin konnte bei bestem Fußballwetter leckeres Bier und knackige Poelser genossen werden. Der Getränkestand war durchgehend gut besucht und so war es für die Fans von Malmö am Ende auch noch ein relativ runder Tag.

Die Gäste reisten nachdem Spiel teilweise gemeinsam mit der Mannschaft im Bus zurück nach Falkenberg. (hd)