AIK Solna – Malmö FF – 0:0

AIK Solna – Malmö FF – 0:0

„SCHROTTSPIEL STATT TOPSPIEL“

14.04.2025
Allsvenskan
Strawberry Arena
Zuschauer: 28.472

SOLNA – Die Fallhöhe war enorm an diesem Montag-Abend, an dem die wohl erfolgreichsten Vereine Schwedens am 3. Spieltag der Allsvenskan aufeinandertrafen. Das Wochenende in Schweden wurde ganz früh fixiert, als feststand, dass AIK an einem Montag auf Malmö trifft. Nach dem Motto: „Das kann ja nur gut werden“. Mit dieser Erwartungshaltung ging es nach Solna, einer eigenständigen Gemeinde im Norden Stockholms, die faktisch einen Teil der Hauptstadtregion bildet. Dort steht die „Strawberry Arena“, benannt nach einer Hotelkette. Mit 54.329 Plätzen die größte Arena des Landes und auch so etwas wie das Nationalstadion Schwedens. Jeder erinnert sich an das Fallrückziehertor von Zlatan Ibrahimović im Eröffnungsspiel gegen England.

Das Stadionviertel verzückt moderne Städtebauplaner und treibt traditionellen Fußballfans Sorgenfalten auf die Stirn. Direkt neben dem Stadion steht das vermutlich größte Hotel Nordeuropas, zwischen ganz viel Beton und Bahnschienen schließt sich das größte Einkaufszentrum des Landes an. Hier darf man ganz viel Geld ausgeben, auf Begrünung wurde verzichtet. Wenn man sich vor Augen hält, dass bis zur Fertigstellung des neuen Stadions vor 12 Jahren im alten „Råsunda“ gekickt wurde, kriegt man schon feuchte Augen. Die neue Multifunktionsarena ist aber an und für sich in Ordnung. Futuristisches Ambiente trifft auf engen Saalplan. Das passt schon, auch wenn bei den meisten AIK-Spielen der Oberrang gesperrt bleibt.

Vor dem Gästeblock bildeten sich bereits lange Schlangen und per Rolltreppe ging es in den Oberrang. Nicht zuletzt weil eine Popcorntüte nach der nächsten am Verkaufsstand über den Tresen ging, kam echtes Kino-Feeling auf. Immerhin wird Bier verkauft, wenn auch nur mit einem Alkoholgehalt von 3,5%. Da die Krone akutell günstig steht, fällt der Preis im Vergleich zu Deutschland mit 5,85€ für den halben Liter ziemlich moderat aus, zumindest für skandinavische Verhältnisse. Kurz vor dem Anpfiff konnte man dann viele vermummte MFF-Ultras entdecken und auf der Heimseite wurde eine Choreo vorbereitet. Läuft doch.

Tatsächlich begann man auf Seiten von AIK schon rund 10 Minuten vor dem Anpfiff mit der Choreo. Hier wurde der Vereinshymne gehuldigt, weswegen das beeindruckende Kurvenbild schon frühzeitig zum Abspielen der Musik präsentiert wurde. Auch sonst freute sich das Auge über eine massive Crowd auf der Heimseite, die in der Hochphase des Spiels ordentlich am Rad drehte. Malmö konnte den Block füllen, zündete immer mal wieder eine Fackel – blieb sonst nicht großartig in Erinnerung.

Vielleicht lag es auch an dem Spiel vom amtierenden Meister. Von dem hochgelobten „Relationismus“, den Trainer Henryk Rydström praktiziert, war gar nichts zu sehen. Wenn das dabei herauskommt, wenn man seinen Spielern keinen Plan mit auf den Weg gibt und den Offensiv-Akteuren freien Lauf lässt, ist das – Pardon: ein großer Haufen Scheiße. Zumindest in diesem Spiel. Lustlos und ohne Siegeswillen nahm Malmö frühzeitig das torlose Spiel und den gewonnenen Punkt an.

Bei AIK wurden da schon andere Saiten aufgezogen. Immer wieder investierte der Vorjahresdritte in die Zweikämpfe, übernahm das Kommando. Aber die Mittel waren begrenzt. Nach einer Stunde sah es so aus, als ob man das Spiel gewinnen könnte. Die Mannschaft und die Ultras zogen an einem Strang. Doch der ganze Aufwand war umsonst. Eine einzige Torchance spielte sich die Heimelf in den zweiten 45 Minuten heraus. Publikumsliebling John Guidetti zielte Zentimeter neben das Tor. Danach schalteten die Teams in den Verwaltungsmodus, auf den Rängen ließ man sich auch nichts mehr einfallen. Kurzum: Das Topspiel, das zum Schrottspiel wurde. (mm)

Hammarby IF – Djugårdens IF – 2:0

Hammarby IF – Djugårdens IF – 2:0

„STOCKHOLM IN GRÜN-WEIßER HAND“

13.04.2025
Allsvenskan
3Arena
Zuschauer: 28.333

STOCKHOLM – Vorhang auf für das erste Stockholm-Derby der Saison am 3. Spieltag der Allsvenskan. Hammarby empfing den Europapokal-Viertelfinalisten aus dem Stadtteil Djurgården in der multifunktionalen Arena im Süden der Stadt, die seit diesem Jahr auf den tollen Namen „3Arena“ hört und die sich beide Teams teilen. Das bedeutet auch, dass den Anhängern beider Vereine eine ganze Hintertorseite zur Verfügung steht. Das sind natürlich gute Voraussetzungen für ein Stadtderby.

Obwohl Hammarby im vergangenen Jahr die Vizemeisterschaft einfuhr, startet man erst in der nächsten Saison im Europapokal, das liegt daran, dass in Schweden die Meisterschaft nach wie vor im Jahresryhthmus ausgetragen wird. Das aktuelle Viertelfinale von DIF in der Conference League hat seinen Ursprung noch in dem 4. Platz aus dem Jahre 2023. Am Donnerstag verlor Djugården das Hinspiel zu Hause gegen Rapid Wien mit 0:1. Dieser Auftritt wird am Ende des Derbys noch wichtig sein für die Pointe des Spiels.

Das Prestigespiel war im Mitglieder-Verkauf ratzfatz ausverkauft und guter Rat teuer, zumal für den Schwechheimer Landboten kein Platz mehr auf der Pressetribüne verblieb. Stockholm ist zwar eine begeisterte Fußballstadt, aber irgendwie würde es schon klappen mit den Tickets. Ganz so verrückt ist die Masse in Schweden dann ja doch nicht. Und siehe da: Ein paar Tage später gingen noch irgendwelche Restkarten in den Verkauf. Mit 535 Kronen wirklich teuer für ein Spiel in der Allsvenskan, aber die Derbys in Schweden sind es wert.

Bereits zwei Stunden vor dem Anpfiff schlug man an der Arena auf und lungerte am Treffpunkt von HIF herum, ohne dass sich dort was Weltbewegendes hervortat. Und so entschied man mit einer Gondelfahrt an der benachbarten „Avicii-Arena“ etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Die motorisierte Kapsel führt auf das Dach des kugelrunden Gebäudes, von wo man einen herrlichen Rundumblick über Stockholm und natürlich auch auf das Fußballstadion genießt. Weit vor dem Anpfiff ging es dann rein in die Arena mit dem verschließbaren Dach, in der bei bestem Frühlingswetter allerdings „open air“ gegen die Kugel getreten wurde. Beide Fanszenen waren eine knappe Stunde vor dem Anpfiff schon fast in Gänze hinter dem Tor vertreten.

Los ging es mit Blockfahnen-Choreos auf beiden Seiten. Während die Gäste mit einem „Revolverhelden“ und dem martialischen Spruch „DIF – oder hau ab!“ das Derby einläuteten, huldigte Hammarby auf einer detailgetreuen Choreo mehreren Vereinsgrößen mit dem Spruch: „So lange auf der Hammarby-See Wellen schlagen, werden echte Legenden niemals sterben“. Der „Revolver“-Choreo bei DIF schlossen sich ein paar Knalleffekte an. Wahrscheinlich deswegen wurden die Mannschaften vom Schiedsrichter nochmal in die Kabine geschickt und das Spiel begann mit 7 Minuten Verzögerung. Als es dann endlich losging und die Blockfahne bei Djurgården verschwand, präsentierten sich die Gäste einheitlich in blauen Ponchos. Sah schon dufte aus, der Auftritt. Hammarby verzichtete auf textile Uniform, allerdings hatte jeder Zuschauer im Rund, wirklich jeder, irgendwas Grün-Weißes am Körper.

Das Spiel hinterließ zunächst einen sehr intensiven Eindruck. Hammarby war bemüht das Spiel in der gegnerischen Hälfte abzuwickeln. Bis auf ein paar Halbchancen kam erstmal nicht viel dabei herum. Irgendwann erhöhte auch DIF das Tempo, ebenfalls ohne was Zählbares zu hinterlassen. Doch HIF blieb am Drücker und kurz vor der Halbzeit schalteten die Grün-Weißen am schnellsten, als ein verloren geglaubter Ball zurück in den Strafraum gepasst wurde und der Torschütze nur noch abdrücken musste. Im zweiten Abschnitt konnte sich der Europapokal-Viertelfinalist dann kaum noch aus dem zweikampfstarken Spiel von Hammarby befreien. Es dauerte allerdings bis kurz vor Schluss, ehe sich noch was am Ergebnis tat. Extraklasse sucht man bei den schwedischen Teams im Angriffsspiel vergebens. Das 2:0 wurde aber schön herauskombiniert.

Auch der Sieg auf den Rängen ging an Hammarby. Hier wurde wirklich herausragend supportet und öfter das ganze Stadion mitgenommen. Während DIF kompakt und konzentriert auftrat, aber auch am Spielverlauf zu knabbern hatte. Fette Pyroshows blieben leider aus, allerdings wurde 90 Minuten immer wieder vereinzelt gezündet. Irgendwie scheint man in Schweden gerade etwas sensibel zu sein, siehe den verspäteten Anpfiff. Und Djugården wollte sich den Auftritt bei Rapid Wien am jetzigen Donnerstag sicherlich nicht durch irgendwelche Verbandsstrafen vermasseln lassen.

Das Halbfinale in der Conference League zu erreichen dürfte aber schwer werden. Rapid verkündete nach dem Hinspielsieg per Banner: „Stockholm in grün-weisser Hand“. Dieses Spruchband übergab man nach dem Spiel der befreundeten Szene von Hammarby. Das Ende ist bekannt. Vielleicht gibt es für die Gäste in Österreich ja trotzdem ein Happy End. Wenn man schon nicht Stockholm erobern konnte, dann wird man es nun in Wien versuchen. (mm)

Malmö FF – IFK Göteborg – 2:1

Malmö FF – IFK Göteborg – 2:1

„DIE FESTE FEIERN WIE SIE FALLEN“

28.10.2024
Allsvenskan
Eleda Stadion
Zuschauer: 22.500

MALMÖ – Man soll die Feste feiern wie sie fallen. Notfalls auch mal im Gästeblock. 6 Spiele in 6 verschiedenen Ländern innerhalb von 6 Tagen, standen für den Lokalreporter dieses Blättchens ins Haus. Urlaub im zivilen Leben bedeutet: Arbeit für den Landboten. Aber dieser Umtrieb ist eine wahre Freude.

Nach ein paar zweisamen Tagen in Italien und San Marino, ging es am Donnerstag-Abend wieder Richtung Schwechheim, wo man am nächsten Abend wie ein Meckerfrührentner der 0:1-Niederlage des hiesigen Landesliga-Vereins beiwohnen durfte. Bereits um 5.30 Uhr klingelte der Wecker und über den Umweg England führte die Reise weiter nach Skandinavien. Vom großen Flughafen in der Millionenstadt Schwechheim gibt es dauerhaft günstige Verbindungen nach London. Und von dort heben rund um die Uhr Flieger nach Kopenhagen ab. Klar, war man auch scharf darauf noch einen Kick auf der Insel mitzunehmen. Unterm Strich der klassische Fall von einer Fliegenklatsche und zwei oder drei Käfern.

Der Plan sollte aufgehen, auch wenn am Sonntag wieder um 4 Uhr der Wecker klingelte. Nach einem grottenschlechten Kopenhagen-Derby fuhr man schließlich mit dem Regionalzug über den Øresund rüber in die drittgrößte Stadt Schwedens. Der dritte Aufenthalt in Malmö, das erste Mal mit dem Zug, was ganz klar eine gute Variante ist. Da das Spiel erst am nächsten Abend anstand, galt es die Zeit bis zum Anpfiff zu verbummeln. Das war gut so, denn da man den Rucksack vor dem Spiel bei Brøndby im Wald versteckte und die restliche Wechselkleidung dabei dank Dauerregen nass wurde, mussten ein paar neue Klamotten her.

Der Trip nahm schon Anfang September Formen an. Die Fähre am Dienstag zurück nach Schwechheim für läppische 21€ war als erstes eingetütet. Dass Malmö an diesem Montag das Meisterstück abliefern konnte, spielte in den Planungen keine Rolle. So ein Spiel am Wochenanfang mit Top-Gästeszene nimmt man mal mit für ein paar Euro Unkosten. Skeptisch wurde man, als ein freier Verkauf ausblieb und Malmö für das Spiel „totally sold out“ meldete. Erst ab diesem Zeitpunkt wurde der Ernst der Lage klar. Vorab: Aus Schweden gab es keinerlei Rückmeldungen bezüglich Tickets. Ticketbörsen in sozialen Medien ignorierten Beitrittsgesuche, kein MFF-Fan meldete sich auf „Annoncen“, nicht mal irgendwelche Agenturen boten Tickets zu überhöhten Preisen an. Umso erstaunlicher, dass man einfach ohne Auflagen im Online-Shop eine Karte für den Auswärtsblock ergattern konnte.

Was man hat, das hat man. Vor dem Stadion dann aber wirklich keinerlei Schwarzmarkt präsent, die Drehkreuze gut bewacht. Also rein in den Gästeblock, der 15 Minuten vor dem Anpfiff nicht gut gefüllt war, dann aber proppevoll wurde. Auf beiden Seiten ein Intro – Malmö mit hunderten Fahnen und Pyro. Göteborg mit Schriftzug und Feuer. Malmö auf dem Rasen von Beginn an bemüht, aber es läuft einfach nicht. Die Pässe verfehlen jeden Abnehmer im Strafraum. Göteborg kontert einmal und trifft sofort. Party im Stadion – aber auf der anderen Seite! Für die Gäste geht es noch knallhart um den Abstieg.

Der aktuelle Meister aus Malmö spielt sich einen Mist zusammen. „Skit“ nennt das der Schwede wohl. Ausgelassene Stimmung im Gästeblock, der wirklich geschlossen, laut und melodisch Bock hat zu singen. Es hat schon seinen Grund, warum Malmö an diesem Tag Meister werden kann und Göteborg auf Rang 14 steht. In Ansätzen rollt die Kugel gut – es muss nur mal ein Brustlöser her. Und MFF-Trainer Henrik Rydstrom verabreicht der Elf mit zwei Wechseln in der Pause die richtige Medizin: Taha Ali und Hugo Bolin treffen jeweils mit schönen Schüssen Richtung Heimkurve ins Netz. Ekstase pur und der Erguss auf dem Rasen kennt nach einer ellenlangen Nachspielzeit keine Grenzen mehr! Zunächst wird der Gästeblock mit Fackeln angegriffen. Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Danach konzentriert Malmö sich doch lieber auf die Feierlichkeiten rund um die 24. Meisterschaft der Klubgeschichte.

Mit ein bisschen List schafft man es auch aus dem Gästeblock auf den Rasen, kann an den Restfeierlichkeiten teilnehmen, Souvenirs ergattern und schöne Schnappschüsse für diese Zeitung anfertigen. Stort grattis till mästaren! Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft, Malmö FF! Nach dem Asyl im Gästeblock soll aber nicht unter den Tisch fallen, dass Göteborg an den restlichen beiden Spieltagen feste die Daumen für den Klassenerhalt gedrückt werden! (mm)

AIK – Hammarby IF – 1:0

AIK – Hammarby IF – 1:0

“SIEGTREFFER IN DER NACHSPIELZEIT”

29.09.2024
Allsvenskan
Strawberry Arena
Zuschauer: 47.129

STOCKHOLM – Nach meinem Besuch im Juni beim Stockholm-Derby in der Tele2 Arena wurde es mal wieder Zeit. Dieses Mal sollte es das Derby von AIK gegen Hammarby IF sein, die Arena von AIK wurde im Juli 2024 in den aktuellen Namen umbenannt. Bei meinem letzten Besuch im Jahr 2021 hieß es noch Friends Arena. Wie so oft bei meinen Reisen ins schöne Schweden, musste der Plan mal wieder umgeworfen werden. Ursprünglich war der Plan am Freitagabend mit dem Nachtzug von Hamburg nach Stockholm zu fahren, dieser wurde allerdings in der Woche zuvor 15(!) Minuten nach hinten verschoben. Bei der Deutschen Bahn gehört dies wohl zum Alltag eines jeden Pendlers, bei dem schwedischen Betrieb kann man in solchen Fällen kostenfrei stornieren. Somit lockte mich eine Nacht im eigenen Bett und ersparte mir die Nacht im Zug nach Stockholm. Stattdessen flog man am Samstagabend von Hamburg über Danzig nach Stockholm. 8 Tage vor Abflug die neuen ausgesuchten Flüge für schlappe 35€ gebucht und ab ging der Flug. Mit so einer schönen Verbindung erwärmt sich doch das Herz von Statistik Füchsen, zwei Flüge mehr auf dem ökologischen Fußabdruck. Hierbei sollte man den Vergleich Flugpreis und Airporttransfer mal weg lassen. Sagen wir mal so, der Flixbus bringt einen um 00:45 Uhr nicht mehr vom Airport ins Stadtzentrum, somit musste man für 15,50€ den Zug nehmen. Kranke Zustände, für 7 Stationen Zug fahren genauso viel zu bezahlen wie für beispielsweise den Flug Hamburg – Danzig. Somit habe ich aber auch genug Kuriositäten erwähnt, das Flugzeug und die Bahn wäre auch ohne mich gestartet.

Sportlich gesehen war das Derby auf dem Papier vielversprechend, AIK auf dem vierten Tabellenplatz und Hammarby IF auf dem dritten. Wovon ich hier eigentlich spreche, für den absoluten Luxuskick fährt wohl kein Mensch nach Schweden. Meine Augen fokussierten sich auch eher auf die Tribünen. Vor dem Spiel die schon länger bekannte Hymne “Å vi é AIK” im Stadion. Persönlich finde ich die richtig gut, auch ohne schwedische Sprachkenntnisse kann man zumindest mitsummen. Dieses Lied muss auf jeder Playlist sein! Das Spiel startete in der Heimkurve mit zwei Choreographien nacheinander und im Gästeblock mit einem simpel gehaltenen Hammarby Banner, Fähnchen und Pyrotechnik. Effekt auf beiden Seiten erreicht und absolut derby würdig. Die Stimmung in den ersten Minuten war wirklich gut, das Spiel in den ersten Minuten war geprägt von Fehlern der Gäste, die Chancen konnte das Heimteam nur leider nicht nutzen. Je länger das Spiel lief, desto langsamer wurde es. Der Schiedsrichter pfiff nach exakt 45 Minuten zur Halbzeit ab, in der Halbzeit wurde das Spiel von mir als bisher schlechtestes Spiel dieses Jahres gekürt. Ich sollte wohl Recht behalten. Zum Intro der zweiten Halbzeit kamen die Heimkurve und die Gäste auf ein sehr hohes Niveau. Die Jahreszahl 1891 wurde vor dem Block aufgebaut, gelber Rauch stieg hoch und nach einigen Sekunden wurden die Raketen in den Himmel geschossen. Ein sehr schönes und imposantes Bild, wenn die Mannschaft so spielen würde wie AIK zündet, dann brauch ich nicht mehr von einem sportlich schlechten Spiel schreiben. Im Gästeblock wurden im Ober- und Unterrang Pyrotechnik gezündet, ebenfalls ein sehr starkes Bild. In der 60. Minute wurden auf beiden Seiten gegnerische Fan Materialien verbrannt, dies reichte dem Schiedsrichter endgültig und schickte die Teams für 30 Minuten in die Kabinen. Einen Spielfluss gab es sowieso nicht, nach Wiederanpfiff wurde es auch nicht besser. In der Nachspielzeit war es dann endlich soweit. Das erlösende Tor zum Heimsieg von AIK. John Guidetti, spielte unter anderem schon in Deutschland für Hannover 96. Der Verteidiger von Hammarby IF konnte den Ball im eigenen 5-Meter-Raum nicht klären und eher durch Zufall stand der Stürmer da und preschte das Ding ins Tor vor der Heimkurve. Absolute Ekstase, ein geiler Jubel im großen Stadion. Witzigerweise mein zweiter 1:0 Heimsieg im Derby bei AIK, es hätte mich nicht gewundert, wenn dieses Spiel torlos ausgegangen wäre. Aber mit einem Siegtreffer in der Nachspielzeit wird man doch belohnt für alles, der kleine aber feine Aufwand hat sich mal wieder gelohnt.

Nach dem Schlusspfiff gab es noch ein paar kleine Scharmützel im Mittelkreis, die Spieler von AIK rannten schnell in ihre Kurve zur verdienten Siegesfeier. Im Heimblock wurden ein paar Fackeln angerissen und das Stadion feierte den Derbysieg. Wunderschöne Bilder und Emotionen im Stadion! Nach dem sportlichen Sieg überholte AIK auch in der Tabelle und steht auf Platz 3. Wichtige Punkte im Kampf um die europäischen Plätze. Für uns ging es nach dem Spiel noch in die Mall direkt gegenüber des Stadions oder besser gesagt zu MAX Burger. Ein Besuch in Schweden ohne diesen Laden ist meiner Meinung nach totaler Quatsch. Das Menü wurde hier quasi inhaliert und danach ging es schon zurück in Richtung Airport. Im Gegensatz zum Juni flog mich Eurowings dieses Mal wirklich abends nach Hamburg. Keine Verschiebung, keine großartige Verspätung und alles in Butter. Im Gegensatz zum Flixbus, ließ der Bus mich und meine Reisegruppe doch tatsächlich einfach an der Bushaltestelle stehen, immerhin der nächste hat uns freundlicherweise mitgenommen. Was ein Service! Für dieses Jahr war es wohl mein letzter Besuch in Schweden, es war doch immerhin mein 13. Spiel in diesem Jahr dort. (tp)

Malmö FF – PAOK FC – 2:2

Malmö FF – PAOK FC – 2:2

„EUROPAPOKAL ABEND IN MALMÖ“

06.08.2024
Champions League Qualifikation
Eleda Stadion
Zuschauer: 18.658

MALMÖ – Drei Jahre ist es nun her, dass die Groundperle: Malmö Stadion gekreuzt wurde. Heute zog es mich aber direkt gegenüber in das im Jahr 2009 eröffnete Eleda Stadion. Nachdem sich Malmö FF in der zweiten Runde der Champions League-Qualifikation quasi im Vorbeigehen gegen Klaksvik durchgesetzt hatte, wartete nun mit dem griechischen Meister ein ganz anderes Kaliber auf die himmelblauen Kicker.

Die Aufgabe war klar: Im eigenen Stadion sollte eine möglichst gute Ausgangsposition erkämpft werden, um für den berühmten Hexenkessel Toumba Stadium, gut gewappnet zu sein. Doch auch in Malmö steht einer.
Bereits 45 Minuten vor Anpfiff wurden in der Kurve die Fahnen geschwenkt und lautstark Lieder gesungen. Bei der Hymne hielten alle Malmö-Fans ihre Schals hoch, sangen begeistert mit und das gesamte Stadion hüpfte im Takt.

Der Funke sprang schnell auf den Platz über: Bereits nach 10 Sekunden verzeichneten die Gastgeber einen Treffer an die Latte. Die Anfangsphase gehörte den Himmelblauen, die mit zahlreichen Torchancen aufwarteten. In der 30. Minute war es schließlich Jansson, der nach einer Ecke den Ball zum 1:0 ins Netz köpfen konnte.

Es schien, als hätte der Rückstand bei den Griechen einen „Hallo-wach“-Effekt ausgelöst, denn kurz vor dem Pausenpfiff gelang ihnen der Ausgleich. Der Treffer wurde zwar zunächst annulliert, doch der VAR intervenierte und das Tor zählte. In der zweiten Halbzeit wiederholte sich das Szenario: Malmö ging erneut durch Nanasi nach einer Ecke in Führung, aber PAOK glich in der 75. Minute durch Baba aus.

Die zahlreich mitgereisten Fans von PAOK blieben beim Auswärtsspiel in Malmö weitestgehend unauffällig, dürften jedoch trotz der zehnminütigen Block-Sperre nach dem Spiel zufrieden mit ihrem Besuch in Schweden gewesen sein. (fj)